Genre:
Rollenspiele USK Freigabe:
Downloadspiel ohne USK-Prüfung ca. Preis:
5,99€ €
Systeme:
Linux, Mac, PC
Testsystem:
CPU: AMD Phenom II X4 945 mit 3 GHz; Grafikkarte: Radeon HD6850 mit 1GB VRAM; 8GB RAM; Windows 7
Anforderungen:
OS: ab Windows XP SP2; Prozessor: 2 GHz Intel Core 2 Duo oder AMD-Äquivalent; RAM: 2 GB; Grafik: DirectX 9, 1 GB VRAM; Festplatte: 300 MB frei; Additional Notes: Your graphics card must support textures up to 4096*4096. Almost every graphics chip release
Inhalt:
Im Bereich der Indie-Games gibt es nicht selten so richtige Kuriositäten. Im Falle von Will Fight for Food Super Actual Sellout Game of the Hour sagt schon der Titel aus, dass es sich nur um eine solche Merkwürdigkeit handeln kann. Worum es geht, und ob das Spiel was für euch ist, erfahrt ihr in diesem Test.
Meinung:
Jared ist ein Wrestler und hat es so richtig vermasselt. In der siebten Runde sollte er K.O. gehen, den Titel inklusive Gürtel an einen neuen Champion abtreten. Weil ihm das gegen den Strich ging, ließ er sich volllaufen und trat betrunken zum Kampf an. Das Resultat: Er ging schon in der ersten Runde K.O. und der ganze Schwindel flog auf. Die WFF musste aufgelöst werden, die Wrestler verloren ihre Jobs. Nun liegt es am Spieler, den inzwischen obdachlosen Jared entweder seine Rache (wofür auch immer, schließlich ist er doch selbst schuld) oder seine Erlösung bekommen zu lassen.
Reden, Prügeln – oder beides nacheinander Dazu hat man mehrere Möglichkeiten. Man kann zum Beispiel mit der Leertaste seine Maske aufziehen und alles und jeden verprügeln. Nur, wozu? Ich habe bisher nur einen Charakter getroffen, der einfach so angreift. Passanten wehren sich nicht und ihre Fluchtversuche sind eher ein auf und ab laufen. Also wollen wir doch lieber wissen, mit wem wir es zu tun haben, bevor wir ihm eins auf die Zwölf geben.
Daher gibt es das Dialogsystem. Und hier muss man sagen, dass man mit dem üblichen Vokabular, das vielleicht für Spiele und Filme reicht, bei denen bestimmte Dinge der Bildsprache überlassen werden, nicht ganz glücklich wird. Es ist schon ein wenig schwierigeres Englisch.
Einen Bären aufgebunden Auch in Sachen Dialog sind manche NPCs eher Statisten, sie geben nur ein paar Zeilen von sich. In jeder Gegend der Stadt gibt es aber eine Nebenquest zu erfüllen und hier kommt das Dialogsystem zum Tragen. So soll man im Waldpark nachsehen, was es mit den gesichteten Bären auf sich hat. Die entpuppen sich als Schläger in Tierkostümen und man solle doch den Parkaufseher herschicken, damit sie ihn verprügeln können und dieser dann empfiehlt, den Park aufzugeben. Dann könne hier gerodet und etwas anderes gebaut werden. Dem kann man nun zustimmen und so einem Kampf aus dem Weg gehen. Findet man das aber nicht ok, so kommen Jareds Kampfqualitäten zum Einsatz. Das Kampfsystem ist jedoch recht einfach gehalten. Immerhin bekommt man dabei Soundwörter zu sehen, die an die berühmte Batman-TV-Serie aus den 1960ern erinnern.
Seltsame Items Für das Erfüllen von Quests erhält man Items, die z.B. Verteidigung und Angriffsstärke erhöhen, aber auch einen Malus haben können, z.B. dass sie die Laufgeschwindigkeit beeinträchtigen. Drei Ausrüstungsslots gibt es, das System dahinter scheint aber sehr willkürlich zu sein. Eine Tesla-Spule (eine Nahkampfwaffe, die aber nur Werte hat – Jared schlägt und tritt weiter unbewaffnet zu) nimmt beispielsweise den gleichen Slot wie ein zerrissenes T-Shirt ein, man kann beide also nicht gleichzeitig anlegen.
Insgesamt kann man Will Fight for Food sehr schnell durchspielen. So richtig Lust darauf macht das Spiel einem aber nicht. Das liegt daran, dass Jared und die anderen Charaktere (sofern man sie überhaupt so nennen kann) einen ziemlich kalt lassen. Auch sorgt das schwammig definierte Spielziel, einfach mal alle alten Freunde aus der WFF wieder aufzusuchen und dann mal nicht gerade dafür, dass man weiterspielen, geschweige denn eventuelle Begriffe nachschlagen will, die einem nicht aus der Schule oder von anderen Games geläufig sind. Dazu kommt noch, dass man bei wichtigen Dialogen nicht nur Antworten auszuwählen hat, sondern manchmal auch jemanden von etwas überzeugen muss, indem man Meinung, Körpersprache und Tonart auswählt. Hinweise gibt es anhand der Persönlichkeitsbeschreibungen der Charaktere. Überzeugt man einen NPC nicht, bleibt einem nur die Möglichkeit neu zu laden, wenn man vorher gespeichert hat, oder den Typen einfach zu verdreschen, was eben auch nicht immer zur besten Lösung führt.
Kuriositätenkabinett Was die beste Lösung überhaupt ist, ist ohnehin fraglich. Im Prinzip ist das Spiel sowieso völlig durchgeknallt. Man kann also einfach mal irgendwas machen und beim nächsten Durchspielen mal was anderes probieren. Die Frage ist nur, ob man es denn nochmal spielen möchte. Keine Frage, Will Fight for Food hat eine Menge Witz, aber eben auch eine Menge Unzulänglichkeiten.
Grafisch sieht das Spiel sehr nach 16Bit aus, ohne dabei aber an die richtig schönen 16Bit-Spiele von damals heranzukommen. Der Chiptune-Soundtrack ist schön anzuhören und vielleicht sogar das Beste am ganzen Spiel.
Fazit:
Nein, einen großen Fanclub wird Will Fight for Food Super Actual Sellout Game of the Hour sicher niemals haben. Dafür bietet das Spiel einfach zu wenig und ist zu abstrus. Wer aber gerne kleine Kuriositäten – und mehr will das Spiel auch gar nicht sein – spielt, wird den knapp 6 Euro, die man hier löhnen muss, keine Träne nachweinen.
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