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The Banner Saga: Collector's Edition

Entwickler: Stoic Studio
Publisher: Avanquest Software

Genre: Strategie
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 29,99 €

Systeme: Mac, PC

Testsystem: Windows 7, 4 GB RAM, AMD Athlon X4 645 3,10 GHZ, Zotac GeForce GT 240

Anforderungen: OS: ab Windows XP SP3; RAM: 2 GB; HD: 3 GB frei

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:

The_Banner_Saga_Logo

Die Wüter sind zurückgekommen und sie beginnen einen Vernichtungsfeldzug sondergleichen, der die Welt gefährdet. Menschen und Varl sind gleichermaßen bedroht. Droht jetzt ein dritter, großer Krieg?

Meinung:



Ich habe einen Fehler gemacht
Gunnulf ist tot. Der Varl versuchte den mit Gold beladenen Wagen davon abzuhalten, in einen Abgrund zu stürzen. Und ich? Ich traf die falsche Entscheidung und musste am Ende sowohl den Verlust des Edelmetalls als auch den eines guten Kriegers hinnehmen. Noch nie hatte ich mich mieser gefühlt.

The Banner Saga ist ein Spiel, wie es nur selten herauskommt. Ein Strategie-RPG, finanziert via Kickstarter, welches es schafft, dass selbst Nebenfiguren für mich wichtig werden. Der letzte Titel, der das vollbrachte, war Mass Effect 3.

Der Norden lässt grüßen
Doch ist das nicht der alleinige Grund, weshalb das Game meiner Meinung nach bislang eines der besten für den PC dieses Jahres ist. Auch das Setting setzt es von anderen RPGs ab, denn The Banner Saga - das seit 08.08. in Form einer Collector's Edition endlich auch in einer physikalischen Fassung zu kaufen ist - spielt in einer einzigartigen Welt.

Diese ist an die der nordischen Mythologie angelehnt. Sie spielt auf einem riesigen Kontinent, der hauptsächlich von Menschen und Varl bewohnt ist. Jene sind Riesen, die allerdings Hörner tragen. Einst waren beide Völker verfeindet und bekämpften sich in einem großen Krieg, doch um zu verhindern, dass sich die zwei Rassen gegenseitig auslöschten, erschufen die Götter die Wüter, Kreaturen, die scheinbar aus Stein bestanden. In einem zweiten großen Krieg vernichteten diese beinahe die Varls, wurden jedoch zurückgedrängt, doch jetzt sind sie zurück, unbarmherziger und unschlagbarer denn je.

Eine düstere Welt
Auf die Götter können die betroffenen Völker nicht mehr hoffen, denn die sind tot. Auch ihre Welt ist nicht mehr dieselbe. Die Sonne steht schon seit Ewigkeiten am Himmel, ohne sich weiterzubewegen, und alles ist kälter und eisiger geworden.

Es ist eine düstere Welt, in der The Banner Saga stattfindet und dennoch eine, wie sie gleichzeitig nicht lebendiger sein könnte, denn sie ist mit Charakteren bevölkert, wie sie einem noch nie zuvor begegnet sind. Jede Figur, mit der man sich unterhält, hat eine eigene Hintergrundgeschichte, die in die Handlung einfließt.

Einfache Helden, große Entscheidungen
Gleichzeitig gibt es ebenso keine Überhelden. Jeder Hauptcharakter wirkt menschlich. Rook beispielsweise, der sein Dorf vor den Wütern in einen Exodus rettet, will einfach nur überleben und kämpft darum, dass auch seine Tochter, sein einziges Kind, das ebenfalls tun kann.

