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Tour de France 2015

Entwickler: Cyanide Studio
Publisher: Focus Entertainment

Genre: Sport
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 49,99 €

Systeme: PlayStation 3, PlayStation 4, Xbox One

Inhalt:
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Am 4. Juli ist es wieder soweit. Das wichtigste und größte Radrennen der Welt startet zum 102. Mal. Diesmal müssen die Fahrer insgesamt 3360 Kilometer, aufgeteilt in 21 Etappen, hinter sich bringen, wobei sie im niederländischen Utrecht starten und dann durch ganz Frankreich bis nach Paris fahren. Favoriten sind auch dieses Jahr wieder die üblichen Verdächtigen wie der letztjährige Sieger Vincenzo Nibali, Alberto Contador, Christopher Froome und Tejay van Garderen. Das es einen Überraschungssieger gibt, ist hingegen ziemlich unwahrscheinlich. Und doch kann z.B. auch Tony Martin die Tour gewinnen – wenn auch nur virtuell. Im offiziellen Spiel zur Tour de France 2015 kann man nämlich seinen persönlichen Favoriten zum Sieg verhelfen. Was das Spiel sonst noch zu bieten hat, verrät unser Test.

Meinung:


Seitdem es die Tour de France-Spiele auch auf den Konsolen gibt, haben sie mit einem Problem zu kämpfen: Der fehlenden Konkurrenz. Denn abgesehen von Cyanides bzw. Focus Home Interactives' Spiel gibt es eben kein anderes, das sich dem Thema Radsport verschrieben hat. Und so muss man sich jedes Jahr aufs neue fragen, in wie weit die Entwickler dies ausnutzen. Schließlich müssen radsportbegeisterte Konsoleros zwangsläufig zu ihrem Produkt greifen, egal ob es nun große Neuerungen mit sich bringt oder nicht.
Wie sieht es also mit Neuerungen in Tour de France 2015 aus? Haben die Entwickler ihre Alleinherrschaft ausgenutzt? Die Antwort darauf lautet nein. Denn anstatt sich zurückzulehnen haben sie der neuesten Konsolen-Version gleich zahlreiche Neuerungen und sogar einen ganz neuen Spielmodi verpasst.

Kein Manager – eine Simulation
Anfangen wollen wir aber zunächst mit etwas, das sich nicht geändert hat, dem grundlegenden Spielprinzip. Denn wie jedes Tour de France-Konsolenspiel ist auch die diesjährige Ausgabe kein Radsportmanager, wie man ihn vom PC kennt, sondern eine Radsport-Simulation, bei der man selber in die Pedale tritt. Anstatt den Fahrern nur zu befehligen wie schnell sie fahren sollen, wann sie sich an der Führungsarbeit beteiligen sollen und wann sie angreifen, hat man all dies und noch vieles mehr hier selber in der Hand. Genauso muss man auch selber lenken und vor scharfen Kurven abbremsen. Letzteres war im vorherigen Jahr einer der größten Schwachpunkte, weil man bei jedem Bremsmanöver quasi komplett zum Stillstand kam. Dies ist dieses Jahr ein wenig besser, wobei man beim Bremsen immer noch eine Menge Fingerspitzengefühl beweisen muss.
Ebenfalls überarbeitet wurde auch die Kollisionsabfrage, bzw. der „Wann-fällt-mein-Fahrer-hin“-Faktor, der im letzten Jahr ebenfalls nicht gerade optimal war. Leider ist dies auch diesmal nicht der Fall. Denn anstatt bei jeder Berührung oder bei jedem kleinem Abkommen von der Straße auf die Nase zu fallen, scheint unser Fahrer dieses Jahr mit Stützrädern zu fahren. Zumindest haut ihn auch eine heftige Kollision mit dem Absperrgitter nicht vom Rad. Auch wenn dies alles andere als realistisch ist, hat es doch auch seine Vorteile. Genau wie das verbesserte Bremsverhalten spart auch die neue Kollisionsabfrage nicht nur gehörig Zeit sondern auch Kraft ein – schließlich muss man nun nicht mehr immer wieder aufs neue antreten und so wertvolle Kraft verschleudern.

