Genre:
Strategie USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
24,99 €
Systeme:
PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
Reus. Viele werden dabei wohl als aller erstes an den Fußballer Marco Reus denken. Ich möchte hier aber nicht über den deutschen Nationalspieler und Star von Borussia Dortmund sprechen (obwohl es dazu sicherlich auch einiges zu schreiben gäbe), sondern über das Spiel Reus. Das Spiel vom kleinen niederländischen Indieentwickler Abbey Games ist drei Jahre nach seinem PC-Release nun nämlich auch für Xbox One und PS4 erschienen. Und da wir auf dem PC leider verpasst haben es damals zu testen, wollen wir es nun hier nachholen.
Meinung:
Als ich das erste Mal den Namen des Spiels gehört habe, habe ich mich gefragt, warum ein niederländisches Entwicklerteam ihr Spiel gerade nach einem deutschen Fußballer benennen. Die Antwort darauf ist ganz einfach: Mit Reus ist gar nicht Marco Reus gemeint. Reus ist nämlich auch niederländisch und bedeutet Riese bzw. Gigant. Mit dem Hintergrundwissen macht der Name schon wesentlich mehr Sinn. Denn in Reus spielen Giganten eine entscheidende Rolle. Sie helfen einem nämlich dabei einen trostlosen Planeten in fruchtbares Land zu verwandeln auf dem Menschen leben und sich fortpflanzen können.
Wasser, Stein, Wald & Moor
Um dies zu erreichen, verfügen die Giganten alle über spezielle Fähigkeiten. Der Ozean-Gigant kann Gruben in die Erde reißen und sie mit dem lebenswichtigen Element füllen, das die umgebende Erde bewässert. Der Stein-Gigant zieht Berge aus der Erde, in denen wertvolle Mineralien stecken und an deren Gipfeln Wolken hängen bleiben und so für Wüsten sorgen. Und die Wald- und Moor-Giganten erschaffe prachtvolle grüne Wälder bzw. Schlammige Moore, in denen Beerenbüsche oder wilde Tiere gedeihen.
Wo und was entstehen soll, liegt dabei in unserer Hand. Denn wir sind hier Gott, der die Giganten befehligt. Und wozu das alles? Um es den Menschen so angenehm wie nur möglich zu machen. Denn das ist unser eigentliches Ziel - den Menschen eine Lebensgrundlage zu verschaffen.
Überraschend komplex
Wie der Mensch nun mal so ist, ist er aber schon bald mit den Grundlagen nicht mehr zufrieden und will mehr. Im Fall von Reus bedeutet dies, das sie Projekte starten, für die sie bestimmte Rohstoffe benötigen. Sie an diese Rohstoffe ran kommen zu lassen, liegt nun an uns - und genau an dieser Stelle entfaltet Reus seine ganze Komplexität. Denn was man vorher nicht sieht, ist das viele Ressourcen, die wir mit unseren Giganten in die Welt setzen, miteinander verbunden sind und ganz neue Ressourcen freigeben. Wenn man zum Beispiel einen Blaubeer- neben einen Erdbeerstrauch setzt, werden diese viel ergiebiger und bieten den Menschen mehr Nahrung. Diese Symbiosen selber herauszufinden ist ein großer Teil von Reus und sorgt für die Faszination, die dieses so simpel aussende Spiel verströmt.
Dazu passt auch, dass es einem keine Vorschriften macht, wie man vorgehen soll. Es gibt nämlich keine Missionen oder irgendwelche Aufgaben, die man nacheinander abarbeiten muss - alles liegt in der Hand des Spielers.
Giganten mit Botschaftern
Das gilt auch für ein weiteres großes Spielelement - die Botschafter. Mit jedem erfolgreich abgeschlossenen Projekt schickt und das jeweilige Volk, von denen sich mit der Zeit natürlich mehrere auf unserem Planeten ansiedeln, nämlich einen Botschafter, den wir einem der vier Giganten zuweisen können und der diesem fortan neue oder verbesserte Fähigkeiten verleiht. Da wir jedem Giganten nur vier Botschafter zuweisen können (und sie somit verbessern), es insgesamt aber nur 14 Botschafter gibt, muss man genau überlegen welche Giganten man, wie viele Botschafter zuweist.
Gleichgewicht ist wichtig
Mehr Spielinhalt gibt es in Reus eigentlich nicht. Und doch fesselt es einen für Stunden. Denn auch wenn die Aufgaben die man selber ausführen kann, recht übersichtlich sind, muss man doch genau abwägen, was man macht. Wenn man ein Volk bevorzugt, werden die anderen eifersüchtig und greifen das andere Volk an oder stellen sich gar gegen die Titanen. Das zu verhindern und das richtige Gleichgewicht zu finden, ist schon beinah eine Kunst, die gerade bei steigender Anzahl an Völkern und deren Populationen schnell stressig werden kann. Schließlich muss man dann nicht nur die immer größere Anzahl an Ressourcen-Zusammenhänge berücksichtigen, sondern mitunter auch schnell reagieren, damit ein Volk nicht Hunger leidet oder ein Projekt fertigstellen kann.
Fazit:
Die Faszination, die Reus versprüht, ist schwer in Worte zu fassen. Es ist dieser Mix aus offensichtlicher Einfachheit und der doch dahinterliegenden Komplexität, die dafür sorgt das Reus einen - einmal gestartet - nicht mehr so schnell los lässt. Man möchte einfach wissen was geschieht wenn man Ressource A und Ressource B nebeneinander stellt, man möchte, dass das Wüstenvolk genau so glücklich ist wie jenes im fruchtbaren Wald, ja, man möchte immer weiterspielen, bis es nichts mehr zu entdecken gibt und die Völker glücklich und in Frieden leben.
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