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Battlefield Hardline

Entwickler: Visceral Games
Publisher: Electronic Arts

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ab 53,99€ €

Systeme: PC, PlayStation 3, PlayStation 4, Xbox 360, Xbox One

Inhalt:
Battlefield_Hardline_Logo

Auch wenn Battlefield 4 seinerzeit bei uns eine 9er Bewertung erhalten hat, hagelte es doch international Kritik, dass sich die Serie nicht weiterentwickle. Electronic Arts hat darauf reagiert und beim neusten Battlefield-Teil einiges geändert. Ein neuer Entwickler und ein neues Setting sollen die erwünschten und erhofften frischen Impulse bringen. Ob dies wirklich gelungen ist, haben wir für dich getestet.


Meinung:

Normalerweise ist das schwedische Entwicklerstudio DICE seit Jahr und Tag für die Battlefield-Spiele verantwortlich. Nachdem es zuletzt immer lautere Kritik gab, dass man im Prinzip immer das gleiche vorgesetzt bekommt, hat EA reagiert und ihnen Visceral Games als Unterstützung zur Seite gestellt. Das in Redwood City ansässige Studio sollte sich dabei vor allem um die Singleplayer-Kampagne kümmern und diese endlich wieder für die Spieler interessant machen. Dass sie das theoretisch drauf haben, haben die Damen und Herren schon des öfteren in Spielen wie etwa Dead Space, Dead Space 3 oder auch der Pate I und II bewiesen.

Und auch die Rahmenbedingungen in Battlefield Hardline hören sich zunächst wirklich vielversprechend an. Anstatt in den x-ten Krieg zwischen den USA und Russland/Islamisten/Nordkorea zu ziehen, erleben wir diesmal eine Polizei-/Gangster-Geschichte im Stil von Bad Boys. In der Haut von Polizist Nick Mendoza kämpft man gegen Drogenkartelle. Dabei muss er aber feststellen das nicht all seine Kollegen auch so eifrig im Drogenkrieg sind und lieber versuchen sich selber zu bereichern.
Wie gesagt, eine Story wie sie auch in Bad Boys vorkommt. Leider hört es da aber auch schon mit der Ähnlichkeit zum Film auf. Denn während der Film mit Will Smith und Martin Lawrence einen bis zur letzten Sekunde packt, will bei Battlefield Hardline der Knoten irgendwie nie so richtig platzen. Das liegt unter anderem an den Charakteren, zu denen man einfach keine Bindung aufbauen kann. Das wiederum liegt an mehreren Faktoren. Zum einen wären da die Dialoge die vor uninteressanten Konversationen, unlustigen Buddy-One-Linern und platten Sprüchen über Mendozas Heimat Kuba nur so strotzen. Zum anderen liegt es aber auch an den Charakteren selber. Denn die wirken irgendwie unausgegoren – zumindest war das mein Eindruck. Als Paradebeispiel dient dabei unser alter Ego Nick, der auf der einen Seite riesige Problem mit korrupten Polizisten hat, auf der anderen aber keinerlei Scheu davor hat, auf Tatverdächtige zu ballern und sie auch mal ohne Gegenwehr zu töten.

Ein weiterer Grund dafür, dass Battlefield Hardline nicht zu fesseln weiß, liegt am Erzählstil. Das Spiel ist nämlich in zehn Episoden erzählt, wobei jede Episode wie bei einer Fernsehserie mit einem Rückblick auf die vorherige anfängt. Das allein wäre ja noch okay, aber dazu kommen auch noch Zeitsprünge, die die Geschichte so manches mal zusammenhanglos erscheinen lassen. All dies sorgt dafür, dass Battlefield Hardline leider nicht sein Potenzial ausschöpfen kann.

Potenzial verschenkt
Und dass das wahrlich vorhanden ist, zeigt uns die erste Episode auf eindrucksvolle Art. Nach einem – zugegebenermaßen etwas bleihaltigen – Prolog finden wir uns nämlich in einem wirklich gelungenen Cop-/Gangster-Film wieder, in dem wir nicht nur eine tolle Atmosphäre genießen dürfen, sondern auch ganz Battlefield-untypisch mit Sinn und Verstand vorgehen. Anstatt wild um uns zu ballern, schleichen wir uns möglichst lautlos an die Bösen heran, lenken sie mit leeren Patronenhülsen ab und nehmen sie schlussendlich mit einem lauten "Hände hoch!" zum Verhör fest. Wenn diese Neuerungen konsequent und vor allem intelligent genutzt würden, wäre es nicht nur eine Erfrischung im Battlefield-Alltag, sondern auch genau das, was man sich bei einem Polizei-/Gangster-Spiel erhofft hat. Doch leider ist dies eben nicht der Fall. Da wäre zum Beispiel die Sache mit dem Belohnungssystem. Man bekommt nämlich nur dann Punkte für das sogenannte Experten-System, wenn wir Gegner und gesuchte Personen (von denen es immer bis zu drei Stück gibt) ohne Waffeneinsatz festnehmen oder wichtige Hinweise mit unserem Scanner (mit dem wir auch Personen scannen können und so herausfinden ob jemand feindlich oder gut gesinnt ist) ausfindig machen. Doch was bekommen wir für die Mühe? Nicht etwa coole Gadgets, die uns bei der gewaltfreien Polizeiarbeit helfen, sondern Waffen. Worin ist da der Sinn? Keine Ahnung. Doch das ist nicht die einzige absurd wirkende Logik, die einen in Battlefield Hardline widerfährt. Genauso unerklärlich ist mir die Tatsache warum mit Handschellen dingfest gemachte Bösewichte einfach auf dem Boden liegen gelassen werden oder warum unser Partner unbehelligt durch eine Gegner-Ansammlung laufen kann, während wir uns mühselig heranpirschen müssen.

