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WRC 5

Entwickler: Kylotonn Games
Publisher: bigben Interactive

Genre: Sport
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ab 39,99 €

Systeme: PC, PlayStation 3, PlayStation 4, Xbox 360, Xbox One

Inhalt:
WRC5_Logo

Das Erscheinungsdatum von WRC 5 ist schon etwas kurios. Während andere Sport- oder Rennspiele zu einer Serie (oder Liga) vornehmlich vor oder zumindest relativ zeitnah zum Anfang einer Saison erscheinen, kommt das offizielle Spiel zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft erst kurz vor dem Ende, zu einem Zeitpunkt an dem Sebastien Ogier sich schon lange denn dritten Weltmeistertitel in Folge gesichert hat.
Nun ja, Rallye-Fans werden dies durchaus verzeihen, wenn dafür das Spiel gut geworden ist. Doch hier hapert es leider, wie unser Test zeigen wird.

Meinung:


Jahrelang war Milestone der Haus und Hof-Lieferant für das offizielle Spiel, zur Rallye-Weltmeisterschaft - mit zuletzt deutlich ansteigender Form. Dennoch durfte sich dieses Jahr ein anderes Entwicklerstudio dran versuchen, den spektakulären Sport so herüberzubringen, wie er es verdient hat. Die Wahl fiel dabei auf das eher unbekannte französische Studio Kylotonn, dass sich bisher für Spiele wie The Cursed Crusade, Hunter's Trophy oder My Body Coach verantwortlich zeigte. Wer die Titel kennt, wird wissen, dass sie allesamt nicht gerade als Toptitel galten. Und das ist leider auch bei WRC 5 der Fall.

Ein guter Anfang...
Dabei fängt eigentlich alles gut an. Denn die Modiauswahl, die einen erwartet, bietet so ziemlich alles, was sich Rallye-Fans wünschen: einzelne Wertungsprüfungen und Rallys; spezielle Events, in denen man Online gegen andere Spieler antritt; ein lokaler Mehrspielermodus für bis zu acht Mann; ein Onlinemodus, in dem man zeitgleich mit anderen Spielern (die zwar nur als Geister angezeigt werden, dass aber so penetrant das sie immens stören) um die Bestzeiten fährt und natürlich eine Karriere, bei der man sich vom Junior WRC-Fahrer bis zum Weltmeistertitel der großen WRC hocharbeiten muss. Und obwohl die Karriere auf der wohl langweiligsten Art überhaupt dargeboten wird, und nicht mehr als eine Aneinanderreihung der Rallyes ist, und obendrein auch noch ein Splitscreenmodus schmerzlich vermisst wird, ist die Auswahl an Modi wirklich respektabel und lässt wie gesagt auf ein tolles Spiel hoffen.

… der jäh getrübt wird
Diese Hoffnung wird aber bereits im Hauptmenü jäh getrübt. Empfangen wird man hier nämlich von einer jungen Dame, die einen eigentlich alles Wissenswerte erklären soll. Dies tut sie in der Tat auch, allerdings lispelt sie dabei nicht nur furchtbar, sondern trägt alles auch noch so monoton vor, dass sie eher wie ein Roboter daherkommt.
Hinterm Lenkrad wird es leider auch nicht viel besser. Der wahlweise männliche oder weibliche Copilot spricht die Anweisungen aus dem Streckenbuch nämlich ebenso roboterhaft hinunter, das es manchmal unerträglich macht ihm zuzuhören.

Eine eigene Engine soll es richten
Um ein möglichst realistisches Fahrgefühl hinzubekommen, hat Kylotonn sogar eine eigene Engine entwickelt. Jedoch scheint diese noch nicht vollends zu greifen. Zumindest ist das Fahrgefühl nicht so realistisch, wie sie wohl hätte sein sollen. Vielmehr ist sie ein Mix aus Arcade und Simulation, bei dem die Autos mal wild herumschleudern und mal wie auf Schienen herumflitzen. Wann was eintritt, ist allerdings nicht vorauszusagen. Manchmal passiert es sogar, das sich im Abstand weniger Meter das Fahrgefühl komplett ändert, obwohl am Straßenbelag kein Unterschied zu sehen ist. Ein gutes Fahrgefühl will sich so natürlich nicht einstellen.

Nicht das einzige Problem
Das ist aber nicht das einzige Problem. Auch die Lenkung ist alles andere als optimal ausgefallen. Statt direkt und griffig zu agieren, reagieren die Autos mit einer spürbaren Verzögerung (die man trotz der Rallye-Schule oder den zahlreichen Fahrhilfen nicht in den Griff bekommt), was vor allem am Anfang zu vielen unnötigen Unfällen führt. Und auch wenn man in einem solchen Fall, anstatt einen spektakulären Crash zu sehen, direkt wieder auf die Strecke befördert wird, können die Auswirkungen eines Ausrittes doch immens sein. Am Boliden kann nämlich so gut wie alles kaputt gehen, was dann im Servicezelt wieder repariert werden muss. Dort steht einem jedoch nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung, weshalb man genau schauen muss, welche Reparatur wirklich nötig ist.
Meist ist man aber ohnehin so frustriert, das man erst gar nicht wartet, bis man sein Wagen wieder reparieren darf. Stattdessen drückt man direkt die Rewind-Taste und hofft das das Auto diesmal so reagiert wie es soll und sich nicht wieder um den selben Baum wickelt.

60 FPS? Nicht hier

Das dritte Problem mit dem die Engine zu kämpfen hat, ist die Performance. Von 60 Frames pro Sekunde kann man hier nur träumen. Vielmehr sind es allerhöchsten 30, meist wird aber auch diese Grenze weit unterboten.Die Folge davon sind natürlich immense Ruckler, die in einem Rallyspiel, wo es auf schnelle Reaktionen ankommt, natürlich nicht gerade förderlich sind.

