Genre:
Adventure USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
19,00 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Windows 8.1; Intel Core i7-3770K CPU @ 3.50GHz; 16 GB RAM Arbeitsspeicher; NVIDIA GeForce GTX 770
Anforderungen:
Windows Vista; AMD/Intel mit 2,8 Ghz; 4GB RAM Arbeitsspeicher; NVIDIA GeForce GTX 670 or comparable AMD graphics card; DirectX Version 9.0c; 8GB Speicherplatz
Inhalt:
Im neuen Horroradventure Obscuritas von VIS Games schlüpfen wir in die Rolle der Protagonistin Sarah: Das Spiel beginnt mit einem Brief von Sarahs Onkel Arthur, welchen sie das letzte Mal im Alter von 2 Jahren gesehen hat. In diesem teilt er Sarah mit, dass sie seine alleinige Erbin sei und sie diesen Brief erhalten würde, sobald er den Kampf gegen die Leukämie verloren hätte. Das Erbe, welches Sarah nun antritt, besteht aus einem mit Efeu bewachsenen, alten Landhaus und so machen wir uns auf den Weg, das Haus zu erkunden….
Meinung:
Vorne weg: Ich bin ein richtiger Schisser, was Gruselspiele betrifft! Doch Obscuritas sah in Screenshots und Streams so spannend aus, dass ich mich wagte es auch zu spielen.
Der erste Eindruck hat mich auch nicht enttäuscht! Die Ankunft am Landhaus im Sonnenuntergang ließ viel hoffen, denn die Grafik war wirklich angenehm: Das aus Stein gebaute Landhaus war komplett mit Efeu überzogen und strahlte schon eine düstere Stimmung aus; dabei ein sehr ruhiger Soundtrack mit einzelnen Krähenrufen: Düster und nice!
Das Gruseln beginnt Obscuritas ist in insgesamt 29 Level unterteilt, welche sich in 3 Kapitel mit je 9-10 Abschnitten gliedern. Dabei durchstreift man im ersten Kapitel das Haus von Onkel Arthur, sucht Schlüssel für verschlossene Türen und löst Rätsel, die zwischenzeitlich wirklich schwierig sind! Was allerdings in Kapitel 1 herausstach, war der Gruselfaktor: Vielleicht hatte ich mich noch nicht eingespielt oder ich bin einfach zu zartbesaitet, aber Obscuritas hat mich richtig zum Schwitzen gebracht! Nach manchem Level habe ich minimiert – gar das Spiel ausgemacht – um erstmal Luft zu holen und mir eine Pause zu gönnen, bevor ich mich zwang, weiterzuspielen. Im Nachhinein würde ich die plötzlich in einem Stuhl sitzenden Puppen und den Soundtrack als das gruseligste bezeichnen. Die Atmosphäre im Haus war einfach nur spannend und gruselig, sodass ich zwischen Weiterspielen und Pausen hin- und hergeschwankt bin. Was allerdings bald auffällt, ist, dass das Haus viel größer ist, als es von außen scheint und spätestens am Ende von Kapitel 1 passen die Level nicht mehr zum vorher betretenen Landhaus, denn beim Betreten des Hauses hätte uns sicherlich z.B. der riesige Wintergarten auffallen müssen.
