Brainiac attackiert die Erde. Mit Hilfe der verschiedenen Lantern-Corps will er den Planeten verkleinern und seiner Sammlung einverleiben. Nur Batman und die Justice League können sich ihm entgegenstellen und ihn aufhalten.

Ein Comicuniversum in Klötzchenform
LEGO Batman ist schon fast so etwas wie eine Tradition innerhalb der vielen LEGO-Spiele von Traveller‘s Tales. Zwei Teile sind bereits erschienen und jetzt kann man sich den Dritten kaufen. Und dieser knöpft dort an, wo der Vorgänger aufhörte.

Denn wie damals stehen dieses Mal die DC-Figuren im Mittelpunkt des Geschehens. Batman und Robin sind zwar immer noch die wichtigsten, handlungstragenden Charaktere. Doch dieses Mal kann man auch Cyborg, Flash oder Wonder Woman steuern. Und zwar schon zu einem frühen Zeitpunkt. Anders als zuvor muss man nicht erst mehr als die Hälfte des Spiels hinter sich bringen, damit sie auftauchen und sich lenken lassen.

Nicht nur für Nerds etwas
Wobei LEGO Batman 3 sich äußerst frei der Kontinuität der Vorlagen bedient. Dass Superman und Wonder Woman eine Beziehung eingegangen sind, entstammt der sogenannten New 52-Continuity. Martian Manhunter und sein Verhalten hingegen entstammen der alten. Doch das sind Details, die nur Comicnerds interessieren. Für das Gameplay an sich ist das Wissen nicht notwendig.

Die Frage ist viel mehr, wie die Figuren eingebaut wurden? Wie steuert man sie und was bringen sie ins Spiel an sich ein?

Gelungene Einbindung verschiedener Figuren
Man merkt mittlerweile, dass die Entwickler von Traveller's Tales einiges an Erfahrung besitzen. Und das macht sich vor allem bei der Antwort bemerkbar. Denn jeder Charakter besitzt eigene Fähigkeiten, die perfekt eingebaut wurden. Batman, Robin oder Cyborg können beispielsweise ihre Anzüge wechseln. Damit sind sie unter anderem in der Lage, silberne Gegenstände aufsprengen, das Dunkel hell erleuchten oder mit einem Magneten bestimmte Objekte zu manipulieren. Der Martian Manhunter kann sich hingegen in eine monströse Gestalt verwandeln und die Gedanken anderer Figuren übernehmen. Wonder Woman hingegen kann mit ihren Armbänden Laser abwehren und mit ihrer Tiara weiter entfernte Sachen zerstören. 150 Figuren erwarten einen insgesamt. Und damit sind nicht nur Helden gemeint, sondern ebenfalls Schurken sowie Sonderfiguren, wie zum Beispiel Daffy Duck als Green Loontern.

Das ist schon fast LEGO-Standard. Ebenso wie das Gameplay. Man steuert zwei bis vier Figuren durch einen Level, zerstört alles, was zu zerstören geht und sammelt jeden nur erreichbaren Stud ein. Mal muss man außerdem aus anderen Objekten neue zusammenbauen, um weiterzukommen. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei nicht herausfordernd, doch deshalb kauft man sich diese Spiele auch nicht.

Humor ist ...
Man kauft sie sich wegen ihrem Humor. Und der ist, wie es üblich ist, gelungen. Allein schon der Gegensatz zwischen Batman und Robin sorgt für Lacher. Dort der stoische, emotionslose Dunkle Ritter. Hier sein Sidekick, lebendig und emotional. Flash macht schlechte Witze oder Solomon Grundy spielt Fußball, als alle anderen sich zu neuen Missionen aufmachen. Man wird lachen, und falls man das nicht tut, sollte man zum Arzt gehen. Denn das ist nicht normal, bei einem so herrlich amüsanten Titel.

Zurück zum Gameplay: Das gestalteten die Entwickler abwechslungsreich. Langeweile kann einfach nicht aufkommen, wenn man zum Beispiel eine Passage spielt, in der Batman in einer an Resogun erinnerende Shoot‘em‘Up-Sequenz in seinem Bat-Raumschiff feindliche Schiffe zerstört. Oder wenn man gegen Firefly kämpft und eine Wasserkanone bauen muss, um ihn zu besiegen. Oder, um einen fremdkontrollierten Batman niederzuringen, man durch die gesamte Bathöhle muss und erst alle anderen Batfahrzeuge zusammenbauen muss. Oder, oder, oder. Was hier an Spielspaß durch Abwechslung entsteht, ist einfach enorm!

Ein bemerkbarer Multiplattformtitel
Allerdings drängt sich jetzt auch ein Vergleich zu der Konkurrenz auf. Nein, nicht zu einem LEGO-ähnlichen Spiel. Sondern zu LEGO Marvel Superheroes und zu LEGO Batman 2. Denn hier fehlt eine große, frei begehbare Spielewelt. Stattdessen hat man es mit einer Vielzahl kleineren zu tun, wie der Bathöhle oder die Corpswelten. Zentraler Übergangspunkt ist dabei der Wachturm der JLA. Woran das liegt? Nun, da nicht mehr Batman alleine im Mittelpunkt steht, wäre es unlogisch, wenn die Handlung erneut nur in Gotham City stattfinden würde. Und da praktisch jeder DC-Held seine eigene Stadt besitzt, anders als bei Marvel, erscheint die Entscheidung des Entwicklers folgerichtig.

LEGO Batman 3 ist jetzt mittlerweile der vierte LEGO-Titel, der auf der Xbox One und PS4 herauskommt. Und genau wie bei den Vorgängern sieht das Game zwar ansprechend aus. Doch hat man das Gefühl, dass es die Möglichkeiten der Konsolen nicht ausnutzt. Man merkt einfach, dass das Spiel ebenfalls auf anderen Plattformen herausgebracht wird. Hier wurde Wert auf eine Darstellung gelegt, die eben ohne großen Aufwand auf die jeweils anderen übertragen werden konnte.

Erfreuliches Wiederhören
Ebenso muss man auch die Stellen nennen, in denen die Grafik Schwächen aufweist. Etwa, wenn man Glasblöcke nicht von Silberblöcken unterscheiden kann. Dann muss man herumexperimentieren, bis man den richtigen Anzug ausgewählt hat, um endlich weiterzukommen. Oh, es gibt durchaus Unterschiede zwischen diesen Blöcken. Doch sind die so marginal, dass man sie leicht übersehen kann.

Akustisch ist das Spiel ein kunterbuntes Sammelsurium. Hauptsächlich wird sich dem Soundtrack der Tim Burton-Batman-Filme bedient und der Batman Animated Series.  Doch dann hört man das Theme der 60er Jahre Batman-Serie. Oder den Score der Superman-Filme von Richard Donner. Selbst das der Wonder Woman-TV-Serie ist zu hören. Und als Fan der Superhelden, und ihren vielen Auftritten in anderen Medien, kann und wird man ein erfreutes, wiedererkennendes Schmunzeln nicht unterdrücken können.