Kein Platz für eigene Entscheidungen
Im Anbetracht dieser Tatasche ist die Entscheidung der Entwickler, sich gegen große, freie Levels auszusprechen schon fast nebensächlich. Dabei wäre das urbane Setting doch dazu prädestiniert gewesen einem endlich mal Freiräume zu gewähren und so zum Beispiel die perfekte Position zum Anschleichen selber herauszufinden zu lassen. Doch stattdessen gibt es zum Großteil schlauchartige Levels in denen uns der Weg ganz genau vorgegeben und jede Abweichung davon mit einer Warnung quittiert wird. Durch all diese mehr oder weniger großen Mängel wird aus einem in Ansätzen guten Konzept leider eine völlig belanglose Kampagne, die wieder einmal nur die wenigsten überzeugen dürfte.


Auf den Multiplayermodus ist verlass
Bleibt also doch einmal mehr "nur" der Multiplayermodus, auf den auch hier wieder Verlass ist. Zwar sind die neun Maps wesentlich kleiner als man das von Battlefield normalerweise gewohnt ist (was auch das Gameplay wesentlich schneller erscheinen lässt) und bis auf leicht bewaffnete Fahrzeuge und Hubschrauber gibt es hier keine Vehikel, doch all dies fällt nicht etwa negativ auf, sondern sorgt dennoch für eine Menge Spaß. Ausschlaggebend dafür sind in erster Linie die Modi. Neben den altbekannten und natürlich wieder vorhandenen Team-Deathmatch gibt es hier auch einige spezielle, an das Cop-/Gangster-Setting angepasste Spielmodi, die frischen Wind in die Battlefield-Welt bringen. Ein solcher Modus ist zum Beispiel der an Rush erinnernde Heist-Modus, in dem die Gangster zwei Tresore ausräumen und in Sicherheit bringen müssen. Wenn ein Gangster, der gerade Beute bei sich hat, von der Polizei getroffen wird, fällt diese zu Boden. Erst wenn die Cops sie dort eine gewisse Zeit lang vor den Gangstern beschützt haben, wird sie wieder in den Tresor gepackt und die Gangster müssen sich wieder von vorn die Mühe machen. So ausgeklügelt wie in den GTA Online Heists oder in Payday 2 ist dieses Spielprinzip zwar nicht, dennoch macht es wirklich Spaß.
Das gleiche gilt auch für den Crosshair- und den Rescue-Modus, in dem jedes mal zwei kleinere Teams gegeneinander antreten. Während im Rescue-Modus ein Polizist zum VIP wird und vor den Gangstern beschützt werden muss, gilt es im Crosshair-Modus für die Polizisten zwei Geiseln zu befreien. Das besondere bei den beiden Modis ist, das jeder Spieler nur ein einziges Leben hat, was das ganze sehr Counter-Strike-mäßig erscheinen lässt. Leider werden diese Modis von den Spielern (bisher) aber kaum angenommen.

