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Days Gone

Entwickler: Bend Studio
Publisher: Sony Computer Entertainment

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 50 €

Systeme: PlayStation 4

Inhalt:
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Das exklusiv für die PlayStation 4 entwickelte Days Gone begeistert durch allerlei Dinge, ja, zum Teil schenkt es dem Spieler sogar noch nie erlebte Momente. Was nun nach einem absoluten Hit klingt, ist am Ende weniger als seine guten Bestandteile und das liegt an einem merkwürdig anmutenden Punkt. Days Gone ist zu sehr Videospiel. Nun kann man sich Fragen, was mich zu so einer Aussage geritten hat, schließlich ist Days Gone eben genau das. Klarer wird dies, wenn man sich die Konkurrenz der aktuellen Open World-Videospiele wie Zelda: Breath of the Wild, Assassin's Creed: Odyssey oder Red Dead Redemption anschaut. Was also sind die Gründe des stotterden Spielspaß-Motors im Detail?

Meinung:


Spannender Einstieg
Fangen wir doch beim Anfang an. Wir erleben den Start der Zombie...äh Freaker-Apokalypse! Chaos, fliehende Menschen, Armeen und dazwischen der Biker, Rocker und Hauptprotagonist Deacon mit seinem Bruder und seiner Frau. Man kennt dieses Szenario. Es ist nicht besser oder schlechter und wem dieses Genre gefällt, der kommt beim Einstieg auf seine Kosten. Days Gone setzt dann früh einen harten Cut und springt zwei Jahre in die Zukunft. Sagen wir es so, die Pandemie geht nicht gut für die Menschen aus und Deacon ist mit seinem Bruder allein. Die bekannte Zivilisation ist untergegangen und man schlägt sich gegen Freaker und andere Menschen durch und stößt auf Fraktionen und die Gefahren solch eines Szenarios. Seine Frau? Tot! Das ist kein Spoiler, man erfährt es sobald man das erste Mal Deacon steuert. Was einen nun bei der Stange hält, ist der Umstand, dass man überhaupt nicht weiß, was passiert ist. Beim Smalltalk zwischen Deacon und seinem Bruder fallen Stichworte wie Orte, Namen, Andeutungen von Handlungen. Man muss diesen Kniff nicht mögen, aber so stark ins kalte Story-Wasser geworfen zu werden, hat mich motiviert. Es geht einige Zeit ins Land, bis aus den ganzen Puzzlestücken ein Gesamtbild ensteht. Hier punktet Days Gone für mich also, auch wenn es die dramaturgische Klasse eines The Last of Us nie erreicht.

Survival Light
Das Gameplay ist am Anfang ebenfalls ziemlich eindringlich und wird mit der Zeit etwas zur Routine, aber richtigen Grund zur Klage hat man nicht. Das Cruisen mit dem Bike ist ebenso cool wie das Aufpimpen von Motor, Reifen und diversen anderen Dingen. Durch das leichte Survival-Feeling glückt der Spagat zwischen Hardcore-Sim und No-Brainertum vortrefflich. Man muss schon schauen, wie man mit seinen Nahkampfwaffen umgeht, weil sie schneller, als einem lieb ist, kaputt gehen. Man schwimmt ebenfalls nicht in Munition. Wer mit Vollgas durch die amerikanischen Nadelwäldern heizt, wir sich öfters auf die Suche nach Benzin machen müssen. Ich zumindest kannte vorher kein Spiel, in dem ich mit meinem Gefährt Hügel nur heruntergerollt bin. Medipacks sind ebenso wertvoll, wie fast alle anderen Ressourcen. Das macht diese Welt glaubwürdig, ohne irgendwie zu frusten. Auch hier ein fetter Pluspunkt.

Echte Panik
Kommen wir zu den Freakern. Irgendwie sind sie natürlich Zombies, allerdings verdammt agile Zombies. Mit ein paar wird man fertig, doch Obacht: wer wild herumballert, lockt durch Lärm oft weitere Freaker an und schaut ohne Munition dumm aus der Wäsche. Schnell werden aus wenigen Freakern ein paar zu viel. Ich habe selten in einem Spiel so oft die Beine in die Hand genommen oder bin lieber gleich durch die Büsche geschlichen. Wirklich beeindruckend wird es dann, wenn man auf riesige Horden der Freaker trifft. Gezählt habe ich sie nie, aber hunderte sind es wohl. So etwas habe ich bisher in keinem Spiel erlebt und bis zum Ende des Spiels herrscht hier die Panik. Wie eine riesige, zuckende Welle an Leibern ergießen sich die Freaker auf einen. Lauf! Lauf schneller! Wo ist das Bike? Glaubt mir, die Massen sind wirklich beeindruckend. Aufgelockert werden die Freaker durch unterschiedliche Gattungen von agil bis hin zu richtig zäh. Ich fand die Freaker in Days Gone erfrischender als ihre Vettern aus den vielen anderen Zombie-Spielen.

