Die Föderation ist im Laufe ihrer Existenz schon auf viele merkwürdige Intelligenzen gestoßen, doch keine war so fremdartig und xenophobisch wie Spezies 8472. Diese lebt in einer Realität, in der der Raum mit Flüssigkeit gefüllt ist und im Laufe der Jahre entführen sie wiederholt fremde Schiffe, um mehr über die anderen Völker zu lernen und um sie am Ende auslöschen zu können. Du bist entweder ein Föderationskapitän oder ein Klingonenkapitän und gerätst ebenfalls in das Liquide Universum. Dort musst du um das tägliche Überleben kämpfen und gleichzeitig versuchen, mit anderen deines Staates dich zu verbünden.
Meinung:
Die Rückkehr zweier Titanen
Es sind frohe Zeiten für Fans von Star Wars und Star Trek. Beide großen Franchises kehren demnächst sowohl auf die Kinoleinwand zurück, als auch auf den TV-Bildschirmen. Und gleichzeitig sind die beiden Franchises ebenfalls im Print-Bereich gut vertreten. Abenteuer aus diesen beiden SciFi-Universen erscheinen sowohl in Comicform, als auch im Buchformat. Nur bei den Videospielen sieht es so aus, als ob Star Wars mit dem baldigen Release von Star Wars: Battlefront etwas die Nase vorne hat, denn so ein AAA-Kaliber fehlte Star Trek in den letzten Jahren.
Zum Glück gibt es da Star Trek: Alien Domain. Das Besondere an diesem Spiel ist, dass es ein Browser-Game ist. Das heißt, man muss erst gar nicht großartig den Rechner aufrüsten, man kann es jederzeit einfach übers Internet spielen. Dazu muss man einfach nur die URL www.star-trek.gamesamba.com eingeben, sich anschließend registrieren und schon kann es losgehen. Das Spiel ist aktuell noch in der Open-Beta-Phase.
Nicht wirklich Star Trek
Allerdings muss ich als Trekkie meine anderen Trekker vorwarnen. Erwartet von diesem Spiel nicht, dass es wirklich das wiedergibt, was Star Trek ausmacht. Es bedient sich nur sehr oberflächlich der Vorlage und interpretiert diese sehr großzügig. Man wird zwar bekannte Raumschiffe, Uniformen und einige berühmte Völker wiedersehen, doch vor allem bei letzteren gibt es nur die Menschen, Vulkanier und Klingonen. Und letztere liegen erneut mit der Föderation im Clinch und stellen, neben den Bewohnern des Flüssigraums, die Hauptgegner dar. Beziehungsweise ist es umgekehrt auch der Fall, da man nicht nur die Föderation spielen kann, sondern ebenso die Klingonen selbst.
Hier werden also zum einen alte Feindbilder bedient. Und zum anderen hätte ich mir auch mehr Auswahl gewünscht, was die Völker angeht. Schließlich besteht Star Trek nicht nur aus den Menschen, Vulkaniern und Klingonen. Was hätte dagegen gesprochen, Tellariten, Bajoraner oder gar Jem'Hadar zu zeigen, um nur drei bekannte Völker zu nennen.
Es leben die Ressourcen!
Star Trek: Alien Domain versteht sich als ein Spiel, das den Fokus auf das Management von Ressourcen und dem Erkunden des Flüssigraums legt. Das heißt, man muss stetig seine Basis ausbauen, die einzelnen Gebäude verbessern und auch an seiner Flotte herumbauen. Zusätzlich gilt es ebenso den Fluiden Raum zu erforschen, um weitere Ressourcen zu erhalten. Irgendwann ist man so weit, dass man weitere Kolonien erbauen kann, die aber gegenüber den Angriffen feindlicher Spieler zunächst so gut wie ungeschützt sind.
Für ein Star Trek-Spiel präsentiert sich Alien Domain sehr martialisch. Denn jedes Teilgebiet, das man aufsucht, muss erstmal von feindlichen Kräften geräumt werden. Erst, wenn dies erledigt ist, kann es weitergehen. Gleichzeitig erhält man dafür wichtige Ressourcen, wie bestimmte Kristalle, die man dazu benutzen kann, um seine Waffen aufzurüsten. Von dem Bemühen friedlich mit anderen Spezies zu koexistieren oder zu kommunizieren keine Spur!