Immer im Kreis fahren
Ein Modus der mir persönlich gar nicht gefallen hat und während der Testphase auch allgemein am wenigsten Anklang fand, ist Hotwire. In diesem geht es um Fahrzeuge, die man einnehmen muss. Das wichtigste ist dabei allerdings, dass man die Gefährte auch fahren muss, denn nur wenn man mit ihnen Vollgas gibt, bekommt man Punkte. Genau da drin liegt aber auch die Problematik. Denn wie sich zeigte läuft es am Ende darauf hinaus, dass man sich zunächst ein Wettrennen zu den Autos liefert, um dann, wenn man denn Glück hatte und eines erwischt hat, andauernd im Kreis über die Map zu fahren. Wenn man am Anfang nicht schnell genug war und kein Fahrzeug bekommen hat (oder zumindest als Mechaniker mit an Bord gekommen ist) steht man hingegen nur dumm rum und kann den anderen dabei zuschauen wie sie umherfahren. Der Versuch sie aus den Autos zu bekommen ist nämlich nur in den wenigsten Fällen von Erfolg gekrönt.
Das einzig positive was man dann noch erlebt ist, wenn am Ende der Runde dennoch Kohle auf das virtuelle Konto fließt. Denn im Gegensatz zu den bisherigen Battlefield-Teilen schaltet man die Waffen und Gadgets größtenteils nun nicht mehr mit bestimmten Rängen frei, sondern muss sie für (In-Game-)Geld kaufen. Aufgrund dessen kann man sich recht schnell genau die Waffen und Gadgets kaufen die man haben möchte, was ich sehr begrüße. Was leider hingegen nicht geändert wurde ist die Sache mit den Battlepacks. Wer zusätzlich echtes Geld investiert, kann sich so auch hier wieder Vorteile erkaufen und so zum Beispiel an Booster gelangen, die einem extrem viele Punkte bescheren und einen so schneller in der Rangliste nach oben bringen.
Ebenfalls kritisch zu bewerten ist das Spawn-System. Trotz der relativ überschaubaren Karten sind die Spawn-Punkte nämlich weit voneinander entfernt. Wenn man also nicht gerade das Glück hat, bei einem Squad-Kameraden joinen zu können, muss man mitunter weit laufen um endlich wieder im Kampfgeschehen zu sein.

Keine Online-Probleme
Technisch läuft der Multiplayermodus übrigens einwandfrei. Man muss also keine Angst haben, dass man wie bei Battlefield 4 die Spiele oft nicht joinen kann. Ganz im Gegenteil, eine Suche nach einem Spiel dauert hier nur wenige Sekunden.
Auch die Soundkulisse ist in den Multiplayergefechten sehr gut. Das betone ich deswegen so, weil dies in der Singleplayerkampagne etwas ganz anderes ist. Aus irgendeinem Grund wirken die Waffen in der Kampagne nämlich irgendwie sehr dumpf und nicht so wuchtig wie man es sonst von Battlefield gewohnt ist. Die deutsche Sprachausgabe tut leider ihr übriges dazu. Nicht nur, dass die Dialoge, wie bereits angesprochen, größtenteils zum Vergessen sind, auch die Arbeit der Synchronsprecher ist nicht wesentlich besser ausgefallen. Die englischen können sich hingegen wirklich hören lassen. Hier merkt man, dass echte Schauspieler am Werk waren, die den Charakteren aber nicht nur ihre Stimme geliehen haben. Das Who is Who der US-(Vorabendkrimi-)Serien wie etwa Alexandra Daddario (True Detective), Kelly Hu (Arrow), Benito Martinez (House of Cards), Nicholas Gonzalez (Sleepy Hollow), Ian Anthony Dale (Hawaii Five-0) oder Eugene Byrd (Bones) ist nämlich auch im Spiel zu sehen. Ohnehin ist Battlefield Hardline grafisch wirklich hübsch. Vor allem zu Beginn der Kampagne staunt man so manches mal nicht schlecht, wie schön doch auch so ein heruntergekommenes Viertel in Miami aussehen kann.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert

Wie so oft bei Battlefield-Spielen müsste ich auch eigentlich für Battlefield Hardline zwei Fazits ziehen – eines für die Singleplayer-Kampagne und eines für den Multiplayermodus. Für die Kampagne würde es "Potenzial verschenkt" lauten, denn genau das trifft zu. Trotz eines wirklich interessanten Settings, coolen neuen Features und einem gelungenen Start, schafft es die Kampagne nicht einen richtig zu fesseln. Anstatt das Festnahme- und Schleich-Feature gekonnt (und vor allem logisch) zu nutzen, wird es durch verschiedene Sachen ad absurdum geführt.
Beim Multiplayermodus sieht das Fazit komplett anders aus. Zwar ist auch hier nicht alles perfekt (Spawn-Punkte, Battlepacks) und vor allem ist der Hotwire-Modus ein richtiger Reinfall, doch das allermeiste ist hier wirklich gelungen und macht dementsprechend Spaß.

Zusammengefasst kann man also sagen, dass Battlefield Hardline vor allem für die Multiplayerfans wieder ein echtes Fest und somit für jeden, der Mehrspielergefechte in einem etwas anderen Setting erleben möchte, auf jeden Fall eine Kaufempfehlung ist.



Battlefield Hardline - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8 Grafik: 8.50
Sound: 7.50
Steuerung: 8.00
Gameplay: 8.00
Wertung: 8
  • Frisches Setting
  • Manche Levels sind schön weitläufig
  • Gewohnt guter Multiplayermodus
  • Waffen kauft man, anstatt sie freizuschalten
  • Bekannte Schauspieler
  • Charaktere bleiben blass
  • Waffen wirken in der Kampagne weniger wuchtig
  • Sehr oft schlauchartige Levels
  • Geschichte wirkt teils zusammenhanglos
  • Waffen als Belohnung fürs Schleichen bzw. waffenlose Festnahmen

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Rezension vom: 07.04.2015
Kategorie: Action
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