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Dreamfall Chapters

Entwickler: EuroVideo
Publisher: EuroVideo

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 26,99 €

Systeme: PC

Testsystem: Intel® Core™ i7-4700MQ Prozessor; Windows 8; NVIDIA® GeForce® GTX 780M DirectX® 11 Grafik, 16 GB Arbeitsspeicher

Anforderungen: Windows XP/7/8; Core 2 Duo 2GHz oder vergleichbar; 3 GB RAM; Intel HD Graphics 4000 oder besser; DirectX 9.0c; Speicherplatz: 5 GB

Inhalt:

Dreamfall_Chapters_Logo

Hinter dem Namen Red Thread Games steht ein Team aus Entwicklern in Norwegen, die mit dem ersten Kapitel von Dreamfall Chapters ihr Debüt geben. Das Projekt wurde im Februar 2013 als Kickstarter-Aufruf gestartet und schoss dort auf Grund des großen Interesses sogar weit über das angepeilte Ziel von 850.000 Dollar hinaus. 1,5 Millionen Dollar standen dem Studio jetzt zur Verfügung, um einen würdigen Nachfolger des mittlerweile bereits 8 Jahre alten Adventures Dreamfall und dessen Vorgänger The longest Journey zu erschaffen. Es sind große Fußstapfen, in die das Team aus Oslo treten möchte, denn die ersten beiden Teile erreichten nicht nur hier zu Lande Kultstatus. Was auch das hohe Interesse an einer Fortsetzung erklärt.

Ende Oktober 2014 erschien das Erste von insgesamt 5 Kapiteln mit dem Titel Dreamfall Chapters: Reborn. Die weiteren Abschnitte sollen im Abstand einiger Wochen folgen. Dabei darf zumindest, was die Story angeht, die für die Adventure-Reihe gewohnt hohe Qualität erwarten, da der Autor der Geschichte derselbe ist wie in den beiden Vorgängern, nämlich Ragnar Tørnquist.

Wo waren wir noch gleich?
Schon die bisherigen Abenteuer spielten sich in zwei Welten ab. Da war und ist zum einen Stark eine dystopische Zukunftsversion unserer Erde und zum anderen Arcadia eine mittelalterliche Fantasywelt voller Magie. Das verbindende Element der beiden Dimensionen ist Zoë Castillo eine junge Frau, der im letzten Teil übel mitgespielt wurde und die zu Beginn der aktuellen Geschichte in einem Koma liegt. Jetzt befindet sie sich in einer Traumwelt und hilft anderen Menschen, die wie sie an eine Dreammachine angeschlossen sind. Diese Dinger gaukeln den Nutzern ein sorgenfreies Leben vor und machen schnell abhängig. Der weltumspannende Konzern, der die Maschinchen vertreibt, führt natürlich nichts Gutes im Schilde und Zoë scheint eine Laune der Natur zu sein, die in der Welt zwischen Träumen und Wachen über besondere Kräfte verfügt.

In Arcadia übernehmen wir die Rolle von Kian einem inhaftierten Elitesoldaten der kriegerischen Azadi der nicht mehr verantworten konnte was seine Nation tut und sich gegen seine Befehlshaber wandte. Die Rebellen, denen Kian neue Hoffnung gab, versuchen jetzt, ihn aus dem Gefängnis zu befreien.



Meinung:

Ein guter Prolog und die Qual der Wahl
Im Rahmen dieser beiden kurzen Sequenzen lernt man zu verstehen, wie Dreamfall Chapters funktioniert. Es gibt klassische Point and Click Rätsel durch genaues Erkunden der Umgebung, Anklicken aller Hotspots in Sichtweite und Anhören aller Gesprächsoptionen, sowie die Kombination der Gegenstände aus dem Inventar zu lösen. Das ist solide, aber ebenfalls so weit Adventure-Standardkost.

Spielerisch interessant wird es, wenn die Charaktere und damit der Spieler Entscheidungen fällen muss, die in dem Moment u.U. banal wirken, in der Summe für den Verlauf der Geschichte jedoch wichtig sein sollen. Soll Zoë ihrem Freund mitteilen, was Sie belastet oder um des lieben Friedens willen einen ruhigen Abend genießen? Soll der Gefängniswärter der Gerichtsbarkeit überlassen werden, oder soll Kian zum Selbstjustizler werden? Spannend ist, dass man während des Entscheidungsvorgangs eingeblendet bekommt, wie viel Prozent der Spieler welche Entscheidung getroffen haben. Inwiefern die Beschlüsse die Handlung gravierend beeinflussen, lässt sich mit nur einem veröffentlichten Kapitel bis dato schwierig einschätzen. Es wirkt allerdings, als ob die Figuren für einen epischen Plot aufgestellt werden.

