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Baphomets Fluch 5 - Der Sündenfall

Entwickler: Koch Media
Publisher: Koch Media

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 29,00 €

Systeme: Android, iOS, Linux, Mac, PC, PlayStation Vita

Testsystem: Intel® Core™ i7-4700MQ Prozessor; Windows 8; NVIDIA® GeForce® GTX 780M DirectX® 11 Grafik, 16 GB Arbeitsspeicher

Anforderungen: Windows XP, 1.6 GHz Prozessor, 1 GB Speicher. 256 MB Grafik, 7 GB freier Festplattenspeicher, Steam-Registrierung/Konto erforderlich

Inhalt:
baphomet5logo

Ein Blick in das Archiv unserer Redaktion förderte zur erfolgreichen Adventure-Serie Baphomets Fluch einiges zu Tage. So wurden der Directors Cut vom 1. sowie der 3. und 4. Teil ausführlich im Rahmen mehrerer Rezensionen besprochen und die als Fanprojekt im Stil der ersten beiden Teile entstandene Episode 2.5 wird ebenfalls in einem Special vorgestellt.  

Viele Spieler und wohl der größte Teil der Fachpresse sahen den Stern der einst großartigen Reihe im Sinken begriffen, da der dritte und vierte Teil in puncto Story, Witz und vor allem Optik nicht mit den beiden Vorgängern mithalten konnten. Die tollen, comichaft gezeichneten Hintergründe und Charaktere waren einer steril wirkenden 3D-Optik gewichen, die auf wenig Gegenliebe stieß.

Optisch zurück zu den Wurzeln
Ich muss zugeben, dass ich als Rezensent positiv voreingenommen war, sobald ich die ersten Screenshots gesehen habe. George und Nico, die ich in meinen Jahren als leidenschaftlicher Computerspieler bereits nächtelang durch alle Teile der Welt und durch die verschiedensten Gefahren begleitet hatte, erstrahlten endlich wieder in jenem Zeichenstil, der die ersten beiden Teile so unglaublich charmant machte.

Wie alles beginnt
Baphomets Fluch beginnt mit einem scheinbar zufälligen Zusammentreffen der beiden altbekannten Protagonisten: Die französische Journalistin Nico und der amerikanische Anwalt, Gelegenheitsjobber und Hobbyabenteurer George. Beide werden unfreiwillig Zeugen eines Kunstdiebstahls, der durch sich überschlagende Ereignisse zu einem Mord wird. George arbeitet zum Zeitpunkt des Diebstahls für die Firma, die das gestohlene Bild versichert und hat daher eine handfeste Motivation die Ereignisse aufzuklären, Nico hechtet dem Dieb/Mörder sofort mit der Kamera in der Hand hinterher, könnte dies doch der Auftakt zur nächsten großen Story sein.

Die Geschichte nimmt vor der Kulisse des sommerlichen Paris direkt neben einem typisch französischen Café ihren Lauf und weckt Erinnerungen an ein anderes Straßencafé, das ähnlich liebevoll gezeichnet war. Am Ort des Verbrechens hielten sich neben unseren beiden Helden und dem Opfer (einem Galeristen namens Henry) noch ein dominikanischer Priester und ein uns schon aus einem früheren Spiel bekannter Kunstkritiker auf. Schnell bringen wir in Erfahrung, dass der Diebstahl gerade DIESES Bildes kein Zufall war...

Gott sei Dank gibt's Geheimbünde und ominöse religiöse Splittergruppen
Als begeisterter Leser der Dan-Brown-Romane und der diversen literarischen Trittbrettfahrer bin ich immer wieder für Verschwörungsgeschichten rund um den Vatikanstaat, vermeintliche Verknüpfungen von Jesus und Magdalena, Templermythen, Unsterblichkeitssagen und Neuinterpretationen klassischer, geheimnisumwitterter Gemälde zu haben.

Diesmal geht es um die Gnostiker, eine christliche Splittergruppe, die u.a. Maria Magdalena verehren, Jehova lediglich als Gott der materiellen Welt anerkennen und ihn mit Lux Ferres alias Luzifer alias der Lichtbringer gleichstellen. Nur in der Ausgeglichenheit dieser beiden Gottheiten ist –  glaubt man den Lehren der Gnostiker – Friede zu finden. Das Bild stellt eine Art Wegbeschreibung zum wichtigsten Artefakt dieser Glaubensgemeinschaft dar, der Tabula Veritatis. Dieser Gegenstand soll das Gleichgewicht der Welt verändern können und wird bereits seit Jahrhunderten vor all jenen versteckt, die daran denken die Tabula für ihre egoistischen Zwecke einzusetzen. Im Zuge dessen wurde diese christliche Gruppierung zuerst aus Südfrankreich über die Pyrenäen verdrängt, hatte aber dank der spanischen Inquisition auch dort leider keine Ruhe.



Meinung:

Indiana Jones trifft Mac Gyver
Auf den Spuren der Tabula Veritatis (Tafel der Wahrheit) versuchen wir einem seltsamen Interpolagenten und einem russischen Schwerverbrecher bei einer gigantischen Schnitzeljagd quer durch Europa immer einen Schritt voraus zu sein. Dabei gilt es genretypisch allerhand skurrile Rätsel zu lösen. Der Schwierigkeitsgrad dieser Kombinations-, Puzzle- und Lückentext-Aufgaben steigt im Verlauf des Spiels leicht an, ist aber deutlich unter dem der Vorgänger angesiedelt, was ich persönlich nicht schlecht finde, da man so die Chance hat, nicht ins Ausprobieren jedes Gegenstandes im Inventar mit jedem Gegenstand in der Umgebung zu verfallen.

