Genre:
Strategie USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
49,99 €
Systeme:
Switch
Inhalt:
Der nächste namhafte Titel hat den Sprung auf die Switch
geschafft. Die langjährige Fire Emblem-Reihe gab es bereits auf der Urschleim-Konsole,
dem Nintendo Entertainment System. Jetzt kommt mit Fire Emblem: Three Houses der erste Teil der bekannten
Taktik-Rollenspiel-Serie für Nintendos aktuelle Hybridkonsole. Im Kern bleibt
es seinem Spielprinzip auch nach Jahren noch treu und trotzdem macht der neue
Ableger viele Dinge anders. Das Gameplay wurde deutlich durch die Ausbilder-
bzw. Lehrerrolle erweitert, die man im Spiel verkörpert. Einiges an Spielzeit
verbringt man daher auch abseits des Schlachtfeldes. Ob diese neue Mischung aus
Taktikschlachten und Unterricht überzeugen kann?
Meinung:
Die Machtverhältnisse
in Fodlàn Auf dem Kontinent Fodlàn existieren drei große Reiche: das
Adrestianische Kaiserreich im Süden und Westen, das Heilige Königreich Faerghus
im Norden und die Allianz von Leicester im Osten. Mittendrin gibt es noch das
Kloster Garreg Mach, welches zum einen die Religion der Seiros Kirche durch
Oberhaupt und Erzbischöfin Rhea vertritt, anderseits ist es ebenfalls der
Standort einer Militärakademie. Jedes Reich wird in dieser Ausbildungsstätte durch
ein eigenes Haus repräsentiert.
Nach der simplen Charakterauswahl von männlich oder
weiblich startet man auch schon in den Prolog des Spiels. Und wo könnten die
Grundmechaniken von Fire Emblem wohl am besten erklärt werden? Natürlich auf
dem Schlachtfeld! Direkt nach Einführung bietet uns Rhea völlig unerwartet
einen Platz als Lehrer, sogenannter Magister, in ihrem Kloster an. Schon steht
man als Protagonist Byleth vor der Wahl, welches Haus und damit gleichzeitig
auch Reich man im Verlauf der Story unterstützen möchte.
Harry Potter lässt
grüßen Eine Art Schule? Verschiedene Häuser und Lehrer? Nein – Es geht
hier nicht um Hogwarts, Griffindor und Co., sondern um Fire Emblem: Three Houses! Das Haus Der Blauen Löwen steht mit
seinem Prinz Dimitri für das Heilige Königreich Faerghus. Rittertum und
physische Stärke widerspiegelt diese Schulklasse, oder kurz gesagt die
Nahkämpfer. Daher sind ihre Studenten auch mit den besten Angriffs- und
Verteidigungswerten ausgestattet.
Die Allianz von Leicester wird durch Die Goldenen Hirsche und deren
Haussprecher Claude geführt. Wer im Spiel eher auf Fernkampf setzen möchte,
findet dort sein zu Hause. Alternativ ist es durch die ausgeglichenen Werte in
Magie und Nahkampf auch die beste Empfehlung für Allrounder.
Als dritte und letzte Auswahlmöglichkeit gibt es Die Schwarzen Adler. Edelgard
als Anführerin ist begnadete Magierin. Naheliegend ist ihre Klasse die mit den
höchsten Magiewerten. Außerdem vollendet Magie nach Nah- und Fernkampf die drei
klassischen Statuswerte von vielen RPGs. Es sollte also für jeden etwas dabei
sein.
Der erste Weg führt
nicht in die Schlacht In Fire Emblem verbringt man für gewöhnlich sehr viel Zeit
auf dem gitternetzartigen Schlachtfeld, doch unsere Tätigkeit als Lehrer bringt
eine gehörige Portion Nebentätigkeiten mit ins Spiel. Über einen Kalender mit
Monatsansicht arbeiten wir uns Woche für Woche durch den Lehreralltag, bis
einmal im Monat ein größeres Gefecht ansteht.
Damit ist mehr oder weniger viel Interaktion mit Charakteren verbunden, denn am
freien Tag der Woche dürfen wir entscheiden, ob wir das Kloster frei erkunden und Quests der Studenten abarbeiten möchten. Dadurch erhält man nicht
nur standardmäßig Items, sondern steigert auch die Reputation und Motivation
der Schüler für den kommenden Unterricht. Auf ein gutes Verhältnis zu seinen
Schülern sollte man daher achten.
Lehrstunden stehen ebenfalls auf dem Programm und ermöglichen es,
unsere Kampftruppe individuell zu stärken und den passenden Kampfstil zu wählen.
Empfehlenswert ist jedenfalls, sich schon relativ früh für eine Ausrichtung
jedes Schülers zu konzentrieren und nicht zu viel hin und her zu wechseln. In gewissen
Levelabständen kann jeder Charakter eine Prüfung ablegen, um in die nächste
Stufe aufzusteigen. So kann ein einfacher Soldat beispielsweise nach dem
bestandenen Examen zum Kavalier werden, sofern er die Fähigkeit Reiten
zusätzlich zu seinem Umgang mit der Lanze erlernt. In der Oberstufe wird er
dann möglicherweise ein Rittmeister und auf der letzten Ultimastufe ein
Heiliger Ritter. Dafür sollte aber immer die notwendige Bedingung dafür schon
zu Beginn im Blick behalten werden, um nicht unnötige Ressourcen für nichtgebrauchte
Talente zu verschwenden. Vorausschauend zu spielen und sich schon vorweg Ziele
zu setzen, macht da durchaus Sinn.
