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Fallout 4

Entwickler: Bethesda Softworks
Publisher: ZeniMax

Genre: Rollenspiele
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 50-60 €

Systeme: PC, PlayStation 4, Xbox One

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
fallout4

Seit Jahren zieht es Spieler der ganzen Welt immer wieder ins Ödland der Fallout-Reihe. Die düstere, post-apokalyptische Zukunft zeigt uns, wie die Welt - oder zumindest ein Teil Amerikas - nach dem unvermeidbaren Atomkrieg aussehen wird: verstrahlte Erde, kaum Nahrung, mutierte Lebewesen und inmitten dieser unfreundlichen Umwelt die letzten Überlebenden der Menschheit. Einige wenige haben es geschafft, unverstrahlt in den Bunkern zu überleben und in der Regel spielen wir einen Bewohner dieser Bunker, der nun die schöne, neue Welt erforschen darf.

Meinung:


Am Anfang von Fallout 4 ist die Welt noch in bester Ordnung. Wir haben einen liebenden Ehepartner, ein Kind und wurden aufgrund unserer militärischen Vergangenheit ausgewählt, im Falle eines atomaren Zwischenfalls Zuflucht in Bunker 111 suchen zu dürfen. Dieser Zwischenfall lässt natürlich nicht lange auf sich warten und wir finden uns nach einer überaus coolen Sequenz kurz darauf mitsamt Familie in besagtem Bunker wieder. Nach ein wenig Zwischensequenz finden wir uns schließlich in der Zukunft wieder, die - wie könnte es anders sein - an den Folgen des Atomkriegs zu knabbern hat. Da alle anderen Bewohner des Bunkers nicht wirklich hilfsbereit sind, ziehen wir also allein los und finden uns bald in einer Welt voller Misgunst, Zwietracht und Verschwörungen wieder. Oh, und Strahlung, jede Menge Strahlung.

4 Stunden Charakter-Erstellung
Wie es sich inzwischen für einen Bethesda-Titel gehört, beginnt das Spiel mit der Charakterauswahl. Vor einem Spiegel entscheiden wir uns nicht nur für Geschlecht, Alter und Hautfarbe, sondern können neben vorgefertigten Gesichtsversatzstücken jede Region bis ins kleinste Detail auch direkt modellieren, um so das perfekte Aussehen hinzubekommen. Besonders ambitionierte Schöpfer können sich bereits in diesem Schritt vollkommen verlieren. Allzu oft wird man aber sein Gesicht eh nicht zu Gesicht bekommen, denn schnell finden sich verschiedenste Helme, Brillen, Visiere, Gasmasken oder Halstücher im Inventar ein und steigt man erst einmal in eine Powerrüstung, bleibt eh nicht viel von der eigenen Figur übrig.

Wir sind alle S.P.E.C.I.A.L.
In Fallout werden Charakterattribute durch das Special-System dargestellt. Am Anfang darf man Punkte frei in die Attribute Stärke, Wahrnehmung (Perception), Ausdauer (Endurance), Charisma, Intelligenz, Beweglichkeit (Agility) und Glück (Luck) stecken und so die Grundeigenschaften festlegen. Stärke beispielsweise sorgt dabei für mehr Tragkraft und ordentlich Wumms im Nahkampf, während Charisma zum Überreden von Gesprächspartnern ist und für bessere Preise bei Händlern sorgt. Mit jedem Level, das man im Verlauf des Spiels durch Erfahrungspunkte aufsteigt, bekommt man einen Fähigkeitenpunkt. Diesen kann man entweder in seine Special-Stats investieren oder aber in die sogenannten Perks. Jeder Special-Stat hat unter sich 10 Perks. Wie weit runter die Auswahl reicht, richtet sich nach der Anzahl Punkte im Stat. Hat man vier Punkte in Stärke, kann man die ersten vier Perks mit Fähigkeitspunkten freischalten. Für die tiefer gelegenen Perks muss man erst den Stärke-Wert erhöhen. Die Perks dienen zur Personalisierung des Charakters, denn man muss sich natürlich entscheiden, welche Perks man freischalten möchte und welche man nicht unbedingt braucht. Will ich lieber durch Wasser nicht mehr verstrahlt werden oder macht es mehr Sinn für mich Schlösser auf Experten-Niveau zu knacken? Schalte ich lieber die erweiterten Waffen-Mods frei oder sollen Stimpacks mehr Lebensenergie heilen? Die Charakterentwicklung will daher genauestens geplant sein.

