Genre:
Sport USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
63.56 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
Das Jahr nähert sich so langsam aber sicher seinem Ende, doch irgendwas
fehlt doch noch. Rennspielfans werden sicherlich schon wissen, was
gemeint ist – natürlich der alljährliche Test zum neuen Need for Speed-Teil.
Dass es dieses Jahr mit unserem Test ein klein wenig länger gedauert hat
als sonst üblich, hat aber natürlich auch seinen Grund. Mit Need for Speed Rivals
gibt es nämlich einige wichtige Premieren (neuer Entwickler, sowie der
erste Auftritt auf den Next-Gen-Konsolen) weswegen natürlich alles
ausgiebig getestet werden wollte. Aus diesem Grund hat unsere Testphase
diesmal ein wenig länger gedauert. Doch nun ist unser Review endlich da
und so erfährst Du nun auch endlich von uns, wie gut Need for Speed Rivals schlussendlich geworden ist.
Meinung:
Wenn man liest, dass für den neuen Need for Speed-Teil ein neues
Entwicklerstudio verantwortlich war, kommen natürlich zunächst einmal
Fragen auf – Zum Beispiel die nach dem Warum. Diese Frage ist allerdings
recht einfach zu beantworten. Denn wenn man sich die internationalen
Bewertungen von Need for Speed: Most Wanted anschaut, waren die wohl nicht ganz das, was sich EA erhofft hatte, und so ist es nur die logische Konsequenz, dass sie ein wenig frischen Wind in die Reihe bringen wollen.
Die zweite Frage, die einem dann in den Kopf kommt, ist die, warum es gerade die Ghost Games Studios waren, die Need for Speed Rivals
entwickeln durften. Schließlich gibt es das Studio erst knapp ein Jahr
und herausgebracht haben sie in der Zeit auch noch nichts.
Das stimmt soweit beides, dennoch sind die Mitarbeiter, die bei Ghost Games arbeiten alles andere als Neulinge. Nicht nur, dass viele Mitarbeiter schon beim Vorgängerstudio EA Ghotenburg oder bei Crition Games
gearbeitet haben und dort bereits viel Erfahrung gesammelt haben, auch
der Chef des Studios (Marcus Nilsson) war vorher schon als Executive
Producer bei Dice tätig und dort unter anderem für Shift 2: Unleashed zuständig. Für genügend Know-How ist also auf jeden Fall gesorgt.
Von Anfang an Vollgas geben
Und das merkt man Need for Speed Rivals auch an, oder zumindest wissen sie was die Spieler in einem Need for Speed verlangen. Need for Speed Rivals
setzt uns nämlich schon im Tutorial hinter das Lenkrad eines echten
Traumwagens – dem Porsche Cayman S. Zumindest startet man mit dem Wagen,
wenn man sich für eine Karriere als Raser entscheidet. In Need for Speed Rivals hat
man nämlich auch die Möglichkeit als Gesetzeshüter für Recht und
Ordnung zu sorgen. In diesem Fall startet man das Tutorial aber auch in
einem nicht minder schnellen Wagen. Die Polizei in Redview Country fährt
nämlich mitnichten mit solchen Gurken rum, wie wir es von der deutschen
Polizei kennen. Stattdessen sind Supersportwagen wie der Mercedes Benz
C63 Black Series, in den wir auch als allererstes einsteigen dürfen, in
ihrer Flotte.
Als Cop bekommt man (fast) alles geschenkt
Die Fahrzeuge sind aber natürlich nicht der einzige Unterschied zwischen
Cops und Rasern. Auch die Art, wie man seine Boliden erhält und tunt
ist gänzlich verschieden. Als Gesetzeshüter bekommt man seine Fahrzeuge
nämlich nicht nur kostenlos gestellt, sondern gleich auch noch in drei
verschiedenen Varianten (Streifenwagen, Undercover und Enforcer), die
allesamt ein anderes Tuningpaket besitzen und so jeweils perfekt
ausgestattet sind. Das einzige, wofür man als Cop Geld ausgeben muss,
sind die sogenannten Verfolgungstechnologien. Die gibt es nämlich nicht
kostenlos dazu und so muss man für EMPs, Nagelbänder und was es sonst
nicht noch so alles gibt um die Raser aufzuhalten, selber in die Tasche
greifen.
Als Raser muss man für alles blechen
Im Vergleich zum Leben eines Rasers sind das aber dennoch nur Peanuts.