Eine Achterbahn der Gefühle Nachdem Sarah ein Portal in eine andere düstere Parallelwelt geöffnet hat, findet sie sich außerhalb des Landhauses auf einem Friedhof wieder und Kapitel 2 beginnt. Man überquert unter anderem den Friedhof, an dessen Ende ein einsames Haus auf einem Hügel steht, durchläuft ein Irrenhaus, verirrt sich im Labyrinth, kann in einem Freizeitpark mit einer Achterbahn fahren und kämpft sich seinen Weg durch ein Gruselkabinett. Eine richtige Story besteht zwischen den Leveln nicht und es wirkt wie eine Aneinanderreihung von Orten, welche in einem typischen Horrorspiel/-film nicht fehlen dürfen, allerdings waren vor allem der Freizeitpark und das Gruselkabinett richtig cool inszeniert und haben mir viel Freude sowie Angst bereitet beim Durchspielen. Was mich allerdings in diesem Kapitel richtig zur Weißglut gebracht hat, war ein Hund. Ja ein Hund… Ab dem Friedhof patrouilliert ein Geisterhund durch das eine oder andere Level, welcher Sarah tötet, sobald man ihm zu Nahe kommt - und dieser Hund ist wirklich nervig. Es passierte mir so oft, dass ich kurz vor Ende des Abschnitts noch einmal von dem Hund erwischt wurde, was immer dazu führte, dass ich wieder am Anfang des Levels beginnen musste. Nun waren die Schocker bereits bekannt und ich musste viel Zeit investieren, um an den Ort zu gelangen, an dem ich gestorben war, worauf ich oft direkt wieder gestorben bin. Hier hat das Spiel mich eher frustriert als gegruselt, auch wenn hier genauso versucht wurde, den Spieler zu erschrecken. Das Einzige, was mich immer wieder hat zusammenzucken lassen, war der Angriff vom Hund kurz bevor Sarah stirbt, gefolgt von einem Aufschrei meinerseits und einem frustrierten und wütenden Schließen des Spiels. Ich habe mich wirklich zum Großteil durch Kapitel 2 gekämpft und war so froh, als ich es geschafft hatte, durch ein weiteres Portal wieder zurück ins Landhaus zu kommen, womit Kapitel 3 eingeleitet war.
Zurück in heimischer Umgebung Kapitel 3 spielt vor allem im Landhaus, allerdings auch in dessen Kellergewölben, sowie einer Schlachterei. Hier sind wieder packendere Rätsel als in Kapitel 2 zu lösen und Obscuritas fängt an, mit dem Spieler zu spielen. So passiert es, dass man alle Räume durchquert hat, man trotzdem nicht weiß, wo es weitergeht und nach einer Weile fällt einem auf, dass die Reihenfolge der Räume wechselt, neue Türen erscheinen oder plötzlich Möbel verschwinden. Kapitel 3 hat mir wieder mehr Spaß gemacht und war lange nicht so frustrierend wie mancher Abschnitt im zweiten Kapitel.
Horror oder doch nur leichtes Gruseln? VIS Games bewirbt das Spiel mit dem Feature, dass das Spiel die Ängste des Spielers analysiert und somit individuelle Schocker bereitstellt. Ich kann dies leider nicht unterschreiben, denn ich würde eher sagen, dass der Gruselfaktor geringer wurde, je länger ich spielte. Klar erschrak ich in Kapitel 2 und 3, allerdings war ich nicht in einer kontinuierlich angespannten Stimmung wie in Kapitel 1. Dort hatte ich zwischenzeitlich Angst, den nächsten Raum zu betreten, während man in den späteren Leveln doch eher einfach durchrennt. Ich würde jedem empfehlen, das Spiel so gut es geht an einem Stück durchzuspielen, was allerdings mit einer Spielzeit von etwa 9 Stunden und einer hohen Frustrationsrate schwierig erscheint.
Wieso passieren Sarah nun eigentlich diese ganzen gruseligen Dinge? Was ich schon ab dem ersten Kapitel befürchtet habe, als das Haus viel größer war, als es hätte sein dürfen, traf auch ein. Wer eine anspruchsvolle Story erwartet, wird hier enttäuscht. Die Auflösung am Ende ist so vorhersehbar und unoriginell wie das Amen in der Kirche... Lame!
Fazit:
Ich bin etwas unschlüssig, was meine Meinung zu Obscuritas betrifft.
Zum einen sind die Level grafisch ansprechend, spannend und
abwechslungsreich designed, allerdings nimmt der anfänglich hohe
Gruselfaktor im zweiten Kapitel deutlich ab und schafft es nicht auf den
Ausgangspunkt zurückzukehren. Die Rätsel variieren auch deutlich in
ihrem Spaßfaktor. Manche haben mich wirklich eingesogen, andere einfach
nur genervt und der in Kapitel 2 patrouillierende Hund hat mich nur noch
zur Weißglut gebracht. Auch die fast fehlende Storyline hat mich am
Ende des Spiels enttäuscht.
Wer Lust auf ein meist gruseliges
Spiel mit teilweise kniffligen Rätseln hat und eine hohe
Frustrationsgrenze besitzt kann ruhig zu Obscuritas greifen!
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