Gut gerüstet durch's Ödland
Die eigene Ausrüstung ist natürlich ein essentieller Bestandteil des Überlebens in der Atomwüste. Bethesda hat sich nicht lumpen lassen und ein ausgefeiltes Crafting-System ins Spiel integriert. Nahezu alles, was man so findet, kann irgendwie genutzt werden. Eine rostige Kochplatte? Daraus gewinnen wir noch ein wenig Kupfer, Schrauben und Drähte. Ein alter Besen? Das Holz und etwas Plastik sind doch noch gut. Mit diesen Rohstoffen kann man dann seine Ausrüstung, seien es Rüstungen oder Waffen, modden und dadurch verbessern. Waffen bekommen so mehr Durchschlagskraft, Zielfernrohre oder größere Magazine, während Rüstungen für mehr Tragekapazität, besseren Schutz gegen Strahlung oder eine höhere Beweglichkeit sorgen. An einer Kochstation kann das ganze Fleisch, das man von den verstrahlten Tieren des Ödlands aufgesammelt hat, zu leckeren Gerichten verarbeitet werden, die danach auch frei von Strahlung sind und in einem Chemielabor werden Stimpacks, Granaten oder Drogen hergestellt. Wer also in Skyrim noch gelernt hat, dass er zwar alles mitnehmen KANN, es aber nicht unbedingt auch mitnehmen SOLLTE, muss umlernen, denn es ist wirklich ALLES irgendwie nützlich. Besondere Gegenstände von Bossen und zufälligen legendären Gegnern haben spezielle Fähigkeiten, die man ebenfalls nicht außer Acht lassen sollte.

Verteidiger der Freiheit
Eine eigene Questline sind die sogenannten Minute Men. Diesen Freiheitskämpfern schließt man sich früh im Spiel an und versucht diese einst glamouröse Verbindung wieder zu altem Glanz zu bringen, denn leider ist nur noch eine Handvoll Kämpfer übrig. Indem man den etlichen kleinen Siedlungen im Ödland hilft, schließen diese sich den Minute Men an und so bekommt man nach und nach immer mehr Stützpunkte auf der Karte. Diese agieren weitestgehend autark und wollen fortan aufgebaut werden, indem man Nahrung anpflanzt, Wasservorräte anlegt und Verteidigungsanlagen errichtet. Die Siedler können dabei verschiedenen Bereichen zugeordnet werden, um die Produktivität zu erhöhen. Mitunter werden florierende Siedlungen von Räubern, Ghouls oder anderem Getier angegriffen und müssen dann verteidigt werden.

Volle Power
Die ikonische und immer wieder auf den Spielecovern präsente Powerrüstung findet man in Fallout 4 direkt zu Beginn durch die Minute Men. Wer jetzt aber denkt, er pflügt ab sofort durch die Reihen der Gegner, irrt leider. Die Rüstung läuft nicht von allein und benötigt atomare Energie in Form von Fusionskernen, die spärlich im Ödland verteilt sind. Zumeist treiben sie die letzten noch funktionieren Maschinen in Kraftwerken und Fabriken an. Daher gibt es an einigen Orten besondere Stationen für die Powerrüstung, in denen man sie lagern und modden kann. Ja, auch die Powerrüstung ist anfangs noch sehr schwach und man muss auf Reisen Ersatzteile wie neue Arm- oder Beinstücke finden, die dann weiter aufgerüstet werden können. Zu besonders harten Kämpfen holt man sich dann seine Rüstung aus der Station und legt alles in Schutt und Asche.

Einsamer Wolf oder Führer des Rudels
Durch das Ödland kann man alleine wandern, wenn man möchte und auch dafür gibt es einen Perk, der einem in dem Fall besondere Werte gibt. Allerdings können wir als der charismatische Held, der wir ja sicherlich sind, den einen oder anderen Gefährten rekrutieren. Neben dem werbeträchtigen Hund Dogmeat finden sich unter anderem ein abtrünniger Supermutant oder auch Synth (ein künstlicher Mensch) wieder, von denen man einen auf Reisen mitnehmen kann. Die KI ist dabei ein zweischneidiges Schwert. Während gut ausgerüstete Gefährten die Gegner gekonnt angreifen und vor allem Dogmeat Feinde gerne zu Boden reißt und ihnen die Kehle aufbeißt, stehen sie oftmals im Weg herum, öffnen ungefragt Türen und werfen in den ungünstigsten Situationen mit Brandsätzen um sich. Sie sind jedoch nicht zu unterschätzen, wenn es darum geht, sie als Packesel für schweres Material zu verwenden. Findet man einen neuen Begleiter, kann man sich entscheiden, wo man den bisherigen hinschicken möchte. Die Begleiter wandern anschließend in der entsprechenden Gegend herum und sind teilweise recht schwierig wiederzufinden.

Shooter oder Stratege
Kämpfe laufen in Fallout 4 in Echtzeit ab. Wer möchte, kann das Spiel wie einen Shooter oder - vielleicht ein passenderer Vergleich - wie Skyrim spielen und selbst zielen. Wer sich etwas Zeit nehmen möchte, aktviert durch Knopfdruck V.A.T.S., in dem die Zeit in Zeitlupe abläuft. Nun können einzelne Körperteile der Feinde anvisiert und mehrere Aktionen nacheinander geplant werden, bis die hierfür zur Verfügung stehenden Aktionspunkte aufgebraucht sind und sich außerhalb von V.A.T.S. wieder aufladen müssen. Eine Zahl zeigt die Wahrscheinlichkeit eines Treffers an und mit jedem Angriff füllt sich ein Balken. Ist der Balken voll, kann man auf Knopfdruck einen kritischen Treffer verursachen, was äußerst praktisch sein kann. Mithilfe von Perks lässt sich auch V.A.T.S. beeinflussen, sodass man beispielsweise mehr Aktionen hat, Nachladen keine Punkte kostet oder man mehrere Kritische Treffer aufsparen kann.

