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Marvel's Spider-Man

Entwickler: Insomniac Games
Publisher: Sony Computer Entertainment

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 70 €

Systeme: PlayStation 4

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
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Marvel's Spider-Man kann auf eine lange Videospielgeschichte zurückblicken, die in ihren frühen Tagen zumeist recht kompetente Brawler waren. Als der Netzschwinger dann seinen großen Durchbruch mit Sam Raimis Verfilmungen gelang, erreichte uns der bisher unangetastete Höhepunkt der Spidey-Spiele Spider-Man 2, das vor allem durch seine physikbasierte Schwungtechnik für Aufsehen sorgte, die aus unerfindlichen Gründen in späteren Spielen nie wieder Anwendung fand. Insomniac Games haben es sich nun zur Aufgabe gemacht, Spidey zu diesen früheren Sternstunden zurückzuführen und das Spider-Man-Spiel zu geben, das wir verdient haben.

Meinung:


Peter Parker hat die Highschool, die in den letzten Verfilmungen im Mittelpunkt seines Lebens stand, hinter sich gelassen. Seit 8 Jahren geht er in New York den Bösewichten auf die Nerven und arbeitet als wissenschaftlicher Assistent mit Doktor Octavius an einer neuen Art von künstlichen Gliedmaßen. Den meisten Ärger hat er mit dem Kingpin Wilson Fisk, der aber kurz vor der Verhaftung steht. Dass das der Auslöser für eine weit größere Bedrohung ist, ahnt Peter dabei noch nicht.

Schwingen
Insomniac wissen ganz genau, dass der Fanfokus bei einem Spider-Man-Spiel auf der Art des Schwingens durch New York liegt. So ist es dann auch ein perfekter Einstieg, dass wir nach einem kurzen Intro aus dem Fenster springen und erst einmal direkt lernen, wie man durch die Häuserschluchten schwingt. Die Physik vermittelt dabei das außergewöhnliche Gefühl und den Adrenalinkick, den wir seit Spider-Man 2 nicht mehr spüren durften. Spidey kann auf Knopfdruck ein Netz zum Schwingen verschießen, allerdings auch nur, wenn tatsächlich ein Haus oder zumindest ein alternativer Ankerpunkt wie etwa ein Helikopter in der Nähe ist. Geschwindigkeit und Schwungkraft richten sich nach dem Absprungpunkt und sollte kein höher gelegener Punkt für eine Netzleine verfügbar sein, kann Spidey sich auch horizontal heranziehen. Das Schwingen geht direkt in Fleisch und Blut über und mit der Zeit kann Spider-Man weitere Fähigkeiten erlernen, um die Reisen durch New York noch flinker und angenehmer zu gestalten. Dass es auch ein Schnellreisesystem mittels U-Bahn gibt, wirkt dadurch schon beinahe lachhaft überflüssig.

Kämpfen
Spider-Man ist aber nicht nur für seine akrobatischen Schwungkünste, sondern auch für seine agilen Kampfmanöver bekannt. Er ist nicht gepanzert wie Batman und erst recht nicht selbst unkaputtbar wie Superman, weshalb er sich auf seinen Spinnensinn und seine Gadgets verlassen muss. Der Spinnensinn warnt ihn vor eintreffenden Attacken, denen man dann auf Knopfdruck ausweichen kann. Zu den Gadgets zählen nicht nur seine Netzschießer, mit denen er Feinden das Gesicht verklebt oder sie direkt an die nächste Hauswand pinnt, sondern auch Netzbomben, die ganze Gruppen einspinnen, Tretminen, die an Boden, Wänden oder auch Feinden direkt angebracht werden können, Projektile, die mit ordentlich Schwung Gegner von Dachkanten stoßen oder elektrisch aufgeladene Netze. Alle Gadgets können außerdem weiterentwickelt werden, sodass sie etwa mehr Schaden anrichten oder mehr Munition zur Verfügung steht.

Ganz hilflos steht Spidey ohne seine Gadgets aber auch nicht dar. Mit Schlägen und Tritten weiß er sich zu wehren und mittels drei Fertigkeitenbäumen können zu den bereits ausufernden Angriffsmöglichkeiten auch noch neue erlernt werden. Spidey verprügelt seine Gegner, schlägt sie in die Lüfte, schlägt oben weiter auf sie ein, schwingt mit den Füßen voran gegen sie, schleudet sie dann mit seinen Netzen hart auf den Boden, weicht einem schießenden Feind aus, zieht sich mit einer Netzleine an diesen heran und schleudert nebenbei noch einen Briefkasten gegen einen fliegenden Gegner. Alles läuft dabei äußerst flüssig ab und man springt und schwingt sich quer durch das Schlachtfeld. Allerdings ist offene Gewalt nicht immer die einzige Lösung. Oft genug hat man die Möglichkeit, sich an seine Beute heranzuschleichen und die Gegner von Querbalken, Laternenmasten oder Hausecken aus zu beobachten, um sie dann in einem unbeobachteten Moment lautlos auszuschalten. Da die Feinde aber recht unorganisiert erscheinen, bemerken sie zumeist erst wenn nur noch drei oder vier von ihnen übrig sind, dass etwas nicht stimmt, nur um dann einen einzeln loszuschicken, der sich die Sache mal anschaut. In der Regel stehen nach einer komplett lautlosen Säuberung eines Gebietes aber doch noch ein paar Wellen offener Kämpfe an.

