Es sollte eine einfache Mission werden. Eine Prinzessin sollte zu einem Ritual begleitet werden, doch schnell wurde daraus etwas anderes, denn als Begleiter wurden du und dein Freund ausgewählt. Zwei Neulinge und trotzdem wurde dir der Titel des Fafnir Knight gegeben, womit für dich ein Abenteuer anfängt.

Schon wieder ein neuer Teil?
Es scheint noch gar nicht mal so lange her zu sein, dass ich für den 3DS Etrian Mystery Dungeon getestet habe. Jetzt kommt schon der nächste Teil dieser JRPG-Reihe heraus? Jain!

In Wahrheit handelt es sich hierbei um die Fortsetzung des 2014 herausgekommen Spiels Etrian Odyssey Untold: The Millenium Girl. Wer mehr über den Titel wissen möchte, liest hier meine Rezension von damals.

Kein pures Remake!
Genau wie der Vorgänger handelt es sich bei Fafnir Knight im Prinzip um ein Remake, denn das Game erschien ursprünglich für den DS unter dem Titel Etrian Odyssey II, das hier in Europa nicht herausgekommen ist. Also ein Grund mehr, sich den Handheld und das Spiel zu schnappen und loszulegen.

Allerdings muss man auch erwähnen, dass es sich hierbei nicht um ein pures Remake handelt, denn zusätzlich zur ersten Version gibt es ebenso einen Story-Modus. Hier erhält man ein festes Team an Protagonisten, die die Party bilden. Es ist also nicht möglich, seine eigene Gruppe zusammenzustellen.

Dungeoncrawling at its best!
Doch ist das überhaupt ein Manko? Nicht wirklich, da eben dieser Story-Modus das Herz des Games bildet. Erst hier merkt man, wieso die Etrian-Reihe eine der besseren JRPG-Reihen ist, denn Entwickler ATLUS schafft es, trotz einer Story und Charakteren, die nicht eben innovativ wirken, dass man von den Ereignissen am Bildschirm wie gefesselt ist. Das Storytelling und die Art und Weise, wie sich die Handlungsträger weiterentwickeln, ist wunderbar geworden. Die Protagonisten mögen zwar Stereotypen sein, doch ihre Weiterentwicklung geht einem ans Herz.

Im Grunde ist Etrian Odyssey Untold 2: Fafnir Knight ein Dungeon Crawler. Man rüstet seine Party so gut es geht aus und begibt sich dann in die umfangreichen Levelgebiete. Der Clou? Man zeichnet auf einer Karte nach, wie der Dungeon aussieht. Wand für Wand zieht man nach, baut Symbole für Treppen und Fallen ein, aber auch Infos über wichtige Plätze, wo man Items finden kann.

Schaffe, schaffe, Häusle baue
Klar, das dürfte nicht nach jedermanns Geschmack sein. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Etrian Mystery Dungeon ausgerechnet diesen Bestandteil des Gameplays zu Gunsten zufallsgenerierter Dungeons über Bord warf. Doch wenn man sich darauf einlässt, dann hat man seinen Spaß! Man genießt es, selber Hand anzulegen. Man wird auch belohnt, wenn man wirklich jedes Fitzelchen einer Ebene eingebaut hat. Es ist eine Arbeit, die einen zufriedenstellt.

Eine weitere zufriedenstellende Arbeit ist, die Stadt, in der man sich bewegt, stetig auszubauen. Zu sehen, wie die Gebäude sich verändern und man Zugriff auf immer mehr Möglichkeiten erhält, zum Beispiel um Sachen zu kaufen, ist einfach umwerfend. Das ist außerdem ein zusätzlicher Motivationsschub, um sich jedes Mal in die Dungeons zu begeben und dort die nötigen Ressourcen zu sammeln.

Da liegt er nieder! Oder nicht?
Dazu gehört natürlich auch die Auseinandersetzung mit den FOEs, den etwas größeren Gegnern, denen man auf einer Ebene begegnen kann. Diese sind Standard in diesem Spiel und doch hat es etwas Aufregendes, wenn man den Kampf mit einem sucht und dann noch gewinnt. Allerdings kann man natürlich ebenso die Feinde unterschätzen und sterben. Das ist ebenfalls möglich.

Es gibt wiederholt animierte Zwischensequenzen, die wunderbar gemacht worden sind. In den Dungeons selbst reden die Figuren als 2D-Bilder, die leider überhaupt nicht an die 3D-Fähigkeiten des Handhelds angepasst wurden. Abgesehen davon hat man es mit einem erstklassigen Dungeondesign zu tun.

Die Musik ist ebenso gut, wie die englische Sprachausgabe. Hier braucht sich das Spiel nicht zu verstecken!

Erneut ist ATLUS ein Klasse RPG gelungen. Die Charaktere von Etrian Odyssey 2 Untold: Fafnir Knight mögen zwar klischeehaft sein, ebenso wie die Story nicht gerade innovativ ist, aber trotzdem gehen die Protagonisten einem ans Herz und das Grundprinzip der Reihe, der Dungeoncrawler, bleibt unberührt. Noch immer besucht man zufallsgenerierte Dungeons, bei denen man die Karten selber zeichnet, was auch Spaß macht! Das gilt ebenso für den Ausbau der Stadt, in der man hauptsächlich unterwegs ist. Schade ist nur, dass die meisten Zwischensequenzen in flachem 2D angezeigt werden und nicht 3D. Das wird immerhin durch das Dungeondesign wieder etwas ausgeglichen. Musik und Sprachausgabe sind aber erstklassig!