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Baphomets Fluch 5 – Der Sündenfall

Entwickler: Revolution Software
Publisher: Ravenscourt

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 28,90 €

Systeme: PlayStation 4, Xbox One

Inhalt:
baphomet5logo

Dass Adventures auch auf den Konsolen gut funktionieren, haben Titel wie The Walking Dead, Sherlock Holmes: Crimes and Punishment und nicht zuletzt Life is Strange eindrucksvoll bewiesen. Mit einer spannenden Story, interessanten Charakteren und guten Synchronsprechern konnten diese Titel auch auf der für das Genre eher untypischen Plattform viele Spieler für sich begeistern. Ob dies auch für Baphomets Fluch 5: Der Sündenfall, dass knapp eineinhalb Jahre nach dessen PC-Release nun auch für die Xbox One und PS4 erschienen ist, gilt, wird dieser Test zeigen.

Meinung:


Baphomets Fluch 5: Der Sündenfall mit den Eingangs erwähnten Adventures zu vergleichen, ist allerdings auch nicht ganz einfach. Denn auch wenn das Genre dasselbe ist, ist Baphomets Fluch 5: Der Sündenfall doch etwas anderes. Bei dem Spiel von Revolution Software handelt es nämlich um ein klassisches Point'n'Click-Adventure mit der dazu passenden klassischen Grafik, bei der es aufgrund fehlender technischer Finessen noch mehr um die Qualität der Zeichenkünste geht als etwa bei Life is Strange. Die sind hier aber mehr als geboten. Denn die Spielwelt ist durchgehend liebevoll gestaltet und mit vielen kleinen Details versehen, die man teilweise erst beim zweiten oder dritten Blick erspäht. Da sind die kleinen technischen Mängel, wie etwa Grafiken, die für ganz kurze Zeit plötzlich verschwinden, gar nebensächlich.

Ein begehrtes Gemälde
Bevor ich noch genauer auf die technische Seite des Spiels eingehe, zunächst einmal das Grundlegende: Held und Spielfigur ist auch in diesem fünften Baphomets-Fluch-Teil (der allerdings nach den Geschehnissen des zweiten Teils spielt) wieder George Stobbard, der mittlerweile Versicherungsvertreter ist und als jener zusammen mit der Journalistin Nicole Collard eine Pariser Galerie besucht, die seine Firma versichert. Plötzlich taucht ein Typ mit schwarzem Helm und Pizzakarton auf, der allerdings keine Pizza bringen möchte, sondern die Galerie überfällt, ein Gemälde entwendet und dabei auch noch den Galeriebesitzer erschießt.
Bei dem Gemälde handelt es sich um das "La Malediccio" dessen Geschichte wir bereits im Intro erzählt bekommen. Hier sehen wir nämlich wie im Jahr 1937 in Katalonien, Spanien, eine stark bewaffnete Gruppe eine Familienfinca angreift und es ganz offensichtlich auf eben jenes „La Malediccio“ abgesehen hat.

Spannende Verschwörungsgeschichte
Doch wieso ist das Bild so begehrt, dass dafür selbst der Tod von Menschen billigend in Kauf genommen werden? Genau dieser Frage gehen wir in den nächsten knapp 15 Stunden durch Befragungen und das Lösen zahlreicher Rätsel nach. Dabei erleben wir eine Geschichte, die auf historischen Werken und Legenden beruht und daraus eine spannende, fiktive Verschwörungsgeschichte konstruiert, in der es um die Nag-Hammadi-Schriften, das Thomasevangelium, das Evangelium der Wahrheit, die Evangelien der Maria Magdalena und des Judas sowie um den Orden der Katharer geht. Für Geschichts- und vor allem Verschwörungs-Fans ist hier also eine Menge geboten. Doch auch wenn man sich nicht direkt für diese Themen interessiert, wird man der spannenden Geschichte viel abgewinnen können – zumindest war es bei mir so. Und vielleicht schafft es das Spiel ja sogar, dass man sich eventuell doch ein wenig intensiver mit den Themen beschäftigt und vielleicht mal bei Wikipedia schaut, um was es sich dabei so handelt.
So gut die Story auch erzählt hat, bis sie in Fahrt kommt, dauert es ein wenig. Die ersten ein, zwei Stunden ziehen sich nämlich doch gewaltig in die Länge. Danach wird es aber um so besser.

