Genre:
Adventure USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
20 €
Systeme:
Wii U
Inhalt:
The Book of Unwritten Tales 2 ist inzwischen knapp 2 Jahre alt. Das Adventuresequel aus deutschen Landen wurde durch Crowdfunding finanziert und zuerst auf dem PC herausgebracht. Inzwischen gibt es auch Fassungen für die PS4 und die XBox One und auch Nintendos WiiU wurde nun mit dem Rätselabenteuer versorgt. Aber gerade mit Point'n'Click-Adventures haben Konsolen jetzt nicht unbedingt die besten Erfahrungen gemacht. Ohne Maus verzichtet man gerne ganz auf das Pointen und Clicken und orientiert sich an einer direkten Steuerung der Spielfiguren á la Grim Fandango. Aber die WiiU hat ja das Gamepad, das für Point'n'Click geradezu gemacht ist, nicht wahr?
Meinung:
Zeig' und Klick Es geht im Spiel auch direkt zur Sache, denn wir beginnen die Geschichte bei Nathaniel, der schnell fallend der Erde entgegen rast und dessen einzige Chance ein eingeschnappter Flaschengeist ist. Hat man diese erste, dramatische Hürde überwunden, gibt es ein gut gemachtes Tutorial, das zugleich auch die Introcredits darstellt, in dem wir mit der Steuerung vertraut gemacht werden. Leider wird hier auf das Gamepad komplett verzichtet und anstatt auf dem Touchscreen alle wichtigen Objekte direkt anzutippen, steuert man die aktuelle Figur direkt im Raum. Per Knopfdruck können alle interaktiven Punkte aufgerufen und mittels Analogstick durchgeschaltet werden, was auch bitter nötig ist, denn ein Objekt direkt mit der Spielfigur auszuwählen, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. In der Regel wird ein Objekt beim ersten Klick untersucht und danach - falls möglich - eine kontextabhängige Aktion ausgeführt. Leider muss man anmerken, dass die Steuerung auf der WiiU recht hakelig ist und sich die Figuren mehr schlecht als recht bewegen lassen und gerne mal hängen bleiben. Außerdem bewegen sie sich erstaunlich langsam. Unglaublicherweise kommt es auch immer wieder zu Rucklern.
In medias res Der Anfang mit Nathaniels Fall ist recht bezeichnend für die Geschichte von Unwritten Tales 2. Der Spieler wird in eine existierende Welt geworfen, in der Vorwissen von immensem Nutzen ist. Wenn Ivo sich in ihrem Zimmer an vergangene Zeiten erinnert, kommt dem uneingeweihten Zuschauer alles wie ein Namedropping nach dem anderen vor. Wer allerdings die Vorgänger gespielt hat, ist dankbar für die Kürze der Einleitung und dass es direkt richtig losgehen kann. Zum Glück sind die Geflechte der Beziehungen aber auch nicht allzu komplex, sodass man schnell auf dem Laufenden ist. Das Spiel profitiert dabei von sehr guten und humorvollen Dialogen, gekonnt gezeichneten Charakteren und einer lustigen Geschichte. Allerdings sind manche Dialogzeilen scheinbar nicht richtig aufgenommen worden, brechen mitten im Satz ab oder fehlen komplett.
Back to the roots Abseits der Steuerung orientiert sich das Gameplay aber voll und ganz an den Klassikern des Adventure-Genres. Die Rätsel bestehen zum größten Teil aus dem geschickten Klauen Ausborgen von Gegenständen, die dann mit anderen Gegenständen, Personen und Orten kombiniert werden möchten, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Die Rätsel können dabei zwar durchaus knifflig sein, aber sie sind zumindest immer logisch nachvollziehbar. Kaliber wie die Gürtelschnalle des Fischhändlers aus Discworld bleiben uns hier erspart. Dafür können wir nach einiger Zeit zwischen unseren Protagonisten wie schon bei Maniac Mansion oder den Gobliiins-Spielen hin- und herschalten.
Das Buch und sein Deckel Grafisch hat das Spiel zwar schon seine Jährchen auf dem Buckel, aber wir haben hier keine Actionkracher vorliegen. Für das Adventure-Genre sieht The Book of Unwritten Tales 2 immer noch sehr gut aus. Die Figuren sind schick designt und die Hintergründe detailliert und voller Leben. Die Welt von Aventásien ist groß, bunt und voller Anspielungen auf Popkultur und andere Games.
Fazit:
Man sollte im Hinterkopf behalten, dass The Book of Unwritten Tales 2 zu einem Budgetpreis von 20 Euro zu haben ist. Es ist zwar nicht mehr das neueste Spiel und es wird durch die technischen Mängel in der Steuerung und beim Sound ein wenig heruntergezogen. Aber grundsätzlich findet sich hier ein wirklich gutes, lustiges und großes Adventure, das mit fairen Rätseln lange an den Bildschirm zu fesseln weiß. Außerdem kann man deutsche Entwickler auch gerne mal unterstützen, wenn sie ein gutes Produkt auf den Markt bringen. Wer die Vorgänger mochte, wird hier auf jeden Fall seinen Spaß haben und wer diese Titel noch nicht kennt, findet zwar auch ohne Vorwissen recht schnell in die Geschichte, kann sich aber guten Gewissens auch zuerst The Book of Unwritten Tales und Die Vieh-Chroniken zulegen.
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