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LittleBigPlanet 3

Entwickler: Sumo Digital
Publisher: Sony Computer Entertainment

Genre: Jump'n'Run
USK Freigabe: Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ca. 50 bis 60€ €

Systeme: PlayStation 3, PlayStation 4

Inhalt:

Logo_LBP3

Schon bei LittleBigPlanet PS Vita hatten Media Molecule und Sony das bunte und kreative Franchise in die Hände von Drittentwickler gegeben – und wurden wie die Spieler nicht enttäuscht. Und da Mm derzeit an Tearaway für die PS4 arbeiten, legten sie auch bei LittleBigPlanet 3 die Verantwortung in die Hände anderer. Ich vermute einfach mal, dass sich so einige Mitarbeiter von Media Molecule und Sumo Digital kennen, sind es beide doch britische Studios. Sumo Digital, die auch Forza Horizon 2 für die Xbox 360 übernahmen, stellten schließlich schon das Cross Controller Pack für LBP2 fertig, es konnte also nichts schiefgehen, oder?



Meinung:

Bunkum und die ganze Fantasiesphäre ist in Gefahr! Die Titanen, die vor langer Zeit schon jegliche Kreativität im Keim erstickten, und die von den legendären Helden Oddsock, Toggle und Swoop in Pandoras Teedose eingesperrt wurden, drohen ihrem Gefängnis zu entfliehen. Das soll aber wohl nicht ohne Hilfe von außen geschehen. Wie gut, dass der nette Newton unseren Sackboy dazu ermutigt, nach dem Rechten zu sehen... Gut, also wo bekommen wir jetzt die legendären Helden wieder her, um die Titanen wieder in die Dose sperren zu können?

Des Sackboys neue Kleider
In LittleBigPlanet sieht es nicht so aus, als ob sich viel verändert hätte. Sackboy steuert sich wie eh und je, er kann springen, sich an bestimmte Dinge dranhängen und andere Dinge ziehen. Das Handling ist dabei wie üblich um einiges schlechter als man es von anderen Jump'n'Runs gewohnt ist, doch das hat in LittleBigPlanet noch nie richtig gestört, weil einfach das Drumherum gestimmt und gepasst hat. Zusätzlich zum Standard-Handwerkszeug kann mit dem Popit auch wieder Sticker und andere Dekorationen anbringen, Sackboys Mimik mit dem Steuerkreuz verändern, Arme und Kopf mit Sticks und der Bewegungssteuerung des DS4 kontrollieren. Und man kann natürlich springen.

Doch es hat sich wahrlich einiges geändert. Nicht nur, dass es drei neue Charaktere gibt, die auf der E3 ja groß angekündigt wurden. Nein, Sackboy kann nun endlich auch an bestimmten Flächen (Gitter, Netze, etc.) klettern (was Mario in Super Mario World erlernt hatte), und die Sack-Tasche ersetzt mit ihren Gadgets teilweise die an Checkpoints aufsammelbaren Gegenstände. Man kann mit der Kreistaste jederzeit darauf zugreifen und so Hakenhelm, Pumpinator, Blinzelball und Schub-Stiefel auswählen. Außerdem sind ein paar neue Elemente wie die an Portal erinnernden Schnelleporter und die Ebenen-Sprungbretter hinzugekommen. Ebenen-Sprungbretter? Ja, Ebenen gab es bisher maximal drei in LittleBigPlanet – mit Teil 3 sind es 16 Ebenen! Die Frage ist nur, ob all dies auch sinnvoll genutzt wurde bzw. nutzbar ist (schließlich ist für viele Fans der Leveleditor der eigentliche Hautbestandteil des Spiels). Dazu müssen wir aber auf die einzelnen Elemente im Detail eingehen.

Wir questen jetzt – oder doch nicht?
Das geht am besten, wenn wir uns den Abenteuermodus vorknöpfen. Im Prolog ist hier noch ziemlich alles beim Alten, doch bekommt Sackboy hier schon den Pumpinator. Damit kann man in alle Richtungen pusten und saugen, was mit Preisblasen und bestimmten Objekten geht, um so z.B. irgendwo hoch zu kommen, etwas zu aktivieren oder den Weg frei zu machen. Ansonsten spielt man hier einen Level nach dem anderen.

Die große Überraschung kommt in Welt 1: Denn anders als zuvor hat man nun keinen linearen Ablauf mehr vor sich. Jede Welt  ist ein Hublevel für sich, der Zugang zu den weiteren Levels ermöglicht. Zwar kann man die später auch über die Karte auswählen, doch zuerst muss man im Hublevel die Tür (Levelverbindung) finden und betreten. In der Hubwelt selbst gibt es auch Preisblasen und andere Geheimnisse zu entdecken. Auch manche Levelverbindungen findet man nicht gleich.
Um etwas Orientierung zu ermöglichen, bekommt man Quests. So muss man z.B. in der ersten Welt drei Murmeln finden um den legendären Helden Oddsock wiederzuerwecken. Es ist völlig egal, welchen Level man dafür zuerst abschließt. Wichtig ist, dass man alle drei Murmeln besorgt. Diese Quests und Nebenquests, die von Charakteren aufgegeben werden, die meistens gleich neben dem dazugehörigen Leveltor stehen, hätten aber zum Spielen kein Questlogbuch benötigt. Letztlich geht es meistens sowieso nur darum, einen Level abzuschließen. Ganz selten gibt es Zusatzbedingungen, die man erfüllen muss. Erstellt man aber selbst so ein Abenteuer, das aus einem Hublevel und mehreren verknüpften Levels besteht, ist das natürlich ein wichtiges Werkzeug.

