Genre:
Action USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
59,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
Du bist ein unschuldiger Zuschauer, der bei einem Kampf zwischen Son Goku und Frieza schwer verletzt wird. Dein Leben wird von Trunks gerettet, der dir einen mysteriösen Kubus einpflanzt. Dieser gibt dir enorme Kräfte, mit denen du dich gemeinsam mit anderen aufmachst, das Multiversum zu retten.
Meinung:
50 Jahre sollen gefeiert werden! Shonen Jump ist ein japanisches Comicmagazin, in dem viele inzwischen weltberühmte Manga erschienen sind. Serien wie »Dragon Ball Z«, »Toriko« oder »One Piece« haben ihren Ursprung in diesen Seiten, bzw. erscheinen immer noch regelmäßig mit neuen Kapiteln. Dieses Magazin feiert dieses Jahr seinen 50. Geburtstag.
Anlässlich dieses Jubiläums wurde von Spike ChunsoftJump Force entwickelt. Der Anreiz dieses Games soll die Tatsache sein, dass der Spieler hier mit lauter Charakteren interagieren kann, die aus der Historie von Shonen Jump stammen.
Ungleiche Verteilung 40 Figuren sind im Game eingebaut. Weitere neun sollen über den Seasons Pass als DLC downloadbar sein, wodurch insgesamt 16 Comics abgedeckt werden. Das klingt zunächst nach einer stolzen Anzahl und durchaus vielversprechend, bis der eine oder andere Spieler mal das Roster mit dem 2015 erschienen J-Stars Victory VS + vergleicht. Dabei wird einem auffallen, dass dieses ältere Game insgesamt 52 Charaktere aus 32 verschiedenen Jump-Serien aufweist. Das lässt das Jubiläumsspiel schon nicht so gut aussehen.
Dieses schlechte Licht wird noch dadurch verstärkt, aus welchen Reihen der Charakterreigen von Jump Force kommt. Dabei wird einem auffallen, dass der Schwerpunkt auf den großen drei Mangareihen beruht, »One Piece«, »Dragon Ball Z« und »Naruto«. 17 der 40 Figuren kommen auf das Konto dieser drei Serien, 18 sogar, wenn der »Naruto«-Spinoff »Boruto« mitgezählt wird. Die restlichen Charaktere sind ungleich verteilt. »Black Clover« kann nur einen Spielcharakter beisteuern, »Bleach« hingegen gleich vier.
Der Fantasie kaum Grenzen gesetzt Es sind also im Vergleich zum Vorgänger wesentlich weniger Serien, die abgedeckt sind, was für den kundigen Spieler einen gewissen Beigeschmack erzeugt. Es bleibt nur zu hoffen, dass die herunterladbaren Charaktere das etwas ausgleichen werden.
Nach dem Intro geht es los und die eigene Figur wird erstellt. Hier ist der Fantasie nahezu keine Grenze gesetzt. Es kann sich zwischen männlichem und weiblichem Charakter entschieden und diese nach Belieben editiert werden. Ein klassischer Charaktereditor, wie er von so manchem Rollenspiel her bekannt ist.
A, B oder C?
Danach wird ein Tutorial durchlaufen, in dem einem die Steuerung erklärt wird. Schnell wird einem dabei klar, dass die Kämpfe in Jump Force schnell, spektakulär und actionreich ausfallen. Ist das Tutorial überstanden, landet man in dem HUB des Games, von wo aus das eigentliche Spiel losgeht.
Dort angekommen darf sich für eines von drei Teams entschieden werden, Alpha, Beta und Gamma, jeweils geleitet von Monkey D. Ruffy, Naruto und Son Goku. Allerdings sollte sich keine Hoffnung gemacht werden, ausschließlich mit der Lieblings-Figur Abenteuer zu erleben, denn im Laufe der Story wird wiederholt die Gruppe gewechselt.
Kämpfen, bis das Leben leer ist
Generell schafft es die Geschichte nicht, den Spieler dauerhaft zu fesseln. Klar, bei einem Beat‘em Up darf normalerweise kein allzu toller Plot erwartet werden, aber selbst unter diesen Umständen schafft es Jump Force nicht, etwas zu erzählen, was halbwegs spannend ist. Die Story zieht sich wie Kaugummi und wird durch häufige und lange Ladezeiten unterbrochen, was einen unvermeidlich aus der Immersion wirft.
Das Gameplay besteht im Prinzip nur daraus, dass man in der Lobby zu diversen Ausrufezeichen läuft, dort eine Mission annimmt, die im Grunde genommen sich daraus zusammensetzt, dass gekämpft werden darf. Es wird ein Dreierteam zusammengestellt, das sich, und das ist die Besonderheit von Jump Force, eine einzige Lebensleiste teilt. Danach wird hauptsächlich so lange gekämpft, bis das gegnerische Team besiegt ist. Es gibt dann auch noch, je nach Aufgabe, diverse Zusatzkriterien, wie zum Beispiel, dass ein Zeitlimit existiert, innerhalb dessen es gilt, siegreich zu sein.
Plastikgrafik Das Spiel bietet eine interessante Optik. Es wird versucht, die jeweiligen Grafikstile der diversen Serien einerseits in eine gute 3D-Grafik zu übertragen und andererseits dabei den distinktiven Look der entsprechenden Vorlage zu behalten. Das Ergebnis kann nicht überzeugen. Die Figuren wirken wie Plastikpuppen, so dass ein Großteil des Charismas verlorengeht. Hinzu kommt auch noch, dass die Umgebungsgrafik merkwürdig detailarm wirkt, was angesichts der, ironischerweise, detailreichen Darstellung der Charaktere enorm irritiert. Was bei den Kämpfen ebenfalls auffällt, ist die Tatsache, dass die Framerate wiederholt in die Knie geht.
Soundtechnisch ist Jump Force halbwegs in Ordnung. Die Melodien des Games bleiben einem nicht im Kopf hängen, während die Synchro, natürlich japanisch, gut ausfällt. Was allerdings irritiert, ist die Tatsache, dass es immer wieder Szenen gibt, in denen kein einziger Ton zu hören ist, obwohl gerade etwas wichtiges stattfindet.
Fazit:
Jump Force ist kein Überflieger. Es klingt vielversprechend, mit fast 50 Figuren aus 50 Jahren Shonen Jump-Geschichte zu interagieren. Doch die Realität ist eine ungleichgemäße Verteilung der Charaktere auf ein paar berühmte Reihen, zu Lasten anderer Serien. Das Game ist actionreich, allerdings schafft es die Story auf Grund zu vieler und zu langer Ladezeiten nicht zu überzeugen. Die Grafik hat ihre Mankos, während der Ton halbwegs in Ordnung ist.
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