Verdammte Referenztitel
Grafisch wird man allerdings nicht ganz so vom Hocker gehauen. Bei Skyrim war das nicht anders und man sagte sich, dass es aber halt auch ein riesiges Open World-Spiel sei und da müsse man nun einmal Abstriche in der Optik hinnehmen. Nun sind wir aber dieses Jahr in den Genuss von GTA V und vor allem auch von The Witcher 3 gekommen, die uns eindrucksvoll gezeigt haben, dass eben auch riesige Open World- Titel richtig, richtig beeindruckend aussehen können. Deswegen bekommt Fallout 4 dann hier leider doch einen kleinen Abzug in der B-Note. Das Ödland bietet zwar sowieso schon thematisch nicht allzu große Abwechslung, doch könnten die Umgebungen ein wenig Feinschliff vertragen. Die Charaktere hingegen, vor allem die eigene Figur in der Third Person-Ansicht, sehen sehr gut aus. Konzeptionell macht Fallout 4 ebenfalls alles richtig und vor allem die provisorisch zusammen geschusterten Waffen und Rüstungen sehen aus, als würden sie tatsächlich so hergestellt werden können.

Die kleinen Macken
Es gibt natürlich auch ein paar Macken an diesem Spiel. Da wäre zum einen das Inventarsystem, in dem man sich mehr schlecht als recht zurecht findet. Es gibt zu wenig Möglichkeiten der Sortierung und neue Ausrüstung mit bereits vorhandener zu vergleichen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Im besten Fall bekommt man durch ein paar Plus- und Minuszeichen einen ungefähren Anhaltspunkt, ob ein Item besser oder schlechter als das gerade angelegte ist. Das geht auf jeden Fall besser. Auch die Karte hilft nicht sonderlich bei der Orientierung ist sie doch viel zu detailarm. Unterwegs sieht man auf seinem Kompass zwar Orte in der Nähe, hat aber keinen Anhaltspunkt über Entfernungen. Von der unübersichtlichen, flachen Detailkarte in einzelnen Orten ganz zu schweigen. Was allerdings sehr übel ist, sind einige Game Breaking Bugs, die es momentan noch gibt. Wie auch bei uns im Test klagen viele Spieler über bestimmte Gebiete, die das Spiel zum Abstürzen bringen, wenn man sie betritt. Da man für die Hauptquest eines dieser Gebiete betreten muss und in einer anderen Quest das Gebiet überfliegt, gibt es momentan kein Weiterkommen. Fallout 4 sollte aber groß genug sein, dass wir bald mit einem Patch rechnen können, der dem hoffentlich Abhilfe schafft. Ansonsten gibt es etliche kleinere Bugs und Glitches, die aber eher amüsant sind und Erinnerungen an Skyrim und Fallout 3 wachrufen.

Was wohl auch anzumerken ist, ist die Tatsache, dass Fallout 4 uns eine Fülle an Spielzeugen gibt, es aber irgendwie versäumt, diese auch zu erklären. Wie man einen Funkturm mit Strom versorgt, muss man durch Trial & Error herausfinden, ebenso wie die Feinheiten des Crafting-Systems funktionieren. Auch wenn es schön ist, dass man nicht immer an die Hand genommen wird, sind das essentielle Dinge, die gerne etwas deutlicher erklärt werden könnten.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Kai Wommelsdorf Man sollte sich von aufgezählten Problemen, mit denen Fallout 4 zweifelsfrei zu kämpfen hat, nicht abschrecken lassen. Der neue Abstecher ins Ödland ist ein absolut grandioses Spiel, in dem es an allen Ecken und Enden etwas zu tun gibt. Auch wenn die Grafik sicherlich besser sein könnte, ist das Design atmosphärisch und passend. Es gibt so viele Questreihen zu erledigen, so viele Siedlungen aufzubauen und so viele Gegenstände herzustellen und zu modden, dass man eine lange Zeit im Ödland verbringen kann und dennoch immer wieder Neues sieht. Die Perks sorgen dabei dafür, dass jeder Durchgang anders ist und wer sich mit dem Spiel ein bißchen auseinandersetzt, kann so einige Feinheiten herauskitzeln.

Fallout 4 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.625 Grafik: 8.00
Sound: 8.50
Steuerung: 8.50
Gameplay: 9.50
Wertung: 8.625
  • Riesige Welt
  • Tolles Craftingsystem
  • Etliche Aufgaben
  • Detaillierter Charaktereditor
  • Atmosphärisches Design von Waffen und Rüstungen
  • Game Breaking Bugs
  • Unübersichtliches Inventar und Karte
  • Gefährten oft hinderlich
  • Grafik etwas schwach

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Rezension vom: 27.11.2015
Kategorie: Rollenspiele
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