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Senran Kagura: Peach Beach Splash

Entwickler: Marvelous
Publisher: Tamsoft

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 40 €

Systeme: PC

Inhalt:
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In Senran Kagura prügeln sich junge Ninjadamen so lange, bis ihnen die Klamotten von den Körpern gerissen werden. In Peach Beach Splash, dem aktuellen PC-Port des letzten PS4-Titels, landen die Mädels auf einer geheimnisvollen Insel, um an einem Wasserpistolenturnier teilzunehmen und sich gegenseitig die Bikinis vom Leib zu reißen. Steckt hinter der sexy Aufmachung womöglich auch noch ein ordentliches Spiel?


Meinung:


Bei jedem Teil der Senran Kagura-Reihe, die auf einem erfolgreichen Anime basiert, muss man sich der Sexismusdebatte stellen. Der dem Ecchi-Genre zugehörige Anime lebt davon, dass die weiblichen Charaktere bei ihren Kämpfen permanent die Kleidung verlieren. In Peach Beach Splash geht es sogar so weit, dass sie komplett nackt am Boden liegen und den Spieler hilflos anstarren, während die prekären Bereiche durch einen Lichteffekt zensiert werden. Der Fokus darauf im Spiel, der kaum einen spielerischen Mehrwert bringt, verstärkt diese unangenehme Grundstimmung noch weiter. In Zeiten von #metoo ist eine derartige Darstellung von sexuellem Zwang aus der Egoperspektive, auch wenn er storytechnisch von Frauen ausgeführt wird, sicherlich Fehl am Platz. Deswegen müssen wir uns eingestehen, dass diese Thematik in einem lockerflockigen Actionspiel ein großer Rückschritt ist und Abzüge in der B-Note nach sich ziehen muss.

Super Soaker
Doch kommen wir zum eigentlichen Gameplay. Im Singleplayer treten in einer Wassersportarena jeweils ein bis fünf Charaktere in zwei Teams gegeneinander an. Die Wasserpistolen erfüllen den Zweck verschiedener Waffen, die man aus anderen Shootern kennt. So gibt es eine Assault Rifle, eine Shotgun, einen Raketenwerfer oder auch eine Sniper Rifle. Anstelle von Munition wird mit Wassertanks gearbeitet, die durch Pumpen wiederaufgeladen werden können. Das Wasser in den Tanks kann jedoch auch für Bewegungsmanöver genutzt werden, denn unsere Figuren tragen ebenfalls kleine Düsen am Körper, mit denen sie sich schnell nach vorne katapultieren oder Jetpack-ähnlich durch die Lüfte fliegen können. Das Wassermanagement macht daher einen großen Anteil der Strategie im Gefecht aus. Im Gegensatz zu manch anderem Teil der Reihe, ist die Wahl des Charakters hier allerdings rein optischer Natur. Die Damen unterscheiden sich spielerisch überhaupt nicht voneinander.

Zielsetzung
Gewonnen hat in der Regel das Team, das entweder alle gegnerischen Teammitglieder aus dem Rennen geschossen oder am meisten "Kills" nach Ablauf der Rundenzeit vorweisen kann. Kleine Mobs in Form von generischen Ninja, die mit Schwimmringen werfen oder mit Schwimmwürsten um sich schlagen, werden nur von der Gegenseite ausgesandt. Ein einziges Mal in jeder Hauptkampagne gibt es die Aufgabe, ein paar brennende Kisten innerhalb eines Zeitlimits zu löschen, was beim ersten Mal wie eine willkommene Abwechslung wirkt. Da es sich allerdings um die einzige Abwechslung handelt, stellt sich schnell Ernüchterung ein, vor allem weil die KI-Gefährten von dieser Aufgabe nichts wissen und sich um alles, außer um brennende Kisten, kümmern. Im Multiplayer gibt es noch weitere Modi mit verschiedenen Zielsetzungen, aber dazu mehr weiter unten.

