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Homefront: The Revolution

Entwickler: Dambuster Studios
Publisher: Deep Silver

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ab 43,94 €

Systeme: PC, PlayStation 4, Xbox One

Inhalt:
Homefront_The_Revolution

Die Entwicklung von Homefront: The Revolution war eine schwere Geburt. Zunächst war es überhaupt überraschend, dass ein zweiter Teil angekündigt wurde, schließlich waren die Wertungen des Erstlings nicht gerade berauschend. Dann ging der Publisher THQ Pleite und die Zukunft von der angekündigten Fortsetzung stand plötzlich wieder in den Sternen. Nachdem sich Deep Silver die Rechte dann geschnappt hat, teilten sie aber schnell mit, dass die geplante Fortsetzung auf jeden Fall erscheinen wird, jedoch nicht mit dem ursprünglichen Entwicklerteam. Stattdessen werkelten in der Folge Deep Silver und die Dambuster Studios gemeinsam am Spiel. Während dieser Zeit wurde es auch ruhiger und wenn dann mal wieder neue Infos bekannt gegeben wurden, waren diese so vielversprechend, dass die Vorfreude allgemein tatsächlich immer weiter stieg. Doch dann kam der Xbox One Beta-Test und der sollte zu einer wahren Offenbarung werden - allerdings nicht in dem positiven Sinn, den sich Entwickler und Publisher gewünscht haben. Abgesehen von ganz wenigen Lichtblicken war das Spiel zu diesem Zeitpunkt im Grunde unspielbar und voller Bugs. Da dieses Fiasko erst wenige Wochen her ist, war die Hoffnung, dass die nun erschienene finale Version wesentlich besser abschneidet, natürlich ziemlich gering - doch bekanntermaßen stirbt die Hoffnung ja zuletzt und so habe ich mich doch mit einem einigermaßen wohlwollenden Gefühl an den Test gewagt.

Meinung:


Eine der wenigen Lichtblicke des ersten Homefront war dessen Story. Diese war zwar nicht gerade Oscar-reif, doch zumindest tauchte sie das Geschehen in eine interessante Alternativwelt. In Homefront: The Revolution ist dies genauso. Auch diesmal steht die USA nach verlorenen Kriegen und durch eine schwache, eigene Wirtschaft wieder vor dem Kollaps, die Tatsache dass man Millionen Waffen bei der nordkoreanischen Firma Apex gekauft hat, mag daran nicht ganz unschuldig sein. Doch es kommt noch schlimmer, denn die eingekauften Waffen verfügen noch über ein ganz spezielles Feature, das den Amerikanern nicht bekannt war. Durch ein paar EMP-Bomben können die Nordkoreaner die Waffen nämlich alle auf einen Schlag ausschalten und die USA somit quasi kampfunfähig machen und genau das geschieht nun. Nachdem sie die Bomben gezündet haben und die USA wehrlos ist, marschiert auch sofort die KVA, die koreanische Volksarmee, in die USA ein und besetze diese. Was folgt ist eine unbarmherzige Herrschaft voller Brutalität und totaler Überwachung.
Dennoch kann sich im Untergrund eine Widerstandsgruppe bilden, die der Besatzung ein Ende machen will - den Anfang soll Philadelphia dabei machen, das als neue Hauptstadt der Nordkoreaner dient. Doch bevor die Revolution so richtig an Fahrt aufnehmen kann, wird deren Anführer enttarnt und festgenommen. Genau an dieser Stelle steigen wir nun ins Geschehen ein, denn unsere Aufgabe ist es nun unseren Anführer zu befreien und Philadelphia wieder zu einer freien Stadt zu machen.

