Lernen sie Doug kennen! Ein freundlicher Serienkiller von nebenan, der seinen Vater, seinen Onkel, seine Großeltern, seine Nachbarn und jede Menge andere Leute umgebracht hat. Deshalb sitzt er jetzt mitsamt seinem Teddybären im Blackbay Asylum ein. Doch haben sie keine Sorge. Er wird schon bald freikommen und Ihnen dabei helfen, ein paar Rätsel zu lösen. Stören Sie sich nicht an den Leichen, die gehören einfach dazu.
Meinung:
Selige Erinnerungen? Ich bin ein alter Hase in Sachen PC- und Videospiele. Ich machte die Entwicklung meines Lieblingshobbys zwar nicht von Anfang an mit. Aber als es bei mir losging, gab es einige Umwälzungen. Windows 95 kam auf den Markt und in Sachen Egoshootern hieß es entweder Duke Nukem 3D oder Quake. Und vor allem letzteres Spiel hinterließ wegen der Optik (Das Spiel war komplett in 3D gerendert, und zwar in Echtzeit) einen bleibenden Eindruck.
Wieso ich das hier erwähne? Weil mich Blackbay Asylum von der Grafik her an diesen legendären Shooter von id Software erinnert. Zumindest wirkt Doug so, als ob er aus jener Zeit herausgefallen ist. Dabei hat das Spiel mit dem Ego-Shooter-Genre nichts gemein. Vielmehr handelt es sich um ein Top-Down-Adventure mit gelegentlichen 3D-Einlagen. Allerdings kein gutes.
Verrückt? Man steuert Doug, der ursprünglich auf seine Exekution wartete. Doch eines Abends bemerkt er, dass seine Zellentür auf ist. Und als er neugierig in den Flur tritt, trifft er ... niemanden! Stattdessen sieht er überall Blut, an einigen Stellen sogar menschliche Überreste. Und später wird klar, dass übernatürliche Kräfte am Werk sind.
Doug ist ein ungewöhnlicher Protagonist. Und er wird auch entsprechend präsentiert. Ihn stören das Blut und die menschlichen Überreste nicht. Er nimmt es gelassen hin und sorgt regelmäßig für Lacher, weil er anmerkt, dass er eine Wache mochte, die in sein Essen gepinkelt hat. Es ist ein schräger, schwarzer Humor, den man hier vorgesetzt kriegt. Sicherlich gewöhnungsbedürftig, aber am Ende wird man sich daran gewöhnen.
Logik? Gewöhnungsbedürftig ist auch die Steuerung. Die Maus wird nur selten gebraucht. Viel häufiger braucht man die Tastatur. Mit den Pfeiltasten lenkt man Doug und mit der Leertaste kann man mit Objekten interagieren. Doch das ist gewöhnungsbedürftig und längst nicht so präzise, als wenn man ihn mit der Maus lenkt. Besonders bei Gegenständen, die sich in einer Schräge befinden, ist es mühevoll Doug richtig hinzustellen, um eine Aktion auszulösen.
Doch auch bei den Rätseln versagt das Spiel. Viele sind einfach zu lösen, falls man wirklich alles anklickt, liest und mitnimmt. Wie es eben bei Adventures üblich ist. Jedoch trifft man häufig auf Rätsel, bei denen es überhaupt keine Hilfestellung gibt und wo die Lösung noch nicht einmal logisch ist. Mal muss man einen Sicherungskasten reparieren. Hierfür muss man bei drei verschiedenen Farben Nummern eingeben. Ich probierte lange herum und bin erst dank dem Internet auf die Lösung gestoßen. Man muss die Anzahl an farbigen Drähten bei der entsprechenden Stelle eingeben. Darauf muss man überhaupt erst kommen... Ein anderes Beispiel: Man muss eine verschlossene Tür öffnen. Dazu ist ein vierstelliger Code nötig. Woher soll man ihn allerdings nehmen? Überall findet man nur Leichen und keine Dokumente, die auf die richtige Zahlenkombination hindeuten könnten. Des Rätsels Lösung? Es ist die Reihenfolge, in der die Leute getötet wurden. Und wie hätte man darauf kommen sollen?
Es sind solche unlogischen Puzzles, die Blackbay Asylum das Genick brechen, ehe der Spaß überhaupt losgeht. Das und die Tatsache, dass man nicht zwischendurch speichern kann. Stattdessen wird nach jedem abgeschlossenen Kapitel gesichert. Was nervt, falls man zwischendrin abbrechen muss und sich dann erneut von vorne durcharbeiten darf!
Der Rest vom Fest? Die Grafik ist nicht berauschend. Doug sieht wie gesagt aus, als ob er aus Quake-Zeiten stammt. Die restliche Optik wirkt etwas jüngerer. Sie erinnert nicht an die Win-95-Ära, sondern an die von Win 98!
Und der Sound? Ist nicht wirklich besser. Wenn teilweise das einzige Geräusch, was man hört, die Gehgeräusche von Doug sind, dann merkt man, dass etwas nicht stimmt. Also enttäuscht das Spiel auch hier erneut.
Fazit: Blackbay Asylum ist ein Reinfall! Die Rätsel sind teilweise unlogisch oder die Lösung an den Haaren herbeigezogen und man kann nur nach jedem abgeschlossenen Level speichern. Die Optik wirkt stellenweise wie aus Quake-Zeiten und der Sound ist monoton. Besser man lässt die Finger von dem Spiel.
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