Splashpages  Home Games  Rezensionen  Rezension  Need for Speed
RSS-Feeds
Podcast
https://www.splashgames.de/php/images/spacer.gif
In der Datenbank befinden sich derzeit 3.439 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...
Rezensionen Splash! Hits Covergalerie Checkliste

Need for Speed

Entwickler: Ghost Games
Publisher: Electronic Arts

Genre: Sport
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 54,99 €

Systeme: PC, PlayStation 4, Xbox One

Inhalt:
NfS_Logo

An die erfolgreichen Underground-Zeiten anknüpfen, genau das möchte EA mit dem neuesten Need for Speed. Um dies zu schaffen, wurde nicht nur eine zweijährige Pause eingelegt, sondern auch ein Reboot gestartet. Was all dies bringt und ob das neueste Need for Speed tatsächlich an die legendären Undergrond-Teile herankommt, haben wir getestet.

Meinung:


Für die jüngeren Leser: Als das erste Need for Speed Underground 2003 erschien, war gerade der zweite Teil der Fast and Furious-Reihe in den Kinos gestartet und jeder war fasziniert von den spektakulären Drifts und heißen Rennen. Genau dieses gefühlt wollte EA damals in Underground einfangen und schaffte dies auf ganzer Linie. Die spannenden Rennen durch die nächtlichen Gassen, die spektakulären Drift-Events, bei denen die Unterbodenbeleuchtungen erst so richtig zur Geltung kamen und die für damalige Verhältnisse schier unglaublichen Tuning-Möglichkeiten begeisterten die Spieler auf allen Systemen gleichermaßen. Dies galt ebenso für das ein Jahr später erschienene Underground 2, das noch mehr Tuning-Möglichkeiten, Fahrzeuge und eine frei befahrbare Spielwelt mit sich brachte. Insgesamt verkauften sich die beiden Spiele über 20 Millionen mal, womit sie die beiden erfolgreichsten Teile der Need for Speed-Geschichte sind.

Lange nichts gehört
Schnitt. Wir befinden uns im Jahr 2015. Nachdem die letzten Teile der NfS-Reihe harsche Kritik über sich ergehen lassen mussten, wurde es ruhig um die Rennserie. Erst am 21. Mai kündigte EA einen weiteren Teil an. Das Besondere daran - man möchte die Serie (ein zweites Mal) neu starten (auf Neudeutsch rebooten) und hat sich für diesen Zweck keine Geringeren als die beiden Underground-Teile rausgesucht. Need for Speed, so der knapp bemessene Titel, soll an die legendären Spiele erinnern und die Spielmechaniken, die damals jeden begeisterten, aufgreifen.

Jetzt ist es da

Nun ist es endlich soweit. Wir halten Need for Speed in unseren Händen und können selber sehen ob EA das hoch gegriffene Ziel erreicht hat. Die ersten Eindrücke wirken schon mal gar nicht schlecht: Need for Speed spielt, genau wie die beiden Underground-Teile ausschließlich im Dunkeln, was die Beleuchtung der Autos und der Stadt besonders toll in Szene setzt.

Ohnehin muss man sagen, dass die Grafik wirklich gut gelungen ist. Die 51 verschiedenen Boliden sind allesamt wunderschön und äußerst detailliert modelliert und die Straßen der fiktiven Stadt Ventura Bay wirken sehr organisch und beinahe so, als ob sie für eine echte Stadt und nicht extra für ein Videospiel konzipiert wurden. Nur die fehlenden Fußgänger, von denen es wirklich keinen einzigen gibt, wirken ein wenig seltsam. Dafür gibt es aber keinerlei Ruckeln, und das, obwohl das Spiel lediglich mit 30 FPS statt den sonst immer von allen gewünschten 60 FPS läuft.

