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This War of Mine

Entwickler: 11 bit studios
Publisher: Koch Media

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 19,99 €

Systeme: PC

Testsystem: Windows 7, 4 GB RAM, AMD Athlon X4 645 3,10 GHZ, Zotac GeForce GT 240

Anforderungen: Speicherbedarf: 2 GB RAM , Empfehlungen: CPU: Intel Core 2 Quad Q6700 2.66 GHz oder vergleichbar AMD. BS: Windows 7 Ultimate , GPU: Nvidia GeForce GTX 260 or Radeon HD 5770 mit mindestens 1GB oder VRAM. RAM: 4GB . DirectX: DirectX 9.0c. Zusatz, CPU: Inte

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:

This_War_of_Mine_Logo

Soeben ist Boris gestorben. Er war schon die ganze Zeit krank, doch die letzten Tage ist es schlimmer geworden. Ich hatte keine Medikamente und konnte auch nichts herstellen. Hilflos musste ich mit ansehen, wie er schließlich verschied. Und jetzt denke ich zynisch bei mir: Einen Mund weniger zu füttern!



Meinung:

Opfer des Krieges
Wir Fans der elektronischen Spieleunterhaltung sind Krieg gewohnt. Spiele wie Call of Duty oder Battlefield glorifizieren die bewaffnete Auseinandersetzung. Sie stellen die Soldaten als Helden dar, als Charaktere, die für das Gute und Richtige kämpfen. Doch nur selten wird die wahre und grausame Seite dargestellt. Nur selten wird auf die eingegangen, die in diesem Konflikt leiden: Die Zivilisten.

Auch 11 Bit Studios entwickelten solche Spiele. Die Anomaly-Reihe, deren Sammlung hier vorgestellt wurde, handelt von einem Konflikt, in dem die Rollen von Gut und Böse klar verteilt sind und Unschuldige nicht vorkommen. Umso überraschender ist es, dass sie mit This War of Mine jetzt einen Titel programmierten, dass diese explizit in den Mittelpunkt stellt.

Das Ziel heißt Überleben
Was Ziel ist, macht schon der Startbildschirm deutlich, in dem der einzige Modus, den man auswählen kann, »Überleben« heißt. Eindeutiger geht es nicht.

Und so fängt man in einem heruntergekommen Haus an. Es herrscht irgendein Krieg, wobei nicht deutlich wird, wer gegen wen aus welchem Grund kämpft. Für das Spiel ist es auch egal. Denn es dreht sich um drei Personen, zufällig vom Game zusammengestellt, die in dem eben erwähnten Domizil hausen. Und zu Beginn besitzen sie nur die Kleider, die sie am Leibe tragen.

Leute mit Persönlichkeiten und Schwächen
Jeder der drei besitzt unterschiedliche Fertigkeiten. Der eine ist ehemaliger Koch, der andere kann schnell rennen. Eine weitere Person kann perfekt mit einem Händler feilschen. Und das wirkt sich auch auf die Menge aus, die sie bei sich tragen können. Ein richtiger Plünderer kann bis zu 15 Objekte mit sich schleppen. Die anderen nur um die zehn. Und es gilt diese Attribute im Laufe des Spiel gut einzusetzen.

Wobei diese Leute geschwächt sein können. Eine Krankheit, eine Wunde, was auch immer. Was im Alltag ein Klacks ist, ist in solchen Zeiten ein Hindernis und häufig ein Todesurteil.

Draußen lauert der Tod
Es ist Tag, das bedeutet, sie können nicht heraus, da ein feindlicher Scharfschütze nur darauf lauert, dass sie sich zeigen. Um die Zeit bis zur Nacht zu überbrücken, heißt es, die kommenden Stunden und Minuten gut zu nutzen. Es gilt Gegenstände herzustellen, die das Überleben etwas erleichtern. Eine Kochstelle, mit der man Essen zubereiten kann. Eine Destillieranlage, um Alkohol zum Tauschen zu brennen. Oder auch einfach nur ein Bett, damit man angenehmer schlafen und sich erholen kann. Es gibt vieles zu produzieren, noch mehr, falls man die Werkbank upgegradet hat.

Doch all das benötigt Materialien. Und selbst, wenn man jeden Schrank im Haus plündert. Irgendwann sind alle verbraucht. Und falls man dabei besonders viel Pech hat, dann findet man ebenfalls keine Nahrungsmittel.

Es ist Zeit zu Plündern
Und so bricht die Nacht herein. Es heißt, zu plündern. Man wählt aus, wer schläft, wer Wache hält und wer sich nach draußen wagt. Man selektiert auf einer Karte aus, wohin es gehen soll. Und erfährt dabei gleichzeitig mehr über das Ziel. Was gibt es zu holen? Ist es bewohnt? Muss man mit Konkurrenz rechnen?

Jede Plünderungsaktion ist ebenfalls ein Angriff auf die Moral. Ist es gerechtfertigt, das Haus eines alten Ehepaares zu überfallen? Wie weit würde ich gehen, um zu überleben? Würde ich sogar töten?

