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Das Schwarze Auge: Schicksalsklinge (2013, Revised)

Publisher: UIG Entertainment

Genre: Rollenspiele
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 18,99 €

Systeme: PC

Testsystem: Intel® Core™ i7-4700MQ Prozessor, Windows 8, NVIDIA® GeForce® GTX 780M DirectX® 11 Grafik, 1.000 GB Festplatte, 128 GB SSD, 16 GB Arbeitsspeicher

Anforderungen: C2 Duo E4300 A64 X2/4400+AMD Radeon HD 2600 XT 1,0 GB RAM 5,4 GB Festplatte

Inhalt:

DSA_Schicksalsklinge_Logo

HD-Remakes kultiger Originaltiel können echte Perlen in der hauseigenen Spielesammlung sein. Attic lieferte mit der damals bahnbrechenden Nordlandtrilogie eine tolle Vorlage für Remakes. Im Rahmen eines Specials über die kleine schwäbische Spieleschmiede durfte ich für Splashgames die Originaltrilogie ausführlich vorstellen und verzichte deshalb hier auf Details zum Setting und zur Spielmechanik. Spielerisch gäbe es einiges an die aktuellen Gewohnheiten der Spieler anzupassen und natürlich würde eine neue Optik zu den alten Hasen vielleicht noch einige neue Spieler ins virtuelle Aventurien locken.

Vor etwa einem halben Jahr nun war es soweit: Die Entwickler der österreichischen Crafty Studios haben sich der großen Herausforderung gestellt... und sind sensationell gescheitert. Die Fachpresse fiel nahezu einheitlich über den ersten Teil der Trilogie her.

Schon jetzt rechne ich den Entwicklern hoch an, dass sie trotz oder gerade wegen des "Shitstorms" nicht die Flinte ins Korn geworfen haben sondern dran geblieben sind und gepatched und weitergepatched haben um ein Produkt auf den Markt zu bringen, das überhaupt Lust auf eine Fortsetzung aufkommen lässt. 6 Monate später bringe ich also den üblichen Steam-Download-Aktivierungsmarathon hinter mich und bin gespannt, was mich erwartet. Gerne würde ich mich verzaubern lassen, denn ich bin ein bekennender Fan Aventuriens.

Die Orks stehen vor den Toren der nordischen Stadt Thorwal und obwohl die Thorwaler mächtige Krieger sind, stehen ihre Chancen schlecht. Der clevere Anführer der "DSA-Wikinger" erinnert sich an eine lange verschollene Waffe, welche die Orks zu ihrer Zeit in Angst und Schrecken versetzt hat und da kommen wir ins Spiel.



Meinung:

Der Spieler startet mit einer Standardgruppe aus Krieger, Axt-Zwerg, Thorwalerin, Druidin, Waldelfin und Magier. Natürlich könnte man sich jetzt stundenlang mit der Charaktergenerierung beschäftigen, die im Übrigen sehr dicht an den DSA-Regeln orientiert ist. Aber die Standardgruppe ist durchaus spielbar. Schade nur, dass kein Streuner oder dergleichen eingeplant ist, um z.B. Schlösser zu knacken oder Taschen auszuräumen, den müsste man sich dann entsprechend selber generieren.

Schnell steuern wir per WASD und Maus-Rundumblick die erste Taverne an, an der Steuerung gibt es erstmal nichts auszusetzen. Schon auf den ersten Metern fällt auf, dass die Grafik des mittlerweile 20 Jahre alten Originals gründlich überarbeitet wurde ohne allerdings den Stil grundlegend zu verändern. Die Städte und Häuser sehen immer noch alle etwas stereotypisch aus und überall scheint eine Firma ein Monopol für Tavernenschilder und Marktstände zu haben. Das sind aber eher kleine Schönheitsfehler, denn auch wenn die Grafikeinstellungen mit einem großspurigen "fantastisch" schlichtweg übertreiben, ist die Grafik akzeptabel. Die Bewegungen der Gruppe sind – entsprechende Hardware vorausgesetzt (Dual Core mit älterer GeForce war eng) – flüssig und auch das dynamische Wetter wirkt atmosphärisch. Die Beleuchtung in den zahlreichen Dungeons wirkt stellenweise richtig schaurig und sorgt dafür, dass ich meinen Magier oft damit beschäftige einen Flim Flam zu wirken, um für Licht zu sorgen. Schöner Nebeneffekt: Irrt man im Dunkeln durch Dungeons gibt es auch keine Automap.

Einkehr
Angekommen in der ersten Taverne liegt eine anheimelnde Szene mit einen freundlichen Wirt vor mir und eine sonore Erzählerstimme liest mir den eingeblendeten Text vor, der die Situation in der Taverne oder Herberge schildern soll. Mehr oder weniger, denn häufig passen Gelesenes und Gehörtes nicht zusammen und Namen werden der Einfachheit halber vom Sprecher übersprungen. Stimmungsvoller Ansatz, aber unsauber zu Ende gebracht.

In dem Etablissement meiner Wahl kann ich nun zum Beispiel versuchen etwas Geld zu verdienen, indem ich besonders talentierte Gruppenmitglieder musizieren oder tanzen lasse. Das klappt wie am Anfang fast alles mehr schlecht als recht. Wenn man Bier kauft werden die Gastwirte gesprächiger und erzählen uns mal mehr und mal weniger interessante Neuigkeiten. Richtige Aufträge werden gleich im Questbuch festgehalten. Nicht zu viel trinken, das wirkt sich negativ auf die Charakterwerte aus, wenn die Zechen-Probe nicht bestanden wird!

