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PES 2016

Entwickler: Konami
Publisher: Konami

Genre: Sport
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 59,00 €

Systeme: PlayStation 4

Inhalt:

PES_2016_Logo

"Love the Past, Play the Future" ist der Slogan zum 20-jährigen Jubiläum von Pro Evolution Soccer. Ich für meinen Teil habe die Vergangenheit geliebt, so fern man die PS3-Zeit ausblendet. Davor war PES mein Fußballspiel und ich hoffe mit "Play the Future" läutet Konami endlich wieder eine Wachablösung am Fußballthron ab. Neben Jubelstürmen auf der Couch hat der Langzeittest aber auch für andere emotionale Aubrüche gesorgt. Welche das waren, klärt der Test.



Meinung:

Frischer Fußball
Ich fühle mich fast an alte, beste Zeiten erinnert und urplötzlich ist das eigentlich doch so dynamische FIFA 16 ungemein statischer geworden. Die Bewegung der Spieler absolut losgelöst vom Ball, die Pässe ungemein Präzise, die Animationen glaubwürdig. In den Zweikämpfen vielleicht einen Tick hinter FIFA 16, aber definitiv ansehnlich und packend genug. Besonders fällt die KI der Mitspieler auf. Da wird wird entweder geschickt zugestellt und Räume dicht gemacht, oder im Angriff sich wunderbar freigelaufen. Man kann die Spielgeschwindigkeit dosieren, Tempo rausnehmen, um dann blitzartige Angriffe auszuführen - und die CPU Mitspieler ziehen mit. Da stimmen einfach die Laufwege gerade im Angriff etwas besser als bei der Konkurrenz und so stürmt es sich einfach grandios in PES 2016. Rein vom spielerischen ist das hier wirklich excellent zelebrierter Fußball! Vor allem, weil man Änderung in der Aufstellung und den taktischen Einstellungen auf dem Rasen absolut merkt. Nach dem ich Arsenal mehr nach meinen Ansprüchen angepasst hatte, war es mir eine Freunde, die Konkurrenz in Grund und Boden zu spielen. Und hier gleich angemerkt, auch online völlig lagfrei, keine Abstürze, endlich sauberer Netzcode und keine Probleme!

Lizenz Dilemma
Aber warum Arsenal? Vor allem weil ich doch Fan des Hamburger Sportvereins bin! Die Frage ist relativ einfach zu beantworten und für Kenner auch keine Überraschung. Das Lizenzpaket von PES ist dünn. Sehr dünn! Die Champions League, die Europa League, diverse südamerikanische Ligen und zumindest die spanische, französische und niederländische Liga aus Europa ist komplett lizenziert vertreten. Ist im Vergleich zu FIFA ist das aber immer noch mehr als mau. Ich dachte mir, wie jedes mal bei PES, entscheidend ist auf dem Platz und für das Lizenzproblem gibt es ja den Editor und die wunderbare Community.

Überstunden vor dem Fußball
Als Feierabendspieler hat es aber wirklich einige Tage gedauert, bis ich ein annehmbares Portfolio an Mannschaften hatte. Auf dem PC gestaltet sich das mit Patches etwas einfacher. Auf der PS4 ist das technisch ebenso möglich, aber mit extrem viel Handarbeit verbunden. Die originalen Trikots, Vereinsembleme, Teammanagerfotos, die Aufstellung der Mannschaft und zum Teil Daten für die Spielergesichter; wirklich alles findet man bei der fleißigen Community in Foren. Aber jeder einzelne Datensatz muss separat bearbeitet werden. Es ist eine absolute Strafarbeit! Die Bundesliga zu erstellen, ist für den normalen Feierabendspieler alleine eine regelrechte Mammutaufgabe. Jeder Verein, jeder Name, jeder Spielername, die Position dieser und das für 18 Mannschaften - ich weiß nicht, ob man den schmerzlichen Aufwand aus diesen Zeilen herauslesen kann.

