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Die Zwerge

Entwickler: King Art
Publisher: THQ Nordic

Genre: Rollenspiele
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 39,99 €

Systeme: Linux, Mac, PC, PlayStation 4, Xbox One

Testsystem: Intel® Core™ i7-4700MQ Prozessor; Windows 8.1; NVIDIA® GeForce® GTX 780M DirectX® 11 Grafik, 16 GB Arbeitsspeicher

Anforderungen: Betriebssystem: Window 7, 8, 8.1, 10 // Prozessor: Q9650 / AMD Phenom II X4 940 // Arbeitsspeicher: 6 GB RAM // Grafik: GTX660 / Radeon 7870 / 2GB // DirectX: Version 11 // Speicherplatz: 25 GB

Inhalt:

zwerge_logo

Als großer Fan der Romane zum – auch meiner Meinung nach – „coolsten Fantasy-Volk überhaupt“ (aus der Spiel-Beschreibung bei Steam) hat mich seinerzeit eine kleine Meldung in einer namhaften Fachzeitschrift über eine geplante Spiele-Umsetzung hellauf begeistert. Ich habe das Projekt weiterverfolgt und mich tierisch gefreut, dass es jetzt soweit war. Markus Heitz ist mittlerweile eine feste Größe in der Deutschen Fantasyszene und hat nach der Romanreihe um die Zwerge neben vielen anderen Dark und Urban Fantasy Romanen auch Geschichten über die düsteren Albae (Erzfeinde der Zwerge) geschrieben. Wem das vorliegende Spiel zumindest storytechnisch zusagt obwohl er Tungdil sowie seine Freunde und Feinde noch nicht kennt, dem seien die Romane wärmstens ans Herz gelegt.

Die Entwickler von King Art sind vor allem für das knuffige Point and Click Adventure „The Book of unwritten Tales“ bekannt und haben mit THQ einen namhaften Publisher gefunden. Um mit der Spiele-Umsetzung die Kernzielgruppe der Markus Heitz Leser nicht zu verprellen, hat man den Autor kurzerhand mit ins Boot geholt. Dieser war nach eigenen Angaben früher zwar eher ein Shooter-Spieler und arbeitet heute nur noch an seinem Mac (für den das Spiel im Übrigen auch erhältlich ist), kennt aber die Bedürfnisse seiner Leser und weiß wie kein anderer wie man seinen Figuren gerecht werden kann. Dementsprechend steuerte der mehrfache Phantastikpreis-Gewinner dem erweiterten Zwergenkosmos auch kurzerhand eine völlig neu erfundene Figur bei.

Auf ins Geborgene Land
Die Handlung des Spiels orientiert sich eng am ersten Roman der Zwerge-Reihe. Der Spieler lernt Tungdil Bolofar einen bei einem Menschenmagier aufgewachsenen Zwerg kennen, dessen Leben sich nach Zyklen der Ruhe an der heimischen Schmiede rasant verändern wird. Er soll ein Bündel mit magischen Artefakten zu einem entfernt lebenden Schüler des Magus bringen – seine bisher größte Reise. Tungdil macht sich auf den Weg doch was als einfacher Botengang begann wird zu Rettungsmission für das Geborgene Land, das von einem Bündnis der Orks, Albae und noch dunklerer Mächte überrannt zu werden droht. Wieder einmal sollen es die Kinder des Schmieds (so nennen sich die Zwerge) richten. Auf seinen Reisen lernt Tungdil endlich andere Zwerge kennen, aber auch unter Magiern, Menschen, Elben, Ork und Albae macht sich der kluge Zwerg Freunde und Feinde.



Meinung:

Pen and Paper like
Abgesehen von den mitunter zeitintensiven Massenschlachten (siehe unten) stößt man auch immer wieder auf ruhigere Spielabschnitte in denen man in bester Point and Click Manier Schauplätze durchsucht oder kleinere Rätsel löst um in der Story voranzukommen (oder auch einfach nur einigen Dorfbewohnern zu helfen). Diese Teile sind genauso unterhaltsam und technisch solide gelöst. Interessante Punkte können per Hotkey hervorgehoben werden und dann erzählt uns Tungdil was da vor ihm im Gras liegt oder in der Hecke hängt. Unsere Mission führt die nach und nach größer werdende Heldengruppe in wechselnder Besetzung quer durch das Geborgene Land und so sind wir einen nicht unwesentlichen Teil des Spiels auf einer hübschen Weltkarte unterwegs, die durch ein Wegenetz in viele kleine Tagesreisenabschnitte unterteilt ist. Zufallsgenerierte, optionale Begegnungen mit dennoch mitunter weitreichenden Konsequenzen auf der Worldmap lockern die Reisen auf. Hilft man einer Gruppe von Dorfbewohnern ihre Siedlung zu verteidigen oder gibt man seiner Mission den Vorrang? (in der Regel lohnt es sich zu helfen)
Die Begegnungen am Wegesrand sind hervorragend beschrieben und durch geniale professionelle Sprecher vertont. In Kombination mit dem ungeheuer atmosphärischen Soundtrack kommt richtige Rollenspielatmosphäre auf, die sich vor keinem Pen and Paper Vorbild verstecken muss. Von der Atmosphäre fühlte ich mich angenehm an Daedalics Blackguards erinnert obwohl die Kämpfe dort natürlich rundenbasiert ablaufen. Sehr atmosphärisch sind auch die Videosequenzen bei denen ein hübscher Grafikstil schön mit den tollen Sprechern harmoniert. Tungdil und Co wird Leben eingehaucht ohne den glattpolierten Hollywood-TripleA-Look anzustreben.