Kartenattacke
In Peach Beach Splash wird alles durch Karten dargestellt. Jede Figur verfügt über ein Deck, das modifiziert werden kann, in dem sich eine Waffe, drei Pets und sechs Skills befinden. Im Spiel hat man jeweils drei zufällige Karten zur Verfügung, die sich je nach Stärke unterschiedlich schnell aufladen und dann eingesetzt werden können. Pets fliegen dabei eine Zeitlang neben der Figur her und geben ihren Effekt ab. Sie greifen entweder an, heilen oder buffen. Skills funktionieren ähnlich und können ebenfalls Attacken, Heilungen, Schilde oder Debuffs des gegnerischen Teams sein. Leider hat man in der Hitze des Gefechts, selten Zeit nach links unten zu schauen, welche drei Karten überhaupt verfügbar sind und vor allem Angriffe werden umständlicherweise nicht in die Richtung ausgeführt, in die die Kamera blickt, sondern die Spielfigur. Dann gibt es noch die Peep-Peeps, entenförmige Wasserpistolen, die für einen ganz besonderen Zweck gedacht sind. Hat man einen Gegner auf 0 LP reduziert, fällt er zu Boden und liegt noch ein paar Sekunden wehrlos nieder. Läuft man dort nun hin, kann ein Squirmy Finisher eingeleitet werden, bei dem mit der Wasserpistole so lange auf Gesicht, Brüste oder Hintern geschossen wird, bis ein entsprechendes Bikiniteil abfliegt. Das sorgt dafür, dass die Figur nicht von einem Teammitglied wiederbelebt werden kann. Der Spielfluss wird allerdings durch die langgezogenen Animationen extrem gestört und möchte man sie mit Knopfdruck beenden, boostet man in der Regel unkontrolliert nach vorne.

Anziehpuppe
Ein großes Feature der Senran Kagura-Spiele sind immer die Ankleidezimmer. Hier können alle Mädels in Dioramen beliebig posiert und mit allen freigeschalteten Bikinis, Kostümen, Frisuren und Accessoires ausgestattet werden, sodass man sich auch seine persönlichen Charaktere zusammenstellen kann. Ein wenig verwunderlich ist dabei, dass alle Damen in langweiligen, weißen Bikinis starten, obwohl jede Figuren ein eigenes Outfit besitzt, das auch direkt zu Beginn freigeschaltet ist. Es empfiehlt sich also, zu Beginn ein paar Anpassungen vorzunehmen. In den Storysequenzen, die daraus bestehen, dass die agierenden Damen vor einem starren Hintergrund stehen, haben sie die so gewählten Outfits ebenfalls an. In den Squirmy Finishern hingegen, haben alle Mädels wie von Zauberhand wieder die langweiligen, weißen Bikinis an. Insgesamt muss man aber sagen, dass die Grafik sehr schick ist und alle Mädels aus der Serie originalgetreu darstellt.

Collectible Trading Card Game
Wer seine Charaktere, Waffen, Skills und Ausrüstung auf ein vernünftiges Level anheben will, kommt um den Grind nicht herum. Nach jedem Match gibt es Boosterpacks zu gewinnen, deren Seltenheitsgrad sich nach Schwierigkeit und Endwertung bemisst. Auf dem leichten Schwierigkeitsgrad gibt es meist nur die untersten 1-Stern-Packs, in denen sich nur normale Karten befinden. Wer aber einen schweren Level mit S-Ranking abschließt, kann sich über ein 5-Sterne-Pack freuen, in dem sich ultra-seltene Karten befinden. Tatsächlich neue Karten zu finden, ist aber nicht der Hauptgrund, die Packs zu erhalten. Doppelte Karten werden dafür genutzt, die Karten aus der eigenen Sammlung aufzuleveln. Während normale Karten dabei jeweils einen Erfahrungspunkt geben, bringen ultra-seltene Karten 100 Erfahrungspunkte ein. Jede Figur, jedes Pet, jede Waffe und jeder Skill kann dabei bis auf Level 10 gehoben werden. Seltenere Karten machen auf hohen Leveln natürlich deutlich mehr Schaden als ihre niedrigeren Gegenstücke. Dieser Grindingprozess kann vor allem am Anfang sehr frustrierend sein, da die eigenen Figuren und Waffen noch nicht hoch genug sind, um in höheren Schwierigkeitsgraden zu bestehen und man dadurch nur niedrige Kartenpacks erhält, die wiederum nur sehr wenig Erfahrungspunkte geben. Als kleiner Tip eignet sich der Boss der Hebijo-Story sehr gut, um ultra-seltene Karten zu grinden.

