Genre:
Sport USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
40 €
Systeme:
3DS
Inhalt:
Ein gutes Jahrzehnt ist es her, dass wir uns zusammen mit Mario und seinen Kollegen aus dem Pilzkönigreich im elitären Sport
des Golf austoben durften. Für den 3DS gibt es nun Mario Golf: World Tour, das der alten Serie ein wenig neues Leben
einhauchen soll. Also, ab aufs Grün!
Meinung: Nintendo hat es schon immer geschafft, trockene Materie mit einem leichten Touch Mario in spannendes und amüsantes
Gameplay umzuwandeln. So bleibt uns der Realismus eines Tiger Woods hier natürlich vorenthalten, wofür es im Gegenzug aber
abgefahrene Aufgaben auf Kursen mit Power Ups gibt, auf denen wir auch gerne mal einen Special Move anwenden dürfen.
Mii-Tour Zunächst einmal sei gesagt, dass es grundsätzlich zwei verschiedene Modi gibt. Das schnelle Spiel und den Palastclub. Letzterer dient hierbei als eine Art Kampagne und bildet den Hauptteil des Singleplayer-Spiels. Dabei wird nicht in die Rolle einer Mario-Figur geschlüpft, sondern ein eigenes Mii verwendet. Die Anfangswerte lassen noch ein wenig zu wünschen übrig, aber durch den Kauf neuer Klamotten und Schläger können diese Werte angehoben werden. Das nötige Geld verdient man sich auf zwei Wege. Als erstes wären da natürlich Golfturniere zu bewältigen. Drei Stück gibt es zur Auswahl, die aus jeweils 18 Löchern bestehen und sich thematisch eher standardmäßig im Wald, auf einer Insel oder in den Bergen aufhalten. Gespielt wird gegen einen Kontrahenten aus dem Mario-Universum. Der Fokus im Palastclub liegt eindeutig auf diesen drei Turnieren, weswegen es so schade ist, dass Golf-Veteranen sie innerhalb kürzester Zeit absolviert haben und mit dem Abspann belohnt werden. Die GBA-Version konnte die Spieler noch mit ausgefeilteren RPG-Elementen deutlich länger bei der Stange halten.
Action Golf Wer aber dann doch etwas mehr Abwechslung möchte, versucht sich an den verschiedenen Herausforderungen. Diese haben es stellenweise echt in sich. Die Aufgaben reichen von gezielt durch Ringe schlagen und dennoch unter Par bleiben oder mit einer zufälligen Auswahl an Schlägern das Loch erreichen müssen bis zum Zeitgolfen, bei dem die Anzahl der Schläge egal ist, solange man unter der erforderlichen Höchstzeit bleibt. Etliche verteilte Items sorgen außerdem immer wieder für spannende Möglichkeiten, wenn man z.B. mit einer Eisblume einen See einfach zufrieren lässt, um gefahrlos auf ihm landen zu können. Diese Items können auch außerhalb der Herausforderungen in den anderen Modi aktiviert werden. Für das Sammeln von Sternen in den Herausforderungen und das Absolvieren der drei Palastclub-Turniere schaltet man weitere 9-Loch-Kurse frei, die allesamt deutlich spannender sind als ihre Vorgänger. Diese orientieren sich thematisch endlich am Mario-Universum und kommen mit ihren eigenen Eigenheiten daher – wie etwa ein Kurs, der unter Wasser stattfindet. Ein paar mehr Kurse von dieser Sorte wären nicht schlecht gewesen.
