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Deliver us the Moon: Fortuna

Entwickler: KeokeN Interactive
Publisher: KeokeN Interactive

Genre: Adventure
USK Freigabe: Downloadspiel ohne USK-Prüfung
ca. Preis: 19,99 €

Systeme: PC

Inhalt:
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Deliver us the Moon: Fortuna. Sei ein Astronaut. Fliege zum Mond. Finde heraus, was dort passiert ist. Stelle die Energieversorgung der Erde wieder her. Rette die Menschheit. Aber vor allem: Sei ein Astronaut WOOHOO!



Meinung:


Die Geschichte von Deliver us the Moon: Fortuna beginnt in einer düsteren, äußerst ungemütlich nahen Zukunft. Im Jahr 2030 bricht die Energieversorgung global zusammen und der Planet versinkt im Chaos. Das nehmen die Länder der Erde zum Anlass, sich endlich zusammenzuraufen und die World Space Agency (WSA) zu gründen. Bereits zwei Jahre später trägt das Unternehmen Früchte: Der Mond wird kolonisiert und die Kolonisten bauen das dort reichlich vorhandene Helium-3 ab. Die daraus gewonnene Energie wird über ein brandneues Mikrowellensystem zur Erde transportiert. Alle Energieprobleme scheinen bis in alle Ewigkeit gelöst.

Doch in den 2050ern sieht die Situation schon wieder völlig anders aus. Der Kontakt zur Mondkolonie ist abgebrochen, das System ausgefallen und die Wüsten der Erde stehen kurz davor, den Planeten komplett zu übernehmen. Niemand weiß, was auf dem Mond passiert ist, und die Menschheit resigniert.

Die ganze Menschheit? Nein! Ein kleines Team aus unbeirrbaren Wissenschaftlern will sich mit der Situation nicht abfinden und hat im Untergrund eine Mondmission vorbereitet. Diese Mission, Fortuna, soll herausfinden, was vor 5 Jahren in der Kolonie geschehen ist und das System wiederherstellen.

Ein Traumberuf
Hier beginnt Deliver us the Moon: Fortuna. Die namen-, gesichts- und geschlechtslose Spielerfigur macht es mir leicht, mich mit ihr zu identifizieren und nach kurzer Eingewöhnungszeit in die etwas träge Steuerung bin ich Astronautin. Ich starte in der Bodenstation Fesenkov Cosmodrome, die von Team Fortuna als Startplatz für die Mondrakete gewählt wurde. Hier habe ich alleine auf den Starttermin gewartet, der kurz bevor steht. Jetzt ist es meine Aufgabe, die letzten Vorbereitungen an der Rakete vorzunehmen. Dabei ist meine einzige Unterstützung Claire, die mir per Funk Anweisungen gibt.

Astronautin ohne Plan
Dass Claire mir außerdem Details über die Welt, über das, was in den letzten Jahren global passiert ist und wie das Team die letzten Jahre im Kosmodrom verbracht hat, erzählt, ist ein wenig irritierend. Schließlich habe “ich” das alles selbst miterlebt. Schöner wäre es, wenn ich diese Details selbst herausfinden könnte, indem ich das verlassene Kosmodrom erkunde und durchsuche. Aber schon hier deutet sich an, was sich später bestätigen soll: Mein Entdeckerdrang läuft größtenteils ins Leere. Die Umgebungen sehen hochinteressant aus und ich glaube sofort, dass hier eine Gruppe Menschen lange Zeit gelebt hat. Abgesehen von den für’s Gameplay wichtigen Gegenständen, kann ich leider nur eine Handvoll Dinge anschauen, um etwas über meine Umgebung zu lernen. Die Unterkünfte der Kolonisten scheinen voll von interessanten Gegenständen, die ich gerne durchstöbern würde, aus reiner Neugier auf das Leben, das hier geführt wurde.

Vorerst stehe ich aber vor der Aufgabe, die Rakete bereit zu machen. Das gestaltet sich alles andere als intuitiv. Zwar hat meine Astronautin erwartungsgemäß die nötigen Sequenzen bis zum Erbrechen geprobt. Ich aber habe keine Ahnung, was ich tun muss. Und so laufe ich etwas kopflos durch das Gebäude und suche den nächsten Gegenstand, den ich anwählen kann, um irgendwo irgendetwas zu aktivieren. Claires Anweisungen sind dabei keine große Hilfe, da ich keine Ahnung habe, wo die Treibstoffstutzen, die ich öffnen soll, denn überhaupt sind.

SPAAACE!
Letzten Endes lande ich aber doch irgendwie im Cockpit der Rakete und aktiviere hier stumpf die Schalter und Knöpfe, die vom Spiel markiert werden. Man sollte meinen, Claire hätte den Vorgang wenigstens ein letztes Mal mit mir proben können, damit ich mich nicht völlig hilflos und ausgeliefert fühle.

Die folgende Reise zum Mond und der Ausblick aus meinem kleinen Cockpit-Fenster auf die sterbende Erde versöhnen mich dann wieder ein wenig mit Deliver us the Moon. Das ist die größte Stärke des Spiels: Die Gestaltung der Umgebungen. Auch später verschwende ich ständig Zeit damit, mich einfach nur umzusehen, aus Fenstern auf die Mondlandschaft zu schauen oder die verschiedenen Ansichten der Erde zu bewundern.

