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Escape Dead Island

Entwickler: Fatshark
Publisher: Deep Silver

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ca. 35 bis 43€ €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Inhalt:

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Die Reihe Dead Island war dem Publisher Deep Silver bisher zu brutal, um sie in Deutschland zu veröffentlichen. Mit dieser Einschätzung lag man auch richtig, denn die Indizierung der europäischen Versionen ließ nie lange auf sich warten. Und während der ursprüngliche Entwickler Techland weitergezogen ist und im Januar das neue Spiel Dying Light fertig haben will, baut Deep Silver die Marke Dead Island weiter aus. Der offizielle zweite Teil ist bei Yager Development (Spec Ops: The Line) in Entwicklung, mit Dead Island: Epidemic hat man ein MOBA am Start und nun erschien mit Escape Dead Island auch ein Ableger, der eher als klassischer Survival Horror angesehen werden kann.



Meinung:

Nach einem kurzen Prolog, während dem man einen Assassinen mit Schwert und Knarre spielen darf, beginnt man die Story von Escape Dead Island als Fotograf Cliff, der mit Kumpel Devan und der angehenden Journalistin Linda unterwegs zur Insel von Narapela (in der Nähe des originalen Dead Island, Banoi) ist, wo angeblich Zombies herumlaufen sollen. Cliffs Vater ist wohl ein hohes Tier in der Medienlandschaft und sowohl Linda als auch Cliff selbst wollen ihm etwas beweisen. Beweise, dass etwas nicht koscher auf der Insel ist, findet das Trio schnell. Ebenso schnell merkt man, dass hier irgendetwas gewaltig faul ist – und damit sind nicht die Zombies gemeint. Was sich da nach und nach dem aufmerksamen und grübelnden Spieler offenbart, hat nur wenig mit einer Klischee-Zombiegeschichte zu tun. Zu viel will ich nicht verraten, doch eines soll gesagt sein: Fatshark, die Macher von Escape Dead Island sind große Serienfans, was man an zahlreichen Anspielungen an z.B. Lost, Dr. Who und The Walking Dead erkennen kann. Was das Storytelling und die Dramaturgie angeht, so hat man sich ganz besonders von Lost inspirieren lassen und sogar Trophäen/Erfolge nach Zitaten aus der Serie benannt.

Ein Schraubenzieher tut es auch
Im Prinzip ist Escape Dead Island Survival Horror und Action-Adventure mit leichtem Metroidvania-Einschlag. Es gibt keine Rollenspielelemente und man kann keine Fähigkeiten verbessern. Das Spiel spielt sich allgemein sehr Old-School. Irgendwelche Lock-Ons oder andere Komfortfunktionen im Nahkampf gibt es nicht, und auch die (erst später findbaren) Waffen sind im Eifer des Gefechts und mit vielen unterschiedlichen Zombies drumherum nicht gerade einfach zu handhaben. Die meiste Zeit ist das aber kein Problem, da das Spiel mehr auf Heimlichkeit ausgelegt ist. Zu Beginn muss Cliff komplett ohne Waffe die Zombies umgehen, nach einer Weile kann er sie immerhin lautlos erledigen. Nicht viel später kommt dann der erste Knüppel dazu.

Man muss dem Spiel zu gute halten, dass man nicht auf einmal mit allen Waffen zugeschüttet wird. Bekommt man die Pistole, was in anderen Spielen ja zur Standardausrüstung gehört, so ist das ein echter Zugewinn. Als zweite und letzte Schusswaffe (kommender DLC ausgenommen) gibt es dann noch die Schrotflinte. Später bekommt man auch Upgrades zu seinen Waffen, was nicht nur vom Schaden, etc. her nützlich sein kann. Die Zombies hören nämlich verdammt gut, wenn es nicht sogar ihr ausgeprägtester Sinn überhaupt ist. Wenn man Krach macht, dann bemerken sie einen nämlich sehr schnell und es stehen/tauchen Gegner auf, die bei leisem Vorgehen liegen bleiben würden. Ausrufezeichen, die sich gelb (etwas bemerkt/gehört) und rot (man wird gesehen) füllen, geben Auskunft darüber, wie es um die Aufmerksamkeit der Gegner bestellt ist. Leises Vorgehen, etwas Geduld und das Ausnutzen von Deckung lohnt sich also wirklich und auch ein starker Zombie kann von hinten schnell erledigt werden.