Neue Socke
Hat man Oddsock befreit, freut man sich, endlich mal einen der neuen Helden steuern zu können. Das schnelle, hundeähnliche Stoffwesen spielt sich nämlich viel schneller und präziser als Sackboy. Er kann teilweise die Wände hochrennen und dann von diesen abspringen. Doch schnell macht sich Ernüchterung breit, denn man spielt einen Level und einen Boss, kann noch den Hub erkunden und ist dann schon wieder in der nächsten Welt. Oddsock wird dann erstmal eingemottet und das Erwecken von Toggle steht auf dem Plan.

Toggle kann sich klein und groß machen, weswegen bei seinen Levels Köpfchen und eine schnelle Reaktion gefragt sind. Beispielsweise kann er sich groß ins Wasser oder auf eine Schleuderplattform fallen lassen und dann klein hochschnellen. Oder man muss während einem Sprung groß werden, um eine Scheibe zu zerstören. Der kleine Toggle prallt da nämlich nur ab. Dafür kommt er an engen Stellen durch.
Der letzte neue Held ist der Vogel Swoop. Er kann fliegen, einen schnellen Sturzflug hinlegen und Dinge tragen. Besonders die Sturzflugabschnitte zeigen, dass eine präzise Steuerung und gutes Handling auch bei LittleBigPlanet durchaus möglich sind.

Moment mal!
Ganz zum Schluss gibt es noch für jeden Held jeweils einen Abschnitt des letzten Levels und einen des Bosskampfes. Zwischendurch gibt es noch ein oder zwei Herausforderungen für die neuen Figuren, aber das war es dann auch schon. Was ist aus dem kooperativen Gameplay geworden, das so groß angekündigt wurde? Anscheinend gibt es einen einzigen Level, den man zu viert spielen kann (bzw. sogar muss), und in dem jeder eine andere Figur spielen darf (muss). Wäre es stattdessen aber nicht möglich gewesen, Levels mit mehreren Wegen zu gestalten, die sowohl zwei als auch vier Spieler kooperativ angehen können, und bei denen die Zusammensetzung egal ist? Doch LittleBigPlanet 3 ist da in mehrfacher Hinsicht eingeschränkt.

Talkin bout my Generation
Zum einen ist dieser Teil ja auf PS3 und PS4 erschienen, wodurch er sich technisch natürlich nicht allzusehr steigern konnte. Zum anderen sind 16 Ebenen zwar nett, der praktische Nutzen fehlt aber. Es ist schön, wenn Sackboy von weit hinten in den Vordergrund springt oder umgekehrt. Wenn Seilrutschen (für den Hakenhelm) durch mehrere Ebenen führen und wenn Rutschen einen von hinten nach vorne befördern. Doch als 3D-Umgebung, wie in den neueren Mario-Spielen, taugt es nicht, wie man z.B. an den PlayStation Experience-Levels zu The Last of Us und Shadow of the Colossus sieht. Denn Sackboy läuft zwar stufenlos nach links und rechts, in die Tiefe existiert aber nur das Ebenenwechseln und keine stufenlose Bewegung. Die oben genannten Levels sehen teilweise zwar schick aus, doch sind sie sehr frustrierend. Der Uncharted-Level, der auf bewährtes Gameplay setzt, kann da eher überzeugen.

Do It Yourself
Übrigens werden auch die neuen Gadgets von Sackboy bzw. die Schnelleporter nur sehr selten eingesetzt, aber immerhin noch häufiger als die neuen Helden. Interessant ist da auch der Blinzelball, den man zu bestimmten, glänzenden Flächen hin abfeuern kann, um dann sofort dort aufzutauchen. Auch gibt es einen Level mit Schwerelosigkeit bzw. Schwerkraftumkehr. Dann einen, bei dem man in viele kleine Sackboys aufgeteilt wird (wo sich Ruckeln und Tearing auch am meisten zeigt). Und sogar einen sehr gut gemachten Draufsichtlevel kann man spielen, als Yeti. Aber das sind alles einmalige Angelegenheiten und von den zahlreichen Minispielen, die es in LBP2 und in der Vita-Version noch gab, braucht man gar nicht erst anzufangen. Auch hier herrscht fast gähnende Leere.
Man vertraut hier wohl mehr denn je auf die Community. Leider gibt es keinen Anhaltspunkt, welche Levels denn speziell für LBP3 erstellt wurden, sprich also mehr Ebenen beinhalten – und die Möglichkeit, als einer der neuen Helden zu spielen. Manche Levels, die ich von den beiden ersten Teilen noch kannte, haben hier übrigens leicht bis mittelstark geruckelt. Vielleicht hätte man doch nicht versuchen sollen, alles unter einen Hut zu bringen, auch wenn es natürlich schön ist, dass  man alle Objekte und Kostüme, die man aus den ersten beiden Teilen in seinem Profil hatte, in LittleBigPlanet 3 importieren kann.