Zu viel Videospiel
Nähern wir uns meiner Problematik. Die Open World begeistert in den ersten zehn Stunden. Großartige Wälder, stimmiges US-Feeling, dazu Deacon, der zwar ein harter Rocker-Typ ist, aber durch viele kleine Selbstgespräche an Sympathie, aber vor allem an Glaubwürdigkeit gewinnt. Wer über seinen Fitnesszustand flucht, weil er lange Leitern erklimmen muss, der hat einfach einen Stein im Brett. Deacon allein im Wald, auf der Suche nach Ressourcen im Kampf mit Freakern? Her damit! Aber sobald Deacon mit seiner restlichen Umwelt interagiert, nimmt die Atmosphäre schlagartig ab. Man trifft in den wenigen letzten Enklaven der Menschen zwar einige coole Charaktere, aber der Rest ist eine Alibiveranstaltung. Nichts zu sagen und zu tun. Alles Statisten. Schnell durchschaut man das Spiel und seine spielerischen Abhängigkeiten. Ich sammle nie Pilze, weil Deacon sich etwas kochen will, sondern weil es in Camp X dafür Y Ruf und Z Kohle gibt. Ruf steigere ich, weil der Mechaniker dann neue Sachen für mein Bike hat.

Hochgradig verseuchte Zonen mit Freakern muss man säubern, damit man die Schnellreisefunktion nutzen kann, nicht weil es die Welt wirklich nachhaltig verändert. Jedes Nest gleicht sich in seiner Mechanik. Wegelagerer ausräuchern, immer gleich aussehende Gefangene befreien, Hol- und Bring-Quests, ja, Days Gone ist ein Open-World-Spiel aus der lieblosen Stanze und es verteilt diesen Content so großzügig, dass mir die Pausen zwischen den interessanten Missionen zu lang waren. Im Gegensatz zu einem Assassin's Creed holen mich hier die Missionen trotz der guten Atmosphäre nicht ab. Auch wenn ich Skillbäumen, Fetch-Quests und EP-Balken als alter MMOG-Hase nicht abgeneigt bin, in Days Gone sind mir das zu viele Belanglosigkeiten für irgendwas. Days Gone brüllt durch die atmosphärisch dichten Landschaften zu oft mit voller Lautstärke: VIDEOSPIEL! So sehr, dass es für mich den Spielspaß merklich drückt.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Christian Jacob Wie sehr einen das am Ende tangiert, liegt natürlich stark am eigenen Empfinden. Days Gone glänzt sicher durch seine von einer schrecklichen Pandemie heimgesuchten Welt, mit all ihren grausamen Ausprägungen. Gut dosiertes Survival-Feeling trifft auf Horden an Freakern, die durch ihre schiere Anzahl von hunderten von Untoten wahre Panik entfachen. Daneben trifft man auf die Schattenseiten der Menschheit in Form perverser Kulte oder habgierigen Wegelagerern. Der Kniff, einen in die Welt zu schmeißen und erst langsam die Story und ihre Hintergründe zu entfalten, hat mir ebenso gefallen, wie das Gameplay mit Bike oder Schießprügel. Wäre es doch nur etwas weniger typische Videospiel-Open World. Weniger Sammeln von Dingen nur für das Füllen von Balkendiagrammen, weniger stumme NPCs und etwas mehr Mühe bei den Missionen. Es hätte ein richtiger Hit werden können. So bleibt am Ende nur solider Spaß.

Days Gone - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Christian Jacob

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.375 Grafik: 8.50
Sound: 7.00
Steuerung: 7.00
Gameplay: 7.00
Wertung: 7.375
  • Riesige Zombiehorden
  • Cruisen mit dem Bike
  • Cooles Survival-Feeling
  • Open World zu mechanisch
  • Zu viele Fetch Quests
  • Setting etwas ausgelutscht

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Rezension vom: 06.06.2019
Kategorie: Action
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