Wer mehr auf praktischen Unterricht aus ist, kann
selbstverständlich auch am freien Tag noch einen optionalen Kampf bestreiten,
um seine Einheiten zusätzlich zu trainieren und dafür Prämien zu erhalten.
Gänzlich meiden sollte man das Klassenzimmer aber deswegen nicht.
Hat man vom Alltag allmählich auch genug, bietet das
Spiel auch die Möglichkeit, die Unterrichtsstunde am freien Tag an die KI
abzugeben und nicht selbst zu koordinieren. Oder man legt als Lehrer auch
einfach mal die Beine hoch und wählt die Möglichkeit Ausruhen. Auch das kann
durchaus empfehlenswert sein, denn dadurch steigt die Motivation der Studenten
für den nächsten Unterricht.
Genug von
Lehrstunden, auf in den Kampf! Der Monat neigt sich dem Ende, endlich steht die große
Schlacht an. Zu Beginn wählt man Mitstreiter aus seiner Schülergruppe. Das kann
für einige Kämpfe bereits unheimlich wichtig sein, denn man muss beispielsweise
an mehreren Fronten aktiv werden und braucht eine passende Zusammenstellung
der Truppe dafür. Im Prinzip kann es dann ganz typisch für die
Fire Emblem-Serie mit dem Taktieren losgehen. Auf dem bekannten
Gitternetzraster bewegt man jede Einheit Stück für Stück voran und hat bei
jedem Zug zusätzlich zur Bewegung eine Aktion frei. Entweder heilt man Verbündete,
greift Gegner an, verwendet einen Gegenstand oder man wartet einfach nur auf
den nächsten Zug. Das Umgebungsterrain sollte man währenddessen immer im Blick behalten,
um Boni zu seinem Vorteil zu nutzen bzw. negativen Effekten zu entgehen.
Ein neues Feature sind die sogenannten Bataillone. Weist man einem Charakter
ein Bataillon zu, wird er im Kampf dadurch unterstützt und erhält Boni. Weiters
besteht die Möglichkeit zum Einsatz von Strategemen. Das sind besonders starke Manöver,
die unseren Gegnern erheblichen Schaden zufügen oder unsere Gefährten
verstärkt heilen. Allerdings stehen die Strategeme nur in begrenzter Anzahl zu
Verfügung, daher sollte man die Verwendung klug wählen.
Hat man sich trotz langem Tüfteln irgendwann in der Schlacht verzettelt und ein
Mitstreiter beißt ins Gras, gibt es noch einen Ausweg. Der göttliche Puls ermöglicht
dem Protagonisten quasi die Zeit zurückzuspulen und einen schlechten Zug neu zu
überdenken. Das erspart einem unheimlich viel Frust, denn bei länger
andauernden Gefechten müsste man sonst alternativ oft von vorne beginnen. Hat
man zu Beginn nämlich den klassichen Modus gewählt ist jeder Tod eines
Charakters unwiderruflich und endgültig. Für Neulinge und weniger
Frustresistente besteht aber natürlich auch die Möglichkeit den Anfänger-Modus
zu wählen und dadurch dem „Permadeath“ zu entgehen.
Zieht man als Sieger von dannen, wird man mit einer schön präsentierten
Zwischensequenz belohnt, die die Story weiter vorantreibt. Danach steht der
nächste Monat an, jede Menge Arbeit wartet und daher kommen wir wieder unserer
Tätigkeit als Lehrer im Klassenzimmer vom Kloster Garreg Mach nach. Immerhin
bleiben uns mühsame Elternabende erspart!
Fazit:
Endlich
wieder ein Fire Emblem, das über den großen TV flimmert! Dieses Mal jedoch anders
als gewohnt. Der Strategieanteil fällt im Vergleich zu den Vorgängern nämlich
deutlich geringer aus, stattdessen erfordert es viel Interaktion und
Nebentätigkeiten. Der RPG-Anteil hat deutlich zugelegt und ist in den ersten
Spielstunden auch sehr interessant. Auch die Erkundung des Klosters hat mir
sehr gut gefallen. Doch mit zunehmender Spieldauer wurde es für mich teilweise
langatmig. Nach X Spielstunden kennt man das Kloster und seine Studenten eben
schon zu gut. Ab diesem Zeitpunkt waren für mich die klassischen
Taktikschlachten der spannendere Teil. Zumal dadurch auch die Geschichte weiter
erzählt wurde. Außerdem sind die Kämpfe gewohnt toll designt und stellenweise auch
recht knifflig. Das macht Fire Emblem:
Three Houses wirklich sehr, sehr gut, nur leider viel zu selten. Wer allerdings
genau auf den Mix aus sozialer Interaktion und Taktikkampf steht, dem sei der neue
Teil der Serie wirklich ans Herz gelegt. Darin kann man nämlich unzählige
Spielstunden versenken, allein schon aufgrund der drei wählbaren Häuser, die
den Wiederspielwert zusätzlich erhöhen.
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