Genre:
Puzzles USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
7,99€ €
Systeme:
Mac, PC, Wii U
Testsystem:
CPU: AMD Phenom II X4 945 mit 3 GHz; Grafikkarte: Radeon HD6850 mit 1GB VRAM; 8GB RAM; Windows 7
Anforderungen:
OS: ab Windows Vista; CPU: ab Core 2 Duo; RAM: ab 2 GB; Grafik: ab Open GL 2.1; HD: 900 MB frei
Inhalt:
Winter im mittelalterlichen Japan. Ein junger Samurai entdeckt einen Kirschbaum, der fast alle Blüten verloren hat. Drei Stück besitzt er noch, die sich vor den Augen des Mannes vom Baum lösen und sich übers Land verteilen. Und so macht er sich auf, diese wiederzufinden.
Meinung:
Kindheitserinnerungen Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an seine Kindheit. Bestimmt hat man damals auch diese Aufklappbücher gelesen. Bände, aus denen, wenn man sie aufklappte, kleine Gebilde, wie Häuser oder Bäume sich aus den Seiten entfalteten. Für jemanden, der noch so jung war, war dies das reinste Wunder. Zumindest so lange, wie die Bücher nicht der Entropie, oder besser gesagt, der Neugierde und Tendenz der frühen Kindheit, alles zu zerpflücken, anheimfielen.
Und jetzt als Erwachsener? Die Magie von damals existiert für einen nicht mehr. Man versteht das Prinzip dahinter und kann im Grunde nur noch müde drüber lächeln. Bis man über Tengami stolpert.
Von Veteranen mit Liebe gemacht? Entwickelt und gepublisht wurde das Spiel von Nyamyam, die sich aus ehemaligen Rare-Mitarbeitern zusammensetzt. Und für die Musik wurde David Wise gewonnen, einem Videospielmusikveteranen, der unter anderem den Soundtrack zu Donkey Kong Country, War World und Donkey Kong Country: Tropical Freeze erstellte. Was man dem Game auch anmerkt, da der Score umwerfend geworden ist.
Tengami orientiert sich vom Darstellungsstil an der mittelalterlichen, japanischen Kunst. Alles ist zweidimensional und stark stilisiert. Das Besondere an dem Spiel ist dabei, dass es komplett via Touchpad des Tabletcontrollers gesteuert wird. Und so tippt man auf den Screen um dem Samurai den Weg zu weisen oder um Rätsel zu lösen.
Entfalten oder zusammenfalten? Das ist hier die Frage! Denn darum geht es in diesem Spiel. Sich den Kopf zu zerbrechen, wie es weitergeht. Mal ist man an einem Berg, den man ersteigen muss. Die Treppe ist dreigeteilt und führt nicht direkt hoch. Was tun? Man faltet und entfaltet die einzelnen Bestandteile so lange, bis der Weg frei ist. Oder ein anderes Beispiel: Ein großer Wolf versperrt den Weg in den nächsten Bildschirm. Also geht man einen anderen Weg, bis man an einem Baum ist, an dem Glockenspiele hängen. Diese gilt es in der richtigen Reihenfolge hervorzuziehen, damit der Wolf und seine Artgenossen einschlafen und man weitergehen kann.
Es ist schön, dass der Tabletcontroller so konsequent eingesetzt wird. Und trotzdem besitzt Tengami einige unschöne Mankos. So sind beim Testen wiederholt Tonhakler vorgekommen, in denen der Sound verzerrt klang. Ebenso gab regelmäßig Momente, in denen das Spiel selber hakte. Das sind Fehler, die müssen nicht sein und trugen deutlich dazu bei, dass der Spielspaß sich verringerte.
Noch schlimmer ist allerdings der geringe Umfang. Drei Welten erwarten einen. Und wenn man halbwegs gut ist, hat man diese innerhalb eines Nachmittags durch. Zwar gibt es in Form von Miiverse-Stempeln einen zusätzlichen Anreiz, eventuell das Spiel nochmal von vorne anzufangen. Doch dafür müsste man wirklich blind durch die Level gelaufen sein, denn die Stempel sind leicht aufzufinden.
Fazit:
Tengami ist kein schlechtes Spiel. Es hat seine positiven Aspekte. Vor allem der Einsatz der Touchfunktion des Tablets ist hervorragend gelungen. Und die audiovisuelle Seite kann im Prinzip überzeugen. Doch dann gibt es diese Hakler bei Sound und Darstellung. Und die Kürze des Games, kombiniert mit der mangelhaften Wiederspielbarkeit enttäuscht.
Vor kurzem erschien die PC-/Mac-Version von Tengami – und ich finde das Spiel rundum gelungen. Die Hakler, die Götz noch in der WiiU-Version fand, existieren hier nicht. Technisch ist also alles einwandfrei. Aber auch ansonsten hat mich das Spiel gefesselt. Ja, es ist kurz und nicht besonders schwer, dennoch sind die Rätsel interessant. Den Touchscreen vermisst man überhaupt nicht, denn auch das Ziehen funktioniert wunderbar mit der Maus. Schade ist allerdings, dass man nicht speichern bzw. einzelne Kapitel wiederholen kann. Dennoch: Man bekommt hier ein ruhiges und atmosphärisches Point&Click-Exploration-Game, das sich besonders an Fernost-Liebhaber richtet. Die Musik ist sensationell und am Ende eines jeden Levels bekommt man ein zum Geschehen passendes Haiku zu lesen. Einfach wundervoll!
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