Astronautin ohne Karte
Im Folgenden werde ich immer wieder in Situationen kommen, die mich ratlos zurück lassen. Die Raumstation im Orbit um den Mond und die Basis auf dem Mond muss ich blind erkunden, teilweise unter Zeitdruck, und dabei einen ominösen Mechanismus nach dem anderen reparieren, präparieren und auslösen. Dass Team Fortuna es in der Vorbereitung der Mission versäumt haben soll, mir auf meinem handlichen Armcomputer wenigstens eine rudimentäre Karte der Gebäude mitzugeben, erscheint mir höchst befremdlich, gerade für ein Spiel, das wissenschaftliche Genauigkeit und Realismus für sich in Anspruch zu nehmen scheint. Die gelegentlichen Quick Time Events, die mich völlig unvorbereitet aus dem Nichts treffen, tragen ihr Übriges zu meiner Frustration bei.

Hologramme und Chill
Endlich erreiche ich das zentrale Gebäude der Mondkolonie, in dem der Energieübertragungsmechanismus kontrolliert wurde, und finde die Anlage verlassen vor. Hier also ist vor 5 Jahren irgendetwas passiert und ich soll herausfinden, was. Dazu dient mir eine kleine Drohne, die in der Anlage verstreute Hologrammvideos abspielen kann. Über diese Hologrammvideos erfahre ich nach und nach, was in den letzten Stunden vor dem Ausfall des Energienetzes passiert ist und was dazu geführt hat, dass der Mechanismus abgeschaltet wurde. Diese Geschichte ist es zweifelsfrei wert, erkundet zu werden. Sie leitet mich nach und nach durch die Station, während ich völlig auf mich allein gestellt versuche, den Mechanismus wieder betriebsbereit zu machen.

Schließlich führt mich die Spurensuche nach draußen. Im Mondfahrzeug düse ich durch die graue Landschaft und bin leicht frustriert, dass ich mich nicht beliebig weit weg von der Basis entfernen darf, um frei zu erkunden. Aber ich habe schließlich einen Auftrag, der mich auch zu kleineren Nebenstationen führt, die dem Abbau und Transport des Helium-3 dienten. Auch hier finde ich weitere Hologrammvideos und die Geschichte um den mysteriösen Ausfall der Station fügt sich langsam zusammen. Ich folge den Spuren und gehe völlig in der Rolle der Astronautin auf, löse ein Rätsel nach dem anderen und… oh.

...bekomme den Abspann vorgesetzt. Nach nicht mal 6 Stunden Spielzeit.

Grenzenloser Frust
Wie sich herausstellt, ist Deliver us the Moon: Fortuna kein vollständiges Spiel. Es ist anscheinend auch nicht als erste Episode gedacht. Nein, die Fortsetzung und Auflösung der Geschichte soll in kostenlosen DLCs zu Verfügung gestellt werden. Nun hätte ich kein Problem mit dieser Situation, wenn ich von Anfang an gewusst hätte, was mich erwartet. So aber kann ich absolut nachvollziehen, dass sich die Wut der zahlenden Kunden im Steam-Forum entlädt. Die Verschleierungstaktik von KeokeN Interactive ist alles andere als die feine englische Art.

Dieses dubiose Geschäftsgebaren überschattet nun ein Spiel, das ansonsten außerordentlich viel Potential hätte. Trotz aller Frustration mit unklaren Anweisungen, trotz allen kopflosen Suchens nach dem nächsten Schalter, hat mich das Spiel fasziniert. Die verlassenen Raumstationen sind erdrückend einsam, die Überreste der Zivilisation, die hier 20 Jahre gelebt hat, lassen mich Schuldgefühle empfinden, wenn ich sie diskretionslos durchwühle, die Geschichte, die ich nach und nach aufdecke, ist bisher originell und faszinierend.

Es wird sich also in den kommenden Monaten zeigen müssen, ob die versprochenen DLCs das halten, was sie versprechen. Bisher wird das Spiel fleißig gepatcht, was zumindest guter Dinge stimmt, dass die Entwickler das Projekt nicht einfach aufgeben werden. Schade drum wäre es auf jeden Fall.



Fazit:
Es ist schwierig, Deliver us the Moon: Fortuna für sich gesehen zu beurteilen. Das Spiel hat mehr als genügend Potential, dass man es guten Gewissens offen als erste Episode anbieten könnte (allerdings zu deutlich niedrigerem Preis). Die Umgebung könnte interaktiver sein, die Anweisungen klarer, aber wer davon träumt, einen Raumanzug überzustreifen, der sollte wenigstens mal reinschaun. Deswegen fließt die unklare Situation bezüglich der Zukunft des Spiels und der angekündigten DLCs nicht in meine Endwertung ein.

Deliver us the Moon: Fortuna - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Helena Lichtmeß

Screenshots










Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7 Grafik: 8.00
Sound: 7.50
Steuerung: 6.25
Gameplay: 6.25
Wertung: 7
  • Faszinierende Umgebungen
  • Interessante Story
  • Unvollständig
  • Häufige Verwirrung über die nächsten Schritte
  • Teilweise frustrierende Steuerung

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Rezension vom: 15.10.2018
Kategorie: Adventure
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