Driften, driften, driften
Genauso gut gelungen wie die Grafik ist den Machern auch das Gameplay. Die Steuerung ist natürlich sehr arcadig, mit einer klaren Tendenz zum Driften. Später kann man das Fahrverhalten seines Boliden durch einstellbare Tuningobjekte aber auch dahin gehend ändern, dass er auch in Kurven wie auf Schienen fährt. Allerdings ist das eigentlich kontraproduktiv, denn das Verhalten wurde nicht umsonst so gewählt, dass die Autos schnell rutschen. In vielen Rennmodi geht es nämlich ums driften. So gibt es nicht nur klassische Driftrennen, in denen man die meisten Punkte erdriften muss, sondern auch Drift-Trails (hier muss man immer im bestimmten Abstand zu seinen Crew-Mitgliedern fahren, um Punkte zu machen) und sogenannte Touge-Rennen, die eine Mischung aus driften und normalen Rennen darstellen.
Doch selbst in Rennen, in denen es scheinbar nur aufs Fahren ankommt, so wie etwa bei den normalen Rundkursrennen oder Time Trials, kann das Driften elementar sein. Nämlich dann, wenn man sich beim Nitro-Einbau nicht für das selbst aufladende Nitro, sondern für das Modell entschieden hat, das sich durch spezielle Fahrtechniken, wie zum Beispiel Drifts, auflädt.

Ich kann sie nicht abhängen

So unterhaltsam und vielseitig die Rennen auch sein mögen, eines stört immens - der Gummiband-Effekt. Selbst wenn man perfekt fährt und möglichst oft den Nitro-Boost nutzt, kommt man von seinen KI-Gegnern höchstens in den Kurven weg. Auf den Geraden kommen sie jedoch wieder heran und lassen einen sogar regelrecht stehen. Da hilft es nicht einmal seinen Wagen mit Motorenverbesserungen und weiteren PS-unterstützenden Teilen zu tunen, denn die KI-Fahrer werden offensichtlich gleichermaßen schneller, so dass man nie wirklich gegen den Effekt angehen kann.

Sammeln macht keinen Spaß

Weniger störend, aber dafür umso enttäuschender, sind die Sammelobjekte. Von anderen NfS-Teilen war man gewohnt, dass man durch irgendetwas hindurch springen oder eine gewisse Geschwindigkeit zwischen zwei Punkten erzielen muss. Das war herausfordernd und motivierend und sorgte dafür, dass man mit Freude alle Sammelobjekte ausfindig machte. Diesmal ist genau das Gegenteil der Fall. Diesmal geht es nämlich schlicht und ergreifend darum, Punkte anzufahren und dort einen Donut zu vollführen, an einen Laster heran zu fahren oder gar nur eine Taste zu drücken, um sich eine Pseudo-Panoramaansicht zu Gemüte zu führen. Das war es schon. Wer nicht unbedingt auf einen 100%-Durchgang aus ist, wird wohl liebend gern auf diese Sachen verzichten – verpassen tut man auf jeden Fall nichts.

Schoßhündchen
Ein weiterer Punkt, der alte NfS-Recken enttäuschen dürfte, ist der Einsatz der Polizei. Früher waren diese hartnäckig und konnten einem ein Rennen auch mal versauen. Heute wirken sie hingegen wie kleine Schoßhündchen, die man selbst mit einem mittelmäßig getunten Wagen (den man schon nach kurzer Spielzeit sein Eigen nennt) problemlos abhängt. Das geht mitunter sogar so schnell, dass man für das Erreichen bestimmter Tageschallenges (von denen es jeden Tag drei neue gibt), sogar abbremsen muss, damit die Verfolgungsjagd auch ja lang genug dauert. Wesentlich herausfordernder als die Polizei sind da schon die anderen Spieler, von denen immer eine bestimmte Anzahl mit in der Stadt herumrasen und siw wohl auch der einzige Grund für den Internetzwang sind. Einen anderen Grund weshalb man das Spiel unbedingt online spielen muss, konnte ich zumindest nicht ausmachen. Die weichen nämlich nur selten aus, weshalb es des Öfteren zu spektakulären Crashs kommt. Besonders ärgerlich sind die natürlich in Rennen, denn eine Rückspulfunktion gibt es hier ausnahmsweise Mal nicht, weshalb ein Crash kurz vor dem Ziel ein bis dato perfektes Rennen vollkommen ruinieren kann und man dieses nochmal starten muss.