Die meiste Zeit sieht man, wie in einer 2D-Perspektive ein Konvoi von Menschen und/oder Varls durch die Gegend zieht. Man hat keinen direkten Einfluss darauf, welchen Weg sie einschlagen und regelmäßig sieht man sich gezwungen, Entscheidungen zu treffen, die den weiteren Spielverlauf beeinflussen. Gebe ich Räubern die Chance, sich meinem Treck anzuschließen, oder erledige ich sie? Zeige ich Milde gegenüber einem Trunkenbold oder verstoße ich ihn? Teilweise hat man bis zu fünf verschiedene Entscheidungsmöglichkeiten, deren Auswirkungen man nicht vorhersehen kann. Bei den Räubern zeigte ich Nachsicht, und bereute es, weil sie sich mit einem Teil meiner Vorräte davon machten, doch andererseits gab es zuvor eine ähnliche Situation, in der mein Treck mit guten Männern und Nahrung verstärkt wurde. Auch das ist ein Teil des Charmes von The Banner Saga: die Unmöglichkeit vorherzusagen, was passieren wird. Es ist schlicht nicht leicht, ein Anführer zu sein.

Immer was zwischen den Rippen haben
Während man unterwegs ist, muss man stets ein Auge auf die Vorräte und die Moral haben. Zwar kann man in den Siedlungen oder Stätten Nahrung aufstocken, doch auch hier stellt einen das Spiel vor die Qual der Wahl. Wie soll man vorgehen?

Die Währung des Games ist Ansehen. Durch geschickte Entscheidungen und Glück im Kampf kann man es mehren. Gleichzeitig ist es jedoch ebenfalls kostbares Kapital, da man sich entscheiden muss, ob man es jetzt in Vorräten oder Gegenständen anlegen will, die einem im Gefecht helfen. Oder will man es benutzen, um die eigenen Einheiten zu verstärken, was nicht minder notwendig ist? Hierbei muß man allerdings bemängeln, dass das Konzept von Ansehen als Währung nicht schlüssig ist.

Wie besiegt man Wüter?
Im Laufe des Spiels werden die Gegner stärker und um die Wüter zu besiegen, muss man teilweise zunächst ihre Rüstung knacken. Hat eine Figur eine bestimmte Anzahl an getöteten Feinden, ist es möglich sie im Level aufsteigen zu lassen. Gleichzeitig kann man auch Erfahrungspunkte verteilen und so beispielsweise ihre Lebensenergie erhöhen.

Doch dieses Levelup-Prinzip wirkt nicht durchdacht. Es gibt einige Figuren, die längst nicht so viele Gegner töten können, wie andere. Ein Varl zum Beispiel bewegt sich langsam über das Kampffeld, kann dafür aber umso mehr austeilen und einstecken. Menschen hingegen sind flinker, machen allerdings deutlich weniger Schaden. Da man unter den Menschen vor allem die Fernkämpfer findet, steigen diese längst nicht so schnell auf, wie die Varl-Nahkämpfer.

Komplexes Kampfsystem
Auch dauert es, bis man das Kampfsystem durchschaut hat. Es gibt viel zu bedenken: der richtige Einsatz von Willenskraft, welche Einheiten man benutzt, wann man die besonderen Fähigkeiten wie einsetzt. Das Problem dabei ist, dass man sich vieles selber beibringen muss, da The Banner Saga einem nicht alles erklärt.

Es empfiehlt sich übrigens, als Anfänger den Schwierigkeitsgrad auf Einfach zu senken. Das hat den offensichtlichen Vorteil, dass dadurch das Spiel leichter ist. Wenn zum Beispiel die Charaktere im Kampf sterben - und das werden sie definitiv - sind sie nach Ende der Auseinandersetzung sofort wieder voll einsatzfähig. Auf den höheren Schwierigkeitsstufen brauchen sie eine Zeit, um sich vollständig zu erholen und gehen notfalls geschwächt in das Gefecht. Die Schwierigkeit lässt sich problemlos mitten im Spielverlauf wechseln.

Wie ein Zeichentrick
Graphisch präsentiert sich das Spiel wie ein Zeichentrickfilm, nur eben für Erwachsene. Das Charakterdesign ist unverwechselbar und passt hervorragend zum Ambiente. Man sieht den Figuren ihre Müdigkeit förmlich an. Aber auch die Umgebung weiß zu überzeugen. So sind zum Beispiel die Göttersteine interessant designt.

