Genre:
Adventure USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
19,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
Mit Fe brachte EA kürzlich das zweite von insgesamt vier angedachten EA Originals-Spielen heraus. Unter dem speziellen Namen will Electronic Arts Indie-Games mit "einzigartigen und unvergesslichen Spielerlebnissen" herausbringen, weshalb sie den Machern viel Freiraum lassen. Dass dieses Konzept aufgeht, bewies vor rund zwei Jahren Unravel mit dem unvergesslichen Yarny als Hauptcharakter. Ob Fe genauso zu gefallen weiß? Unser Test wird es zeigen.
Meinung:
Unravel und das nun veröffentlichte Fe verbindet mehr als nur das EA Originals-Label. Genau wie das Abenteuer von Yarny stammt auch Fe von einem schwedischen Entwicklerteam. Und genau wie seinerzeit ColdWood Interactive sind auch Zoink Games keine gänzlich Unbekannten. Seit 2010 haben sie schon rund ein Dutzend Spiele für alle möglichen Plattformen veröffentlicht, wobei ihre bekanntesten Werke bisher sicherlich The Kore Gang, Stick it to the Man! und Zombie Vikings waren.
Die Story entsteht im Kopf
Mit Adventures kennen sich die Schweden also aus, weshalb es wenig überraschend ist, dass auch Fe ein solches ist. Das Setting unterscheidet sich allerdings gänzlich von ihren bisherigen Veröffentlichungen. Fe spielt nämlich in einem (laut Entwicklern) von schwedischen Wäldern inspirierten Wald, in dem wir als Fantasiewesen Fe erwachen. Was Fe genau ist, warum wir dort sind und worum es überhaupt geht, erklärt uns das Spiel nicht. Das ist nämlich eine der Besonderheiten dieses Titels. Im gesamten Spiel gibt es nämlich keinerlei Texte oder Dialoge, die einem die Story näherbringen. Diese müssen wir uns durch die kurze Einleitungssequenz, in der wir mitbekommen, dass die sogenannten Silent Ones den Wald unsicher machen, fortan quasi selbst anhand der Geschehnisse und Steintafeln, die wir sehen und finden, konstruieren.
Auch sonst gibt es in Fe keinerlei Texte oder Sprache. Das Einzige, was man als solches bezeichnen könnte, wäre der Gesang, mit dem unser knuffiger Charakter mit anderen Waldbewohnern kommuniziert. Dies ist auch ein elementares Feature im Spiel, denn nur wenn man den richtigen „Ton“ trifft, was durch sachtes Drücken des Triggers und dem Treffen einer Sound-Wave geschieht, helfen einem Flora und Fauna des Waldes über Abgründe hinweg oder auf andere Art und Weise. Für manch eine Hilfe muss man aber zunächst den richtigen der insgesamt sechs Gesänge erlernen.
Fe kann aber nicht nur singen, sondern verfügt auch über andere Fähigkeiten. Diese erlernt er, indem er rosa Kristalle an einem Baum abgibt, der ihm dann im Gegenzug zum Beispiel die Fähigkeit des Kletterns lehrt. Dadurch kann man bis hinauf in die Baumkronen klettern und von dort aus in einer Art Gleitflug auf ansonsten unerreichbare Anhöhen gelangen.
Die Welt erkunden
Mit diesen und weiteren Fähigkeiten gilt es dann, die Spielwelt frei zu erkunden, wobei das Erkunden hier wirklich im Vordergrund steht. Es gibt zwar eine Karte, doch die zeigt nur die Stelle des nächsten Missionsziels an. Wie man dahin gelangt, muss man selber herausfinden. Es sei denn man hält die Gesangstaste lange fest. Dann erscheint nämlich ein kleiner Vogel, der einem den Weg dorthin weist – was ich persönlich eine sehr schöne Idee finde, um nicht immer aus der Immersion gerissen zu werden. Was einem der kleine Vogel nicht anzeigt, sind die Sammelobjekte. Um diese, teils sehr gut versteckten, Objekte ausfindig zu machen, muss man wirklich jede Ecke genau inspizieren.
Keine direkten Kämpfe
Das Entdecken der Spielwelt ist natürlich nicht alles, denn, wie erwähnt, lauern ja auch noch die Silent Ones, Roboter-Insekten-Gestalten, die es sich aus irgendeinem Grund zur Aufgabe gemacht haben, die Bewohner des Waldes in Blasen einzufangen – woran wir sie hindern müssen. Anders als in zahlreichen anderen 3D-Adventures machen wir dies hier aber nicht im direkten Infight. Stattdessen müssen wir uns hinter Büschen und anderen Versteckmöglichkeiten an ihnen vorbei schleichen, um so die gefangenen Tiere zu befreien oder etwa die gestohlenen Eier eines Vogels zurückzubringen. Sollten wir entdeckt werden, bleibt uns zwar die theoretische Möglichkeit der Flucht, wesentlich wahrscheinlicher ist es aber, dass wir von ihnen getötet werden und am letzten Checkpoint unser Glück nochmals versuchen müssen. Immerhin sind die Checkpoints fair gelegt, so dass hier nie Grund für Frust aufkommt.
Spielerisch überschaubar – riesige Atmosphäre
Spielerisch hält sich der Anspruch ehrlich gesagt in Grenzen, zumal die Steuerung auch nicht immer hundertprozentig ist. Gerade beim Gleiten gibt sie sich sehr zickig und auch sonst fehlt es ihr manchmal an Präzision. Und doch verbringt man die knapp sechs Stunden, die man bis zum Abspann benötigt, gerne mit Fe, denn nicht nur der Spielcharakter ist putzig, die abstrakte und in pastellfarben gehüllte Spielwelt, deren Farben sich je nach Gebiet verändern, sind wundervoll anzusehen und schaffen es, sowohl eine friedliche als auch bedrohliche Atmosphäre zu erzeugen. Zudem gibt es immer wieder atemberaubende Momente, die wir aus Spoilergründen hier aber natürlich nicht verraten wollen. Was verraten werden kann, ist, dass auch all dies mit wundervollen sphärischen Klängen unterlegt wird, die bei direkter Bedrohung an Dramatik zulegen. All dies schafft eine unglaublich dichte Atmosphäre, die einen sofort in ihren Bann zieht.
Fazit:
Meiner Meinung nach ist EAs Indie-Label EA Originals bereits jetzt ein voller Erfolg. Denn nach Unravel ist nun auch Fe ein wundervolles kleines Spiel, das man beim Riesenkonzern EA sonst wohl nicht gesehen hätte. Ganz so gelungen wie Unravel ist Fe allerdings nicht, dazu ist die Steuerung in bestimmten Situationen ein wenig zu hakelig und der spielerische Anspruch zu überschaubar. Dennoch hat mir Fe gefallen, denn allein die Spielwelt und die ganze Atmosphäre sind es wert, sich das Spiel anzuschauen. Wer auf kleine, atmosphärische Spiele steht, sollte sich Fe also auf keinen Fall entgehen lassen!
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