Helfen
Die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft kümmert sich aber nicht nur um die ganz großen Bösewichte. In der Open World von New York gibt es daher allerhand zu tun. Neben zufälligen Verbrechen, von denen Spidey mittels Polizeifunk erfährt und bei denen rasende Autos angehalten, Zivilisten aus Karambolagen gerettet werden oder Bomben entschärft werden müssen, haben sich auch noch ein paar kleinere Schurken nach New York verirrt. Taskmaster hat einen Satz Herausforderungen verteilt, um Spidey zu analysieren, Black Cat bereitet neue Raubzüge vor, Harry Osbornes Wissenschaftliche Stationen müssen Unglücke verhindern, Tombstone macht die Stadt unsicher und die verschiedenen Gangs haben überall Unterschlupfe errichtet, die auseinander genommen werden wollen. Als Belohnung gibt es gute Stories, neue Anzüge oder Tokens, mit denen man neue Gadgets freischalten, diese verbessern oder neue Anzüge entwickeln kann. Die zufälligen Verbrechen können auf die Dauer ein wenig repetitiv werden, aber da man sich denen widmen kann, wann immer man möchte, fällt dieser Umstand nicht negativ ins Gewicht.

Sammeln
Auch kleinere Nebenmissionen, die nicht direkt an eine Story geknüpft sind, gibt es zu erfüllen. Im Laufe der 8 Jahre hat Peter den einen oder anderen Rucksack in New York an die Wände genetzt, die er nun endlich wieder einsammeln kann, entflohene Tauben wollen gejagt und eingefangen, Wahrzeichen fotografiert und Laborprojekte angegangen werden. Letztere setzen sich aus den beiden im Spiel vorkommenden Minispielen zusammen, die immer wieder eingestreut werden, um etwas ruhigere Abwechslung zu bieten. Aber ob man nun Schaltkreise mit der richtigen Spannung zusammensetzt oder Inhaltsstoffe auf einem Spektrometer analysiert, so richtig zünden will dieser Aspekt nicht. Für Tüftler sind die Rätsel viel zu einfach und wer keinen Spaß dran hat, darf sie auch einfach komplett überspringen. Das ist selten ein Zeichen für ein gutes Minispiel.

Anziehen
Über die Jahre seines Comiclebens hat Spidey einige Kostüme angezogen, wobei viele davon auch zu komplett alternativen Versionen des Wandkrabblers gehören. Einige der im Spiel befindlichen Anzüge werden durch die Story oder Nebenmissionen freigeschaltet, aber der Großteil wird mithilfe der Tokens hergestellt. Fast jeder Anzug verfügt über eine eigene Spezialfähigkeit, die nach dem Freischalten aber beliebig mit anderen Anzügen kombiniert werden können. Wer also gerne als Spider-Man Noir durch die Straßen schwingt, aber auf die Fähigkeit Web Blossom nicht verzichten möchte, kann diese beiden auch kombinieren. Außerdem können bis zu drei Mods installiert werden, die weitere Fähigkeiten oder Verstärkungen mit sich bringen. Die Auswahl an Anzügen ist in ihrer Menge ganz ordentlich, allerdings bemerkt man schon recht schnell, wieviele schwarze Anzüge sich bereits ohne den Symbiontenanzug, den man sich vermutlich für eine Fortsetzung aufbewahrt, finden. Ein wenig ausgefallenere Abwechslung wäre schön gewesen, denn auch wenn sich eher obskure Anzüge wie Spirit Spider oder der Spider-Punk, sowie Fan-Favourites wie Noir oder 2099 finden, gibt es einige Versionen im klassischen rot/blau und vor allem einen ganzen Schrank voll verschiedener Spider Armor-Versionen.