Auf den Verlauf des vorliegenden Kapitels haben Zoes Entscheidungen zum Beispiel insofern Einfluss, als dass man kurz nach dem Erwachen aus dem Koma entscheiden darf, ob sie sich einen Job im Bereich ihres Studiums sucht oder etwas völlig anderes. Je nach getroffener Wahl findet man sich wenig später entweder in einem Labor oder in einer Roboter-Werkstatt wieder und muss einen „normalen“ Arbeitstag absolvieren. Viele solcher Handlungsverzweigungen würden den Wiederspielwert natürlich erhöhen. Im Übrigen sind auch nur so alle Steam-Achievements zu erreichen. ;-)

Im Backsteinviertel gibt‘s das beste Essen bei den Straßenhändlern
Gefühlt beginnt die Handlung erst nach den einleitenden Sequenzen von Zoë in der Traumwelt und Kian im Gefängnis: Die Protagonistin erwacht und leidet unter einer Amnesie, die das letzte Jahr betrifft. Im Gespräch mit Ihrem Psychiater arbeitet Sie einige der in der Vergangenheit liegenden Ereignisse auf. Und das gibt auch eventuell neuen Spielern eine kurze Möglichkeit zu begreifen, worum es überhaupt geht. Allerdings ist der Anriss doch knappgehalten.

Kaum sind wir aus der Praxis unseres Seelenklempners herausgetreten, überflutet uns das futuristische Europolis mit allen möglichen Features der neuen, aber nicht nur tollen Hightech-Welt, in der Zoe lebt: Ein fliegender Werbe-Roboter, Kommunikation per Projektion des Gesprächspartners direkt vor das eigene Gesicht (Google Glases lässt grüßen), Holografische, interaktive Navigationssysteme an jeder Straßenecke, künstlich gezüchtete Organe in den Auslagen und vieles mehr lädt ganz ohne weitere Aufträge zum Erkunden der Stadt ein. Alles sieht schick aus und trägt viel zur Immersion in die Geschichte bei.

Die verschiedenen Straßen sind mit Leben gefüllt: So gibt es am Kanal gelegen eine Straße voller Stände mit asiatischen Händlern, die alles Mögliche verkaufen oder eine Straße nur mit kleinen Imbisswagen. Allerorts sind Passanten in Gespräche vertieft. Das wirkt auf den ersten Blick belebt und würde auch so bleiben, würden sich die Gesprächsfetzen nicht permanent repetitiv wiederholen. Mal stehen bleiben und den Anderen lauschen, wie im neuen Assassin‘s Creed ist also nicht interessant.

Zoë ist viel beschäftigt: Beziehung, Job, Ehrenamt
Nach der Sitzung beim Psychiater bringen wir Zoes Freund eben noch etwas zu Essen zu seiner Arbeitsstelle – er ist seines Zeichens Enthüllungsjournalist. Dabei lernen wir den – nervtötenden – Cowboy-Vogel kennen, der so eine Art Maskottchen für die Navigationstafeln ist. Irgendwie ist er witzig und wie alle Charaktere hervorragend synchronisiert. Dort angekommen geht’s nach einem kurzen Plausch weiter zum Wahlbüro der Partei, für die sich Zoë ehrenamtlich engagiert.

In den Gesprächen wählt man aus, was Zoë als nächstes sagen wird und erfährt noch, bevor man sich entscheidet, was sie mit dem abgebildeten Stichpunkt meint. Gut gemacht für natürlich wirkende Dialoge. Die Mimik der Protagonisten hingegen wirkt statisch und bringt im Gegensatz zu den wie bereits beschriebenen tollen Stimmen kaum Gefühle rüber. Vom Wahlkampfbüro werden wir zu einer wichtigen Person mit viel Einfluss geschickt und vorher schauen wir noch bei unserem eingangs gewählten Arbeitsplatz vorbei und so geht es kreuz und quer durch die Stadt.

Schon vorbei?
Episoden hin oder her, nach 4 – 5 Stunden ist das Abenteuer schon vorbei. Und auch, wenn man die Welt nun zu kennen glaubt, bleibt das Gefühl, dass bisher im Grunde genommen nichts von Belang passiert ist. Erst die nächsten Episoden werden zeigen, wie sich die getroffenen Entscheidungen auswirken und ob die in Europolis gut eingefangenen Atmosphäre im Verlauf des Spiels aufrechterhalten, ja eventuell sogar verdichtet werden kann. Die Geschichte spielt sich flüssig. Allerdings gab es in der ersten Episode kaum ein wirklich klassisches Adventure-Rätsel zu lösen. Hier wäre mehr besser, damit Dreamfall Chapters nicht zum interaktiven Film/Hörspiel wird.


Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters David Weigel Ein kurzer aber vielversprechender Auftakt mit Luft nach oben. Wenn die Entwickler an einigen der beschrieben Baustellen (mehr Mimik, mehr Rätsel, mehr zufällige Begegnungen) arbeiten und die getroffenen Entscheidungen des Spielers gekonnt berücksichtigen, steht einem würdigen Nachfolger und tollem Adventure nichts im Wege.


Dreamfall Chapters - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
David Weigel

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.125 Grafik: 7.50
Sound: 9.00
Steuerung: 8.00
Gameplay: 8.00
Wertung: 8.125
  • Endlich die Fortsetzung von The longest Journey
  • Spannende Handlung
  • Sympathische Protagonistin
  • Tolle Sprecher
  • Zu wenig Informationen zum Handlungsrahmen für Neueinsteiger
  • Repetitive Dialoge der Passanten
  • Mangelndes Mienenspiel der Protagonisten
  • Kurzer 1. Teil... :-(
  • Mehr Rätsel bitte

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Rezension vom: 25.01.2015
Kategorie: Adventure
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