Ganz klassisch
Ganz im klassischen Point'n'Click-Adventure-Stil durchlaufen wir die Story natürlich mit einem Cursor, der hier allerdings nicht wie gewohnt mit der Maus, sondern eben mit dem Controller bzw. Stick gesteuert wird. Obwohl ich zunächst ehrlich gesagt ein wenig skeptisch war, funktioniert genau das wirklich hervorragend. Mit dem linken Stick bewegt man den Cursor, während man mit dem rechten das jeweilige Szenenbild bewegt. Wenn man mit einem Gegenstand interagieren möchte, klickt man, anstatt wie auf dem PC die linke Maustaste, hier einfach eine beliebige Taste des Controllers, und schon kann man darüber entscheiden, was man mit dem Gegenstand anstellen möchte. All dies geht wie gesagt locker von der Hand und fühlt sich hervorragend an.

Viele Rätsel
So geht man dann auch die zahlreichen Rätsel an. Zu Anfang sind diese noch sehr einfach und meist in wenigen Sekunden gelöst. Mit ansteigender Spielzeit werden aber auch die Rätsel immer schwieriger. Am Ende erwarten einen dann gar extraharte Kopfnüsse, für deren Lösung man eine ganze Weile benötigt. Zum Glück kann man sich aber so viel Zeit lassen, wie man möchte, denn eine Zeitbegrenzung gibt es weder beim Lösen der Rätsel noch bei der Untersuchung des jeweiligen Szenarios. Dies sollte man auch ausnutzen. Die Szenen sehen nämlich nicht nur wundervoll aus, sondern sind auch oft mit versteckten Hinweisen gespickt, die das Lösen der Rätsel zumindest ein wenig einfacher machen (und wenn man trotzdem nicht weiter kommt, kann man sich auch noch bis zu drei Tipps geben lassen, bei denen die ersten beiden allerdings eher subtil sind).
Genauso sollte man auch jede Möglichkeit nutzen, sich mit anderen Charakteren zu unterhalten, denn auch diese geben mitunter nützliche Hinweise preis. Noch wichtiger als diese Tatsache ist allerdings, dass man ansonsten die gut geschriebenen und mit dem typischen Baphomets-Fluch-Humor versehenen Dialoge und vor allem deren Vertonung verpassen würde. Die deutsche Synchro ist nämlich tadellos und die Sprecher machen ihre Arbeit hervorragend. Jede Stimme passt zu jeweiligen Charakter und den Sprechern merkt man ihre Professionalität an.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert Freunde klassischer Point'n'Click-Adventures werden an Baphomets Fluch 5: Der Sündenfall ihre helle Freude haben. Das gilt nicht nur in Sachen Grafik und Gameplay, die ganz ohne irgendwelchen Schnickschnack daher kommen, sondern auch für die toll geschriebenen Dialoge und die spannende Story, die ein Adventure ja erst ausmachen. Die Steuerung ist ebenfalls hervorragend gelungen. Das Steuern per Sticks funktioniert so gut, dass man sich zu keiner Zeit auch nur einmal eine Maus wünscht.
Trotz klitzekleiner technischer Mängel ist Baphomets Fluch 5: Der Sündenfall also ein echtes Schmuckstück geworden, das sich jeder Fan von klassischen Adventures auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

Baphomets Fluch 5 – Der Sündenfall - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots












Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.5 Grafik: 7.00
Sound: 8.00
Steuerung: 8.00
Gameplay: 7.00
Wertung: 7.5
  • Spannende Geschichte
  • Klassisches Point'n'Click-Adventure
  • Gelungene Stick-Steuerung
  • Schön gezeichnete Locations
  • Gute Synchro
  • Keine Freiräume für eigene Vorgehensweisen
  • Kleinere technische Mängel

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Rezension vom: 05.10.2015
Kategorie: Adventure
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