"Blade of Destiny"
Die Gefolgsleute des Bürgermeister-Derivats suchen überall nach freiwilligen Helden, die sich auf die Suche nach der Schicksalsklinge machen wollen – das ist die Chance für unsere gelangweilte Abenteurergruppe. Wir lassen uns erklären, worum es geht und nehmen dankbar einen leider recht mickrigen Gutschein für das Zeughaus entgegen, in dem wir uns ausrüsten dürfen. Wenn wir denn schnallen, was es da zu beachten gilt.

Beim Händler stellte sich bei mir langsam Ernüchterung ein: Die Gegenstände scheinen ein Eigenleben zu haben und dümpeln teilweise müde hinter dem vorauseilendem Mauszeiger hinterher oder erreichen den für sie vorgesehenen Inventarplatz gar nicht erst. Ein Tutorial für DSA-Neulinge, welche Werte es im recht ausladenden Charakter-Bereich zum Beispiel beim Waffenkauf zu beachten gilt, suchte ich vergebens. Zu viel kann man aber wegen chronischen Geldmangels und der Tatsache, dass ein starker Krieger zu Beginn wenig mehr als seine Rüstung tragen kann, sowieso nicht kaufen. Hier wurde leider in puncto Komfort-Funktionen nichts weitergeführt. Zu viel Vorlagentreue wirkt sich so negativ auf den Spielspaß aus.

Übung macht den Meister
Wir sind also u.U. angetrunken und aus den oben beschriebenen Gründen mit Sicherheit unvollständig ausgerüstet. In Ermangelung von Alternativen machen wir uns dennoch auf die Reise und verlassen Thorwal in Richtung Felsteyn. Es erscheint ein wunderschön gezeichneter Reisescreen mit Tageszeitanzeiger und Routenübersicht wie im Original oder bei Indiana Jones.

Wir reisen nun also von Ort zu Ort und müssen immer wieder Wachen einteilen, die Helden Kräuter suchen, jagen und ggf. Wunden oder Krankheiten heilen lassen. Das alles klappt die ersten Spielstunden so gut wie nicht!
Aber ihr macht nichts falsch, wenn dem so ist. Es liegt an den "Helden", die ganz in DSA-Manier niedrige Talentwerte haben und diese erst nach und nach durch erhaltene Abenteuerpunkte verbessern können. Leider wird dadurch das Überleben zunächst zu einem Glücksspiel. Wenn man von einer Krankheit befallen wird, die Heiler aber zu teuer sind, kann es schon mal sein, dass die Hälfte der Gruppe plötzlich verstirbt. Das alles und noch viel mehr ist zwar originalgetreu aber einfach nicht mehr zeitgemäß. Da haben es sich die Österreicher zu leicht gemacht.

Zu leicht gemacht!
Natürlich bleiben den Abenteurern auch Kämpfe nicht erspart und – wie sollte es auch anders sein – das Kampfsystem war im Original der Schwachpunkt und wurde nahezu 1 zu 1 übernommen. Die Grafik rangiert hier nun auch ganz klar unterhalb von akzeptabel und "fantastisch" kann nur sarkastisch gemeint sein. Gott sei dank gibt es eine Einstellung, die es ermöglicht die Kämpfe vom Computer in 100x erhöhter Geschwindigkeit austragen zu lassen. Das macht es erträglich, denn selbst mein stärkster Kämpfer trifft zu Beginn nur etwa jedes 19. Mal. Die Figuren der Feinde und auch die eigene Gruppe sind derart verpixelt, dass ich stellenweise nur raten kann, wer zu mir gehört und wer zum Feind geschweige denn welcher Gattung der Gegner angehört. Ätzend!



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters David Weigel DavidAlles in allem wurde eine große Chance verspielt, ein tolles Spiel grafisch und spielerisch aufzupolieren um es noch toller zu machen. Die Ansätze sind gut und einige Funktionen wie die Automap oder die Tatsache, dass man den nicht schlechten Soundtrack durch den kultigen Soundtrack der Originals ersetzen kann, machen Spaß. Das reicht leider hinten und vorne noch nicht um einen Kaufgrund darzustellen.

Das Schwarze Auge: Schicksalsklinge (2013, Revised) - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
David Weigel

Screenshots












Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 5.75 Grafik: 6.00
Sound: 7.00
Steuerung: 6.00
Gameplay: 4.00
Wertung: 5.75
  • Große Rollenspielwelt
  • Stabile Story aus dem Vorbild übernommen
  • Viele Möglichkeiten (Jagen, Kräuter, Kampf, Wandern, Tavernen ...)
  • Versuche, Atmosphäre zu erzeugen (Musik, Erzähler ...)
  • Gampeplay der 80er beibehalten
  • Grafik in den Kämpfen
  • Grundsätzlich ist das Kampfsystem zu retro
  • Abartiger Schwierigkeitsgrad zu Beginn
  • keinerlei Einführung etc.

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Rezension vom: 06.03.2014
Kategorie: Rollenspiele
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