Genre:
Rollenspiele USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
39,24 €
Systeme:
3DS
Inhalt:
Die Stadt Etria wird regelmäßig durch merkwürdige Beben erschüttert. Ein Mitglied des Highlander-Volkes soll dieser Angelegenheit auf den Grund gehen. Und stößt dabei auf Rätsel der Vergangenheit.
Meinung:
Damals wie heute Es ist sechs Jahre her, als auf dem Nintendo DS ein Rollenspiel mit dem Titel Etrian Odyssey für Aufsehen sorgte. Das Spiel wirkte wie ein Game aus einer anderen Zeit, als der Spieler mehr gefordert wurde. Danach sind drei weitere Teile herausgekommen. Und jetzt liegt mit Etrian Odyssey Untold: The Millenium Girl der neuste Titel der Reihe vor.
Das Game ist ein Remake des ersten Teils, hält sich allerdings nicht sklavisch an die Vorlage, sondern baut auch eigene Elemente ein. Was jedoch jemandem, der die Vorgänger nie spielte, nicht auffallen dürfte. Wie es beim Redakteur der Fall ist.
Qual der Moduswahl Dermaßen unbefleckt wurde also die Card in den 3DS reingeschoben. Der erste Eindruck war dabei genial. Ein wunderschönes, voll animiertes Intro mit glasklarer Sprachausgabe machte Lust auf mehr. Und dann stand man vor der Qual der Wahl.
Man kann sich zwischen Story- und Classic-Modus entscheiden. Ersterer setzt auf eine richtige Geschichte und vorgefertigte Charaktere. Was innerhalb der Reihe ein Novum darstellt. Der Classic-Modus hingegen ist Standard der Reihe, da man hier alle Figuren selber erstellen kann. Zusätzlich kann man sich ebenso noch in jedem Modus zwischen drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden entscheiden.
Doch so erfreulich diese Wahlmöglichkeiten auch sind, ein Manko haben sie: Man kann sich nur für einen der zwei Spielmöglichkeiten entscheiden. Da es nur einen Speicherstand gibt, ist es nicht möglich, beide gleichzeitig zu daddeln.
Wie damals, nur heute Ein weiterer Standard der Serie, und für RPGler der jüngeren Generation sicherlich gewöhnungsbedürftig, ist die Karte, die man selber zeichnen muss. In der Tat gibt es hier keine Automap, wie man es von anderen Titeln her kennt. Stattdessen markiert das Spiel nur den Weg, den man selbst gegangen ist. Dinge, wie Weggrenzen, Stellen wo man Materialien sammeln kann, oder wo vorläufig nicht passierbare Ausgänge vorhanden sind, muss man alle selbst eintragen. Und tatsächlich funktioniert das hervorragend. Die Bedienung ist unkompliziert und einfach. Und es ist für den Spielablauf geradezu essentiell, dass man selbst die kleinsten Details einträgt, da man wiederholt Quests erhält, bei denen man bestimmte Sachen auf der Karte heraussuchen muss.
Etrian Odyssey Untold: The Millenium Girl präsentiert sich als geradliniger Dungeon-Crawler. Das heißt, man bewegt sich durch lange, verwinkelte Level, und wird regelmäßig durch zuvor unsichtbare Feinde angegriffen. Allerdings nicht überraschend, da ein Licht in der unteren rechten Ecke des oberen Bildschirms anzeigt, wie groß die Gefahr eines Angriffes ist. Bei Rot steht eine solche Attacke kurz bevor.
Mächtige Herausforderung Doch neben den normalen Monstern gibt es auch noch die FOEs. Das sind größere Gegner, wo der Kampf eine Herausforderung darstellt. Das Gute ist jedoch, das man ihnen problemlos aus dem Weg gehen kann, da man auf der Karte ihre Bewegungen sieht. Außerdem kann man erkennen, wann ein Gefecht mit ihnen relativ schadlos zu überstehen sein dürfte. Wobei selbst eine mittlere Auseinandersetzung mit diesen Opponenten eine Schwierigkeit darstellt, falls man nicht genug levelte. Und das ist besonders wichtig! Denn wenn man in eine weitere Etage vorstößt, kann man schnell auf Feinde stoßen, die zu schwer für einen sind.
Interessant ist auch, dass das Spiel im Grunde genommen nur über einen einzigen Level verfügt! Das Ygdrassil-Labyrinth ist der zentrale Ort des Abenteuers. Und die Größe kann nervig sein. Nämlich dann, wenn man sich von Etrian zurück in den Irrgang begibt und erstmal alle Etagen durchqueren muss, ehe man am Ende erneut dort ist, von wo man gekommen ist. Das kann dauern und kostet Nerven. Zwar existieren Möglichkeiten, einzelne Etagen zu überspringen. Doch sind diese rar gesät.
Ein Anime im Handheld-Format In Sachen Grafik braucht sich das Spiel nicht zu verstecken. Das Schöne ist, dass das animierte Intro keine Ausnahme darstellt. Wiederholt gibt es voll synchronisierte und animierte Zwischensequenzen, die fantastisch aussehen. Aber auch im eigentlichen Gameplay braucht Etrian Odyssey Untold sein Licht nicht unter den Stuhl zu stellen. Alles ist wunderbar designt und schaut einfach nur großartig aus. Die 3D-Fähigkeiten des Handhelds werden ebenfalls gut genutzt.
Musikalisch präsentiert sich das Game ebenso grandios. Die verschiedenen Melodien sind durch die Bank weg gelungen komponiert. Schade ist nur, dass die englischen Synchronsprecher manchmal ungewöhnlich unmotiviert ans Werk gehen. Dann klingen die gesprochenen Dialoge lustlos heruntergesprochen und können nicht überzeugen.
Fazit: Etrian Odyssey Untold: The Millenium Girl ist ein wunderbares JRPG, das an die alten Zeiten erinnert. Dass man die Karte selber mitzeichnen muss, funktioniert großartig und wird auch gut in das Spiel eingebaut. Die FOEs stellen neben den normalen Feinden eine gute Herausforderung dar und das Ygdrassil-Labyrinth bietet viele Stunden Spielspaß. Die Grafik braucht sich ebenfalls nicht zu verstecken, da sie mit den animierten Intros und Zwischensequenzen zeigt, wozu der 3DS in der Lage ist. Die Musik hat Ohrwurm-Potential. Schade nur, dass man nicht zwischen Story- und Classicmodus wechseln kann, da es nur einen einzigen Spielstand gibt. Die langen Wege um vom Anfang des Labyrinths hin zu einer der späteren Etagen zu kommen nerven. Und die englische Synchro kann leider nicht vollständig überzeugen, da sie wiederholt Ausfälle hat. Dennoch ist das Spiel ein Must Have für Nintendos Handheld.
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