Anforderungen:
Minimum: Windows XP (SP3), Windows Vista (SP2), Windows 7, Windows 8, Intel Core 2 Duo, AMD Athlon X2, or equal at 2.0 GHz or better, 2 GB RAM, DirectX 9.0c-compatible, SM 3.0-compatible, 512MB VRAM, Version 9.0c, 2 GB available space, Sound Card: Direct
Inhalt:
Die Ziege ist los, die Ziege ist los. Rette sich, wer kann!
Meinung:
Bäääääääää. Als Spieleredakteur, der bereits viele Jahre aktiv ist und dementsprechend viel gespielt und besprochen hat, entwickelt man eine Vorliebe für bestimmte Genres und Spiele. Bei mir sind es RPGs, Egoshooter, die nicht dem Mainstream folgen und Games, die jeglichen Genrestandards widersprechen. Titel wie Asura’s Wrath oder El Shaddai, die bewusst dem allgemein gewohnten nicht entsprechen, sondern ihr eigenes Ding durchziehen.
In dieselbe Kerbe haut auch Coffee Stain StudiosGoat Simulator – Der Ziegen-Simulator. Wer meint, vom Titel herleiten zu können, was in dem Spiel passiert, der sollte lieber noch einmal nachdenken. Zwar spielt man eine Ziege, aber eine Simulation ist das Game deswegen noch lange nicht! Es ist im Gegenteil viel mehr eine Art Anti-Simulation.
Frisch gekalbt Seine Ursprünge hat der Goat Simulator im Januar 2014. Coffee Stain Studio hatte soeben Sanctum 2 fertiggestellt und hielt einen einmonatigen Gamejam ab. Der Titel wurde während dieser Zeit von Armin Ibrisagic entwickelt, der es als eine Art Tony Hawk ohne Skater, aber dafür mit Ziege beschrieb. Und ursprünglich sollte das Spiel auch überhaupt nicht erst rauskommen, geschweige denn nach Ablauf der Zeit weiterentwickelt werden.
Doch es wurde Gefallen an dem Game gefunden, was vor allem an den Fans lag. Denn ein Video der Alpha-Fassung wurde auf YouTube gestellt, wo es innerhalb von zwei Tagen eine Million Mal angeguckt wurde. Auf Grund dessen und der positiven Resonanz der Fachpresse wurde der Goat Simulator schließlich Steam vorlegt, die es sofort akzeptierten. Und am 1. April, das Datum wurde bewusst gewählt, war es schließlich erhältlich.
Schleck! Worum geht es? Nun, eine Story existiert nicht. Du steuerst eine Ziege und darfst die Gegend erkunden. Dabei kannst du jede Menge Tricks und Ziele absolvieren. Das ist alles.
An dem Gameplay merkt man, wie sehr das Spiel sich an Tony Hawk orientiert. Denn für jede kleinste Aktion, vom Hüpfer bis hin zum Abschlecken, gibt es Punkte. Und wenn man mehrere Tricks hintereinander durchführt, gibt es derer selbstverständlich viele.
Es gibt Dinge, die gibt es nur scheinbar nicht Doch die grundlegende Faszination von Goat Simulator – Der Ziegen-Simulator ist eine andere. Denn die Ziege, die du steuerst, ist praktisch unzerstörbar und richtet jede Menge Schaden an. Sie kann Türen einrennen, Leute umrennen und Zäune kaputtmachen. Hinzu kommen so nette Tricks, wie Ragdoll, wo sie auf Knopfdruck wie eine Puppe zusammenfällt oder ihre megalange Zunge, die außerdem auch noch klebrig ist. Was sie abschleckt, bleibt so lange haften, bis man per Befehl loslässt. Und man kann wirklich alles abschlecken! Mit oft kuriosem Resultat.
Denn einer der großen Pluspunkte von Goat Simulator ist der Humor. Das Spiel nimmt sich selber nicht ernst und ist sich seiner Schwächen mehr als bewusst. Viele Bugs, wie die überlangen Hälse von Menschen, die abgeschleckt werden, oder diverse Clipping-Fehler wurden bewusst im Game drinnen gelassen. Und das sorgt ebenfalls dafür, dass man von diesem Game so fasziniert sein wird.
Real! Irreal! Egal! Auch der Faktor Realismus ist Teil des Spielspaßes. Beziehungsweise, wenn die Realität mit der Irrealität der unzerstörbaren Ziege kollidiert. Man kann einen Feuerwerkskörper abschlecken, bleibt haften und wird mehrere Meter durch die Luft geschleudert, nur um anschließend mit heilen Knochen zu landen und unbekümmert weiter zu machen. In der Realität hätte die Ziege sich schon längst das Genick gebrochen. Wobei die absolute Krönung der Weltraumflug ist, den sie ohne Atemgerät absolviert. Und das ist nicht gelogen!
Hinzu kommt auch noch, dass man die Gegend des Spiels frei erkunden kann. Und es gibt jede Menge zu entdecken. So existiert eine Passage, wo die Ziege in die Hölle kommt und sich in eine wahre Teufelsziege verwandelt. Oder man entdeckt Menschen, die merkwürdig tanzen. Oder man trifft im All einen rauschebärtigen Mann, der rot/weiß gekleidet ist. Wenn man sich die Zeit nimmt, lassen sich jede Menge Eastereggs finden.
Freigegeben nicht für jeden Spieler All das sorgt dafür, dass der Goat Simulator von der ersten bis zur letzten Sekunde Spaß macht! Vorausgesetzt, man lässt sich darauf ein. Es dürfte viele Spieler geben, die sich von der Ziellosigkeit abgestoßen fühlen, denen die bewussten Bugs auf den Keks gehen und die nach einigen Stunden die Lust am Game verlieren, weil sie meinen, alles gesehen zu haben.
Auch graphisch ist das Spiel kein Überflieger. Zu sehr merkt man, dass es innerhalb kürzester Zeit entwickelt wurde. Doch um ehrlich zu sein, wen kümmert’s?
Dasselbe gilt ebenso für den Sound. Er kann nerven, ja. Aber man kann ihn ebenfalls ignorieren und sich so besser auf das grundlegende Game einlassen.
Fazit:
An dem Goat Simulator werden die Geister sich scheiden. Die einen, wie ich, werden es fantastisch und lustig finden. Es wird zwar aktuell nicht dauerhaft Spaß machen. Doch neuer Content ist schon unterwegs und dank der Community gibt es auch jetzt bereits viele Möglichkeiten, abseits des ursprünglichen Spiels unterhalten zu werden. So lange man bereit ist, über die Schwächen hinwegzusehen, führt am Goat Simulator kein Weg vorbei! Da machen wir gerne eine Ausnahme bei der Spielspaßwertung und vergeben (aufgerundet) eine 11 von 10 – bei Verstärkern geht das ja auch.
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.