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The Amazing Spider-Man 2

Entwickler: Beenox
Publisher: Activision Blizzard

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ca. 17 bis 59€ €

Systeme: 3DS, PC, PlayStation 3, PlayStation 4, Wii U, Xbox 360, Xbox One

Inhalt:

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Erinnert sich noch jemand an die erste Spider-Man-Trilogie? Nicht die von Sam Raimi, sondern die aus den Siebzigern, die mit »Spider-Man gegen den gelben Drachen« ihren Abschluss fand. Das waren eigentlich keine Kinofilme, sondern zum Film zusammengeschnittene Doppelfolgen aus der TV-Serie »The Amazing Spider-Man«, deren sonstigen Episoden bei uns nie im Fernsehen gelaufen und daher auch nicht synchronisiert worden sind. Diese Serie bzw. die Filmtrilogie hatte ein großes Problem: Es kamen kaum Nebenfiguren aus den Comics vor und erst recht keine Superschurken. Spidey musste sich die meiste Zeit mit normalen Verbrechern, Terroristen und höchstens mal mit Halbverrückten, die über effektlos darstellbare Psychokräfte verfügen, herumschlagen. Ein ähnliches Problem mit Schurken und Nebenfiguren hat auch The Amazing Spider-Man 2 – nicht nur, aber vor allem im Spiel zum Film.

Ja, das Drehbuch zu Spider-Man 4 muss wohl ziemlich schlecht gewesen sein. Spider-Man sollte darin z.B. den Geier töten, was erstens nicht so ganz zu der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft passt, und andererseits auch nicht zum Geier, denn der geflügelte Rentner zählt nicht gerade zu den tödlichsten Feinden des Netzschwingers.
Sony Pictures hatte letztlich wohl keine andere Wahl, und strich den ganzen Film mit der Aussage, dass 2012 ohnehin ein Reboot kommen sollte. Ob das wirklich geplant war, oder ob es doch der Zeitdruck war, weil sonst die Filmrechte an Marvel zurückgefallen waren, bleibt wohl ein Geheimnis der Verantwortlichen. Denn die neue Spider-Man-Reihe hat die Geschichte von Peter Parker zwar neu gestartet, und dabei ein paar Details geändert (so ließ man Norman Osborn gleich an einer tödlichen Krankheit sterben), damit es nicht zu ähnlich wirkt, aber wohl doch einige Fäden der Vorläufer aufgegriffen. Wie etwa die Echse, deren Alter Ego Curt Connors ja schon in der Raimi-Trilogie eingeführt wurde. Es wirkt also doch wie eine Fortsetzung die irgendwie zum Reboot umgebaut wurde. Am Ende wird es wohl zwei Reihen geben, die beide ihre Stärken und Schwächen haben.



Meinung:

Das Problem, das The Amazing Spider-Man 2, die Filmumsetzung, hat, liegt ein wenig in dem Durcheinander begründet. Es können kaum Superschurken auftreten, die erst für die nächsten Filme (ASM 3+4 sowie die Spinoffs Venom und The Sinister Six) geplant sind. Oder sie treten auf, und werden im nächsten Film ganz anders dargestellt, wie es mit dem Rhino geschah, welches im ersten Spiel zum Film auftauchte, und im zweiten Film nochmal als ganz andere Figur seinen erneuten Erstauftritt hat. In ASM 2 bekommt man ja schon bei Oscorp die Flügel des Geiers und die Arme von Doc Ock zu sehen, auch im Spiel sind diese vorhanden, und man muss sie sogar für J. Jonah Jameson, den Herausgeber des Daily Bugle und bekennender Spidey-Verachter, fotografieren. Also nochmal zwei beliebte Figuren, die völlig wegfallen. Jameson selbst glänzt wie im Film mal wieder durch Abwesenheit, aber auch andere Nebenfiguren kommen entweder gar nicht erst vor oder haben nicht viel zu sagen.

Kurzschlüsse
Auch der Hauptgegner des Filmes, Electro, hat im Spiel nur einen vergleichsweise kleinen Auftritt, weswegen der Film-Untertitel fehlt und der geladene Schurke auch nicht auf dem Cover zu sehen ist. Im Grunde ist The Amazing Spider-Man 2 eher Fortsetzung des ersten Spiels zum Film als ein Spiel zum zweiten Film. Peter möchte endlich den Mörder seines Onkels Ben finden. Den Verbrecher, den er hätte aufhalten können, als dieser einen Laden überfiel. Im Film wurde dieser Handlungsfaden nicht mehr weiter verfolgt, im Spiel steht er im Mittelpunkt. Zunächst. Denn eigentlich ist der Kerl gar nicht so schwer zu finden, Spidey muss nur ein wenig NSA spielen und den Mobilfunk abhören. Bevor er den Gangster jedoch stellen kann, wird dieser von einem Serienkiller, der es auf Verbrecher abgesehen hat, ermordet. Der Killer hinterlässt immer die Initialen C.K. – und nun dürfte ein Spidey-Fan selbst drauf kommen, um wen es sich handeln könnte.