Wacklige Atmosphäre
Atmosphäre beim Fußball ist wichtig. Darum bin ich zumindest bei Sportspielen nicht der Ansicht, dass nur das Geschehen auf dem Platz zählt. Fußball im Stadion ist eben auch geiler, als auf der Couch vor der Glotze. PES 2016 hat viel in den letzten Jahren für die Atmosphäre getan. Die Stadien, die Fangesänge, das Raunen dieser bei kniffligen Szenen, da spürt man Fußball. Die gesamte Fankulisse ist gut geworden. Trotzdem sinkt die Atmosphäre stellenweise auf Abstiegränge. Da wären die Jubelszenen, die bei FIFA leider wesentlich besser sind, gut, Schwamm drüber, der Gummirasen in den Wiederholungen ist dann aber schon bedenklicher. Richtig stört aber vor allem der Kommentar. Ich finde bei TV-Übertragungen die Kommenatoren ja oftmals nervig, aber das was hier Marco Hagemann abliefert, wirkt zuweilen grotesk. Die Palette reicht von absolut emotionslos, ähnlich einem Anrufbeantworter, bis hin zu absolut fehlerhaft. Für letzteres kann der Herr Hagemann nichts, aber es nervt gewaltig ,wenn der Ball unzählige Meter daneben geht und die Kommentatoren sich über das Weltklassetor ergötzen. Und da wären wir dann auch bei Mario Götze, bei dem ist nämlich wortwörtlich jeder Schuss "absolute Weltklasse". Schade, aber das kann man sich nicht anhören.

Die Meisterliga
Für mich ist die Meisterliga immer Herzstück der PES Reihe gewesen und daran ändert PES 2016 auch nichts. Die Präsentation wurde endlich modernisiert. Und so macht das Organisieren eines Teams, inklusive Aufstellung, Taktik, Training und Transfers, nicht nur visuell Freude. Ähnlich wie die KI der Mitspieler ist auch die KI der gegnerischen Mannschaften gelungen. Es ist egal auf welchen Schwierigkeitsgrad man spielt, dieser ist nie eine statische Konstante, sondern dynamisch. In haarigen nationalen Pokalfights, gegen Rivalen oder in der Champions League drehen Mannschaften zum Teil wirklich auf. Dies sorgt für absolute Authentizität!

Schön sind auch die Rollen der Spieler, die ganz neue Impulse bei der Teamzusammenstellung bringt. Es gibt zehn dieser Rollen, wie Fahnenträger, Superstars oder Nachwuchstalent die z.B. die Werbeeinnahmen des Clubs verbessern, andere Spieler mitreißen und verbessern oder Spieler die sich schneller entwickeln. Gerade das Ausbilden eigener Jungspieler, die man dann teuer verkauft oder durch passende Rollen ins Team integriert, macht hier endlich mal richtig Spaß.

Teamchemie
Jedes Team hat eine eigene taktische Ausrichtung. Verteidigt man hoch? Kontert man oder zielt man eher auf Ballbesitz ab? Unzählige Parameter definieren eine Mannschaft und diese Ausrichtung ist am Ende auf dem Platz auch spürbar. Die Frage ist, können das die eigenen Spieler überhaupt umsetzen? So hat nicht nur jeder Verein seine taktische Vorgabe, sondern eben auch jeder Spieler. Passt der Spieler zu meiner Taktik? Dann steigt die Teamchemie und meine Mannschaft wird stärker. Umgekehrt funktioniert das natürlich ebenso. Baue ich eine Mannschaft wie Bayern München, deren Spieler auf Ballbesitz ausgelegt sind, als defensive Kontermannschaft um, dann sinkt die Teamchemie gehörig in den Keller. Spielt das Team länger in einer eher fremden taktischen Ausrichtung, lernt sie das neue System aber langsam und die Teamchemie steigt wieder an.

