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Dungeons & Dragons: Neverwinter

Entwickler: Deep Silver
Publisher: Deep Silver

Genre: Rollenspiele
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 9,99€ €

Systeme: PC

Testsystem: Pentium Dual Core 3 GHz; Win 7 32 Bit; ATI Radeon 5570; 3GB RAM

Anforderungen: Windows XP SP3, Windows Vista SP 2, Windows 7 oder Windows 8; Intel Core 2 Duo 2.8GHz CPU oder besser Arbeitsspeicher: 2GB RAM oder mehr; GeForce 8800 oder ATI Radeon HD 2900GT oder besser, 512MB+ RAM; DirectX 9.0c kompatible Soundkarte oder onboard Audio

Inhalt:

neverwinter_logo

Dungeons & Dragons? Neverwinter? Schon 100x gehört aber zu lange her?
Dem einen oder anderen sind vielleicht Titel wie Neverwinter Nights oder Baldur’s Gate noch ein Begriff. Auch hier streift der Spieler stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen durch den fiktiven Kontinent Faerûn. Beide Spiele konnten durch große atmosphärische Dichte, eine packende Handlung und taktisch anspruchsvolle Kämpfe überzeugen und gerade Baldur’s Gate hat bis heute einen besonderen Platz im Herzen vieler, vieler Rollenspieler inne. Es sind also große Fußstapfen, in die Cryptic unter der Schirmherrschaft von Perfect World Entertainment mit dem neuen Free-to-play-MMO treten möchte.

Als Regelwerk und Hintergrund gleichermaßen dient dabei wieder die Dungeons&Dragons-Lizenz (ein in Amerika sehr erfolgreiches Pen-and-Paper-Rollenspiel) und deren detailliert gestaltete Spielwelt "Die Vergessenen Lande" (Forgotten Realms).



Meinung:

Wie spielt sich denn ein D&D-MMORPG?
Die Zeiten, in denen Rollenspiele die Klassen derart eng schnürten, dass man sich mit der Wahl eines magiebegabten Avatars gleichsam für ein langsameres, taktischeres Vorgehen entschied, gehören nun definitiv der Vergangenheit an. Spielte sich im ersten und zweiten Diablo-Teil beispielsweise der Magier bzw. die Zauberin zumindest zu Beginn noch schwieriger, da man ständig Tränke nachkippen musste, um überhaupt etwas zu erreichen, so hat doch der dritte Teil des Hack'n'Slay-Primus schon bewiesen, dass man das Spielerlebnis für alle Klassen rasanter gestalten möchte. Dragon Age II bot ebenfalls eine magiebegabte Klasse, die sehr schnell und ggf. auch im Dauerfeuer agierte.

Diese schnelle Reflexe belohnende Art des Spiels hält mehr und mehr auch in MMORPGs Einzug. Blieb der Magier noch im guten, alten World of Warcraft so weit wie möglich vom Gegner entfernt und verschoss taktisch hier und da einen Feuerball oder lies Eis vom Himmel regnen – wenn vorne jemand stand, der genug Aufmerksamkeit auf sich zog – so setzen bereits jetzt Genre-Größen wie Tera oder Guild Wars auf klassenübergreifendes actionlastiges Rollenspiel. Neverwinter ist in dieser Hinsicht ganz ähnlich gestrickt. Die Kämpfe zählen für mich definitiv zur stärksten Seite des Spiels. Aber eins nach dem anderen.

Wie es sich gehört und dann doch etwas zu vertraut
Natürlich beginnt jedes Rollenspiel, das etwas auf sich hält mit der Charaktergenerierung – und in Puncto Einstellungsmöglichkeiten lässt sich Neverwinter auch nicht lumpen, leider bleibt schon hier die Flexibilität auf der Strecke. Wir entscheiden uns zwischen verschiedenen Rassen und wenig überraschenden Klassen und haben damit die wichtigsten Entscheidungen der Charakterentwicklung für das ganze Leben dieser virtuellen Identität bereits getroffen. Der Pfad, den wir im weiteren beschreiten werden ist durch eng geschnittene Skill-Bäume bereits derart vorgeschrieben, dass sich kaum verschiedene Spielarten ein und derselben Klasse anbieten. Durch hohe Punktzahlen, die mindestens in eine bestimmte Richtung investiert werden müssen um das eigentlich gewünschte Update einer bestimmten Fertigkeit zu erlangen, geht dabei leider auch die anfänglich hohe Motivation für die Arbeit am nächsten Level-Aufstieg verloren. Das Herumreiten auf den klassenbasierten Rollen des Heilers, des Tanks und der verschiedenen Damagedealer überrascht um so mehr, da man doch an anderen Stellen versucht hat mit der Zeit zu gehen.

Wenn das Äußere stimmt, wächst das Innere nach! Oder doch nicht?
Wenn man eine wirklich schnelle Internetverbindung sein Eigen nennt und der heimische Rechner entsprechend performant ist, sieht Neverwinter wirklich recht schick aus. Das hört nicht bei dem wirklich stimmungsvollen Render-Intro auf, dass die verschiedenen Klassen so gekonnt präsentiert, dass man als Spieler unweigerlich denkt: „Ich spiele einen… oder eine… aber der sieht auch krass aus! Vielleicht doch so Einer?“ Auch die Stadt Neverwinter selbst ist gekonnt gestaltet und die zahlreichen Passanten, Tavernen, Briefkästen, Händler, Auftraggeber, Würdenträger, Paläste und nicht zuletzt die Spieler mit ihren teilweise unglaublichen Reittieren lassen die Stadt pulsieren vor virtuellem Leben.