Kraft ist mit das wichtigste
Die Kraft eines Fahrers ist nämlich auch dieses Jahr wieder einer der wichtigsten Faktoren überhaupt, weshalb man mit ihr auch gut haushalten sollte.
Da die einzelnen Etappen lang, um nicht zu sagen sehr lang (wer möchte und genügend Zeit hat, kann sämtliche Etappen sogar in voller Länge fahren) sind, sollte man immer einen genauen Plan haben wie man vorgehen möchte. Was nutzt es einen schon wenn man früh angreift, auf der Hälfte der Strecke aber schon keine Körner mehr hat und aussichtslos zurückfällt? Aus diesem Grund gilt auch dieses Jahr wieder, klug fahren und genau einschätzen wo man im Feld fährt (wenn man mittendrin ist verbraucht man wesentlich weniger Kraft als wenn man die ganze Zeit vorne im Wind fährt), mit wie viel Einsatz man angreift oder ob man wirklich jeden Angriff gleich mitgehen muss.
Ebenso wichtig ist es aber auch mit dem richtigen Fahrer die richtige Aktion auszuführen. Mit einem Sprinter an einem Kategorie 1 oder gar "Hors categorie"-Berg anzugreifen, wird genauso nur wertvolle Kraft kosten und wenig Sinn haben wie mit einem Siegaspiranten bereits in den ersten Etappen den Gesamtsieg unter Dach und Fach zu bringen zu wollen. Wer also ein Auge auf den Tour-Sieg geworfen hat, sollte seine Topfahrer möglichst schonen und lieber andere Fahrer seines Teams selber steuern – das kostet nämlich meist mehr Kraft als wenn die KI einen Fahrer übernimmt. Und wenn man doch einmal einen überraschenden Angriff starten möchte, kann man auch jederzeit mit wenigen Knopfdrücken zu jedem Fahrer seines Teams wechseln.
Eine weitere Möglichkeit Einfluss auf seine Teamkameraden zu nehmen ist der Teamfunk. Mit dem lassen sich aber nicht nur Angriffe einzelner Fahrer befehligen, sondern zum Beispiel auch die Anweisung geben, dass der Teamkapitän geschützt werden soll, oder dass einige Fahrer sich an der Führungsarbeit beteiligen sollen. Die Möglichkeiten sind hier wirklich vielfältig und lassen unzählige taktische Spielereien zu – also genauso wie man es vom echten Radsport kennt.

Dein eigenes Team
Jeder der bereits 2014 die Tour auf seiner Konsole gefahren ist, wird sich sicherlich fragen, wo denn nun die großen Neuerungen sind. Schließlich war all das bisher erwähnte – bis auf ein, zwei Kleinigkeiten – auch schon im letztjährigen Spiel enthalten bzw. möglich.
Die Mehrzahl der Neuerungen finden sich in den Spielmodi wieder, zu denen wir jetzt kommen. Den Anfang macht dabei der Pro Team-Modus, in dem gleich zwei wichtige Neuerungen enthalten sind. In dem Modus, in dem man sich über mehrere Saisons sein eigenes Team aus sämtlichen Fahrern der 22 UCI ProTeams (+ zwei ausgedachte Teams) zusammensetzen kann (wobei die Teamnamen zwar alle offiziell lizenziert sind, deren Fahrer aber leider nicht immer) fährt man nun nicht mehr nur die Tour, sondern auch deren beiden wichtigsten Vorbereitungsrennen Critérium International und Dauphine Libere. Dies ermöglicht nicht nur noch mehr Fahrspaß sondern auch eine optimale Vorbereitung auf die Tour. Zudem muss man dadurch bei der Auswahl seiner Fahrer auch auf ein breiteres Spektrum an Typen achten – schließlich möchte man doch in jedem Rennen das bestmögliche herausholen. Und davor braucht es eben Fahrer mit verschiedenen Attributen. Eine weitere, zwar nicht gewaltige aber oft gewünschte Neuerung, betrifft das Transfersystem. Bisher war es hier nämlich so, dass man, wenn man sich einen Fahrer für sein Team ausgesucht hat, dieser auch in seinem alten Team blieb und somit zweimal vorhanden war. Dieses Manko ist nun behoben worden, so dass die jeweiligen Fahrer ab sofort nicht mehr im Doppelpack auftreten.

Jede Abfahrt ist eine Herausforderung
Sogar gänzlich neu ist der Herausforderungsmodus. Hier gilt es bestimmte Zeiten zu schlagen um eine Bronze-, Silber-, oder Goldmedaille zu gewinnen. Das besondere dabei ist, dass sich alle Herausforderungen auf Abfahrten abspielen. Was sich zunächst ein bisschen eintönig anhört, entpuppt sich als süchtig machend. Denn zum einem gibt es wirklich viele Abfahrten, die sich auch allesamt in ihrem Charakter unterscheiden, und zum anderen will man immer das Optimum herausholen, was aufgrund der bereits angesprochenen Bremstechnik aber gar nicht so leicht ist. Also versucht man immer und immer wieder eine bestimmte Kurve besser zu durchfahren oder früher in die aerodynamische Haltung zu kommen, um vielleicht doch noch die entscheidenden Zehntel herausfahren zu können.

