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Gabriel Knight: Sins of the Fathers 20th Anniversary Edition

Entwickler: Pinkerton Road
Publisher: Phoenix Online Studios

Genre: Adventure
USK Freigabe: Downloadspiel ohne USK-Prüfung
ca. Preis: 19,99€ €

Systeme: Mac, PC

Testsystem: CPU: AMD Phenom II X4 945 mit 3 GHz; Grafikkarte: Radeon HD6850 mit 1GB VRAM; 8GB RAM; Windows 7

Anforderungen: OS: Windows XP; CPU: 2.0 GHz; 2GB RAM; Grafik: ATI oder NVidia mit 512 MB VRAM; HD: 4 GB frei

Inhalt:
Ich muss zugeben, ich habe zwar die frühen Sierra-Adventures – wie die ersten Teile von Space Quest, Police Quest und King's Quest – gespielt, die späteren sind mir dann aber entgangen. Ich war zu dieser Zeit eher mit Konsolen und Rollenspielen beschäftigt. So kannte ich auch die Originalfassung von Gabriel Knight: Sins of the Fathers nur vom Hörensagen, als ich mit dem Testen der 20th Anniversary Edition begann. Wie sie mir gefallen hat, will ich natürlich nicht für mich behalten.

Meinung:

Gabriel Knight ist ein typischer Schriftsteller mit einer Schreibblockade, der in einem alten Gebrauchtbuchladen im französischen Viertel von New Orleans haust. Als Inhaber des Ladens hat er zwar eine Angestellte, aber so gut wie keine Kunden vorzuweisen. Nun ja, ein neues Buch muss her. Irgendwas mit Voodoo, inspiriert durch die sogenannten Voodoo-Morde, die seit einer Weile in der Stadt geschehen. Gut, dass Gabriel einen Kumpel bei der Polizei hat, der ihn mit Informationen, Bildern und Unterlagen versorgt und ihn auch mal am Tatort herumschnüffeln lässt – immerhin soll der Gesetzeshüter in Knights neuem Buch seinem Kumpel Mosley nachempfunden sein. Schnell verstrickt sich Gabriel aber tiefer in die Dinge und auch seine Alpträume, die ihn seit längerer Zeit plagen, scheinen etwas mit der Sache zu tun zu haben – und mit der Vergangenheit seiner Vorfahren.

Viel Liebe zum Detail
Die 20th Anniversary Edition präsentiert sich in recht modernem Gewand. Die Figuren sind in 3D animiert, die meisten davon auch sehr gut. Nur manchmal wirkt es etwas seltsam. Wo früher Pixelkunst war, gibt es nun einen Stil, der als eine Mischung aus real und comichaft bezeichnet werden kann. Manche Stellen sehen sogar absolut realistisch aus, z.B. wenn man Stellen näher untersuchen kann, und diese somit vergrößert dargestellt werden.
Insgesamt sieht das alles sehr gut aus. Vor allem die Schauplätze, bei denen es oft viele Hintergrundanimationen gibt, sehen gelungen aus. Solche Animationen sind ja nicht gerade häufig in Adventures, oft bekommt man nur starre Bilder oder eben recht spärlich animiertes zu sehen. Auch fand ich schön, dass die Figuren die Gegenstände auch wirklich in die Hand nehmen, und nicht nur eine leere Handbewegung zu sehen ist, wie in den meisten anderen Adventures. Besonders gelungen fand ich die Einsatzmöglichkeit der Taschenlampe, die tatsächlich dahin leuchtet, wo man mit der Maus hinzeigt. Auch die Stelle, an der einem (oder den anderen umherlaufenden Personen) der Pantomime folgt, wenn man in seine Nähe kommt, hat mich überrascht. Und dann hat es Klick gemacht, ich habe erkannt, dass dies nicht nur witziges Beiwerk ist, sondern zu einem Rätsel gehört.

Zu jedem Schauplatz und zu jeder Szene gibt es optional Zusatzmaterial anzusehen. Interviews, Vergleiche zwischen damals und heute, Skizzen, usw. In diesem Extras-Menü findet sich auch die Spielhilfe, die sehr logisch aufgebaut ist. Hier gibt es mehrere Stichpunkte und für diese mehrere Stufen der Lösungshilfe. Denn vieles im Spiel kann nichtlinear getan werden.

Tödliches Voodoo
Im Prinzip ist das Spiel in 10 Tage aufgeteilt, und ein Tag endet, wenn alles, was an diesem Tag erledigt werden musste, erledigt wurde. Zu diesem Zweck kann man mittels einer Karte von New Orleans navigieren. Wichtige und somit betretbare Orte sind dort als Symbole zu finden. Manche erscheinen aber erst im Laufe des Spielfortschritts.
Die Story ist sehr spannend und fesselt bis zum Schluss. Zwar ist für einen aufmerksamen Geschichtenfan so einiges vorhersehbar, das tut der Spannung dennoch keinen Abbruch. Besonders tragen auch die sehr gelungenen Motion-Comic-Zwischensequenzen zu Atmosphäre und Spannung bei. Auch die Musik ist meist gelungen und passend, besonders sei hier die Übersichtskarte und Tag 9 erwähnt. Nicht nur einmal bin ich durch irgendetwas (sei es ein Musikstück, eine Figur oder einfach nur Schlangen) an den James-Bond-Film »Leben und sterben lassen« erinnert worden. Apropros »leben« und »sterben«: Ich fand es richtig gut, dass man in Gabriel Knight: Sins of the Fathers sterben kann, und dabei auch die Zeit und schnelles Reagieren eine Rolle spielt – auch das gibt es heutzutage kaum noch in Adventures. Frust gibt es hierbei auch nicht, da nicht nur Checkpoints automatisch gespeichert werden sondern man im Falle eines Ablebens auf »Retry« klicken kann.