Denn wenn man sich dazu entscheidet auf der „falschen Seite“ des
Gesetzes zu leben, muss man nicht nur besagte Verfolgungstechnologien
(in diesem Fall sind dies aber solche Dinge wie etwa Betäubungsminen,
Störsender, Schockwellen oder auch Turbos, von denen man allerdings
genau wie als Cop nur zwei in seine Wagen packen darf) selber kaufen,
sondern auch sämtliche Autos und Tuningteile. Wer also eine bessere
Kontrolle, eine robustere Karosserie, einen stärkeren Motor oder auch
nur eine neuen Kotflügel, Decals oder Lackierung haben möchte
(tiefgreifendere Tuningmöglichkeiten gibt es leider nicht) muss also
tief in die Tasche greifen.
Wie komme ich an Speed Points?
Das benötigte Kleingeld bzw. die dafür benötigten Speed Points, wie die
Währung hier heißt, erfährt man sich als Raser indem man knapp an
anderen Verkehrsteilnehmern vorbei fährt, Radarfallen auslöst, durch die
Luft springt, Cops abhängt, durch Geschwindigkeitszonen rast und
weitere waghalsige Manöver absolviert. Dabei gilt, je mehr solcher
Manöver man hintereinander hinlegt, desto mehr Speed Points gewinnt man.
Denn mit jeder Aktion steigt der Multiplikator – was einen natürlich
dazu verleitet so viele Aktionen wie nur möglich hintereinander auf den
Asphalt zu zaubern. Allerdings sollte man dabei eines nie vergessen:
Sobald man verhaftet oder das Auto zerstört wird sind alle Punkte, die
man vorher eingefahren hat, verloren. Darum sollte man es nie
übertreiben und seine Punkte zwischendurch in einem der zahlreichen
Verstecke saven.
Cops erlangen ihre Speed Points hingegen durch das Absolvieren von
Schnelleinsätzen (im Grunde sind das Zeitrennen, in denen man
schnellstmöglich von A nach B kommen muss) oder durch das Verhaften oder
gar Zerstören von Rasern bzw. deren Wagen. Letzteres kann sich
besonders lohnen, denn wenn man einen Gegner ausschaltet bekommt man
alle Speed Points, die der ausgeschaltete Raser bei sich hatte,
gutgeschrieben.
Schneller als der Kumpel
Beide Parteien können zudem natürlich auch an zahlreichen Rennen,
Zeitfahren und Verfolgungsjagden teilnehmen, die einem allesamt auch
gehörige Speed Points aufs virtuelle Konto bringen. Das ist aber nicht
der einzige Anreiz, warum man sich den vielen Veranstaltungen stellen
sollte. Dank Autolog-Funktion kann man sich hier nämlich herrlich mit
Freunden messen. Autolog zeigt nämlich immer an, wie schnell die Freunde
ein Event abgeschlossen haben, was einen natürlich dazu anstachelt
diese Zeit zu unterbieten. Dasselbe kann man übrigens auch bei den
Radarfallen, Sprüngen etc. machen. Denn auch hier wird einem dank
Autolog stets die Bestweite der Freunde angezeigt.
Die Krux mit den Listen
Eine richtige Erklärung warum oder weshalb man durch Redview Country
rast bzw. die Raser dort dingfest machen muss, gibt es übrigens nicht.
Es gibt zwar (pseudocoole) Zwischensequenzen, ein Introvideo und ein
Tutorial, die Frage nach dem Warum beantworten aber alle nicht. Das
einzige was man dabei lernt, ist im Prinzip dass es Listen gibt, in
denen Aufgaben stehen. Die Aufgaben sind dabei recht verschieden und
können von Zeitvorgaben von bestimmten Strecken über Vorgaben von
Höchstgeschwindigkeiten bis hin zu einer bestimmten Dauer wie lang man
im Gegenverkehr fahren muss, so ziemlich alles sein was man sich auf den
Straßen von Redview Country nur denken kann. Warum es diese Listen
gibt, ist allerdings auch eine genauso gute Frage wie die warum man die
Aufgaben auf den Listen nur einmal angehen darf. Eine zweite Chance, um
zum Beispiel eine Zeit zu verbessern, gibt es nämlich nicht. Das ist
sehr bedauerlich, denn auch hier werden natürlich die Zeiten,
Geschwindigkeiten etc. der Freunde gespeichert. Und wenn man nun sieht,
dass ein Freund eine Aufgabe besser erledigt hat wie man selber, möchte
man dies natürlich ändern – aber eine Chance dazu gibt einem das Spiel
leider nicht.