Werde zur Legende
Ganz ehrlich? Das war nichts. Ähnlich wie in FIFA verstehen die Entwickler von Fußballspielen irgendwie nicht den Flair des Fußballs. Es geht doch um meine simulierte Karriere? Pressekonferenzen? Streit mit dem Trainer? Medienrummel? Anweisungen auf dem Platz, den der Trainer von der Bank brüllt? Vielleicht ein wenig mal NBA 2K16 spielen? Der Modus "werde zur Legende" ist davon meilenweit entfernt. Es entsteht kein Bezug zur Mannschaft, zum Trainer oder Verein. Personen werden zum Teil mit Platzhaltergrafiken simuliert. Über den ganzen Modus steht das Schlagwort "unpersönlich" - und das bei meinem ganz persönlichen Fußballabenteuer? Und sitzt man mal auf der Bank, muss man sich das Gekicke auch noch fast in Echtzeit angucken. Ja, man kann vorspulen, aber viel zu langsam.

Konkurrenz für das Ultimate Team
Kommen wir zum letzten Modus: MyClub. Dieser orientiert sich an FIFAs Ultimate Team. Hier baut man mit einem zufälligen Trainer und Spielern sein eigenen Team auf. Auch hier ist die Teamchemie nicht zu vernachlässigen. Mit GP Münzen kauft oder scoutet man sich neue Spieler, bessere mit MyClub Münzen, die man wesentlich schwerer im Spiel verdient. Hier kann man mit Microtransaktionen nachhelfen. Mit Spielen gegen CPU oder gegen menschliche Gegner Online verdiene ich weitere GP bzw. MyClub Münzen und erhalte Erfahrungspunkte, um meine Spieler zu verbessern. Zusätzlich darf man ausrangierte Spieler in Spiele seines Teams zur Verbesserung stecken. Das wirkt etwas grotesk, ist aber eine schöne Möglichkeit, seine wichtigen Spieler zu boosten. Der MyClub Modus ist grundsolide, mich stört allerdings, dass der zufällige Trainer die Taktik und somit Teamchemie bestimmt - die mir als Spieler ja gar nicht gefallen muss. Und Mikrotransaktionen haben immer einen bitteren Beigeschmack. Am meisten vermisse ich aber den Pool an europäischen Spielern, die ja aufgrund der fehlenden Lizenz fehlen.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Christian Jacob Gäbe es die modernisierte Meisterliga und das grandiose Spielgefühl auf dem Platz nicht, PES 2016 wäre maximal mittelmäßig. Der Modus MyClub ist noch nicht auf einer Stufe mit dem Ultimate Team aus FIFA, “Werde eine Legende†ist absolut schwach inszeniert, die deutschen Kommentatoren das Schlimmste was ich je in einem Sportspiel hören musste. Dazu die schwache Lizenz, inklusive tagelanger Arbeit dieses Dilemma mit dem Editor auszubügeln. Es gibt so viele Dinge die einem den Spielspaß verhauen, trotzdem rollt der Ball immer wieder. Warum? Ganz einfach, PES 2016 ist auf dem Platz ein Gigant. Die KI der Mitspieler fantastisch, die Möglichkeit durch taktische Einstellung genau seine Fußballphilosophie spielen zu lassen, unerreicht. Play the Future ist es nicht ganz geworden, aber je weniger einem das drumherum interessiert, um so näher kommt man dem Slogan.

PES 2016 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Christian Jacob

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.1875 Grafik: 8.50
Sound: 7.25
Steuerung: 8.00
Gameplay: 9.00
Wertung: 8.1875
  • Hervorragendes Gameplay
  • Lag- und Bugfreier Onlinemodus
  • Tiefgang im Bereich Taktik und Teamchemie
  • Modernisierte Meisterliga
  • "Werde eine Legende" schlecht inszeniert
  • Deutsche Kommentatoren abstiegsreif
  • Viel Editorarbeit durch fehlende Lizenzen

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Rezension vom: 29.10.2015
Kategorie: Sport
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