Disciples 3: Reincarnation
Publisher:
bitComposer Games
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
27,99 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Windows 7, 4 GB RAM, AMD Athlon X4 645 3,10 GHZ, Zotac GeForce GT 240
Anforderungen:
Windows XP SP2/Vista/7/8 , Intel Pentium 4 2.0 GHz, 1 GB RAM, video card NVidia 6800 GT or higher with 128 MB video memory, 10 GB available space
Inhalt:
Das Schicksal von Nevadaar steht auf der Probe. Der Highfather hat sich von der Welt abgewandt um über ihr Schicksal nachzudenken. Und eine mysteriöse Kraft ist währenddessen auf dem Planeten gelandet. Doch wer steckt dahinter und was für Pläne hat er?
Meinung:
Da war doch was? Disciples 3? Seit wann bespricht Splashgames einen Titel, der bereits seit vier Jahren draußen ist, ein weiteres Mal? Das Spiel wurde schließlich schon getestet! Gemach, gemach! Wahr ist, das Disciples III: Renaissance vier Jahre alt ist und dass es damals vom Kollegen Sebastian Köller besprochen wurde. Doch hat man es hier mit Disciples 3: Reincarnation zu tun. Einer Variante, die in vielen Aspekten komplett überarbeitet wurde, unter anderem bei der KI und den jetzt vorhandenen Seekämpfen.
Gut geklont ist halb gespielt Disciples 3 präsentiert sich als dunkler Zwilling von Might & Magic Heroes. Und die Betonung liegt auf dunkel, denn die gesamte Grafik ist düster – helle Töne sind die Ausnahme. Allerdings hat dies zur Folge, dass bei den Menüs ab und an schwer zu erkennen ist, ob jetzt ein bestimmter Befehl aktiv ist, oder nicht.
Genauso wie bei Might & Magic Heroes ist Disciples eine Mischung aus Strategie und RPG. Man wählt eine von fünf Gruppen aus (eine davon dient nur als Tutorial), darunter die untote Horde oder die Elfenallianz, steuert einen repräsentativen Helden über eine Karte und kümmert sich um seine Stadt. Denn die ist für das Spiel von enormer Bedeutung.
Castle, sweet Home In deiner Stadt kannst du neue Einheiten ausbilden, Verletzte heilen, tote Heroen wiederbeleben oder Zaubersprüche erforschen. Dabei lassen sich die einzelnen Gebäude jederzeit ausbauen, so dass neue Truppentypen zur Verfügung stehen. Desweiteren kannst du bis zu zwei Helden anheuern und diese ebenfalls mit Truppen ausstatten. Letzteres ist besonders dann empfehlenswert, wenn man die Karte erforschen will. Es gibt teilweise mehrere Nebenquests, die man so parallel abarbeiten kann. Und so kann man zusätzliche Ressourcen und Items aufsammeln, was für den Verlauf des Spiel nur von Vorteil sein kann.
Überlebenskampf Denn der Schwierigkeitsgrad der Kämpfe zieht schnell an. Man gerät früh leicht ins Schwitzen, weil die Auseinandersetzungen so heftig sind. Dann kommt man teilweise mit dem Heilen der Einheiten kaum hinterher. Doch gleichzeitig muss man auch betonen, dass die Schwierigkeit der Gefechte zwar hoch, aber eben nicht unfair hoch ist. Mit etwas Geschick und Nachdenken lässt sich jeder Kampf gewinnen.
Eine wichtige Rolle beim Überleben kommt das Aufleveln der Charaktere zu. Wer bei den Helden einen Blick auf das Board mit den möglichen Fähigkeiten wirft, wird erstmal von der Vielzahl an Optionen erschlagen! Vielspieler dürften sich dabei an Final Fantasy XII erinnert fühlen, wo die Protagonisten ein ähnliches Auflevelprinzip hatten. Doch je näher man sich damit beschäftigt, desto mehr erkennt man die Optionen, die das Brett bietet. Es dürfte zwar unmöglich sein, alle Fähigkeiten zu kriegen. Doch ist es ebenso möglich, den Helden nach seinen eigenen Vorstellungen aufzuleveln.
Dunkle Atmosphäre Wie bereits eingangs erwähnt, ist der Grafikstil das Hauptmerkmal des Spiels. Und gleichzeitig auch der Hauptschwachpunkt. Denn um ehrlich zu sein, ist er schlecht gealtert. Einige Texturen und Animationen wirken nicht mehr zeitgemäß. Und so ungewöhnlich der dunkle Stil wirkt, irgendwann sieht man sich einfach daran satt. Da hilft auch das gelungene Charakterdesign nicht weiter.
Schade ist ebenfalls, dass es kaum Sprachausgabe gibt. So hat man es größtenteils mit stumm agierenden Kreaturen zu tun, die außer einigen sich wiederholenden Sprüchen und Grunzern nichts sagen. Wodurch viel Atmosphäre flöten geht.
Fazit:
Wer auf Taktik-RPG-Futter steht, der wird um Disciples 3: Reincarnation nicht herum kommen. Das ursprüngliche Spiel wurde überarbeitet und so unter anderem die KI gründlich aufpoliert. Dabei präsentiert sich das Game als ein dunkler Zwilling von Might & Magic Heroes, mit einem schnell ansteigenden Schwierigkeitsgrad, der es in sich hat, allerdings nie unfair wird. Dem Aufleveln der Truppen kommt dabei eine große Bedeutung zu, auch wenn man zunächst von den Möglichkeiten schier erschlagen wird. Der dunkle Grafikstil ist ein Merkmal des Games, sorgt jedoch ebenso für Probleme. Definitiv ist, dass die Darstellung insgesamt veraltet wirkt, trotz des guten Charakterdesigns.
Disciples 3: Reincarnation findet man hier auf Steam.
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Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen
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