(Doch nicht so) Offene Spielwelt
Im ersten Homefront durchlief man die Story noch in linearen, abgeriegelten Levels. Dies war ursprünglich auch für Homefront: The Revolution angedacht. Mit der Zeit und den Entwicklerwechseln wurde das Konzept aber doch über Bord geworfen und durch eine offene Spielwelt ersetzt. Ganz so frei, wie man es sich nun vorstellt, ist man aber dann doch nicht. Philly ist nämlich in verschiedene Zonen unterteilt, die zum einen den Einfluss der KVA zeigen (grün = in Hand der KVA, gelb = es gibt Rebellen, die jedoch unterdrückt werden, rot = Rebellen und KVA bekämpfen sich) und zum anderen uns aber auch im Verlauf der Story stets im richtigen Gebiet halten sollen. Folgerichtig kann man auch nicht einfach so von Gebiet zu Gebiet springen, sondern muss erst immer in einen Tunnel laufen, während das neue Gebiet dann erst einmal lädt.
Ein weiterer Unterschied zu so vielen Open World-Shootern besteht im Gameplay, denn obwohl es sich bei Homefront: The Revolution um einen Shooter handelt, wird hier verhältnismäßig viel geschlichen. Vor allem in den gelben Zonen muss man an nordkoreanischen Patrouillien, Überwachungskameras und Drohnen vorbei schleichen oder sich in einer Gruppe Passanten tarnen. Doch selbst, wenn man bei seinen Aktivitäten entdeckt wird, ist dies nicht allzu tragisch. Die KVA-Soldaten haben nämlich ganz offensichtlich nicht die allerlängste Aufmerksamkeitsspanne. Zumindest genügt es nach seiner Entdeckung kurz wegzurennen und sich in irgendeiner Nische zu verstecken, damit die Feinde aufgeben und das Interesse an einem verlieren, was das Ganze herumschleichen natürlich ein wenig lächerlich erscheinen lässt.
Leider ist dies aber nicht die einzige Schwäche der KVA. Auch bei den Schusswechseln, die es natürlich auch zur Genüge gibt, verhalten sie sich nicht viel intelligenter. Anstatt ordentlich in Deckung zu gehen, stellen sie sich viel lieber offen hin und warten nur darauf niedergeschossen zu werden. Trotzdem sollte man aber tunlichst vermeiden wie Rambo vorzugehen, denn gut bewaffnet sind die Feinde dennoch und die eigene Gesundheit hält nicht gerade viele Treffer aus.
Aus diesem Grund sollte man auch, wenn möglich, immer ein paar Widerstandskämpfer, die man in der Stadt verteilt findet, anheuern. Besonders effektiv agieren diese zwar auch nicht, aber immerhin ziehen sie das Feuer auf sich, sodass man selber halbwegs ungeschoren davon kommt.

Allerlei Nebenaufgaben
Neben den Hauptmissionen gibt es, wie bei einem Open World-Titel mittlerweile selbstverständlich, auch allerlei Nebenmissionen. Die sind sogar recht abwechslungsreich gestaltet worden. Mal muss man einen Scharfschützen eliminieren, mal Radios manipulieren und ein anderes Mal bestimmte Gebäude fotografieren - natürlich ganz stilecht mit dem Smartphone. Für jede erledigte Nebenmission erhält man dann Geld, mit dem man sich wiederum neue Waffen oder auch verschiedene Verbesserungen kaufen kann. Eine ganz spezielle Nebenaufgabe ist es, Gebäude für die Rebellen einzunehmen. Durch diese erhält man nämlich nicht nur Geld, sondern schaltet so auch neue Stützpunkte frei, die einem fortan als Respawnpunkte dienen. Jedoch ist es nicht ganz einfach, die Gebäude zu erobern. Das liegt aber weniger an den zu erledigenden Feinden, die Gebäude natürlich gut bewachen. Vielmehr macht das Hinaufkraxeln auf die Gebäude, was leider auch immer dazu gehört, einige Probleme. Die Steuerung verhält sich beim Klettern nämlich arg zickig.

Die Besatzer schwächen
All diese Aufgaben, seien es Haupt- oder Nebenmissionen, haben aber noch einen weiteren Effekt, denn mit jeder erledigten Aufgabe schwächt man die in dem jeweiligen Gebiet stationierten nordkoreanischen Besatzer und genau das ist es, worauf es schlussendlich ankommt. Das übergeordnete Ziel ist es nämlich, alle Gebiete von Philadelphia in rote Gebiete zu wandeln. Wie weit man mit dieser Mission in einem Gebiet ist, erkennt man an einem angezeigten Balken. Aber auch in der Spielwelt selber kann man erkennen, inwieweit die Nordkoreaner ein Gebiet noch kontrollieren. Je weniger Einfluss sie haben, desto wehrhafter werden die Bürger und beschmieren die Wände mit Anti-KVA-Sprüchen, greifen Soldaten an und beschädigen deren Panzer.
Das ist wirklich sehr schön anzusehen, denn so vermittelt das Spiel eine lebendige Stadt. Ohnehin muss man sagen, dass Homefront: The Revolution optisch einiges hermacht und das (bedrückende) Szenario authentisch und glaubwürdig darstellt. Nur die Stadt selber kann ich bei dem Ganzen kaum erkennen. Es gibt zwar ein paar typische Gebäude, doch um daraus tatsächlich Philadelphia zu erkennen, muss man schon sehr viel Wohlwollen zeigen. Dafür sehen aber die Lichteffekte und Explosionen um so beeindruckender aus. Im Gegenzug gibt es aber leider auch zahlreiche matschige Texturen und vor allem nervige Ruckler - die auch durch den 3,5 GB großen Day-One-Patch nicht behoben wurden. 