Dieser C.K. bildet dann also den Mittelpunkt des Spiels, und die anderen auftauchenden Schurken bzw. Nebenfiguren wie Kraven (der seiner Version im ultimativen Universum ähnelt), Kingpin und Black Cat werden alle in diese Story mit verwoben, erhalten jedoch nicht viel Screentime. Spidey trifft alle diese Figuren im Spiel-/Film-Universum auch zum ersten Mal, Raum für eine interessantere Handlung scheint da also nicht vorhanden gewesen zu sein. Damit kann die Story nicht sehr begeistern, allenfalls durch den Hauptgegner C.K.
In den Cutscenes bekommt man zudem noch Dialogoptionen, die man hätte genauso gut auch automatisch hintereinander abspulen können, denn Entscheidungsmöglichkeiten gibt es nicht.

Mit dem Netzexpress durch Manhattan
Dafür ist das Netzschwingen richtig toll geworden! Mit L2 schießt Spidey mit der linken Hand einen Faden ab, mit R2 mit der rechten. Es muss ein Gebäude, etc. vorhanden sein, sonst funktioniert es nicht. Die Schwungphysik ist auch sehr gelungen, und so macht es einen Riesenspaß durch Manhattan zu schwingen. Mit dem Netzsprint hat man noch eine semi-automatische Alternative. Durch Drücken bzw. Gedrückthalten von R(?) kann man Spider-Man-Silhouetten anwählen, die für Punkte stehen, an die der Netzschwinger gelangen kann. Ist man schnell und kann gut anvisieren, geht das wirklich ruckzuck. Ansonsten läuft die Zeit einfach etwas langsamer, wenn man die Taste gedrückt hält, und man kann mit dem rechten Stick die Sicht auf das nächste gewünschte Etappenziel gemütlich auswählen.
Zudem kann Spider-Man natürlich an den Wänden krabbeln, aber auch mit Netzunterstützung die Fassaden hochrennen. Er hockt sich auf Fahnenmasten und Ampeln, kann sich von dort abseilen, ja kann sich sogar an die Wand setzen, wie man es aus den Comics kennt, um z.B. ein Foto zu knipsen. Teils scheint es da aber auch Doppelbelegungen zu geben, denn in einer Mission kam auch schonmal, dass man sich mit Kreis an die Wand setzen kann. Solange Spidey nicht im Kampf ist, ist das sicher auch kein Problem.

The Light Knight
Geht es dann aber los, dann sind die Tasten anders belegt. Spider-Man hat dann einen Angriff, einen Konter wenn ein gegnerischer Angriff erfolgt (was durch den Spinnensinn sogar glaubwürdiger ist als in anderen Spielen), kann Gegner mit dem Netz zu sich herziehen bzw. entwaffnen. Mit Druck auf Kreis verschießt Peter sein Netz und kann so einzelne Gegner kurzzeitig festsetzen. Das ist nützlich, wenn es gegen mehrere Gegner geht. Sammelt Spidey dann auch noch Kombos, kann er mit Kreis auch spektakuläre Signature Moves anwenden. Durch gekaufte Skills lassen sich die Fähigkeiten noch verbessern, so dass Spidey Waffen, die er den Gegnern klaut, gleich noch auf dem Boden einnetzt, so dass sie diese nicht mehr aufheben können. Das Kampfsystem ist nicht so toll wie das Free-Flow aus den Arkham-Spielen, hauptsächlich ist eben Reaktion gefordert. Core-Gamer sollten dabei unbedingt auf den höchsten Schwierigkeitsgrad schalten, damit man noch eine Herausforderung hat.