Was für Typen
Während man in Sachen Sammelobjekte und Polizei im Vergleich zum letzten NfS-Teil den Einsatz leider merklich zurückgeschraubt hat, hätte man sich das bei einem anderen Punkt sehr wohl gewünscht. Ich spreche von der Story, die zwar noch nie das Glanzstück der NfS-Spiele darstellte, diesmal aber den Vogel wirklich abschießt. Die Geschichte rund um fünf Mittzwanziger, die nichts anderes im Kopf haben, als an Autos zu schrauben, Rennen zu fahren und irgendwelche Zeiten zu unterbieten, ist der Inbegriff von Klischee. Und das Schlimme daran - wir sind einer von ihnen. Denn auch wir sind schon bald Part dieser "Crew". Doch zum Glück reden wir gar nicht bis kaum, sodass unser Alter Ego nicht ganz so nervend und pseudo-cool rüberkommt, wie die restlichen Hansel. Die Nerven einen übrigens nicht nur in den Zwischensequenzen, sondern auch dann, wenn man im Auto sitzt, denn alle paar Sekunden ruft uns einer von ihnen auf unserem virtuellen Handy an und nervt uns wieder mit irgendeinem Gelaber. Manchmal bekommen wir sogar Gespräche zu hören, die zwei andere miteinander führen. Warum das so ist, weiß ich nicht - wahrscheinlich wollen sie uns nur noch mehr nerven.
Dabei ist es durchaus schade, dass die Story dermaßen unterirdisch geraten ist, denn die Mache ist wirklich gelungen. Anstatt am Computer, wurde die gesamte Story mit echten Schauspielern (u.a. mit Faye Marsay aus Game of Thrones und Howard Charles, der in der TV-Serie Die Musketiere eine Hauptrolle spielt) in realen Locations gedreht. Das sieht wirklich sehr gut aus und ist eine wirklich nette Idee. Doch wie gesagt, durch die Story und das ober-coole Gerede, bei dem man als Ü-30er kaum noch ein Wort versteht, kann man diese technisch gelungenen Zwischensequenzen gar nicht so recht genießen.

Viele Tuning-Möglichkeiten
Zum Abschluss noch ein Punkt, der wiederum gut gelungen ist - das Tuning. Durch die vielen optischen als auch technischen Tuning-Möglichkeiten, kommt nämlich wieder das gute alte Underground-Gefühl auf. Obwohl, so ganz stimmt das leider nicht, denn eine Sache habe ich schmerzlich vermisst - die Unterbodenbeleuchtung. Das Feature was in Underground 1 und 2 für viele ein absolutes (optisches) Highlight war, fehlt hier leider komplett. Dabei wäre es doch so schön gewesen die Lichter auf dem nassen Asphalt spiegeln zu sehen.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert Need for Speed zu bewerten fällt mir gar nicht so einfach. Auf der einen Seite ist die wunderschöne Grafik und das reine Gameplay, das mir persönlich durchaus Spaß bereitet hat. Die unkomplizierte Steuerung und das coole Driften hat schon was für sich - da stört der Gummiband-Effekt (der zum Glück per Patch gedrosselt werden soll), die leblos wirkende Stadt und die Tatsche, dass man manchmal kurz vorm Ziel durch einen anderen Spieler um den Sieg gebracht wird, gar nicht mehr so schlimm.
Auf der anderen Seite ist da aber eben auch die stupide Story und die nervtötende Crew, die einen alle paar Sekunden auf dem virtuellen Mobiltelefon anruft und mit irgendwelchen dummen Sprüchen nervt.
Wie bewertet man Need for Speed nun also? Ich sag es mal so: das erhoffte neue Underground ist es leider nicht geworden. Dennoch ist es ein hübscher und gelungener Arcade-Racer, der jedem, der auf diese Art Rennspiele steht und gute Nerven besitzt, sicherlich viel Spielspaß bereitet.

Need for Speed - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.125 Grafik: 7.50
Sound: 7.00
Steuerung: 7.00
Gameplay: 7.00
Wertung: 7.125
  • Launiges Gameplay
  • Frei befahrbare Stadt
  • Viele Tuning-Möglichkeiten
  • 51 Boliden
  • Viele verschiedene Rennmodi
  • Gummiband-Effekt
  • Unterirdische Story mit nervenden Leuten
  • Das Handy klingelt im Sekundentakt
  • Langweilige Sammelobjekte
  • Onlinezwang

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 29.11.2015
Kategorie: Sport
«« Die vorhergehende Rezension
Darksiders 2 - Deathinitive Edition
Die nächste Rezension »»
Sid Meier's Civilization: Beyond Earth - Rising Tide
Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: Keine Bewertung vorhanden
Bewertung
Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.
Schulnote 1Schulnote 2Schulnote 3Schulnote 4Schulnote 5Schulnote 6