Doch auch die Musik darf man nicht vernachlässigen. Die Klänge aus der Feder von Austin Wintory, der unter anderem an Journey arbeitete, sind kalt und zurückhaltend wie das Spiel selber, doch es passt einfach perfekt und es sind Stücke, die man nicht so schnell vergisst.

The Banner Saga auf der Konsole

All das bisher genannte lässt sich auch auf die Konsolen-Version beziehen, denn sowohl was Story und Gameplay als auch Grafik und Sound angeht, ist die Konsolen-Fassung mit der für den PC identisch. Lediglich bei der technischen Umsetzung gibt es Unterschiede. Lief die PC-Version ruckelfrei, so muss man auf Xbox One und PS4 hier und da kleinere Framerateeinbrüche hinnehmen. Richtig stören tun diese aber nie. Was hingegen nervt, sind die Ladezeiten, denn diese dauern auf den Konsolen mitunter bis zu 15 Sekunden lang. Da es während des Spielverlaufs einige Ladebildschirme gibt, kommt so doch eine stolze Wartezeit zusammen.

Der dritte große Unterschied zwischen PC- und Konsolen-Version liegt in der Steuerung. Auf dem PC gab es diesbezüglich keinerlei Probleme, auf den Konsolen wirkt sie hingegen etwas fummelig. Zudem muss man sich erst einarbeiten, denn da so gut wie alle Tasten des Gamepads belegt sind (das Spiel unterscheidet sogar zwischen Digikreuz und Analogsticks) dauert es seine Zeit, bis man die Steuerung komplett verinnerlicht hat.

All dies mindert den Spielspaß aber keineswegs, sodass The Banner Saga auch auf den Konsolen ein echtes Strategie-RPG-Highlight ist!



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Götz Piesbergen

The Banner Saga wird einen in seinen Bann ziehen und zwar ohne Schwierigkeiten. Die Geschichte ist mit vielen interessanten und lebendigen Figuren gespickt, der Kampf abwechslungsreich und das Gameplay herausfordernd. Hinzu kommen auch noch die gelungene Musik und die Grafik. Schade nur, dass das Konzept von Ansehen als Währung nicht überzeugen kann. Und wieso wird man nicht detailliert in das Gefechtsgameplay eingeführt? So verpasst man viele Feinheiten, die man sich erst nach und nach erarbeiten muss.

Ãœbrigens ist das Spiel Teil einer geplanten Trilogie. Wann Teil Zwei kommen wird, steht jedoch noch nicht fest. Nach dem Beenden des Spiels bleibt mir nur zu sagen: Hoffentlich bald!

stefan2Ich kann mich meinem Kollegen Götz nur anschließen. Denn auch auf den Konsolen wird einen The Banner Saga sofort in seinen Bann ziehen - allerdings mit kleinen Abstrichen. Während die Geschichte, das Gameplay und der stimmige Soundtrack genauso gut gelungen ist, wie auf dem PC, hinkt die technische Seite in der Konsolenversion ein wenig hinterher. Es ruckelt ein wenig, es gibt viele störende Ladezeiten und die Steuerung ist ein bisschen fummelig. Alles nicht wirklich störend und den Spielspaß nicht schmälernd, dennoch sollte man, wenn man die Wahl hat, sich an die PC-Fassung halten.



The Banner Saga: Collector's Edition - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.5625 Grafik: 8.75
Sound: 9.00
Steuerung: 8.50
Gameplay: 8.00
Wertung: 8.5625
  • Faszinierendes Strategie-RPG
  • Charaktere, die einen nicht kalt lassen
  • Jede Entscheidung ist wichtig
  • Super Sound
  • Komplexes Kampfsystem wird nicht gut erklärt
  • Ansehen als Währung
  • Kleinere Ruckler, viele Ladezeiten & friemelige Steuerung (Konsolen)

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Rezension vom: 19.01.2016
Kategorie: Strategie
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