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Lords of the Fallen

Entwickler: Deck13
Publisher: CI Games

Genre: Rollenspiele
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ca. 40 bis 50€ €

Systeme: PC, PlayStation 4, Xbox One

Inhalt:

lordsofthefallen

Ein Riesenerfolg für den deutschen Entwickler Deck 13: Lords of the Fallen kam nicht nur gut in den Rezensionen der Spieleseiten und -magazine weg, sondern sahnte auch in gleich drei Kategorien (bestes Actionspiel, bestes deutsches Spiel, bestes Gamedesign) beim deutschen Entwicklerpreis 2014 ab. Deck 13 erhielt dabei zudem noch die Auszeichnung »bestes Studio«. Aber all das wäre nur ein schwacher Trost, wenn das Spiel nicht bei den Spielern ankommen würde. Zu viele gute bis geniale Spiele wurden schon trotz ehrlich gemeinten Lobeshymnen verschmäht. Doch auch hier konnte Lords of the Fallen punkten: Das Spiel war so erfolgreich, dass eine Fortsetzung angedeutet wurde. Um zu erfahren, wie das gelang, muss man nur das Spiel einmal spielen – oder zunächst diesen Test lesen.



Meinung:

Die Menschen standen lang unter der Fuchtel des bösen Gottes Adyr. Doch eines Tages lehnten sie sich auf und verbannten das Überwesen. Seither bleibt jede Sünde unvergessen. Auch Harkyn ist so ein Sünder. Die Zeichnungen in seinem Gesicht erinnern ihn und seine Mitmenschen an die begangenen Taten. Doch als die Armee der Rhogar und ihre Generäle erwachen, um ihrem alten Meister Adyr den Weg zurück in die Menschenwelt zu ebnen, werden Gefangene wie Harkyn freigelassen, um den Kampf aufzunehmen und somit Buße zu tun.
Die Story um Harkyn und die Lords of the Fallen ist nicht leicht zu durchschauen. Man wird mitten ins Spiel geworfen, ohne große Erklärungen. So sollte es ja auch sein, dennoch bleibt uns die Hauptfigur und seine Welt noch etwas fern. Im Prinzip wird hier auch nichts außergewöhnliches erzählt, auch wenn die Welt sich deutlich von anderen Fantasy-RPGs unterscheidet. Doch inszeniert wurde alles erstklassig. Die Zwischensequenzen sind gelungen, die Charaktere ebenfalls. Auch die Sprachausgabe ist sehr gut. Der raue Charme des Spiels schreit förmlich „Gothic“ und überflügelt die Spiele von Piranha Bytes inklusive Arcania (Gothic 4) von Black Forest Games bei weitem. Doch auch spielerisch steht Deck 13 nun an der Spitze der deutschen Action-RPG-Entwickler.

Gruß nach Japan
Gut, ein wenig hat man sich von Dark Souls inspirieren lassen. Hauptsächlich in dem Punkt, dass man seine Erfahrung zurückholen muss, nachdem man gestorben ist. Beim Kampfsystem kann man nur sagen, es ist ähnlich komplex, denn es hat eine ganz eigene Dynamik, ist keine einfache Kopie. Auch Leuchtfeuer gibt es, sie sehen nur anders aus. Und auch hier hat man sich Gedanken gemacht. Je mehr Erfahrung man mit sich herumträgt, desto besseren Loot erhält man von Gegnern. Und weil nicht dauernd und ständig automatisch gespeichert wird, kann man an den Speicherpunkten auch einfach nur speichern, ohne seine Heiltränke wieder aufzufrischen und die Erfahrung in Sicherheit zu bringen. Dafür schwinden die Erfahrungspunkte, die man verloren hat, mit der Zeit. Man steht hier also unter dem Druck, schnell zu sein und trotzdem bedacht vorzugehen, um nicht nochmal zu sterben und die zuvor liegen gelassene Erfahrung unwiederbringlich zu verlieren.

Klar, bei Dark Souls fügt sich alles besser zusammen. Man sammelt beispielsweise Seelen, die auch als Währung dienen, und nicht einfach nur Erfahrung. Da ist Lords of the Fallen aber in bester Gesellschaft mit zahlreichen Rollenspielgrößen. Auch ist die Welt in Dark Souls zusammenhängend und bietet wie ein Metroidvania mehrere Wege. Lords of the Fallen ist viel linearer, doch sind die einzelnen Gebiete an sich sehr offen. Auch gibt es Portale in die Dämonenwelt, die sich öffnen, nachdem ein bestimmter Zwischenboss erledigt wurde. Hier gilt es, Herausforderungen zu meistern und Beute einzusacken. Das Spiel hat neben der eher cinematischen Inszenierung also noch weitere Eigenheiten, die es vom großen Vorbild abheben.