Credits en Masse
Alien Domain ist aber ebenfalls ein sehr komplexes und umfangreiches Spiel, bei dem es jede Menge Sachen zu beachten und einzusammeln gilt. So erhält man neben dem täglichen Login-Bonus auch Boni für die Länge der Zeit, die man im Game aktiv war und für die Aktivitäten, die man am Tag erledigt hat. Ebenso wird man sich vor Credits kaum retten können, die man auf vielfältige Art und Weise erhalten kann.
Credits sind ungefähr eine Repräsentation von Echtgeld. Man kann mit ihnen diverse Boni kaufen, wie Upgrades schneller verlaufen lassen oder mehr Platz in der Warteschlange für neue Erforschungen zu erlangen. Das ist auch das Schöne an Alien Domain. Man kann sich Vorteile kaufen, jedoch muss man dafür nicht unbedingt Realgeld ausgeben, sondern kann warten, bis man die entsprechenden Credits ebenso zur Verfügung hat.
Forschungen, die sich nicht lohnen
Ein weiterer Aspekt dieses Spiels ist, dass man sich mit anderen Spielern zu Fraktionen zusammenschließen kann, um so Schutz gegen Feinde zu erhalten und sich gegenseitig zu unterstützen. Die Kommunikation erfolgt reibungslos, dank dem spielinternen Chat.
Was nervt ist die Tatsache, dass Forschungen erst ab einem relativ hohen Level Ergebnisse bieten. Wenn man zum Beispiel Kolonien gründen möchte, dann muss man die Terraforming-Technologie bis auf Level 6 bringen. Und erst dann ist es möglich, weitere Ableger zu gründen. Davor existiert nichts, was man da erhalten könnte. Noch nicht einmal der geringste Bonus!
Hier! Ein Bug!
Was ich bislang geschrieben habe, ist nur die Spitze des Eisberges, denn es existieren noch sehr viele andere Aspekte, die dieses Game ausmachen. Seien es die Offiziere, die Eliteschlachten, das "Sweepen" von bereits erledigten System und, und, und … Alien Domain bietet viel und wenn man sich darin vertieft, wird man Spaß haben.
Allerdings muss man auch wissen, dass das Spiel nicht vollkommen bugfrei ist. So ist mir zum Beispiel mein Flaggschiff abhandengekommen, als ich an einem nächsten Tag wieder in das Game reinschauen wollte. Es war einfach nicht mehr vorhanden. Immerhin kommunizieren die Entwickler offen und ehrlich. Sie gestehen freimütig ein, wenn es Bugs gibt und bieten als Ausgleich diverse Boni an. Das ist nur fair.
Soundprobleme
Bei der Grafik darf man nicht allzu viel erwarten. Es handelt sich hier um ein Browsergame, das heißt, die Darstellungen sind minimalistisch gehalten mit nur wenigen Animationen. Was irritiert ist, dass die Charakterdarstellungen immer so wirken, als ob hier Supermodels als Vorlage für die Illustrationen standen. Jede Figur wirkt erstaunlich gut aussehend.
Die Musik ist allerdings ein Graus! Es gibt nur wenige Tracks und die gehen einem schon nach kurzer Zeit auf den Geist. Das Problem ist, wenn man diese mutet, stellt man auch die Soundeffekte stumm. Das ist etwas, was nicht sein muss.
Fazit:
Das Hauptproblem von Alien Domain ist, dass es mit der Star Trek-Lizenz beworben wird, dabei hat es nur wenig mit der grundlegenden Mentalität von Gene Roddenberrys Erfindung gemein. Anstatt positiv auf Zusammenarbeit zu setzen, auch mit Fremden, steht hier der Konflikt im Vordergrund. Die anderen sind die Gegner und meistens nur eine weitere von vielen Ressourcenquellen.
Dennoch hat das Spiel Potential, wenn man sich näher mit ihm beschäftigt. Es bietet viele gute Aspekte, wie zum Beispiel die Tatsache, dass man mit Credits sozusagen zugeschmissen wird und man, mit etwas Vorausplanung, kein Echtgeld einsetzen muss. Zwar nerven Sachen wie Forschungen, die erst ab Level 6 Ergebnisse bieten und die Musik ist ebenso entsetzlich, doch abgesehen davon ist das Spiel ordentlich, wenn auch kein Highlight.
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Grafik: 7.00
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