Genre:
Action USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
50 €
Systeme:
PC, PlayStation 3, PlayStation 4, PlayStation Vita
Inhalt:
Dragon Quest ist eine Rollenspielserie, die in Japan so unglaublich beliebt ist, dass neue Teile nicht an einem Werktag veröffentlicht werden dürfen, weil sonst keiner zur Arbeit geht. Außerhalb Japans hat sie eher ein Nischendasein gefristet, hat momentan aber einen stetigen Zuwachs an Fans. Die Warriors- oder Musou-Reihe hält sich konsequent und breitet sich auf immer mehr Franchises aus. Ob nun One Piece, Berserk oder Gundam, alle haben schon eine Warriors-Version erhalten. Auch Dragon Quest hat bereits mit Dragon Quest Heroes einen Schritt in diese Richtung gewagt, der erfolgreich genug war, dass wir nun einen zweiten Teil erhalten haben.
Meinung:
Nachdem ein Krieg das Land fast zerstört hat, haben die sieben Königreiche unter der Vorherrschaft des Großen Königs geschworen, nie wieder die Klingen im Kampf zu kreuzen. Es gibt sogar eine Prophezeiung, die Schreckliches vorhersagt, sollte es doch wieder zum Krieg kommen. Wie das aber natürlich so ist, greift ein Land plötzlich doch das andere an und unsere Helden müssen die Sieben Königreiche bereisen, um herauszufinden, wer oder was hinter dem Chaos steckt.
Mehr als nur ein Musou Die Musou-Spiele haben in der Vergangenheit nicht gerade mit Abwechslung und Neuerungen geglänzt. Es geht aufs Schlachtfeld, dort werden ein paar Stützpunkte eingenommen, um Nachschub sicherzustellen und dann wird der Boss erledigt. Dragon Quest Heroes 2 geht die Sache anders an und erlaubt uns viel mehr Freiheiten. Die Kampfzonen sind große Gebiete, die die storyrelevanten Schlachtfelder miteinander verbinden und die man frei erkunden kann. Hier kann man Quests erledigen, die man in der Hauptstadt erhält, neue Pfade eröffnen und seine Helden leveln.
Das ist auch dringend nötig, denn neben den zwei Hauptprotagonisten - ein Junge und ein Mädchen, von denen man eine Figur am Anfang als Spielcharakter auswählt - stoßen auf der Reise immer mehr Gefährten aus verschiedenen Dragon Quest-Teilen dazu. Eine Party besteht dabei aus dem eigenen Hauptcharakter und drei weiteren Figuren, von denen jede im Kampf steuerbar ist und dank unterschiedlicher Klassen sich auch komplett anders spielt. Jede Figur verfügt über eine Fülle an Fähigkeiten und Statusverbesserungen, die es mittels Erfahrungspunkten freizuschalten gilt. Die beiden Hauptprotagonisten können dabei recht früh in der Story frei ihre Klasse wechseln, sodass man sich die perfekte Party zusammenstellen kann.
Weniger als ein Dragon Quest Das war es dann aber auch schon mit Rollenspielaspekten. Die Story ist recht dünn und führt auf gerader Linie durch die sieben Königreiche und Taktik in Kämpfen kann man leider komplett vergessen. Musou-typisch finden sich auf den Schlachtfeldern Unmengen von Feinden, die kaum eine Hürde darstellen. Hin und wieder findet sich ein etwas stärkerer Gegner, der ein paar Sekunden länger aushält, aber das war es dann auch. In den Storyquests geht es dann gegen Bosse, die leider selten eine Taktik verlangen, die mehr ist als "warte eine Attacke ab, schlage zu und laufe weg" beinhaltet. Das sorgt dafür, dass Bosskämpfe eigentlich nur deutlich länger dauern und in der Regel ermüdend sind. Kommt es zu einem Kampf mit mehreren Bossen, wird es gefährlicher, weil man seinen Kameraden keine richtigen Befehle erteilen kann und sie gerne das Zeitliche segnen. Möchte man einen effektiven Heiler in der Gruppe haben, wird man diese Rolle selbst übernehmen müssen. Zwar kann man bei den Gefährten einstellen, wie oft sie bestimmte Attacken verwenden dürfen, jedoch führt das nur dazu, dass sie entweder heilen können und im Kampf ansonsten nutzlos sind oder ihre MP für Attacken aufbrauchen und dann nicht mehr heilen können.
Ausrüstung Dafür gibt es eine Vielzahl an Ausrüstungsgegenständen zu finden, kaufen und herzustellen. Waffen haben unterschiedliche, Rüstungsorbs heben hauptsächlich die Verteidigung und Accessoires mit vielen Boni können ebenfalls ausgerüstet werden. Außerdem kann man dank Alchemie auch seine Orbs und Accessoires verbessern, indem man von Feinden hinterlassene Gegenstände mit ihnen verschmilzt. Während der Kämpfe kann man außerdem die Münzen von besiegten Monstern einsammeln, um sie zu einem späteren Zeitpunkt im selben Kampfgebiet als eigene Schergen einzusetzen. Effekte variieren dabei. So kann es vorkommen, dass ein Monster lediglich einen starken Angriff ausführt, andere Monster bleiben auf dem Kampffeld, bis sie besiegt werden und wieder andere verwandeln die Spielfigur für kurze Zeit selbst in besagtes Monster mit seinen eigenen Attacken. Das System sorgt für ein wenig Abwechslung in den Kämpfen, ist aber nie mehr als eine Spielerei.
Designwünsche Für das Charakterdesign zeichnet natürlich mal wieder Akira Toriyama, der Schöpfer von Dragonball, verantwortlich. Sowohl in den vorgerenderten Zwischensequenzen als auch in den Szenen der Game-Engine profitiert der Stil von der Power heutiger Konsolen. Man wünscht sich wirklich ein neues Dragon Quest-Rollenspiel, das diese Grafikpracht ebenfalls nutzt. Slowdowns sind selbst bei größtem Feindesaufkommen kaum zu verzeichnen und auch der Sound kann dank vieler bekannter Songs aus dem Dragon Quest-Universum überzeugen. Die Sprachausgabe liegt in der englischen und japanischen Fassung vor.
Fazit: Dragon Quest Heroes 2 ist ein zweischneidiges Schwert. Es ist mehr als das simple Geschnetzel eines Musou-Titels und weniger als die anspruchsvolle Rollenspielkost eines Dragon Quest. Wer eines der beiden Spielerlebnisse sucht, wird enttäuscht sein. Wer sich aber genau diesen Mittelweg gewünscht hat, ein wenig mehr Charakter in seinem Musou und ein wenig mehr Action in seinem Dragon Quest haben möchte, ist hier genau richtig. Die Welt ist groß, es gibt viele spielbare Charaktere, die alle unterschiedliche Eigenarten haben und grafisch wurde der Dragon Quest-Stil sehr gut auf die großen Konsolen übertragen. Aktuell gibt es Dragon Quest Heroes 2 in Europa nur für die PS4 und den PC. In Japan gibt es bereits eine Switch-Version zusammen mit dem Erstling, die in Europa zwar vorbestellt werden kann, aber momentan noch ohne Termin ist. Außerdem gibt es in Japan auch Versionen für die PS3 und Vita, die nicht für Europa geplant sind.
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.