DLC-Wahn
Da das Spiel bereits seit einiger Zeit auf der PS4 erhältlich ist, gibt es bereits eine Fülle an DLC mit neuen Charakteren, Outfits und Kartenpacks. Schaut man zu vielen anderen Veröffentlichungen hinüber, wäre ein PC-Port die Gelegenheit, das Spiel in einer Komplett-Edition herauszubringen, die allen bereits erhältlichen DLC enthält. Nicht so bei Senran Kagura! Am Erscheinungstag gab es bereits Day One-DLC, für den man einen Komplettpreis von knapp 300€ (in Worten: DREIHUNDERT EURO) ausgeben kann. Da ist bereits der 10% Promotionrabatt eingerechnet. Das ist schon eine ziemliche Frechheit, vor allem, weil einige DLCs starke ultra-seltene Karten enthalten, die mit Gegnern im Multiplayer kurzen Prozess machen. Aber zum Glück haben sich die Entwickler dort eine Lösung einfallen lassen.

Multiplayer
Der Multiplayermodus ist nämlich absolut unspielbar. Seit Release gibt es einen Bug, der dafür sorgt, dass Spieler, die DLC in ein Multiplayergefecht mitbringen wollen, das gesamte Match abstürzen lassen. Den DLC zu entfernen und die Kaufbeträge zu ersetzen, steht natürlich außer Frage bei den Summen, die den Entwicklern dadurch durch die Lappen gehen. Offiziell wird dieses Problem leider auch nicht erkannt, sodass die meisten Spieler nicht einmal wissen, dass ihr DLC der Grund für die Abstürze ist. Das hat dazu geführt, dass ich in der gesamten Testphase, die ich aus nettem Willen extra ausgedehnt habe, nicht ein einziges Multiplayerspiel starten konnte. Zuerst wurde jedes mögliche Match durch DLC-User gecrasht und inzwischen wird einfach niemand mehr online gefunden. Dass die Suche nach dem Leaderboard vergeblich ist, spricht daher Bände. Peach Beach Splash ist eindeutig ein Multiplayertitel, bei dem die Solokampagnen dazu dienen, die Mechaniken zu lernen und ein wenig zu grinden. So wie es aussieht, ist der Multiplayer auf dem PC nun aber bereits tot, da keine Kommunikation von Seiten der Hersteller stattfindet. Schade, denn die Wasserschlachten haben tatsächlich Spaß gemacht.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Kai Wommelsdorf Unter der extrem sexistischen Oberfläche versteckt Senran Kagura: Peach Beach Splash tatsächlich einen spaßigen Teamshooter. Ist aber alles egal, denn so lange der Multiplayermodus nicht repariert wird, kann man das Spiel nicht für das nutzen, wofür es gedacht ist. Wenn man sich die Lobby im Spiel ansieht, könnte es für den Multiplayer aber auch schon zu spät sein, denn kaum jemand versucht überhaupt noch, ein Match auf die Beine zu stellen. Day One-DLC für 300€ (in Worten: DREIHUNDERT EURO) setzt dem Ganzen dann noch die unrühmliche Krone auf. Solche Praktiken dürfen nicht unterstützt werden. Da sich die Endwertung hier nur aus technischen Kriterien berechnet, fällt sie deutlich höher aus, als der Text vermuten lässt. Das Grundspiel macht Spaß, aber alles außenrum sorgt dafür, dass es absolut keine Kaufempfehlung gibt.


Senran Kagura: Peach Beach Splash - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.125 Grafik: 7.50
Sound: 7.00
Steuerung: 7.00
Gameplay: 7.00
Wertung: 7.125
  • Viele Charaktere
  • Gute Grafik
  • Spaßiges Gameplay
  • 300€ Day One-DLC
  • Multiplayer kaputt
  • Sexismus
  • Langwieriges Grinden

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Rezension vom: 13.03.2018
Kategorie: Action
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