Genre:
Strategie USK Freigabe:
Downloadspiel ohne USK-Prüfung ca. Preis:
12 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
John Carpenters Ding aus einer anderen Welt zeigte uns den Kampf einer Gruppe Wissenschaftler gegen ein Alien, das sie in der Abgeschiedenheit der Antarktis auslöschen wollte. In Distrust ist die Action schon vorbei und unser kleines Grüppchen findet nur noch eine verlassene Forschungsstation vor. Doch die Kräfte der Natur, die Aliens und der langsam schwindende Verstand stellen uns auf eine harte Probe.
Meinung:
Wir sollten die Antarktis einfach in Ruhe lassen. Wenn uns Filme irgendwas gelehrt haben, dann die Tatsache, dass im ewigen Eis Dinge schlummern, die wir nicht wecken wollen. Meistens sind es irgendwelche Aliens, deren Ziel in der Regel die Auslöschung der Menschheit und die Übernahme der Erde ist. Unser Kampf in Distrust wird aber vor allem mit dem Hunger, der Erschöpfung und der ewigen Kälte ausgetragen.
Kälte gegen Hunger Pro Spiel schicken wir in diesem isometrischen Survival-Abenteuer ein Team aus zwei Überlebenden eines Hubschrauberabsturzes durch eine verlassene Forschungsstation. Die letzten Tage der dort ansässigen Wissenschaftler erleben wir durch Tagebucheinträge. Jedes Mitglied unserer kleinen Crew verfügt über eigene Spezialfähigkeiten. Der eine kann besonders gut Brennholz verheizen und dabei Ressourcen einsparen, während eine andere nicht so schnell hungrig wird. Einige Fähigkeiten sind dabei deutlich praktischer als andere. Nicht so leicht zu frieren, klingt für eine Antarktisexpedition ungemein praktisch, allerdings steigt die abgefallene Körpertemperatur in beheizten Raum flott automatisch wieder an. Hunger kann lediglich durch Nahrungsaufnahme gestillt werden und die Suche nach und Herstellung von genießbarem Essen ist oftmals eines der Hauptprobleme. Stehen zu Beginn nur drei Figuren zur Auswahl, können schnell weitere Mitstreiter gefunden werden, die in zukünftigen Durchläufen eingesetzt werden können. Aus den unterschiedlichen Fähigkeiten ergibt sich dann auch der größte Faktor für die Wiederspielbarkeit.
Ungeschickte Menschen in zufälligen Gegenden Die Forschungsstation ist in einzelne Gebiete aufgeteilt, die "aus Sicherheitsgründen" voneinander getrennt und durch eine verschlossene Tür gesichert sind. Jede Tür erfordert unterschiedliche Dinge, die im Gebiet gefunden werden müssen, um sie zu öffnen. Die Gebiete werden in jedem Durchlauf zufällig generiert, allerdings gibt es hier sehr unterschiedliche Variationen. Wer Pech hat, in dessen Durchlauf gibt es kaum essebare Nahrung, während in einem anderen Durchlauf an jeder Ecke Instantnudeln herumliegen. Der Zufallsgenerator kommt auch immer wieder bei Proben zum Einsatz. Die Überlebenden sind derart ungeschickt, dass sie sich bei scheinbar jeder Aktion lebensgefährlich verletzen können. Einen Schrank durchsucht? Hand aufgeschnitten. Eine Kiste in Kleinholz zerlegt? Hand aufgeschnitten. Ein Fenster zugemacht? Hand aufgeschnitten. Wer nicht verbluten will, sollte ausreichend (saubere) Bandagen dabei haben. Manchmal wird man auch vor eine Entscheidung gestellt: möchte man das bißchen Schimmel am Brot ignorieren und auf das Beste hoffen oder es lieber doch komplett wegwerfen? Es gibt viele Arten, in Distrust zu sterben. Von Aliens gefressen zu werden, ist da noch die seltenste. Verhungern und erfrieren stehen auf der Tagesordnung und wer die falsche Psychose im Wahnsinnsroulette zieht, bringt vielleicht seine Gefährten um, wenn sie ihm zu nahe kommen.
Prioritäten setze Hat man aber erst einmal die wichtigsten Mechaniken verstanden, macht Distrust richtig Spaß, solange der RNG nicht einen zu fiesen Durchlauf generiert hat. Die wichtigste Ressource ist Brennmaterial. Damit werden Öfen und Generatoren betrieben, die für Wärme und Strom sorgen. Ohne Wärme erfriert es sich schnell und ohne Licht geht es in den Hütten der Station nur im Schneckentempo voran. Als nächstes ist es immer gut, Nahrung dabei zu haben. Sind diese Grundbedürfnisse erfüllt, kann man sich nach Werkzeugen, Tagebüchern, Schlüsseln und Waffen umsehen. Werden die Überlebenden zu müde, müssen sie früher oder später schlafen, was wie eine Art Lockruf für die Aliens ist. Diese kommen in verschiedenen Arten und sind anfällig gegen unterschiedliche Dinge. Eines mag kein Licht, ein anderes keine Wärme, wiederum ein weiteres ernährt sich von Elektrizität. Ihnen auszuweichen ist in der Regel der beste Plan, aber auch gegen die Aliens gibt es wirkungsvolle Waffen.
Technik Optisch überzeugt das isometrische Spiel vor allem durch seine Lichteffekte. Die verschneite Landschaft in der Dunkelheit ist hübsch anzusehen, während die Charaktere gut animiert sind. Die Hütten sehen zwar alle irgendwie gleich aus und sind auch mit immer den gleichen Gegenständen vollgestellt, aber die Station soll ja auch effektiv sein und keinen Schönheitspreis gewinnen. Am PC kann Distrust mit der Maus gesteuert werden, während auf den Konsolen leider mit dem Gamepad Vorlieb genommen werden muss. Das ist zwar zweckmäßig, aber nicht immer frei von Hakeleien, wenn man einen ganz bestimmten Punkt auswählen möchte. Allerdings lässt sich auch mit Pad schnell zwischen den Charakteren hin- und herschalten. Der Sound orientiert sich tatsächlich an Carpenter und untermalt die klaustrophobischen Szenerien gekonnt.
Fazit:
Man muss bei Distrust wissen, worauf man sich einlässt. Beworben wird es mit dem Vergleich zu Carpenters Ding, aber bis auf das Setting hat das Spiel wenig mit dem Film gemein. Der Fokus liegt nicht auf die Dynamik der Charaktere untereinander, sondern klar auf dem Survival-Aspekt in der eisigen Antarktis. Die Aliens sind fast schon nebensächlich und es geht mehr um ein ordentliches Ressourcenmanagement. Geht man auf diese Art an Distrust heran, kann man viel Spaß mit dem Titel haben.
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