Genre:
Action USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
9,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
Mit den Chronicles bringt Ubisoft in den nächsten Monaten einen dreiteiligen Ableger ihrer beliebten und erfolgreichen Assassin's Creed-Reihe heraus, die den Kampf zwischen Assassinen und Templer ganz neu präsentiert. Ob das eine gute Idee war, oder ob die Assassin's Creed Chronicles am besten wieder aus den AC-Chroniken verschwinden sollten, haben wir für euch getestet.
Meinung:
Die Assassin's Creed Chronicles werden einen in drei ganz neue Gefilde bringen. Gestartet wird aber zunächst im China des 16. Jahrhunderts, wo man Shao Jun spielt, eine Assassine die vor dem kürzlich ernannten Kaiser Jiajing – der eine erbarmungslose politische Säuberung gegen all jene anzettelt, die in seinen Augen eine Gefahr für seinen Thron darstellen, also auch die hiesige Bruderschaft der Assassinen – in den Westen floh und dort von keinem geringeren als Ezio Auditore de Firenze ausgebildet wurde. Nun ist Shao Jun wieder in China und fest entschlossen Vergeltung zu üben und die zerschlagene Bruderschaft wiederaufzubauen.
Es sieht aus wie alte, chinesische Kunstmalerei
Die neue Heldin ist aber bei weitem nicht die einzige Neuerung, die einen in Assassin's Creed Chronicles: China erwartet. Wobei, so ganz neu ist das, was AC Chronicles: China einem in Sachen Gameplay vorsetzt, dann doch nicht. Der eine oder die andere wird sich sicherlich noch an Assassin's Creeed: Altairs Chronicles und Assassin's Creed Discovery II erinnern. Auch die beiden DS-Ableger boten bereits das, was einen nun auch in Chronicles erwartet, nämlich eine 2,5D-Perspektive.
Gänzlich neu ist hingegen der Grafikstil. Achtete man bei Ubisoft bisher immer darauf, die jeweiligen Orte in AC-Spielen möglichst fotorealistisch darzustellen, so bietet Assassin's Creed Chronicles: China ein ganz anderes Bild. Hier wirkt alles wie handgezeichnet, wobei der Stil der traditionellen Chinesischen Kunst des 16. Jahrhundert mit zeitgenössischen, impressionistischen Stilen gemixt wurde, woraus sich ein ganz eigener Stil entwickelt. Obwohl dies für das AC-Auge zunächst wirklich etwas befremdlich wirkt, erzeugt gerade dieser Grafikstil einen ganz eigenen Charme und Atmosphäre, die einen schon nach wenigen Minuten in ihren Bann ziehen und immer wieder mit offenen Mund staunen lässt, wie schön das doch ist was man gerade auf dem Bildschirm zu sehen bekommt.
Leider muss man aber auch sagen, dass das volle Potenzial dieses Grafikstils nicht ganz ausgeschöpft wurde. Von echten Aha-Momenten gibt es nämlich leider zu wenige. Vor allem fehlt es dem Ganzen an Farbe. Meist regieren nämlich doch eher dunkle Töne das Bild. Ebenso vermisste ich auch die prunkvollen Bauten, die man sonst aus AC gewohnt ist.
Neue Perspektive – neues Gameplay
Mitschuld daran, dass es so wenige prachtvolle Gebäude gibt, hat natürlich auch die 2,5D-Perspektive, in der sich die Gebäude eben nicht so hübsch darstellen und zeigen lassen wie in den großen AC-Teilen.
Die neue Perspektive bringt aber nicht nur einen neuen Blick auf die Gebäude, sondern auch spielerische Neuerungen mit sich. Zunächst einmal wird wie in einem Sidescroller von links nach rechts gespielt, zumindest fast die gesamte Zeit. Manchmal wechselt man auch die Richtung und geht sogar in die Tiefe. Das ist aber noch immer nicht die einzige spielerische Änderung gegenüber den großen AC-Teilen. Während man dort doch großteils auf Waffen zurückgreift und seine Gegner niederstreckt, ist AC Chronicles: China nämlich eher aufs Schleichen ausgelegt. Um das auch jedem klar zu machen, werden einem ständig die Sichtfelder der Gegner angezeigt. Wenn man in diese gerät und man so entdeckt wird, wird man sofort angegriffen, was wiederum sehr oft mit dem augenblicklichen Tod gleichzusetzen ist.
Man hat zwar auch auch selber ein Schwert, die versteckte Klinge, Wurfpfeile und einige akrobatischen Tricks auf Lager, mit denen man sich zur Wehr setzen kann, doch schon wenn einem auch nur zwei oder drei Gegner gegenüberstehen (was meistens der Fall ist) ist die Chance, dass man den Kampf lebendig verlässt, nur sehr gering. Also heißt es möglichst ungesehen an den Gegnern vorbei zu kommen. Dazu klettert man Wände empor, hangelt sich an Vorsprüngen entlang, geht in dunklen Nischen in Deckung, schaltet Feinde mit heimlichen Attentaten aus, lenkt sie durch einen Pfiff, mit Blendgranaten oder Lärmpfeilen ab, springt von hohen Positionen in Heuballen und beobachtet die Laufwege der Gegner mit Hilfe der Adlersicht um sich so an ihnen vorbeizuschleichen. All dies geht wirklich gut von der Hand, was aber auch dringend notwendig ist. Im späteren Verlauf wird das an den Gegnern vorbei schleichen und springen nämlich zu einem Spiel um Millimeter und Bruchteilen von Sekunden. Manchmal ist das Zeitfenster, das man hat, dermaßen knapp, dass man glaubt, dass es eigentlich gar nicht gut gehen kann. Doch es zeigt sich immer wieder, dass mit perfektem Timing jede noch so enge Stelle zu meistern ist, weshalb es auch nie frustrierend wird.
Hilfreiche, aber nicht zwingend notwendige Upgrades
Das Schleichen macht nicht nur mehr Spaß als der direkte Zweikampf, sondern bringt einem am Ende auch extra Punkte ein. Denn nach jedem Abschnitt wird euer Abschneiden bewertet. Je besser man war, desto mehr Punkte erhält man. Hat man genügend Punkte gesammelt, schaltet man Upgrades oder Fähigkeiten, wie etwa zusätzliche Lebensenergie, frei.
Erfreulich ist, dass man das Spiel aber auch gute meistern kann, ohne sämtliche Zusatzfähigkeiten und Upgrades freizuschalten, weshalb auch Stealth-Neulinge keinen Frust schieben müssen, wenn sie nicht alle Abschnitte perfekt durchschleichen.
Fazit:
Die Story ist nicht gerade hollywoodreif und die Spieldauer mit circa fünf Stunden nicht episch, aber das war es auch schon, was man an der ersten Episode der Assassin's Creed Chronicles ernsthaft bemängeln kann. Ansonsten kann der Trip nach China wirklich überzeugen. Der Grafikstil ist exzellent, das Gameplay hervorragend und die Level genauso aufgebaut, dass sie zwar fordernd aber niemals unfair werden. Kurzum: Assassin's Creed Chronicles: China ist ein tolles Spiel, das zeigt, dass es nicht immer die riesige Spielwelt mit unzähligen Nebenaufgaben und Sammelobjekten sein muss, damit man Spaß hat. Mir persönlich gefiel dieses kurze China-Intermezzo sogar etwas besser als das letzte große Assassin's Creed-Abenteuer.
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