Was ist richtig und was falsch?
Diese und andere Fragen wird man sich im Laufe des Spiels wiederholt stellen. Und bald erreicht man einen Punkt, indem man zu dem Entschluss kommt, dass das Leben der eigenen Spielfigur wichtiger ist, als das einer anderen Person. Man ist sich selbst der Nächste und ist irgendwann sogar bereit, zu töten, nur um sich selber zu retten.

This War of Mine macht es einem nicht einfach. Das Spiel will nichts beschönigen, und das tut es auch nicht. Ständig wird man mit Entscheidungen konfrontiert, die man nicht treffen möchte, aber doch machen muss. Ist es wirklich richtig, dass ich die Dietriche dafür verwende, den verschlossenen Schrank im Haus aufzukriegen? Wäre es nicht besser, das für eine Plünderung aufzuheben? Was ist wichtiger? Ein weiteres Bett, damit auch der letzte Bewohner gut schlafen kann und erholt ist? Oder soll das wertvolle Material für eine Aufwertung der Werkbank benutzt werden? Schließlich weiß man nicht, ob und was man bei der nächsten Plünderung findet.

Was bist du bereit zu tun, um zu Überleben?
Denn mit jeder Nacht kriegt man mehr Ziele. Und das Überleben wird dabei gleichzeitig schwieriger. Es gibt einen Platz, auf dem Scharfschützen jeden erschießen, der sich zeigt. Nur muss ich dahin, weil es dort viele Nahrungsmittel gibt, und meine Leute sonst verhungern! Ich könnte auch zum Supermarkt, doch da sind andere Plünderer, die es nicht gut finden, wenn da noch jemand ist, der an den Materialien interessiert ist.

Und so kreisen die Gedanken praktisch von Beginn an darum, wie viel ich bereit bin zu tun, um zu überleben. Denn ich muss plündern, um Materialien zu kriegen. Tue ich das nicht, sterben meine Leute. Doch wenn ich scheitere, sieht es für meine Gruppe noch düsterer aus. Oder ist es nicht am Ende die beste Entscheidung? Was ist, wenn ich krank bin und mich nur noch so weiterschleppen kann. Wäre es da nicht sogar besser, wenn ich mich dann als Charakter umkommen lasse, um die Nahrung besser aufteilen zu können? Wobei mir dann die Fachkenntnisse fehlen könnten.

Hier wird nichts beschönigt
Nein, This War of Mine ist wahrlich kein Spiel, dass man einfach so zocken kann. Man wird mit Schicksalen konfrontiert, mit Personen, die lebendig wirken. Denn jeder von ihnen hat eine Kurzbiografie, in der man mehr über ihn und seine Vergangenheit erfährt. Und dann muss man Entscheidungen treffen, die wehtun. Nicht nur, weil man die Ethik beiseite lassen und jegliches Gefühl ausschalten muss. Sondern auch, weil das nicht geht. Man weiß, wie man agieren soll. Doch man kann es nicht wirklich tun. Es ist einfach unmöglich, gefühlskalt zu spielen!

Und eben das macht den Charme aus. 11 Bit Studios beschönigt nichts. Sie zeigen die ganze grausame Realität. Man ist froh, wenn man es schafft 30 Tage zu überleben, ohne jemanden zu verlieren. Doch das ist nicht einfach und wird ebenfalls immer schwieriger! Denn es gibt keine Sicherheit. Das Haus kann geplündert werden, wenn man unterwegs ist. Es kann abbrennen. Es kann zu kalt werden und dann hat man nicht die passenden Vorräte. Der Tod lauert eben überall und praktisch um die Ecke. Hoffnung? Eher Hoffnungslosigkeit, die deutlich macht, wie brutal das Überleben im Krieg ist.

Minimale Grafik und Sound
Auch die Grafik unterstreicht dies. Sie ist überwiegend in Schwarz/Weiß gehalten. Es gibt zwar ebenfalls Farbtupfer. Doch die sind selten und stark gedämpft. Dadurch erhält man eine unheimliche, ja schon fast gruselige Atmosphäre. Was ebenso durch die Porträts der Spielfiguren verstärkt wird. Es sind Fotos, die ab und zu blinzeln.

Und die Musik? Welche Musik? Was man hört, sind verzerrte Soundgeräusche. Kein richtiger Score, sondern etwas anderes. Es ist der Mangel an Melodien, der diese Untermalung einprägsam macht.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Götz Piesbergen This War of Mine ist ein brutales Spiel. Noch nie zuvor wurde die zivile Seite eines Krieges so real dargestellt. Man wird ständig vor moralischen und ethischen Dilemmas gestellt. Es gibt in diesem Game kein Richtig und kein Falsch. Es existiert nur das Ãœberleben, und das fällt von Tag zu Tag schwerer. Der Tod lauert überall.

Man kann This War of Mine nicht einfach so spielen. Man muss erleben, überleben. Und man wird an seinen eigenen Entscheidungen zu knabbern haben.

This War of Mine - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.75 Grafik: 8.50
Sound: 8.50
Steuerung: 8.00
Gameplay: 10.00
Wertung: 8.75
  • Bedrückendes Spiel
  • Man wird vor moralische Entscheidungen gestellt, die einem nicht einfach fallen
  • Stark reduzierte Optik und Sound
  • Schicksale, die einem unter die Haut gehen

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Rezension vom: 06.12.2014
Kategorie: Adventure
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Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
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