Teilen
Allein muss Spidey nicht gegen seine Widersacher antreten und vor allem auf dieser menschlichen Seite des Peter Parker kann Marvel's Spider-Man überzeugen. Die Geschichten, in denen Peter nicht in seinem Kostüm steckt, sind emotional und werden von den Sprechern sehr realistisch übermittelt. Tante May hilft im örtlichen Obdachlosenheim - in wem hier Erinnerungen an Brand New Day wach werden, liegt vollkommen richtig -, Peters Ex Mary Jane verdingt sich als Reporterin und auch der Ultimative Spider-Man Miles Morales gesellt sich im Laufe der Geschichte zum Team. Er und MJ dürfen immer wieder auch in ihren eigenen Schleichmissionen zum Zuge kommen. Wie so oft sind diese Schleichmissionen allerdings eher ein abrupter Halt in einem ansonsten sehr flotten Spiel und stören eher. Eine Mission von Miles ist recht spannend, wenn er sich vor einem übermenschlichen Gegner verstecken muss und auch MJs letzte beiden Missionen haben endlich Elemente, die ein wenig Abwechslung mitbringen, aber insgesamt besteht dort noch Verbesserungsbedarf. Dennoch ist es ein genialer Schachzug gewesen, MJ die Rolle einer Reporterin übernehmen zu lassen, um ihr ein wenig mehr Aktivität zu geben, damit sie nicht nur als Damsel in Distress herhalten muss.

Hören und sehen
Grafisch gehört Marvel's Spider-Man zum höchsten der Gefühle auf der PS4. New York wurde sehr detailverliebt nachgebaut - in manchen Spiegelungen vielleicht sogar etwas zu detailverliebt -, sodass man sich schnell heimisch fühlt, weil jeder Stadtteil seinen persönlichen Charme versprüht. Für mehr Tiefe gibt es in den Fenstern der Hochhäuser auch immer wieder kleine Dioramen, die alles lebendiger erscheinen lassen. Besonders beim Wechsel von Tag und Nacht erstrahlt New York in einem faszinierenden Glanz, wenn die Abendsonne zwischen den Gebäuden durchschimmert. Spidey selbst kann mit sehr detaillierten Kostümen aufwarten und bietet eine Fülle an butterweichen Animationen. Gesichter normaler Menschen wirken sehr realistisch und lediglich MJ driftet ein wenig ins Uncanny Valley ab. Die englischen Sprecher liefern durchweg perfekte Leistungen ab und auch die deutschen Sprecher der Hauptfiguren machen ihre Sache sehr gut. Allerdings fällt es negativ auf, dass die normale Bevölkerung gerne mal auf Englisch redet und wohl nicht voll vertont wurde.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Kai Wommelsdorf Insomniac Games haben es einfach geschafft. Marvel's Spider-Man ist nicht ohne Potenzial nach oben, aber es ist genau das Spiel, das Fans des Wandkrabblers so lange ersehnt haben. Das Schwingen ist endlich wieder so perfekt gelungen, wie wir es seit Spider-Man 2 nicht mehr erlebt haben, das Kampfsystem wartet mit Akrobatik und Gadgets auf und auch das Privatleben von Peter Parker ist so realistisch umgesetzt worden, dass man mehr Zeit mit diesen Figuren außerhalb des Heldenalltags verbringen möchte. Obendrein gibt es eine Vielzahl an Aktivitäten und freischaltbaren Extras, sodass man eine ordentliche Zeit beschäftigt ist. Nach God of War ist Marvel's Spider-Man der nächste Exklusivkracher für die PS4, an dem es kein Vorbeikommen gibt.

Fazit von Götz Piesbergen:
Marvel's Spider-Man erfindet das Rad nicht neu. Als Action-Adventure geht es zu sehr auf Nummer sicher, was man unter anderem an den 08/15 Standard-Missionen merkt. Oder daran, dass man mit den Oscorp-Türmen interagieren muss, um die Karte eines neuen Gebiets aufzudecken. Trotzdem macht das Spiel verdammt viel Spaß. Insomniac Games orientiert sich an den Comics und interpretiert die Vorlage vollkommen frei. Das Ergebnis ist ein Spider-Man-Universum, das einerseits radikal anders ist, aber auch gleichzeitig genug Elemente bietet, die Fans des Spinnerichs bekannt vorkommen und gefallen dürften. Die Action ist gut und das Netzschwingen einfach nur grandios! Trotz der Mängel ist das Spiel ein Must-Have für Fans der Comicfigur und Freunde des Genres.



Marvel's Spider-Man - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 9.375 Grafik: 9.50
Sound: 9.00
Steuerung: 9.50
Gameplay: 9.50
Wertung: 9.375
  • Perfektes Schwingen
  • Viel Freischaltbares
  • Tolle Grafik
  • Komplexes Kampfsystem
  • Realistische Figuren
  • Anzugauwahl könnte abwechslungsreicher sein
  • Zufällige Verbrechen etwas repetitiv

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Rezension vom: 21.09.2018
Kategorie: Action
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