Mehr Kampf als Magie – und mehr Magie als Fähigkeiten
Das Kampfsystem muss einfach genauer beleuchtet werden. Denn auch hierbei stellt Lords of the Fallen jegliche deutsche Konkurrenz in den Schatten. Es gibt drei Magieklassen, von der man eine zu Beginn wählen kann: Täuschung, Trost und Prügel. Kombiniert mit drei Ausrüstungssets, die man ebenfalls anfangs aussuchen kann (Krieger, Schurke und Kleriker) ergeben sich so neun Klassen. Doch auch wenn diese fortan im Speicherstand festgeschrieben steht, ist es doch eher nur eine Richtungshilfe. Denn man kann wie in Dark Souls jederzeit jede Ausrüstung anlegen, findet auch alle möglichen Rüstungsklassen und wird die Anfangsausrüstung ohnehin bald hinter sich lassen. Es spielt aber z.B. eine Rolle, wie schwer die Rüstung ist, denn das wirkt sich auf Energieverbrauch und Schnelligkeit aus. Möchte man wie ein Schurke schnell zuschlagen, bietet sich eine leichte Rüstung an. Schwere Waffen erfordern einen bestimmten Stärkewert, und so gibt es auch Waffen, die eine Mindestanforderung an den Glauben oder die Beweglichkeit haben, damit man ordentlich mit ihnen umgehen kann. Somit ist es »nur« ein kleiner Statusboost, den man für die Klassenwahl bekommt, ansonsten darf man gerne Experimentieren – man sollte dabei nur wissen, was man tut.

Ich habe mir beispielsweise an einem stark gepanzerten Zwischenboss die Zähne bzw. Kurzschwerter ausgebissen (was ja logisch ist, aber erzählt das mal einem notorischen Dualwielder). Es geht, ich hätte es fast gepackt, es dauert nur seine Zeit. Ausweichrollen kombinieren und aus der Rolle im richtigen Moment heraus zuschlagen (ja, das geht mit Dolchen und Kurzschwertern, auch hat beim Dualwielden jede Hand einen Angriffsknopf). Bei einer Spezialattacke hinter den Boss gehen und schwere Angriffe aneinanderketten (Timing ist wichtig, kein Buttonmashing!) Als ich aber in meinem Inventar einen Beweglichkeits-Kampfstab gefunden hatte, wollte ich den direkt ausprobieren – der Boss war viel schneller erledigt.  

Man kann also kämpfen, wie man möchte. Man braucht nicht mal Punkte in die (ohnehin überschaubaren) Magieklassenskills investieren, denn es sind keine richtigen Klassenfähigkeiten, es sind Zaubersprüche. Man erschafft z.B. kurzlebige Magie-Klone von sich, die z.B. die Aggro auf sich ziehen oder die eigenen Bewegungen nachahmen. Wer möchte, kann sich die Erfahrung dafür sparen – schließlich muss man zusätzlich das Glaube-Attribut erhöhen, will man die Sprüche ausbauen. Auch einen magischen Handschuh für Fernangriffe gibt es, hier spielen die eingesetzten Runen eine Rolle. Rüstet man ihn aus, und vielleicht noch einen Schild, kann man mit Dreieck die Haltungen umschalten. Oder man lässt es, spart somit noch ein Quentchen Gewicht und wechselt nur zwischen Einhand-/Zweihandführung – ganz wie man es möchte. Natürlich wären echte Klassenskills, vor allem für alle neun Klassen, richtig gut gewesen. Doch kann das auch nach hinten losgehen, denn Deck 13 ist schließlich kein Veteran im RPG-Geschäft. Nein, das Kampfsystem bietet auch so viele Möglichkeiten und erfordert vor allem Skill von den Spielern.

So schön kann düster sein
Grafisch sieht Lords of the Fallen auch auf den Konsolen toll aus, nicht nur im Standbild. Die Animationen der Figuren sind klasse, wackelnde Lampen zeigen wie toll die Lichteffekte sind, es schneit und wehende Fahnen hängen an den Burgmauern. Lords of the Fallen bezieht einen Großteil seiner Atmosphäre durch seine Optik.
Gerne hätte es aber hier und da ein wenig flüssiger sein können. Schlimmer aber sind die Bugs, die auftreten können. So ist das Spiel schon mehrmals abgestürzt, und ich musste einiges wiederholen. Es hat eben auch Nachteile, wenn in einem risikoreichen Spiel nicht jede Aktion gespeichert wird, wie etwa bei Dark Souls.

Auch hätte man von einem deutschen Entwickler (obwohl City Interactive Games als Co-Entwickler tätig waren) auch fehlerfreien, deutschen Text erwarten können. Nein, die gesuchte Körperpartie heißt nicht Truhe, sondern Brustkorb. Anscheinend wurde das Spiel zunächst in englisch entwickelt, was für einen internationalen Release ja auch sinnvoll ist. Aber solche Patzer dürfen einem deutschen Team dann nicht passieren.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch Deck 13 hat mit Lords of the Fallen gezeigt, dass Deutschland auch international erfolgreiche Rollenspiele abliefern kann, die sich qualitativ vor US-Produktionen nicht verstecken müssen. Aber vor allem erfahrenere RPG-Entwickler wie Piranha Bytes müssen sich was einfallen lassen, denn deren letzten Spiele entwickelten sich nicht mehr so stark weiter und die Konsolenversionen sahen stets viel schlechter als die PC-Version aus. Lords of the Fallen beweist, dass ein durchdachtes Konzept und dessen konsequente Umsetzung mindestens die halbe Miete sind.
Wer also nicht schon nach drei Versuchen an einem Boss entnervt die Konsole ausschaltet, wird daher keinen Fehlkauf tätigen.

Lords of the Fallen - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.375 Grafik: 8.50
Sound: 8.25
Steuerung: 8.50
Gameplay: 8.25
Wertung: 8.375
  • Sehr gelungenes Kampfsystem
  • Gut inszeniert
  • Effektreiche und atmosphärische Grafik
  • Sieht auch auf den Konsolen sehr gut aus
  • Sehr fordernd
  • Abstürze und andere Bugs

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Rezension vom: 22.01.2015
Kategorie: Rollenspiele
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