Genre:
Action USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
ca. 40€ €
Systeme:
3DS
Inhalt:
Das kann ja nur schiefgehen! Da hat der blöde Doctor Eggman erneut eine geniale Idee, um die Welt zu beherrschen. Und was ist? Er vermasselt es! Die fürchterlichen Sechs, die ihm widerwillig dienten, stehen nicht mehr unter seiner Kontrolle und drohen die Welt zu vernichten. Und Sonic darf mal wieder die Kohlen aus dem Feuer holen. Typisch!
Meinung:
Ja ist denn schon Weltuntergang? Als ich von Sonic Lost World erfuhr, musste ich erst einmal ungläubig blinzeln. Mein Gedanke war: "Ein Sonic-Spiel? Mit Nintendo als Publisher? Die Welt geht unter!" Wer hätte es zu 16bit-Zeiten jemals für möglich gehalten, dass so etwas passieren würde. Und doch ist dies ein Zeichen dafür, wie sich die Dinge ändern können.
Das ist auch das passende Stichwort für Sonic Lost World. Denn Dimps, die die 3DS-Version entwickelten, brachen mit vielen alten Gewohnheiten. Das sonst so typische Sonic-Gameplay, mit Vollspeed durch die Welt zu rasen und mit blitzschnellen Reaktionen Hindernisse zu überwinden, ist in diesem Spiel nur noch selten vorhanden.
Abgekupfert und doch innovativ Stattdessen wurde bei der Konzeption des Titels sich an Super Mario Galaxy orientiert, was das Level-Design angeht. Anstatt, wie von früheren Titeln gewohnt, in zusammenhängenden Leveln, wie der Großstadt oder auf dem Highway, unterwegs zu sein, sind die Spielabschnitte jetzt eher röhrenförmig und in mehrere Abschnitte aufgeteilt, in denen zwischen rotierenden Plattformen Abgründe lauern. Dass man sich hierbei an die vielen Planeten der Galaxy-Spiele erinnert, dürfte vermutlich gewollt sein.
Doch es wäre fatal, daraus zu schließen, dass die Entwickler faul waren, weil sie nur abkupferten. In Wahrheit ist das Leveldesign eines der besten, dass ich seit langem gesehen habe. Kein Levelabschnitt gleicht dem anderen, abgesehen von einer übergreifenden Welten-Thematik, wie Wald oder Wüste. 3D-Stages wechseln sich dabei mit klassischen 2D-Stages ab! In letzteren kommt außerdem das typische Sonic-Gefühl zum Vorschein, in dem es hauptsächlich um Geschwindigkeit geht, wenn auch mit einem gewissen Dreh. Denn nicht immer geht es geradeaus weiter. Bisweilen muss man hoch springen, um weiterzukommen.
Wie bereits erwähnt, laden die Stages zum Erkunden ein. Und es lohnt sich, wieder zu kommen, um neue Wege zu entdecken. Denn die Wisps aus Sonic Colours feiern ihre Rückkehr. In Lost World kommen so neue Fähigkeiten hinzu. Mit Meteor kann man beispielsweise aus Feinden und Hindernisse Ringe um sich erzeugen, während der Bohrer perfekt dazu geeignet ist, sich durch Wasserwirbel hindurchzuarbeiten! Jedoch halten die Wisps nur begrenzt, und müssen durch das Aufsammeln neuer Farben aufgefrischt werden. Spielte man einen neuen Wisp frei, eröffnen sich so also in alten Stages neue Möglichkeiten.
Ein Schwierigkeitsgrad, wie geschaffen um die Zähne zu testen Und wer schon einmal Sonic spielte, der weiß, dass seine Titel alles andere als einfach sind. In der Tat ist der Grad zwischen herausfordernd und unfair bei ihm meistens schmal und wird schnell überschritten. Oft genug sind unmenschliche Reflexe gefragt, um beispielsweise einen Feind so lahmzulegen, dass er auf einem Schalter ruhen bleibt. Und auch die Steuerung des Bohrers führt oft dazu, dass man vor lauter Frust den 3DS ausstellt, um ja nicht in Versuchung zu kommen, dessen Flugfähigkeit zu testen.
Stichwort "Fliegen": Es gibt insgesamt sieben Bonusabschnitte, in denen man in klassischer Sonic-Manier Chaos Emeralds einsammelt. Doch sind diese alles andere als einfach zu steuern. Anstatt nämlich per Analogstick den flotten Igel zu lenken, bewegt man ihn mit der Gyroskop-Funktion des 3DS. Das ist dementsprechend ungelenk, und bis man zum Ziel kommt, dauert es lange, so denn man nicht vor lauter Frust zwischendurch abbricht, weil man nicht weiter kommt.
Grafik pfui, Musik hui Leider ist die Grafik nicht berauschend. So löblich es von den Entwicklern auch ist, richtige Videosequenzen ins Spiel einzubauen, sie hätten es doch besser gelassen. Denn diese sind grob pixelig und absolut unansehnbar. Ebenso leidet die Spielegrafik unheilbar an Framerateeinbrüchen. Sie machen Sonic Lost World zwar nicht unspielbar. Aber es stört spürbar den Gameplayfluss. Immerhin wird der 3D-Effeckt in den entsprechenden Level gut genutzt.
Wo jedoch die Optik schwächelt, kann der Sound überzeugen. Schließlich ist das eine der Stärken der Sonic-Spiele. Und auch Lost World braucht sich in dieser Hinsicht nicht zu verstecken. Glasklar erklingen die Dialoge und Geräusche, wenn Sonic beispielsweise ein "Verflixt" ausruft. Und die Musik ist über jeden Zweifel erhaben.
Fazit:
Ich würde Sonic Lost World nicht jedem empfehlen. Zwar muss man Dimps hoch anrechnen, dass sie eine eigenständige 3DS-Fassung entwickelten. Und die Level sind auch hervorragend und abwechslungsreich designt. Vor allem gibt es viel zu entdecken, so dass sich ein erneuter Besuch lohnt! Doch der Schwierigkeitsgrad ist sonictypisch ab und zu unfair, die Bonusstages lassen sich bescheiden steuern und die pixeligen Zwischensequenzen und die Framerateeinbrüche trüben den Gesamteindruck deutlich. Und dennoch hat das Spiel seinen Charme! Es schafft es nur nicht, diesen richtig einzusetzen.
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