Nicht das, was es mal war
Was Multiplayer angeht, so ist der Couch-Koop nicht schlecht – bis auf die schon bemängelte Tatsache, dass man eben nicht als gemischtes Team ans Werk gehen kann. Nein, nicht nur das ist zu bemängeln. Schon zu zweit kann es manchmal total unübersichtlich werden und gerade bei den späteren Levels kommt mehr Frust als Lust auf, weil die geforderten schnellen Aktionen/Reaktionen einfach nicht mit dem Koop-Spiel harmonieren wollen. Auch gibt es in den Storylevels nur Geheimbereiche für bis zu zwei Spieler. Auch da gab es zuvor mehr Vielfalt. Zudem ist es etwas befremdlich, dass, wenn man kein PS Plus hat, man trotzdem Anfragen bekommt, wenn jemand im Level mitspielen möchte, in dem man sich gerade befindet. Akzeptiert man, kommt man sofort in den Store und bekommt die PS Plus-Mitgliedschaft als Kaufoption angezeigt.

Bugs sind ein paar aufgetreten. Auch ist das Spiel einmal komplett abgestürzt. Auf der PS4 wird es dann aber geschlossen, wie es auch auf der Vita bei Abstürzen der Fall ist. Auf der PS3 ging das meistens ja nicht ohne Komplettneustart der Konsole vonstatten. Da wir aber nur die PS4-Version getestet haben, ist uns nicht bekannt, ob auch die PS3-Version unter Abstürzen leidet. Insgesamt traten Bugs aber nicht so häufig auf, wie es von manchen Spielern beschrieben wurde, was aber von Konsole zu Konsole (und Firmware zu Firmware) ja unterschiedlich sein kann. Auch etwas nervig ist, dass die Story-Packs der Vorgänger momentan noch nicht aus dem Store zu laden sind – außerdem wurden mir hier Packs zum Kaufen angezeigt, die ich auf der PS3 schon gekauft hatte.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch

Schade, vieles an LittleBigPlanet 3 enttäuscht letztlich, obwohl anfangs alles so toll aussieht. Immerhin gibt es zur sehr kurzen Kampagne noch die Popit-Rätsel-Akademie, bei der man nochmals einen etwas andere Art von Levels präsentiert bekommt. Nicht zu entschuldigen ist aber die Tatsache, dass die neuen Helden insgesamt viel zu kurz kommen und dass man sich eben nicht jederzeit einen der Charaktere aussuchen und so vielleicht als gemischtes Koop-Duo die Storylevels unsicher machen kann. Überhaupt ist der Koop-Modus dieses Mal nicht sehr gelungen. Und dass es jetzt 16 Ebenen gibt, ist zwar nett, solange Sackboy aber nur Ebenen wechselt und sich nicht in alle Richtungen frei und stufenlos bewegen kann, ist das eben nicht mehr als nett.

Da muss man wirklich sagen, dass hier eine Menge Potenzial verschenkt wurde. Man hofft vielleicht darauf, dass die Community für Abhilfe sorgt, doch wie viele der Millionen Levels erreichen denn wirklich die Qualität derer, die von den Entwicklern gemacht wurden? Und diese müssen dann schließlich noch gefunden werden, wobei man nicht einmal sieht, welche Levels LBP3 ausnutzen. Somit kann man nur hoffen, dass noch ein kostenloser DLC nachkommt.

Wer LittleBigPlanet aber hauptsächlich als Editor nutzt, kommt auch hier auf seine Kosten und bekommt eine Menge neuer Möglichkeiten wie die schon genannten Ebenen, das Erfinden von Gadgets und das Hinzufügen von Wetter. Allerdings wäre auch hier viel mehr drin, würde die Beschränkung der letzten Generation wegfallen. Aber LittleBigPlanet 4 und PS4 – das würde dann ja dann wieder passen.



LittleBigPlanet 3 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.1875 Grafik: 7.50
Sound: 8.50
Steuerung: 7.00
Gameplay: 5.75
Wertung: 7.1875
  • Drei neue Charaktere, die sich super spielen und neue Möglichkeiten eröffnen, ...
  • Neue Tools und Möglichkeiten für Level-Schöpfer
  • Popit-Rätsel-Akademie als zusätzlicher Modus
  • ... die in der Story-Kampagne aber viel zu kurz kommen
  • Koop-Spiel zu chaotisch, außerdem keine gemischte Besetzung möglich
  • Keine Geheimnisse, die mehr als zwei Spieler erfordern, insgesamt zu wenig Story-Levels und kaum Minispiele
  • Es ist nicht ersichtlich, welche Community-Level nur für LBP3 gedacht sind
  • Keine stufenlose Bewegung in die Tiefe möglich (bei inzwischen 16 Ebenen)

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Rezension vom: 13.12.2014
Kategorie: Jump'n'Run
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