Hübsche Autos

Von der reinen Optik her präsentiert sich WRC 5 zum Glück ein wenig besser. Von der Klasse eines DiRT ist es aber dennoch meilenweit entfernt. Einige Abschnitte können sich aber durchaus sehen lassen. Im Gegenzug gibt es aber eben auch Streckenabschnitte oder gar ganze Wertungsprüfungen, bei denen man am liebsten gar nicht rechts und links schauen möchte. Ebenso verhält es sich beim Regen, der genau wie Schnee dynamisch einsetzen kann und die Straßen deutlich rutschiger macht. Die Effekte auf der Piste sehen dabei zwar ganz ordentlich aus, doch auf der Windschutzscheibe wirkt es so, als ob es nie mehr als nieselt. In den Nachtprüfungen, die es ebenfalls gibt, fällt zudem das enorme Tearing auf, mit dem das Spiel genauso zu kämpfen hat, wie mit Pop-ups.
Am besten sehen mit Abstand noch die Autos aus. Ganz so detailliert wie bei einem Forza präsentieren sie sich zwar nicht, dennoch werden aber nicht nur Fans des Ralleysports die Modelle auf den ersten Blick wiedererkennen. Für deren Motorensounds gilt dies leider nicht. Diese erinnern viel mehr an stotternde Zweitakter als an knackige, hoch technisierte Rallyeboliden. Das typische Knacken der Gangschaltung, der röhrende Motor - das alles fehlt hier vollkommen.

Es gibt auch gutes

Viel Gutes konnte man an WRC 5 bisher also leider noch nicht entdeckend. Dabei hat das Spiel durchaus auch positive Aspekte. Neben der bereits genannten großen Auswahl an Modi und den schicken Wagenmodellen, trifft dies auch auf die Ausnutzung der Lizenz zu. Hier hat Kylotonn aus den Vollen geschöpft und nicht nur die größten und wichtigsten Wagen/Teams der WRC, sondern auch die der WRC 2 und FIA Junior WRC dabei.
Außerdem sind auch alle Rallys der aktuellen Saison vertreten. Die Stages sind dabei natürlich nicht 1:1 nachgebaut worden, die wichtigsten Charakteristika einer jeden Rallye und Wertungsprüfung wurden aber durchaus mit eingebaut. Während der Deutschland Rallye fährt man deswegen zum Beispiel auch hier über die berühmten Panzerplatten.

Zeiten werden nicht simuliert

Zu guter Letzt noch etwas was ich bisher in noch keinem Rallyespiel erlebt habe und dort eigentlich auch nichts zu suchen hat. Die Rede ist von den KI-Fahrern und deren Zeiten. Normalerweise geht man als Spieler davon aus, das diese im Hintergrund simuliert oder berechnet werden und so am Ende Zeiten auf dem Tableau stehen, die quasi gefahren wurden. Wer sich einmal den Spaß macht, eine Prüfung in vollen Tempo, mit ein paar Fehlern und einmal ganz langsam abzufahren, wird feststellen, dass dies hier aber keinesfalls der Fall sein kann. Denn während ich im vollen Tempo knapp eine Sekunde vor dem Zweitplatzierten die Ziellinie überquert habe, war es mit Fehlern - welch Überraschung - immer noch eine knappe Sekunde. Und das, obwohl meine Zeit deutlich langsamer war als zuvor. Als ich dann eine extra langsame Zeit gefahren bin, war ich zwar nicht mehr erster, doch die Zeiten der KI -Fahrer waren ebenfalls wesentlich langsamer. Das Spiel simuliert also keine Zeiten, sondern passt sie einfach künstlich an, um dem Spieler ein möglichst enges Rennen vorzugaukeln. Damit ist auch erklärt, warum es während der einzelnen Wertungsprüfungen keine Zwischenzeiten gibt.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert Nachdem die WRC-Serie mit WRC 4 endlich wieder auf einem aufsteigenden Ast war, habe ich mir von WRC 5 einiges erwartet - natürlich auch eine weitere Steigerung. Leider wurde meine Hoffnung aber nicht erfüllt. Der Entwicklerwechsel entpuppte sich vielmehr als eine nicht all zu glorreiche Idee. Denn alles, was Milestone letztes Jahr aufgebaut hat, wurde nun von Kylotonn mehr oder weniger wieder eingerissen. Sei es das Fahrgefühl, die Steuerung oder auch der Sound - all das hat mir in WRC 4 wesentlich besser gefallen. Einzig und allein der Umfang, die hübschen Wagenmodelle und die Original Lizenzen sind geblieben. Doch das allein reicht natürlich nicht aus um Rallye-Fans auch nur ansatzweise zufriedenzustellen. Wer Fan der wohl spektakulärsten Motorsportart ist, sollte deswegen lieber beim alten WRC bleiben oder sich einem der DiRT-Teile widmen.

WRC 5 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 5.625 Grafik: 6.00
Sound: 6.00
Steuerung: 5.00
Gameplay: 5.50
Wertung: 5.625
  • Offizielle WRC-, WRC 2- und Junior-WRC-Lizenzen
  • Verschiedene Wetterbedingungen
  • Viele Spielmodi
  • Rallye-Schule und optionale Fahrhilfen
  • Tearing, Pop-ups, Ruckler, Lags
  • KI Zeiten werden nicht simuliert sondern angepasst
  • Wagen reagieren mit Verzögerung
  • Neben den Strecken ist nichts los

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Rezension vom: 20.10.2015
Kategorie: Sport
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