Genre:
Action USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
40 €
Systeme:
Keine Untertitel vorhanden.
Inhalt:
Team ICO haben in ihrer Laufbahn lediglich drei Spiele entwickelt, die aber alle zur ganz großen Kunst der Videospiele zählen. Shadow of the Colossus dürfte dabei der Titel sein, der am ehesten als Meilenstein in diesem Bereich angesehen wird. Bluepoint Games, die in der Vergangenheit neben den Uncharted- und Metal Gear Solid-Collections sich auch an der Ico & Shadow of the Colossus Collection versucht haben und dadurch mit die besten Remaster der letzten Jahre hervorbrachten, hatten es sich danach zur Aufgabe gemacht, Shadow of the Colossus komplett zu remaken. Dieses Remake, das zwar mit komplett neuen Assets aufwartet, soll dennoch das bekannte Gameplay intakt lassen. Doch ist es ein Sakrileg diesen Titel überhaupt anzufassen?
Meinung:
Der mysteriöse Reiter Wander hat nur ein Ziel: das tote Mädchen Mono wieder ins Reich der Lebenden zu holen. Dafür würde er alles tun, was eine körperlose Stimme namens Dormin direkt auf die Probe stellen will. Da Wander ein magisches Schwert besitzt, verspricht Dormin ihm, Mono wiederzubeleben, wenn er die Kolosse erlegt, die durch die umliegende Welt streifen. Mit seinem treuen Pferd Agro, dem besten Pferd der Videospielgeschichte (Klappe zu Epona und Plötze), als einzigem Begleiter zieht Wander also los.
Die Erde war wüst und leer Außer ein paar Vögeln und flinken Salamandern gibt es in der weitläufen Welt von Shadoe of the Colossus keine Kreaturen. Wanders Schwert zeigt ihm durch reflektierendes Sonnenlicht den Weg zu seinem nächsten Ziel, damit er sich einem Koloss stellen kann. Sowohl die Wege selbst als auch die Kolosse sind dabei die einzigen Hürden, die Wander überwinden muss. Während die ersten Kolosse noch gemächlich ihren eigenen Sorgen nachgehen und friedlich durch die Gegend wandern, bis sie angegriffen werden, sind spätere Kolosse deutlich aggressiver. Hauptziel ist jeweils, einen Weg auf den Körper des Kolosses zu finden, um die verschiedenen Schwachpunkte mit dem Schwert zu attackieren. Die Kolosse wehren sich dabei nicht nur mit Händen und Füßen oder ihren Waffen und Energiestrahlen, sondern versuchen Wander auch immer wieder von sich abzuschütteln. Am Fell der Kolosse kann Wander sich festhalten, solange seine Ausdauer dies zulässt. Wurden alle Schwachpunkte ausreichend verletzt, stirbt der Koloss und der nächste Feind kann angegangen werden.
Puzzle Giant Das klingt von der bloßen Beschreibung her recht einfach, aber jeder Koloss ist ein kleines (oder auch riesiges) Puzzle. Einfach an ein Bein zu springen und sich am Fell festzuhalten, funktioniert lediglich beim ersten Gegner. Alle anderen müssen auf unterschiedliche Art zu Fall gebracht oder sonstwie ausgetrickst werden. Vor einem Koloss beispielsweise muss man sich unter einem Vorbau hinter einer Säule verstecken, damit dieser seinen Kopf auf der Suche nach Wander absenkt und man ihm in den Bart springen kann. Das erschrockene Zurückweichen gefolgt von dem frenetischen Versuch, Wander abzuschütteln, ist nur einer von ganz vielen grandiosen Momenten, die dieses Spiel hervorbringt. Jeder Koloss benötigt eine andere Strategie und es wird an Land, zu Wasser und in der Luft gekämpft. Ein wahres Spektakel!
Remake Die große Frage, die sich stellt, ist natürlich die, ob das Remake funktioniert oder ob man es nicht lieber bei dem HD-Remaster hätte belassen sollen. Die grafische Auffrischung ist jedenfalls rundum gelungen. Die gesamte Welt wurde von Grund auf neu gemacht, wobei aber dennoch alles an seinem Platz blieb. Die Lichteffekte sind bereits vom ersten Moment an atemberaubend, die Umgebungen sind zwar immer noch weitestgehend frei von anderen Kreaturen, wirken aber dennoch lebendiger und "voller". Die Kolosse sind unglaublich detailliert und ihre Größe ist wahrlich beeindruckend. In den Extras gibt es außerdem eine Bildergallerie, in der es einige Vergleichsbilder zwischen der PS2-Version dem Remake gibt, mit denen die Arbeit an dem Spiel noch einmal eindrucksvoll verdeutlicht wird. Auch der Sound, der ebenfalls bereits im Original herausragend war, überzeugt auf voller Länge. Vor allem das heroische Thema, das einsetzt, sobald man einen Koloss erfolgreich erklommen hat, unterstreicht jedes Mal wieder die Epik des Kampfes.
Anpassungen Auf der PS4 Pro kann man mittels Performance Mode auf flüssige 60fps zugreifen, die fast durchgängig erreicht werden oder im Cinematic Mode auf gelockte 30fps gehen, bei denen auch eine 4k-Auflösung unterstützt wird. Auf der normalen PS4 werden 30fps bei 1080p erreicht. Als kleine Spielerei gibt es dazu noch den Photo Mode, der das Spielgeschehen einfriert und neben einer frei beweglichen Kamera für den perfekten Shot auch eine Reihe an Filtern bietet, um besonders herausragende Moment einzufangen und mit anderen zu teilen. Wer nach dem ersten Durchlauf durch das Spiel noch nicht genug hat, kann seinen Fortschritt in New Game+ in andere Schwierigkeitsgrade übertragen, in einer gespiegelten Welt spielen oder die Kolosse in verschiedenen Herausforderungen angehen, um besondere Gegenstände freizuschalten. Die Steuerung wurde ebenfalls überarbeitet, sodass es nun verschiedene Layouts gibt, unter denen jeder eine passende Einstellung finden sollte und Wander scheint sich auch gerade beim Klettern etwas genauer steuern zu lassen. Letzteres könnte aber auch nur subjektive Wahrnehmung sein.
Fazit: Shadow of the Colossus ist das perfekte Remake. Die Grafik wurde auf ein unglaubliches Niveau angehoben, es gibt einige sinnvolle Änderungen, während der große Kern des Originals erhalten bleibt. Wenn man das Original oder auch das HD Remaster bereits gespielt hat, kann man dennoch bedenkenlos zum Remake greifen, da es einfach um Längen die beste Version des Spiels ist. Wer Shadow of the Colossus noch nie gespielt hat, sollte auf jeden Fall zugreifen, vor allem, weil es mit 40€ nicht einmal den Vollpreis trägt, den es problemlos verdient hätte. Kurz: Jeder, wirklich jeder sollte dieses Spiel in dieser Version sein Eigen nennen. Es ist ein absolutes Meisterwerk dieser Generation.
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