Hot Shots Aber wie läuft das Golfen an sich denn eigentlich ab? Übungslektionen vermitteln einen sehr guten Einstieg und Überblick über alle nötigen Techniken und Anzeigen. Das Schlagprinzip ist eigentlich recht simpel. Man wählt die Richtung des Schlags aus und eine Markierung zeigt an, wo der Ball voraussichtlich landen wird, wenn man mit perfektem Schwung trifft. Dabei werden allerdings Einflüsse durch Wind und unebenes Terrain nicht einbezogen. Windgeschwindigkeiten und Höhenunterschiede sowie Gefälle wollen genauestens berücksichtigt werden. Dann kann es losgehen. Anfänger werden sich erst einmal auf den automatischen Schlag verlassen, bei dem lediglich die richtige Kraft abgepasst werden muss. Profis werden schnell merken, dass wichtige Eingaben nur in der manuellen Steuerung verfügbar sind. Hier kann mittels Touchscreen der genaue Schlagpunkt am Ball eingestellt werden, um ihm ein wenig Spin zu geben. Dementsprechend muss nach der Kraftleiste auch noch die Genauigkeit mittels Klick korrekt erreicht werden, um zu ermitteln, ob man den angepeilten Punkt auch wirklich trifft. Wenn man sich erst einmal in die manuelle Steuerung hineingefuchst hat, kann es mit den Turnieren auch losgehen, denn selbst die einfachsten Gegner machen es einem nicht gerade leicht.
Sport in 3D Im Fernsehbereich wirkt 3D gerade bei Sportübertragungen am eindrucksvollsten, weil man sich fühlt, als wäre man direkt dabei. Auf dem 3DS sorgt der Effekt darüberhinaus noch dafür, dass man Entfernungen (gerade beim Putten) ein bisschen besser abschätzen kann. Außerdem sieht es nicht schlecht aus, einem weit geschlagenen Ball in feinstem 3D über den Kurs hinterher zu fliegen. Die kompakten Umgebungen der Kurse sorgen außerdem dafür, dass ordentlich Power in die Animationen und Effekte gepackt werden konnte. Alle Figuren haben ihre eigenen Animationen und bewegen sich sehr flüssig, und Power Ups und Spezialschläge ziehen ein buntes Feuerwerk nach sich. Ein einziges Manko findet sich beim Putten. Das Gitter, das hier über das Loch gelegt wird, um Unebenheiten auf dem Grün anzuzeigen, ist auf dem oberen Bildschirm ein wenig pixelig geraten, sodass es schwer sein kann, die Anzeichen für Gefälle richtig zu deuten. Beim Sound fällt Mario Golf: World Tour flach. Die Hintergrundmusik ist unspektakulär und der Kommentator, der jeden Schlag untermalt, z.B. mit "toller Schlag" und ähnlich spannenden Sprüchen, nervt bereits nach dem ersten Loch.
Multiplayer Als wahrer Mario-Sporttitel gibt es aber natürlich auch einen ordentlichen Multiplayermodus. In diesem können wir uns entweder lokal oder über das Internet mit unseren Freunden messen. Online können wir an Turnieren teilnehmen, die sowohl usergeneriert als auch offiziell von Nintendo sein können. Jedes Turnier kann dabei auf verschiedenste Parameter eingestellt werden und sollte für langanhaltende Abwechslung sorgen. Was leider fehlt, ist die Möglichkeit nacheinander auf einem 3DS-System mit Freunden zu spielen. Eine Art Hot-Seat-Modus eben.
Fazit:
Entwickler Camelot geht mit Mario Golf: World Tour mit einem Par vom Platz. Das ist zwar kein Bogey-Griff ins
Klo, aber eben auch kein Eagle-Überflieger. Es ist einfach genau das, was man als Standard bezeichnen würde. Kaum neue Ideen
zeugen von einem allzu sicheren Spiel. Die drei Kurse vom Palastclub sind fix durchgespielt und die spannenderen Kurse
müssen erst einmal freigespielt werden. Dafür sind die Herausforderungen größtenteils auch tatsächlich fordernd und sorgen für
die nötige Abwechslung. Ausgehungerte Mario-Golfer werden ihren Spaß haben, aber es bleibt immer der üble Nachgeschmack, dass
da deutlich mehr hätte gehen können.
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