Die Rätsel sind allesamt logisch und es gibt nur wenige Stellen, an denen man wirklich Items was kombinieren muss. Wenn, dann ist auch das nachvollziehbar und nicht abstrus. Bei den Dialogen kann man viele Themen ansprechen, von denen man im Verlauf des Spiels gehört hat. Immer wieder kommen neue Themen dazu, so dass auch frühere Gesprächspartner irgendwann wieder etwas neues zu sagen haben. Wichtige Punkte und Themen, die man zum Voranbringen der Handlung benötigt, sind immer in gelber Schrift geschrieben.
Das Inventar wird nicht zu voll, allerdings könnten einige Gegenstände ruhig mal verschwinden, wenn man sie nicht mehr braucht. Bei den Orten ist es ja auch so, dass manche im späteren Verlauf nicht mehr betretbar sind.

Alt gegen Neu
Viele Fans des Originals haben kritisiert, dass die Neuauflage nicht geheimnisvoll und mystisch genug aussieht. Nun ja, vielleicht ist es eher so, dass einige klischeehafte Darstellungen von damals einigen neueren Klischees gewichen sind. Insgesamt hält sich das aber in Grenzen, und schließlich wirkt es doch z.B. glaubwürdiger, wenn die Angestellte von Gabriels deutschem Onkel kein Trachtenkleid mehr anhat.

Das kann man auch von der Sprachausgabe sagen. Gabriels Stimme passt zu seinem Typ und einige Figuren (z.B. Dr. John) klingen richtig klasse. Auch die deutschen Personen sprechen englisch mit einem solchen (nicht übertriebenen) Akzent, dass sie wirklich Deutsche sein könnten (ich vermute auch stark, dass dies auf die Sprecher zutraf). Nur die Erzählerin wirkt manchmal etwas fehl am Platze. Zum einen ist man nicht gewöhnt, dass in einem Adventure zwei Stimmen das Geschehen kommentieren (Kapitel mit unterschiedlichen Protagonisten, wie z.B. in »Geheimakte« mal außen vor). Zum anderen passt eine Erzählerstimme dieser Art zwar zur Tatsache, dass der Protagonist ein Schriftsteller ist, dennoch wäre Gabriels eigene Erzählstimme nachvollziehbarer gewesen. Auch wenn es dann vielleicht schwieriger gewesen wäre, Gesprochenes und Gedachtes zu unterscheiden.

Um nochmal auf die Stilfrage zurück zu kommen: Klar, auch der Klassiker sieht mit seinem klassischen Pixellook sehr gut aus (Vielleicht wäre es daher nicht schlecht gewesen, wenn man das Original hätte freischalten können). Aber wenn man mal die Screenshots zu den Nachfolgern, z.B. auf GOG, betrachtet, kommt einem das Grausen. GK 2 setzte in der glücklicherweise sehr kurzen FMV-Ära auf Fotorealismus. Will heißen, man hat hier echte Schauplätze und Personen fotografiert/gefilmt, was heutzutage ziemlich lächerlich aussieht. GK3 wurde komplett mit einer 3D-Engine verwirklicht, was stellenweise zwar ganz annehmbar aussieht, im Falle von Gras- und Erdbodentexturen aber völlig daneben. Insofern wäre es wünschenswert, wenn aus dieser Edition eine Trilogie hervorgehen würde, deren Teile auch vom Stil her zusammenpassen. Gegen einen vierten Teil wäre ebenfalls nichts einzuwenden.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch

Gabriel Knight: Sins of the Fathers 20th Anniversary Edition ist sowohl für alte als auch neue Adventurehasen eine Empfehlung wert. Besonders, wenn man mal wieder eine gelungene ernste Story erleben möchte, denn meistens geht es in Adventures ja eher lustig zu. Nur, wer das Original gespielt und geliebt hat, der sollte sich vielleicht erst einmal ansehen, ob ihm der neue Stil und die neuen Sprecher zusagen. Neues gibt es jedenfalls auch für GK-Veteranen zu entdecken und der Vergleich inklusive den Kommentaren, die oft auch den Anlass der Änderungen betreffen, dürfte daher auch für Fans des Originals interessant sein.

Ihr findet Gabriel Knight: Sins of the Fathers 20th Anniversary Edition hier auf Steam, bei GOG oder direkt beim Publisher Phoenix Online



Gabriel Knight: Sins of the Fathers 20th Anniversary Edition - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.3125 Grafik: 8.00
Sound: 8.50
Steuerung: 8.00
Gameplay: 8.75
Wertung: 8.3125
  • Spannende Story
  • Mehrstufiges Hilfesystem
  • Motion-Comic-Zwischensequenzen
  • Enthält viele Dinge, die man an heutigen Adventures vermisst
  • Toller Soundtrack und viele gute Sprecher
  • Erzählerin wirkt manchmal deplatziert

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Rezension vom: 20.11.2014
Kategorie: Adventure
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