Was ist eigentlich „Crowd-Combat“?
Neben den oben beschriebenen Rollenspielelementen sind die Schlachten in die eine Heldengruppe axtschwingender Zwerge zwangsläufig gerät ein wesentliches Spielelement. Insgesamt wartet das Spiel mit 15 spielbaren Helden auf, die sich in Ihren Fertigkeiten zwar nicht alle grundlegend unterscheiden, aber doch verschiedenste Kampfstile abbilden. Da gibt es einen exzentrischen Schauspieler der mit Flammen um sich schießt, einen zwei Äxte schwingenden Berserker, einen Schmied mit Alkoholproblemen der einen schweren Hammer zweihändig führt, eine Magierin mit dem Beinamen „die Stürmische“ und viele mehr.

Bis zu vier Spielfiguren steuert man parallel und die Fähigkeiten der einzelnen Charaktere können dank der jederzeit pausierbaren Echtzeitkämpfe (ähnlich z.B. bei Dragon Age) gezielt eingesetzt und koordiniert werden. Das sollte man auch häufig nutzen, wenn man nicht ständig neu laden möchte. Ein kleines Manko das den Schwierigkeitsgrad steigert ist, dass man während eines Kampfes nicht zwischenspeichern kann. Verstirbt also auf Grund einer Unbedachtheit einer der Helden, ist die Schlacht gelaufen. Die Fähigkeiten wollen dabei mit Bedacht eingesetzt werden, denn „Friendly Fire“ killt mitunter schneller die Gruppe als es eine Rotte Orks könnte.

Die Entwickler werfen unserer Heldengruppe ganze Hundertschaften von Gegnern entgegen. Diese sind „physikalisch simuliert“ (stürzen also gegeneinander, können Abgründe runtergestoßen werden und dergleichen) und das nennt sich dann neudeutsch „Crowd-Combat“. Wie die bärtigen Krieger durch die Orks pflügen ist meiner Meinung nach nicht als „physikalisch korrekt“ zu bezeichnen macht aber allemal Spaß. Leider birgt ein derart freies Kampfsystem auch gewisse Risiken und so kam es bei anderen Spielern und auch im Verlauf meines Tests an manchen Stellen dazu, dass Helden Probleme mit der Wegfindung hatten, plötzlich nicht mehr auffindbar waren oder eine bestimmte Sequenz am Ende einer Schlacht einfach nicht startete. Das ist ärgerlich weil es dann in der Regel bedeutet den Kampf noch einmal führen zu müssen damit es weitergeht.

Wo sind der Skill-Tree, das Inventar und die Charakterwerte?
Keine Sorge! Auch diese ursprünglich rollenspieltypischen Elemente gibt es, allerdings sollte man nicht zu viel Tüftel-Möglichkeiten erwarten. Der Fokus des Spiels liegt ganz klar auf der Story und den Schlachten. Rollenspieltypisch gewinnen die einzelnen Figuren im Laufe der Zeit und natürlich durch besondere Herausforderungen von schweren Entscheidungen bis hin zu zwei Köpfen größeren Orks Erfahrungspunkte. Ein sofort verständlicher Erfahrungsbalken sagt uns nach jedem Gefecht wie viele EP bis zum Aufstieg noch fehlen. Wenn es dann soweit ist, dürfen wir meist zwischen zwei Fertigkeiten wählen, die unser Held erlernen kann oder bekommen einfach eine serviert. Da beim nächsten Aufstieg andere Fertigkeiten zur Wahl stehen, muss der Spieler sich entscheiden ob Tungdil beispielsweise durch Gegnerhorden stürmen und diese zur Seite drängen oder mit einem weiten Sprung (beachtlich, wenn man die Größe des Kriegers bedenkt) quasi jeden Punkt des Schlachtfeldes schnell erreichen können möchte. Jeder unserer Helden darf drei aktive per Hotkey erreichbare Fähigkeiten mit in den Kampf nehmen. Darüber hinaus können Talismane und ähnliches ausgerüstet werden, die mitunter auch „gezündet“ werden müssen um temporär einen bestimmten Vorteil zu bieten.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters David Weigel Das Spiel muss sich nicht verstecken. Bei einer großartigen Vorlage ist das schon ein relatives Lob. Darüber hinaus ist die Erzählweise gelungen und die Kämpfe machen Spaß. Rollenspieltechnisch wäre etwas mehr Tiefgang nett gewesen und der eine oder andere Bug trübt den Spielspaß noch. Wenn es noch ein Inhalts-Patch gäbe, wäre das klasse, denn wer 20 h für den Titel braucht hat sich derzeit schon viel Zeit gelassen und das ist für knapp 40 € doch etwas wenig.

Die Zwerge - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
David Weigel

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.125 Grafik: 8.00
Sound: 9.00
Steuerung: 8.00
Gameplay: 7.50
Wertung: 8.125
  • Toller Soundtrack und hervorragende Sprecher
  • Im Roman bewährte, spannende Geschichte (eng an der Vorlage)
  • Crowd-Combats machen Spaß
  • Charaktere in Wort und Bild schön getroffen
  • Atmosphärisches Gameplay auf der Weltkarte
  • Gelegentliche Bugs in den Kämpfen
  • Wenig rollenspielerischer Tiefgang
  • Keine Speicherfunktion in den Kämpfen
  • Kleiner Umfang für Fast-Vollpreistitel

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Rezension vom: 29.12.2016
Kategorie: Rollenspiele
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