Hin und wieder etwas holprig
Wird es aber mal hektisch und es sind starke, spuckende und/oder springende Zombies beteiligt, so beißt man schnell mal ins Gras, weil das Kampf- und Ausweichsystem eben nicht sehr modern wird. Dann braucht es eben ein paar Versuche, bis man die Stelle schafft. Das ist nur manchmal ärgerlich, denn gefundene Sachen (z.B. Sammelobjekte) und fotografierte Gegenstände/Personen/Zombies werden nicht sofort gespeichert. Besonders ärgerlich war das, als meine PS3 direkt vor einem Checkpoint abstürzte, und davor nicht nur einiges zu sammeln, sondern auch ein schwieriger Gegner zu besiegen war.

Nein, ein AAA-Spiel ist Escape Dead Island nicht. Es hat auch ein paar kleinere Bugs, wobei die meisten gar nicht stören und vielleicht sogar eine eigene Bedeutung haben – ich will ja nicht spoilern. Die Grafik ist komplett im Cel-Shading-Comiclook gehalten (ob es was damit zu tun hat, dass Devan mal Comic-Zeichner werden wollte?) und wirkt irgendwie dreckig – im guten Sinne, wenn man sowas mag. Der Stil mag also nicht jedem gefallen. Die Comic-Cutscenes ruckeln in Bewegung etwas, was nicht hätte sein müssen. Gerade hier hätte ein wenig mehr »Politur« nicht geschadet.

Ernsthaft, was zum Geier ist hier los?
Doch all das, macht das Spiel mit seinen positiven Eigenschaften wieder wett. Wer Metroidvania-Spiele mag, wird so einige Gegenstände und Zugangskarten finden, mit denen nicht nur im linearen Storyverlauf neue Bereiche zugänglich werden, sondern auch Geheimräume mit Sammelgegenständen und Medikits. Die sorgen für eine permanente Erhöhung der maximalen Gesundheit, wie es die Energiecontainer in Metroid tun. Leider gibt es aber keine richtige Gesundheitsanzeige, hier ist das Spiel mit seinen Blutflecken auf dem Bildschirm wieder modern – inklusive Selbstheilung nach einiger Zeit.
Übrigens trägt Cliff alle Waffen und Items, die er findet, irgendwo sichtbar an seinem Körper, was wirklich keine Selbstverständlichkeit ist.

Der größte Pluspunkt an Escape Dead Island ist aber die Story und die vielen WTF?-Momente, die sie mitbringt. Man will wissen, wie es weitergeht und was verdammt nochmal auf dieser Insel los ist. Und das bis zum Ende – und noch weiter. Escape Dead Island hebt sich damit positiv von den ganzen echten Klischeegeschichten ab, die man tagtäglich in Videospielen erleben kann.

Vor kurzem tauchten neue Einträge in der Trophäenliste des Spiels auf, die dem DLC Underwater Labs zugeordnet sind. Offiziell wurde dieser DLC anscheinend noch nicht angekündigt, doch soll man wohl Zugang zu den ebenfalls an Lost erinnernden Luken erhalten – und dort zwei neue Waffen finden können.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch Nein, Escape Dead Island ist definitiv kein poliertes AAA-Game. Aber es rockt gewaltig und die Story ist wirklich genial – und genial erzählt! So darf Fatshark also gerne weitermachen, wenn es in Zukunft dann aber keine Abstürze und Cutscene-Ruckler gibt. Fans von guten Mystery-Geschichten drücken ob dieser Mankos ein Auge zu und lassen sich auf einen Trip ein, der nicht nur fesselt, sondern auch zum Interpretieren und Grübeln einlädt.

Escape Dead Island - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.125 Grafik: 7.75
Sound: 8.50
Steuerung: 7.75
Gameplay: 8.50
Wertung: 8.125
  • Richtig geniale Story, Storytelling inspiriert von Lost
  • Stellenweise sehr fordernd
  • Comicstil passt und wird gut eingesetzt
  • Bedrohliche Soundkulisse
  • Erkunden der Insel im Metroidvania-Stil
  • Spiel hat kleinere Bugs und kann auf PS3 auch abstürzen
  • Cutscenes ruckeln

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Rezension vom: 24.12.2014
Kategorie: Action
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