Das könnte alles so schön sein, wenn ich nicht mehr Zeit vor einem Ladebalken oder beim Abwarten des aktuellen Lags verbringen würde als beim eigentlichen Spielen. Das kann natürlich an der Internetverbindung, dem Rechner und auch dem unterschiedlich starken Spieleraufkommen auf dem Server zu bestimmten Tages- und Nachtzeiten liegen aber ein ganz wesentlicher Grund ist, dass Neverwinter „kaputt instanziert“ wurde. Ständig betrete ich den nächsten Bereich, den nächsten kleinen Keller, die nächste Höhle, die nächste Taverne, die nächste Kanalisation, das nächste Gewölbe und stets erlebe ich den nächsten Ladebalken. Das lässt das Rollenspielerherz alles andere als höher schlagen.

So nervig die kleinen Bereiche auch sind, so schön ist doch, dass es immer wieder viel zu entdecken gibt. Der Hauptplot verschwindet wie so häufig schnell im Hintergrund, während die kleinen vor Ort erhaltenen Aufträge oder die selbst entdeckten Geheimnisse uns an den Bildschirm zu fesseln versuchen. Dabei gibt es auch abseits der ausgetretenen Pfade viel für die suchenden Augen des aufmerksamen Beobachters zu sehen: Versteckte Hebel, getarnte Geheimgänge, extra Schätze und natürlich Fallen über Fallen.

Welchen Herausforderungen kann man sich stellen?
Ab Level 16 sind die ersten Mehrspielerinstanzen (hier: Dungeons) möglich. Bis zu 60 Level sind derzeit erreichbar und die sollte man schon in Sicht haben, wenn man sich im Endspiel an die letzten Instanzen wagt. Spätestens hier wird es – zumindest derzeit – alleine unmöglich, Erfolg zu haben. Ganz ähnlich wie beim allseits beliebten Dungeon Finder des Klassenprimus aus dem Hause Blizzard wird komfortabel eine Gruppe für die Herausforderung zusammen gestellt, die dann in eine eigene Instanz des Dungeons startet und auf die Jagd nach der besten Beute bzw. den dafür eintauschbaren Sammelmarken geht.

Sowohl die Gebiete außerhalb der Dungeons als auch diese selbst sind sehr abwechslungsreich gestaltet. Das beginnt mit dem Strand vor Neverwinter sowie der Stadt selbst und geht bereits in Blackgate, einem von Kriminellen regierten Stadtviertel mit Sumpfanteilen, weiter, zieht sich durch die Kanalisation, durch Friedhöfe, Berghöhlen, Schlösser, vorbei an Drachen, Werwölfen, Untoten und vielem mehr. Die Gameplay selbst allerdings bleibt eher eintönig, sind doch die Dungeons stets nach dem gleichen Muster gestrickt: 3 dicke Gegner pro Dungeon, die immer größere Feindeswellen beschwören bis entweder wir diese, oder die unsere Gruppe geknackt haben.

Cryptic setzt auf Crowdsourcing
Als ob das alles nicht genug wäre, hat Cryptic beschlossen auch die Kreativität der Spieler anzuzapfen und die Foundry ins Leben gerufen. Wikipedia hat das Crowdsourcing im großen Stil quasi erfunden und das Prinzip macht nun auch in Spielen Schule: Spieler aus aller Welt können Quests basteln und diese der riesigen Community zu Verfügung stellen. Das klingt nicht nur cool, sondern sorgt tatsächlich für viel Abwechslung. Schnell werden diverse Quests von vielen tausend Mitspielern bewertet und die Qualität entsprechend von der Menge selbst überwacht. Die Aufträge sind teilweise sehr überschaubar können aber auch wirklich komplexe Abenteuer sein und sind u.a. an diversen Pinnwänden in den örtlichen Tavernen zu finden.

Die Frage aller Fragen für jeden Free-to-play-Titel: Pay to win?
Wer schon einmal mit seinem Magier einen seltenen Super-Mega-Meuchel-Dolch gefunden hat, der auch noch die richtigen Anforderungen für den parallel gespielten Schurken hat, aber leider „seelengebunden“ ist, der weiß, dass diese eigentlich gut gemeinte Maßnahme zur Aufrechterhaltung des Wertes bestimmter Items manchmal die Pest ist. In Neverwinter kann einem das nicht passieren. Alles kann verkauft und gekauft werden. Das heißt einerseits, dass auch Wenig-Spieler mit ein Bisschen Kleingeld an wirklich tolle Ausrüstung kommen, bedeutet aber im Umkehrschluss einen inflationären Wertverlust der selben, was den Prestige-Wert angeht. Das nagt natürlich an der Motivation. Tröstend ist vielleicht, dass man den Spieß auch umdrehen kann: Was andere wollen und ich doppelt habe, kann ich verhökern um selbst zu kaufen, was ich mir nicht für echtes Geld kaufen möchte.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters David Weigel DavidWirklich schick und mit interessanten Ansätzen wie der Foundry für von Usern erstellten Content. Leider verhindern die ewigen Ladezeiten, ein unausgereiftes Free-to-Play-typisches Belohnungs- und Verkaufssystem und mangelnde Freiheit bei der Charakter-Entwicklung, dass Neverwinter bei den ganz Großen mitspielt.

Dungeons & Dragons: Neverwinter - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
David Weigel

Screenshots














Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.375 Grafik: 8.00
Sound: 7.50
Steuerung: 8.
Gameplay: 6.00
Wertung: 7.375
  • Schick gestaltete Stadt, Mounts und Charaktere
  • Imposante Render-Sequenzen
  • Foundry als Quelle für immer neue Inhalte
  • Schnelles Kampfsystem
  • Starre Charakterentwicklung
  • Ewige Ladezeiten
  • Irgendwie doch Pay to win

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Rezension vom: 07.01.2014
Kategorie: Rollenspiele
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