Anforderungen:
Windows 7, Windows 8, Windows 10 (32 oder 64 bit); 2GHz dual core oder besser; 2 GB RAM; nVidia 8800, AMD 6850, Intel HD 3000, 1GB VRAM; 1 GB verfügbarer Speicherplatz
Inhalt:
Sine Mora wird bei Steam als „Sidescroller-Shoot‘em Up“ geführt und das trifft den Nagel auf den Kopf. Auch wenn sich seit den großen Zeiten dieses Genres technisch einiges getan hat, funktioniert das Spielprinzip weitestgehend unverändert: Der Spieler bewegt sich von unten nach oben, oder wie in Sine Mora EX, von links nach rechts und muss mehr oder weniger alles zum Zerplatzen bringen, was am gegenüberliegenden Bildschirmrand erscheint.
Bei dem Titel handelt es sich im Übrigen nicht um eine neue Kreation, sondern um eine Überarbeitung des Originals, das 2012 für diverse Konsolen und den Computer und etwas später auch für iOS erschien. Die vorliegende „Extended Version“ ist für Besitzer des Originals bei Steam kostenlos – ein fairer Zug des Publishers THQ Nordic. Auch Neueinsteiger müssen für das Actionspiel nicht all zu tief in die Tasche greifen: Auf dem PC kostet der Titel derzeit 9,99 € und für Konsolen ist er für 19,99 € zu haben. Ob der aufgehübschte Sidescroller das Geld wert ist, habe ich mir für Splashgames angeschaut.
Meinung:
Schon in der Originalversion lobte die Fachpresse die tollen Artworks, für die unter anderem bekannte Anime-Künstler verantwortlich waren. Auch die Neuauflage ist ein internationales Projekt, bei dem Digital Reality (Ungarn) sich um die Entwicklung kümmert und Grasshooper Manufactures (Japan) für die Optik sorgt.
Die neue Auflage baut diese Stärken weiter aus, ohne die Originale in ihrem Charakter zu verändern. Eine modernisierte 16:9 (optional 16:10) Optik ist ebenso enthalten, wie eine höhere Detailschärfe und Auflösung. Erzeugt wird ein stimmiger Look aus bildhübschen animierten Landschaftshintergründen, die wie gezeichnet aussehen, aber dennoch animiert sind und Steampunk-Elementen wie alten Doppeldeckerflugzeugen, Luftschiffen und viel Metall und Schrauben.
Eine kleine Gruppe Rebellen kämpft gegen das Imperium… Hmm..
Je nach Schwierigkeitsgrad ist die Kampagne nicht wirklich der große Langzeitmotivator, da in zwei verregneten Nachmittagen durchaus zu bewältigen. Während der Kampagne wird mit vielen hübschen Kameraschwenks eine nicht uninteressante Geschichte über eine Widerstandsbewegung und einen Vater, der seinen Sohn rächen will, erzählt. Leider weiß die Geschichte meiner Meinung nach nicht so recht zu fesseln, da die laaangen Kamerafahrten rund um die Flugzeuge innerhalb bunter Landschaften zwar hübsch anzusehen, aber leider schnell langweilig sind, also spule ich ständig vor (das wiederum ist eine recht nützliche Funktion, die dem Spielfluss zu Gute kommt).
Während der Kampagne schlüpft man in die Rollen unterschiedlicher Piloten, so dass die gleiche Geschichte Etappenweise aus unterschiedlichen Perspektiven weitererzählt wird. Vor- und Nachteil der Kampagne zugleich ist die Tatsache, dass man unterschiedliche Flugzeuge mit verschiedenen Waffensystemen fliegen muss. Einerseits erhöht es die spielerische Vielfalt, andererseits vermisst manch einer vielleicht gerade das Modell, das im ersten Kapitel so viel Spaß gemacht hat. Die Dialoge spielen sich über Funk mit eingeblendeten Charakterportraits am unteren Bildschirmrand ab und sind ordentlich englisch synchronisiert worden. Auf Wunsch steht auch die ungarische Originalversion zur Verfügung, allerdings ist mein Ungarisch etwas eingerostet.
Koop-Geballer, Achievement-Ernte, Wettfliegen und Versus-Modus
Mit einer Reihe anderer Spielmodi wird das Spiel deutlich aufgewertet. So kann man beispielsweise mit einem Freund zusammen die Kampagne bestehen, gegeneinander um die Wette fliegen oder sich schlichtweg gegenseitig den Pelz verbrennen, indem man die Bordkanonen zum Glühen bringt.
Ein anderer Weg den Wiederspielwert zu erhöhen sind stufenweise freischaltbaren Achievements, die mehr und mehr fliegerisches Können erfordern. Im Arcade-Modus auf der Jagd nach neuen Highscores ist der Schwierigkeitsgrad um einiges höher als in der Kampagne, dafür darf ich hier endlich selbst entscheiden, welches Flugzeug und damit welche Bewaffnung ich benutzen möchte. Neben den 9 Stufen der Standardbewaffnung verfügt jedes Gefährt über eine hauseigene Superwaffe, die sehr unterschiedlich ausfallen. Das können beispielsweise ein Schild, eine Rückspulfunktion oder zielsuchende Raketen sein.
Eine Frage des Timings
Für mich besteht die größte Novität des Spiels gegenüber anderen Genrevertretern in dem „zeitbasierten Gameplay“. Statt eines Lebensbalkens, der nach einigen Treffern erlischt und den Spieler damit früher oder aus dem Rennen wirft, läuft am oberen Bildschirmrand ein Countdown. Wird man getroffen, erhält man Strafsekunden. Landet man besonders geschickte Trefferserien oder ist einfach flott dabei, kann man wieder Zeit gut machen. Ich persönlich finde das deutlich motivierender als den allgegenwärtigen Lebensbalken.
Außerdem lässt sich die Zeit von findigen Piloten als Waffe einsetzen. Eine zusätzliche Ressource gewährt die Möglichkeit, eine Art Zeitlupenmodus einzuschalten, der uns gegenüber gegnerischen Luftschiffkohorten unschätzbare Vorteile in puncto Manövrierfähigkeit gewährt. Zumal unsere Geschosse normal schnell bleiben. Nicht logisch aber cool.
Nicht das es wichtig wäre
Die Story mag bei einem Spiel wie diesem eine untergeordnete Rolle spielen, allerdings frage ich mich an einigen Stellen, ob man die eingeblendeten Textpassagen im StarWars Stil nicht lieber gänzlich weggelassen hätte. Die nachdenklich stimmenden Texte wollen nicht ins Gesamtbild passen.
Relevant fürs Gameplay ist letzten Endes nur, dass die Enkies in einer Art Guerilla-Krieg gegen das Imperium kämpfen. Dabei machen sie sich ihre „Superkraft“ der Zeitmanipulation zu Nutze.
Fazit:
Die Entwickler schaffen es aus dem etwas angestaubten Genre mehr rauszuholen, als man zunächst vermutet. Die Story wird nicht geschickt genug präsentiert, um dem Spiel einen wirklichen Mehrwert zu verleihen, aber die unterschiedlichen Spielmodi und die tolle Optik gleichen das aus.
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