Eine fremde Welt. Eine junge Frau, die nur Bearer genannt wird, verfolgt mit ihrem "Partner", einem sprechenden Buch, das sich Ergo nennt, eine andere Person und gerät schon bald in eine Falle, die sie vor eine große Herausforderung stellt.
Meinung:
Goodbye 360, hello One Jahrelang war es so, dass ich und mein Xbox 360-Controller unzertrennlich waren. Gemeinsam spielten wir am Stück viele Games an und durch. Doch die Zeiten ändern sich und mit Anima: Gate of Memories hatte ich den ersten Titel, den man entweder mit der Tastatur oder mit dem Xbox One-Controller steuern konnte. Versuche, das 360-Pad im Game einzurichten, scheiterten.
Zum Glück besaß ich einen One-Controller, den ich für das Spiel verwenden konnte. Letzten Endes blieb mir auch keine andere Wahl, denn das Game mit der Tastatur zu steuern ist… schwierig, um es mal milde auszudrücken.
Action, nur nicht fürs Auge Die ersten Spielminuten lernt man die Spielmechanik kennen, die einen deutlich actionreichen Anstrich hat. Man fühlt sich hier direkt an Actionspiele erinnert, da die Auseinandersetzungen direkt und ohne Pause geschehen und falls man Schaden kriegt kann man schnell eine bestimmte Taste drücken, um sich aufzufangen und diesen zu minimieren. Ein interessantes Spielkonzept, das man im Laufe des Games wiederholt anwenden wird.
Hauptsächlich läuft man durch verschiedene, halbwegs interessant designte Areale und erledigt Gegner. Leider mangelt es Anima: Gate of Memories diesbezüglich an Vielfalt. Die Feinde sehen überwiegend gleich aus und greifen auch auf dieselbe Art und Weise an. Es gibt nur ein paar Extras, wie zum Beispiel Gegner, die sich hinter Schilden verstrecken. Die Bosskämpfe sind dafür eine besondere Herausforderung, da es hier auf perfektes Timing ankommt und auf die Fähigkeit, kleinste Nuancen in der Körpersprache zu lesen.
Partnerkombo incoming Doch ansonsten ist der Ablauf der Kämpfe mit diesen Feinden immer gleich. Man versucht einen Treffer zu landen, wie zum Beispiel den Feind in die Luft zu schleudern und dann eine Kombo abzufeuern. Dazu stehen einem verschiedenste Angriffe zu Verfügung. Neben dem Standard-Angriff mit der Magie des Buches gibt es auch noch weitere Attackenvarianten, wie zum Beispiel eine Art Energiesichel. Doch einige Attacken gehen zu Lasten einer Magieleiste, die sich aber immerhin von selbst füllt.
Der besondere Clou im Kampfsystem ist jetzt, dass man sich auch jederzeit mit Ergo abwechseln kann. Dieser kann sich in einen männlichen Kämpfer verwandeln, der den Feinden ebenfalls gut zusetzen kann. Allerdings steuern sich beide Figuren recht ähnlich, was sich auch im Skilltree ausdrückt.
Das Gefühl, wenn ein Sprung ins leere geht Natürlich erhalten die Charaktere nach gewonnen Kämpfen Erfahrungspunkte und natürlich können sie dadurch im Level aufsteigen. Doch es gibt kaum Unterschiede zwischen den beiden, was doch sehr enttäuschend ist. Letzten Endes ist es empfehlenswert, den einen Charakter als Nahkämpfer zu skillen und den anderen als Fernkämpfer. Welche Figur welche Aufgabe am Ende übernimmt, obliegt ganz dem Spieler.
Neben den Kämpfen hat Anima jedoch auch Plattform-Elemente und die sind eine Pein! Die Steuerung ist hier nicht präzise genug und die Kamera meint, öfters mal eine Perspektive einnehmen zu müssen, die bei dem Unterfangen, die entsprechende Passage zu meistern, nicht unbedingt hilfreich ist.
Langweilige Story Leider bleiben auch die Charaktere die meiste Zeit über blass. Ergos Sticheleien gegenüber dem Bearer verlieren schnell an Bissigkeit und die Story will sich einem nicht erschließen. Es geht um einen Gegenstand, den die beiden holen sollen und den sie dann nicht kriegen und…. man weiß es nicht. Die Story wird einem auch nicht wirklich gut erklärt. Man erhält viel Hintergrundwissen, wenn man sich wirklich alles durchliest, was einem über den Weg läuft, doch man erhält dieses Wissen eben nicht vom Game selbst präsentiert, was gewisse Szenen nur schwer verständlich macht.
Die Grafik ist, abgesehen von der Kamera und dem Gegnerdesign, in Ordnung. Man darf hier nur keinen Überflieger erwarten. Immerhin kann das Weltendesign überzeugen.
Die Sprachausgabe im Spiel ist Englisch. Deutsche Wörter darf man hier nicht erwarten und bei der Musik muss man sagen, dass sie durchschnittlich ist.
Fazit:
Anima: Gate of Memories ist ein Spiel, das unterm Strich deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Den Feinden mangelt es an optischer Vielfalt und die beiden Charaktere steuern sich ähnlich, was sich auch im Skilltree äußert. Die Plattform-Elemente sind aufgrund der Kamera scheußlich zu steuern und die Story will sich einem nicht auf Anhieb erschließen. Schade, aber so bleibt Anima deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurück.
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