Genre:
Adventure USK Freigabe:
Downloadspiel ohne USK-Prüfung ca. Preis:
7,99 €
Systeme:
Linux, Mac, PC
Anforderungen:
Betriebssystem: Windows 7 Prozessor: i3 or better, or equivalent processor Arbeitsspeicher: 2 GB RAM Grafik: OpenGL 2.0-compatible with 128MB memory Speicherplatz: 150 MB verfügbarer Speicherplatz
Inhalt:
„An Hilarious 8-Bit Sword and Sorcery Adventure!“ So betitelt der Neulingsentwickler Digital Bounce House sein Erstlingswerk Tick's Tales – Up All Knight. Stylistisch erinnert das Point 'n' Click etwas an das bereits 26 Jahre alte Monkey Island, wobei der Retrolook keinesfalls altbacken wirkt, sondern eher mit viel Charme zu gefallen weiß. In einer Zeit, in der die totgeglaubten Adventures wieder aufblühen, ist es umso interessanter, herauszufinden wo sich die 2013 gegründete Spielefirma positioniert.
Meinung:
Tradition versus Vision? Zwei der berühmtesten Beispiele moderner Adventureschmieden sind Daedalic Entertainment und Telltale Games. Daedalic Entertainment setzt auf alte Tugenden und gilt als Erbe der legendären Entwickler LucasArts. Mit einer ordentlichen Portion Humor, kniffligen Rätseln und meist ziemlich abgedrehten Charakteren, wie dem sympathischen Antihelden Rufus aus Deponia, hält der Hamburger Entwickler die Traditionsfahne hoch. Telltale setzt auf eine moderne, sehr beliebte Variante der Point 'n' Clicks. Die Firma wurde 2004 von ehemaligen Entwicklern von LucasArts gegründet und besitzt somit sehr viel Erfahrung im Genre. Den großen Durchbruch erzielten sie mit ihrem Lizenzspiel The Walking Dead. Dieses lebt im Vergleich zur Konkurrenz kaum von den oben genannten Adventurestärken, sondern von einer enormen Entscheidungsfreiheit, die den Wiederspielwert deutlich erhöht, sowie von einer erzählerisch starken Atmosphäre und Geschichte.
Story und Atmosphäre Tick's Tales – Up All Knight beginnt mit viel Humor und Charme. Unser Protagonist Tick beginnt die Reise im Dunkeln, sich selbst seine Lebendigkeit hinterfragend, um darauffolgend von einem fliegenden Zauberer zu erfahren, dass er träumt. Dieser hat die Aufgabe, uns die Wahl unseres Schicksals hervorzulegen. Nach kurzer Unterhaltung ergeben sich hier drei Möglichkeiten für uns, symbolisiert durch eine Schaufel, einen Besen und ein Schwert. Der Besen steht für das Leben als Hausmeister, die Schaufel für den Totengräber und das Schwert... ja, das Schwert ist nach seiner Aussage fehl am Platz und steht uns nicht zut Verfügung. Tick, der die unepischen Schicksale nicht akzeptieren möchte, kann den Zauberer ablenken und mithilfe der Schaufel das hinter Glas gesicherte Schwert, das ein Leben als Ritter symbolisiert, stibitzen und flüchten. Fortan fokussiert er sich auf die Aufgabe, Ritter zu werden, um damit die wunderschöne Georgia McGorgeous zu erobern.
Etwas enttäuschend ist die Abwechslung der Umgebungen. Fast das komplette Spiel findet in Ticks Heimatdorf statt. Der minimalistische 8bit-Grafikstil trägt stark dazu bei, dass man sich an diesem extrem zügig satt sieht. Nichtsdestotrotz weiß das Spiel mit seinem Retrocharme umzugehen und holt Fans der 8bit-Ära ab. Diese trägt sich übrigens genauso durch den Soundtrack, der nur aus wenigen Liedern besteht und komplett aus „Gameboy-Musik“ besteht. Dem aufmerksamen Gamer werden übrigens einige popkulturelle Anspielungen in verschiedensten Bereichen auffallen. Die Entwickler lassen es sich auch nicht nehmen, mehr als einmal auf das stark auffällige Vorbild Monkey Island anzuspielen. Man merkt dem Spiel an, dass es mit einer gewaltigen Portion Liebe im Gepäck in die Industrie geschickt wurde, um Herzen und Geheimtipplisten zu erobern.
Für Einsteiger geeignet? Ein wirklich schweres Adventure ist Tick's Tales nicht. Es gibt kaum Rätsel, die sich nicht nach kurzer Zeit durch Trial and Error oder logische Gedankengänge entschlüsseln lassen. Was mir durch den starken Fokus auf den Humor etwas gefehlt hat, sind wirklich außergewöhnliche, irrwitzige Ideen, mit denen viele Genregrößen brillieren.
Oft hat man bei der Konkurrenz die Auflösung bereits vor sich, muss dann jedoch nach längerer Hirnschmalzinvestition, kompletter Zerlegung des Lösungsweges und mehreren Orientierungsschwierigkeiten sich selbst eingestehen, wenig bis kaum die nächsten Schritte vorhersagen zu können. Das macht das Erlebnis jedoch umso besser. Deshalb ist die Bezeichnung eines Einsteigeradventures hier vielleicht gar nicht so verkehrt. Der englischen Sprache solltet ihr jedoch mächtig sein, da zum aktuellen Stand keine weiteren Sprachunterstützungen geplant sind. Die Spieldauer ist gering und beträgt zwischen 4-6 Stunden, was selbst für ein Point 'n' Click ziemlich kurz, bei einem Preis von 7,99€ aber noch akzeptabel ist.
Fazit: Tick's Tales – Up All Knight ist ein gutes, charmantes Adventure. Die größte Stärke ist ganz klar der Humor, der oft zum Schmunzeln einlädt, noch öfter zum Lachen und komplett zum Genießen. Es ist einsteigerfreundlichund ein etwas kurzweiliges, aber sicher auch interessantes Erstlingswerk der Entwickler von Digital Bounce House. Wer gegen einen Kurztrip in die Vergangenheit nichts einzuwenden hat, sei an dieser Stelle herzlich eingeladen auf eine seichte, liebevolle Abenteuergeschichte um Tapferkeit und Liebe!
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.