Genre:
Adventure USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
14,99€ €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
Dunkelheit. Geister. Und ein altes verlassenes Herrenhaus. Klingt alles nach einem klassischen Horrorspiel. Und doch hat das von OSome Studio entwickelte White Night etwas das es einzigartig erscheinen lässt.
Meinung:
White Night entführt uns ins Boston des Jahres 1938, also mitten in die Zeit der großen Depression, wo viele US-Bürger arbeitslos und mittellos dastehen. Unser namenlose Protagonist ist davon zum Glück nicht betroffen. Er arbeitet nach wie vor als Detektiv. Doch auch das schützt nicht vor Unglücken, wie er am eigenen Leib erfahren muss. Als er in einer verregneten Nacht auf dem Nachhauseweg ist, glaubt er plötzlich eine Frau auf der Straße zu erkennen. Völlig verschreckt verreißt er das Lenkrad und landet an einen Baum. Von Schmerzen und Verletzungen gezeichnet schaut er nach der Frau, doch weder ihre Leiche noch irgendwelche Spuren von ihr sind zu finden. Nach Hilfe suchend nähert er sich einem stattlichen Herrenhaus, deren Bewohner aber allen Anschein nach nicht zugegen sind. Also verschafft er sich Zugang, um zumindest telefonisch Hilfe zu rufen. Was er im Haus erlebt, ist allerdings ein vielfaches schlimmer als der Unfall.
Wir brauchen Licht!
Nicht nur dass im gesamten Haus bis auf ein paar vereinzelte Flecken das gesamte Licht ausgefallen ist, es befinden sich ganz offensichtlich auch Geister dort, die in der Dunkelheit leben und uns nichts gutes wollen. Um sie zu verscheuchen und sich Zugang in die anderen Räume zu verschaffen, muss man Licht erzeugen. Doch da die meisten Lampen nicht funktionieren, bleiben uns dafür nur Streichhölzer, die leider auch nur in sehr begrenzter Zahl vorhanden sind und nur einen kleinen Lichtkegel erzeugen. Zu allem Überfluss wird unser Charakter, wenn wir die Adventure-typischen Rätsel – wie das Auffinden und Kombinieren bestimmter Gegenstände oder das Umlegen des einen oder anderen Schalters – nicht schnell genug lösen, von den Geistern angegriffen und zusehends nervöser, was sich dadurch bemerkbar macht, dass er mitunter mehrere Streichhölzer verbraucht bis er endlich eines an bekommt. Also heißt es mit dem wichtigen Gut haushalten und die Rätsel schnellstmöglich lösen.
Ein ganz besonderer Stil
Doch beides ist leichter gesagt als getan. Denn – und jetzt kommen wir zu dem, was White Night so speziell macht – White Night hat eine ganz besondere Grafik, die die Dunkelheit wirklich dunkel erscheinen lässt. Das gesamte Spiel wurde nämlich in Schwarz-Weiß gehalten. Grauabstufungen oder gar unterbrechende Farbkleckser gibt es nur ganz selten. Und so tappen wir durch rabenschwarzen Flure und Räume, auf der Suche nach dem so wichtigen grellweißen Licht.
Im Zusammenspiel mit der exquisiten Klavier-Untermalung vermittelt dieser Stil eine erschreckend beängstigende und beklemmende Atmosphäre, die ich so nur in ganz wenigen Horrorspielen empfunden habe.
Dazu passend wird einem die Geschichte rund um die Besitzer des Hauses und den Geistern dort drin lediglich durch Zeitungsausschnitte, Briefe, Notizen und vergilbte Bilder erzählt. Was man dabei alles aufdeckt, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht, die Geschichte ist aber sehr gelungen und birgt ein Geheimnis, das viel größer ist als man es zunächst vermutet.
Leider gibt es auch was zu meckern
Leider gibt es an White Night aber auch den einen oder anderen Kritikpunkt zu äußern. Da wären zum Beispiel die Speicherpunkte. Da das Spiel nicht automatisch speichert, muss man an diesen Punkten, die übrigens stilecht alte Couchen sind, selber speichern. Leider sind diese aber nicht immer ganz glücklich gelegt, so dass man mitunter Passagen hat, die man durch schwere Rätsel, die daraufhin folgen, immer und immer wieder begehen muss.
Ebenfalls nicht ganz optimal ist die Technik. Denn so stylisch die optische Aufmachung auch ist, ist sie doch im Prinzip so simpel, dass man doch eine perfekte Kantenglättung erwarten könnte. Doch genau dies ist nicht der Fall, wodurch die scharfen Übergänge zwischen schwarz und weiß doch arg flimmern.
Außerdem macht einem die Kamera manchmal zu schaffen. Da diese festgelegt ist und dementsprechend nicht frei bewegt werden kann, zeigt sie nur das was sie will, und das ist manchmal eben nicht das Optimale.
Fazit:
Das OSome Studio beweist mit White Night, das es nicht viel braucht um guten Grusel zu erzeugen. Keine bombastische Grafik, keine zerstückelten Leichen und keine blutverschmierten Räume. Lediglich eine Schwarz-Weiß-Optik, eine tolle Klavier-Untermalung und eine spannende Story reichen aus, um eine so bedrückende und dichte Atmosphäre zu schaffen, wie schon lang kein Horrorspiel mehr. Spielerisch hat White Night zwar so manch nervende Trial&Error-Passage, und die Kamera ist auch nicht immer optimal, dennoch ist es ein außergewöhnlich gutes Horrorspiel, das sich kein Genre-Fan entgehen lassen sollte.
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