Die ganze Tour fahren
Alt bewährt und deswegen auch so gut wie unberührt, blieb der Tour-Modus, in dem man nach wie vor die gesamte oder auch nur bestimmte Etappen der aktuellen Grande Boucle fahren kann. Die einzige Neuerung, die es hier gibt (die aber auch für den ProTeam-Modus gilt), sind die drei Schwierigkeitsgrade, die einem nun zur Auswahl stehen. Während im höchsten Schwierigkeitsgrad das gesamte radfahrerische und taktische Talent gefragt ist, um die Topfavoriten überhaupt ärgern zu können, kann man im leichtesten auch mit einem absoluten Underdog Etappen und sogar die gesamte Tour gewinnen.
Zudem kann man Im Tour de France-Modus auch kooperativ mit einem anderen Spieler spielen und die Kontrolle über eines der 22 Teams übernehmen.
Wer hingegen lieber den direkten Zweikampf sucht, ist im Versus-Modus am besten aufgehoben. Hier gilt es nämlich gegen einen anderen Spieler in der Tour anzutreten.
Zu guter Letzt gibt es zudem auch noch einen Editor, in dem man die falschen Fahrernamen berichtigen kann. Oder man schreibt einfach seinen eigenen Namen hinein und gewinnt die Tour einmal selber.

Grafisch gibt es kaum Verbesserungen
Ein weitere Neuerung, die auf der Packung groß angepriesen wird, ist die verbesserte Grafik. Doch im Gegensatz zu allen anderen Neuerungen und Verbesserungen ist diese wohl so marginal ausgefallen, dass man eine klare Verbesserung nicht ausmachen kann. Zumindest sieht das Geschehen für mich noch fast genau so aus wie im letzten Jahr, womit dann auch die Kritik der altbackenen Grafik leider noch immer gilt. Vor allem die Gesichter der Fahrer sehen wirklich schrecklich aus. Wer sich also erhofft hat, den einen oder anderen Fahrer im Peloton anhand seines Gesichtes ausfindig zu machen, muss herbe enttäuscht werden.
Was hingegen sehr lobenswert ist, ist die Tatsache, dass die Umgebung der einzelnen Etappen recht authentisch wirkt. Natürlich ist die Umgebung nicht 1:1 mit den echten Landschaften übereinstimmend, doch wichtige Merkmale und Sehenswürdigkeiten sind sehr wohl auszumachen.
Ebenfalls positiv zu erwähnen sind die kleinen Introvideos, die vor jeder Etappe eingespielt werden und jedes mal aufs neue echtes Tour-Feeling übermitteln. An dem mangelt es dem Spiel aber ohnehin nicht. Denn gerade an Anstiegen stehen die Zuschauer dicht gedrängt am Straßenrand oder gar auf der Straße und feuern die Fahrer lauthals an. Wer schon mal eine Pyrenäen-Etappe im Rahmen der Tour im TV gesehen hat, wird wissen wie eindrucksvoll diese Atmosphäre ist.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert Nicht nur aufgrund der fehlenden Alternativen werden Radsportfans mit Tour de France 2015 sicherlich ihren Spaß haben. Im Gegensatz zur Vorsaison gibt es viele größere und kleinere Neuerungen und Verbesserungen, die das Spiel deutlich aufwerten. Leider ist das Grafikupdate dabei zwar völlig in die Hose gegangen, aber der Rest ist wirklich gelungen. Und so werden Fans der flotten Zweiräder sicherlich auch dieses Jahr wieder gerne all ihre taktischen Finessen einsetzen um am Ende das begehrte gelbe Trikot auf dem Champs-Élysées entgegennehmen zu können.

Tour de France 2015 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots














Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.125 Grafik: 7.00
Sound: 7.00
Steuerung: 7.00
Gameplay: 7.50
Wertung: 7.125
  • Viele Verbesserungen
  • Neuer Herausforderungsmodus
  • Drei Schwierigkeitsgrade
  • Viele taktische Möglichkeiten
  • Die gesamte Tour ist fahrbar
  • Grafik wirkt noch nicht Up-to-Date
  • Das Bremsen ist noch immer knifflig
  • Langweiliger Soundtrack
  • Man braucht viel Zeit

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Rezension vom: 02.07.2015
Kategorie: Sport
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