Schwammige Steuerung
Genau so bedauerlich ist, dass sich die Steuerung sämtlicher Boliden
sehr schwammig anfühlt. Bis man wirklich gekonnt um Kurven slidet (was
natürlich, wie in so vielen anderen Arcade-Racern, die obligatorische
Nitroanzeige auffüllt) dauert es deswegen seine Zeit. Mal eben die
BluRay einlegen und wie ein junger Gott über die Straßen rasen – in Need for Speed Rivals
ist dies nicht möglich. Hier ist erst einmal eine gehörige Portion
Einarbeitung nötig, um die Boliden auch nur halbwegs in Griff zu haben.
Bei einer solchen Steuerung muss man schon beinahe dankbar dafür sein,
dass sich die unterschiedlichen Wagen alle relativ gleich steuern lassen
– so muss man sich wenigsten nicht jedes Mal aufs Neue an die
Steuerung gewöhnen.
Männerträume auf vier Rädern
Sehr viel besser hat mir hingegen der Fuhrpark gefallen. In Need for Speed Rivals
ist nämlich so gut wie jeder Supersportwagen enthalten, von denen jeder
Autofan nachts träumt. Egal ob Aston Martin Vanquish (Cops &
Raser), Bugatti Veyron 16.4 Super Sport (Cops), Ferrari Eno Ferrari
(Raser), Koenigsegg Agera (Cops), Lamborghini Gallardo LP 570-4
Superleggera (Raser) oder Pagani Huaray (Raser) – alles was sich echte
Autofans wünschen ist hier vertreten. Dank Lizenzen sind sogar einige
Porsche wie der schon erwähnte Cayman S, 911 GT3, Carrera GT und der 918
Spyder fahrbar.
Hübsch aber mit Problemen
All diese Traumwagen sind natürlich auch traumhaft dargestellt. Ohnehin muss man sagen, das Need for Speed Rivals sehr gut aussieht. An den anderen Next-Gen-Raser, den ich testen durfte, Forza Motorsport 5, kommt es allerdings nicht heran. Denn leider hapert es hier doch an so manchen Ecken. So gibt es zum Beispiel leider keine Cockpit- oder Motorhaubenansicht, dafür aber immer wieder kleinere Ruckler. Bei solchen Problemen hilft es leider auch nicht viel, dass die Strecken hier nicht so klinisch wirken. Im Gegensatz zu einem Forza fliegen hier nämlich auch mal Blätter über die Asphaltbänder (die sich dann aber leider auch wieder wie von Geisterhand nach ein paar Metern in Luft auflösen).
Fazit:
Der Einstieg in Need for Speed Rivals ist kein leichter. Und das liegt bei weitem nicht nur an der fehlenden Erklärung, warum man in Redview Country eigentlich wie ein blöder herum rast bzw. die Raser stoppen möchte. Auch sonst muss man sich in Rivals erst einmal an vieles gewöhnen: Da wäre zum Beispiel die Sache mit den Listen. Natürlich ist es schön, dass man seine erzielten Zeiten und Rekorde mit seinen Freunden vergleichen kann, doch warum um alles in der Welt kann man diese nur einmal erzielen und nicht später nochmal verbessern? Das ist wirklich ärgerlich, denn so wird jeder Fehler den man begeht unauslöschlich bestraft. Die größte Herausforderung, die man sich anfangs gegenübersieht ist allerdings das Fahrverhalten der Boliden. Denn so schön es auch ist, mit den zahlreichen Traumwagen (die es sowohl auf der Seite der Raser als auch auf der der Cops gibt) durch die Gegend zu heizen, dass deren Steuerung dermaßen schwammig ausgefallen ist, wie es hier leider der Fall ist, macht die ersten Fahrminuten zu einer echten Schlitterpartie. Erst nach einer gewissen Zeit hat man den Bogen dann raus und manövriert die Wagen (halbwegs) gekonnt über den Asphalt.
Wenn man diesen Punkt erreicht hat, macht Need for Speed Rivals aber wirklich Spaß. Mit den wundervoll dargestellten Autos über die ebenfalls schönen Strecken zu heizen, lässt nämlich (trotz einiger Ruckler) das Herz eines jeden Autoverrückten höher schlagen. An das gute alte Underground kommt es dabei aber nicht heran.
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