Häufig geht es darum, mit dem zu improvisieren was die Umgebung hergibt. Da wird ein Pizzakarton umgekippt und Ketchup verkleckert um einen Polizeibeamten auf die falsche Fährte zu lenken, oder aus Abdeckplane und einem Brecheisen ein Wurfanker improvisiert um aus einem brennenden Haus zu entkommen. Alles Dinge, auf die man tatsächlich von alleine kommt und die richtig Spaß machen, wenn dann der gewünschte Effekt eintritt.

Trotzdem hin und wieder Rätselfrust
Obwohl der grundsätzliche Schwierigkeitsgrad der Rätsel positiv hervorzuheben ist und man fast immer einen Schimmer hat, wie es weitergehen müsste, sorgen einige Detail-Schwächen für Frustmomente:

So gibt es leider keinen Assistenten zum Hervorheben anklickbarer Punkte (meiner Meinung nach mittlerweile fast ein Musthave des Genres) und die Verkettung mehrerer Gegenstände muss hin und wieder strikt entlang einer vorgegebenen Reihenfolge passieren um zum Erfolg zu führen (steck Lunte in Wurst – befestige Wurst an Ziege – zünde Wurst an). Hat man zwar schon die richtige Idee, findet aber partout den Hotspot im Bild nicht beziehungsweise versucht die falsche Reihenfolge, kann man trotz allem noch an einem Rätsel scheitern.

Am oberen Bildschirmrand verbirgt sich eine Funktion, die dem Spieler stufenweise Tipps gibt. Diese reichen von ersten Gedankenanstößen schrittweise bis zu einer konkreten Handlungsanweisung. Das ist gut gelöst, da man so nicht auf Komplettlösungen cleverer oder geduldigerer Spieler angewiesen ist, ABER noch besser wäre es, wenn man dank der oben beschriebenen Mechanismen gar nicht erst darauf zugreifen müsste, denn die Rätsel an sich sind logisch und entsprechen häufig dem gesunden Menschenverstand.

Schön zweidimensional und stimmungsvoll vertont
In kaum einem anderen Genre hängt die transportierte Stimmung so sehr von den Synchronsprechern und den Dialogschreibern ab wie beim klassischen Point-and-Click-Adventure. Baphomets Fluch weiß in dieser Disziplin absolut zu überzeugen. Die Dialoge machen Spaß und die typisch unwitzige Adventurekomik sucht man vergeblich. Wenn George witzelt, dann weil es zu seinem stellenweise unbeholfenem Charakter gehört. Die Stimmen passen zu den Gesichtern. Die Hintergrundmusik harmoniert mit den schön gezeichneten Szenen und fängt die friedliche oder bedrohliche Stimmung stets gut ein.

Wie bereits ganz zu Anfangs erwähnt bin ich dankbar für die wunderschön detailreich gezeichneten Hintergründe, aber auch die Charaktere und die Items im Inventar wirken richtig schön "adventurig". Den einzigen Wermutstropfen in der ansonsten mit Bravour gemeisterten Grafik-Disziplin stellen gelegentlich verkorkste Bewegungsanimationen in besonderen Situationen dar. Zum Beispiel wirft George eine Feige und Sekunden nach der Armbewegung und dem dazugehörigen Geräusch erscheint das Wurfobst dann mitten im Flug. Zum selben Problem gehören die Übergänge zwischen der passiven Figur und einer ausgelösten geskripteten Sequenz, die eigentlich gar nicht sichtbar sein sollten, aber dennoch ins Auge fallen. Aber im grafischen Bereich ist das Jammern auf hohem Niveau.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters David Weigel David_NEUIch freue mich, endlich wieder in bunten detailverliebten 2D-Welten mit Nico und George unterwegs zu sein. Die Rätsel sind nachvollziehbar und logisch, und treiben eine spannende Verschwörungsgeschichte voran. Die technischen Mankos der Rätsel-Engine und die gelegentlichen Schnitzer bei den Bewegungsanimationen kann ich verschmerzen und vielleicht folgt ja dafür sogar noch ein Patch.

Baphomets Fluch 5 - Der Sündenfall - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
David Weigel

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.375 Grafik: 9.00
Sound: 8.00
Steuerung: 8.00
Gameplay: 8.50
Wertung: 8.375
  • Zurück zur 2D-Comic-Optik
  • Spannende Geschichte nach bewährtem Konzept (History, Mystery, Crime, Love)
  • 4-stufige Rätselhilfe
  • Sympathische Hauptfiguren und alte Bekannte
  • Schwierigkeitsgrad angenehm
  • Hervorheben der anklickbaren Elemente (Hotspot-Funktion) fehlt
  • Kleine Mängel bei den Charakter-Animationen
  • Schwierigkeitsgrad für "alte Hasen" evtl. zu lasch (Ansichtssache)

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Rezension vom: 01.08.2014
Kategorie: Adventure
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