Die Klon-Saga? Jetzt schon?
Klone haben bei Spider-Man oft eine große Rolle gespielt, dafür dürfte es aber in dieser Story noch etwas zu früh sein. Dennoch trifft man sie überall! Zum einen sind die ganzen Nebenmissionen Klone. Denn obwohl es einige verschiedene Missionstypen gibt, wie z.B. eine Verfolgungsjagd, bei dem man eine Geisel aus einem Auto retten muss, ein ganz normaler Kampf gegen Gauner, oder das Retten von Leuten aus einem brennenden Gebäude: Hat man einen Missionstyp mal gespielt, dann wird man in den nächsten Missionen dieser Sorte kaum etwas neues erleben. Und auch die zu rettenden New Yorker bzw. die Leute auf der Straße sind nur eine Handvoll Klone. Komischerweise  sieht man viele grauhaarige Damen, die aber noch recht jung aussehen. Ich will jetzt mal nicht hineininterpretieren, dass Spidey die alle nur mit grauen Haaren sieht, weil er nach dem Tod seines Onkels unbedingt seine Tante May beschützen will. Wenn er wüsste, wie oft die in den Comics schon dem Tod von der Schippe gesprungen ist...

Dafür sind die längeren Storymissionen um einiges interessanter. Hier krabbelt man an der Decke oder auf Rohren herum, seilt sich ab und führt Stealth-Attacken aus, bei denen Spidey die Gegner einnetzt und an die Decke hängt. Oder es kommt zu Kämpfen auf größeren Arealen mit mehreren Ebenen. Leider ist die Story insgesamt auch viel zu kurz und der Anteil der interessanten Missionen gering.

Comicsammler
Die Extras im Spiel kann man als gelungen bezeichnen. Spidey-Erfinder Stan Lee hat einen Cameo-Auftritt als Comicbuchladenbesitzer. Dort kann man freigeschaltete Comicbücher und Action-Figuren anschauen. Comicbuch-Seiten sind in ganz Manhattan verteilt, manche werden auch durch die Luft geweht. Bei diesen muss man R1 drücken, wenn man sie im Visier hat, und dann im richtigen Moment die X-Taste. Zusammen mit Spideys Fähigkeiten gestaltet sich die Comic-Jagd so interessanter als die Nebenmissionen. Verlässt man Manhattan dagegen mit der U-Bahn in Richtung Queens, kann man in Peters Zimmer bei seinen Fotos Missionen der Hauptstory nochmals auswählen und im Kleiderschrank das Kostüm wechseln. Alle Kostüme verbessern sich, wenn man sie nutzt.

Grafisch ist das Spiel bei weitem kein Meilenstein. Auf der getesteten PS4-Version läuft jedoch alles flüssig, es gibt keine Grafikfehler, Tearing oder Slowdowns wie teilweise in den Last-Gen-Versionen. Sehr viel Mühe hat man sich dagegen bei Spidey bzw. seinen Kostümen gegeben. Da sieht man schon deutlicher den Unterschied zur letzten Konsolengeneration. Die PC-Version scheint allerdings nicht diesem Niveau zu entsprechen, da man wohl eine breitere Masse mit dem Spiel erreichen möchte und daher die Hardware-Anforderungen niedrig hielt.
Der Sound ist ebenfalls nicht der Rede wert. Die deutsche Synchro geht gerade noch so, die Musik ist dagegen sehr langweilig. Spideys Sprüche sind anfangs noch witzig, wiederholen sich aber auch viel zu schnell und zu oft.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch Wer noch nie ein Spider-Man-Spiel gespielt hat, kann sehr wohl seinen Spaß mit The Amazing Spider-Man 2 haben, Spidey-Fans dürften dagegen von der Handlung, der Schurkenauswahl und den repetitiven Missionen enttäuscht sein. Wenn man jedoch dem Netzschwingen etwas abgewinnen kann, sollte man das Spiel dennoch mal antesten, denn dieser Aspekt ist wirklich toll geworden!
Bleibt zu hoffen, dass die Entwickler von Beenox irgendwann wieder mehr Zeit, Geld und Freiraum für ein Spider-Man-Spiel bekommen, das direkt auf den Comics basiert und seine eigene Geschichte erzählen kann.

The Amazing Spider-Man 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots
















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6.8125 Grafik: 7.00
Sound: 6.25
Steuerung: 8.00
Gameplay: 6.00
Wertung: 6.8125
  • Das Netzschwingen ist super gelungen
  • Gute Stealth- und Kampfansätze
  • Technisch auf NextGen deutlich besser
  • Spidey sieht gut aus
  • Sehr dünne Handlung
  • Zu wenige Schurken
  • Zu wenig gute Schurken
  • Potential der guten Schurken nicht genutzt
  • Repetitive Missionen

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Rezension vom: 23.05.2014
Kategorie: Action
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