Der Multiplayermodus – eine echte Überraschung
Neben der Einzelspielerkampagne besitzt Homefront: The Revolution selbstverständlich auch einen Onlinemodus, der für mich das Highlight des gesamten Spiels darstellt (was nach dem erschreckenden Beta-Test auch für mich eine echte Überraschung ist). Der Grund, weshalb das so ist, ist ganz einfach: Homefront: The Revolution bietet endlich mal etwas anderes, als die immer gleichen Deathmatch-Schlachten. Hier kann man stattdessen mit bis zu drei Mitstreitern kooperativ Missionen angehen, die jeweils mehrere Aufgaben beinhalten. Das Schöne daran ist, dass dabei nicht nur stumpf rumgeballert wird, sondern tatsächlich Taktik gefragt ist. Genretypischer sind hingegen die Erfahrungspunkte, die jeder Spieler für seinen Charakter einfährt und in neue Fähigkeiten investieren kann. Welche Fähigkeiten dies sind, hängt dabei von der Charakterklasse ab, die man am Anfang ausgewählt hat. Die Charakterklassen sind dabei auf die früheren Jobs der Charaktere ausgelegt. So gibt es zum Beispiel einen früheren Baseballspieler, der mit seiner Wurfhand Granaten besonders weit werfen kann oder auch einen ehemaligen Tankstellenwärter, der natürlich andere Vorteile hat.
Schade ist, dass der Onlinemodus lediglich sechs Missionen beinhaltet. Diese kann man zwar in drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden erledigen, doch abwechslungsreicher wird das Ganze dadurch nicht. Ich hoffe aber sehr, dass die Entwickler eventuell noch die eine oder andere Mission hinterherschieben - lohnen würde es sich jedenfalls.
Bevor sie dies machen, sollten sie aber zunächst nochmal am Netzcode arbeiten. Neben einigen Rucklern kommt es nämlich hin und wieder auch zu ärgerlichen Verbindungsproblemen, die einen Neustart der Mission unumgänglich machen.


Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert
Was habe ich eingangs gesagt? Die Hoffnung stirbt zuletzt. Tatsächlich ist Homefront: The Revolution schlussendlich besser geworden, als es aufgrund all der eingangs erwähnten Probleme zu vermuten war. Es gibt eine (für Shooter-Verhältnisse) gelungene Story, ein gut inszeniertes Szenario, ein abwechslungsreiches Gameplay und einen interessanten kooperativen Onlinemodus. Leider gibt es aber auch, trotz Day-One-Patch, noch zahlreiche technische Probleme (Ruckler, dumme KI, zickige Klettersteuerung, Verbindungsprobleme), die den Spielspaß (und unsere Bewertung) doch erheblich trüben.
Die Grundlagen sind aber vorhanden und wenn noch der eine oder andere Patch hinterhergeschoben wird, wird aus dem Spiel, das aktuell noch seine Möglichkeiten liegen lässt, ein grundsolider Shooter, der sicherlich vielen Spaß bereiten wird.


Homefront: The Revolution - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6.9375 Grafik: 7.00
Sound: 8.00
Steuerung: 6.00
Gameplay: 6.75
Wertung: 6.9375
  • Gut inszeniertes Szenario
  • Durchaus interessante Story
  • Kooperativer Onlinemodus
  • Abwechslungsreiches Gameplay
  • Ruckler
  • Verbindungsprobleme
  • Dumme KI
  • Zickige Klettersteuerung

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Rezension vom: 01.06.2016
Kategorie: Action
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